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Dieser Artikel behandelt das Tal Zur Gemeinde siehe Val de Ruz NE Das Val de Ruz deutsch veraltet Rudolfstal ist ein Hochtal im Neuenburger Jura in der Schweiz Es liegt zwischen Neuenburg und La Chaux de Fonds und wird vom Seyon nach Suden zum Neuenburgersee entwassert Die Talschaft die eine Flache von etwa 45 km umfasst nimmt einen Grossteil des gleichnamigen ehemaligen Bezirks Val de Ruz im Kanton Neuenburg ein Die Bewohner des Val de Ruz nennt man les Vaudruziens Hochtal des Val de Ruz mit Blick auf die Alpen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geologie 3 Bevolkerung 4 Wirtschaft 5 Verkehr 6 Geschichte 7 Sehenswurdigkeiten 8 WeblinksGeographie BearbeitenDas Val de Ruz zeigt einen rhombischen Grundriss und erstreckt sich rund 13 km in Richtung Sudwest Nordost die maximale Breite betragt 4 5 km Im zentralen Bereich liegt der Talboden im Mittel auf 720 m u M gegen Nordwesten steigt er aber kontinuierlich bis 900 m u M an Das Tal reicht von Montmollin im Sudwesten bis nach Villiers im aussersten Nordosten Die Mulde von Le Paquier ist zwar durch die Klus von Chenau direkt mit dem Val de Ruz verbunden zahlt aber nicht mehr zur Talschaft des Val de Ruz im engeren Sinne Wichtigstes Fliessgewasser des Val de Ruz ist der Seyon der bei Villiers entspringt und dann durch den sudostlichen Abschnitt des Talbeckens verlauft bevor er das Tal bei Valangin durch die Gorges du Seyon verlasst Auf seinem Weg durch das Val de Ruz senkt er sich allmahlich in die tertiaren Ablagerungen ein so dass er bereits oberhalb von Valangin in einem rund 50 m in die Mulde eingetieften Tal fliesst Von den nordwestlichen Talflanken des Val de Ruz erhalt der Seyon Zufluss durch mehrere kurze Seitenbache Begrenzt wird das Val de Ruz auf seiner Sudostseite durch die Hohe von Serroue mit 843 m u M nur geringfugig hoher als das Talbecken und durch den Chaumont bis 1180 m u M Im Nordwesten des Tales verlauft die Jurakette von Mont Racine 1439 m u M Tete de Ran 1422 m u M und Mont d Amin 1417 m u M Geologie BearbeitenGeologisch gesehen bildet das Val de Ruz eine breite Synklinale im Faltenjura zwischen den Antiklinalen von Chaumont und Tete de Ran Die tieferen Lagen des Talbeckens sind mit tertiaren Sandstein und Mergelschichten angefullt welche uberwiegend von Norden aus der Region der Vogesen hierher verfrachtet wurden Daruber legten sich quartare Ablagerungen sowohl glazialen als auch fluvialen Ursprungs In den hoheren Lagen insbesondere im nordwestlichen Abschnitt der Mulde sind Kalksteine aus der Kreidezeit anstehend wahrend an den bewaldeten Hangen Kalkschichten aus der oberen Jurazeit Malm zutage treten Bevolkerung BearbeitenDas Val de Ruz zahlt rund 14 900 Einwohner Ende 2005 Hauptort und grosste Ortschaft ist Cernier mit 2033 Einwohnern Die Talschaft setzt sich aus 15 Gemeinden zusammen die alle zum Bezirk Val de Ruz gehoren Wirtschaft BearbeitenSchon fruh wurden fast das gesamte Val de Ruz gerodet die moorigen Niederungen drainiert und in Kulturland umgewandelt Auf den umgebenden Jurahohen wurden Sommerungsweiden eingerichtet Mit Ausnahme von Valangin und Engollon hat heute noch jede Gemeinde Anteil an den ausgedehnten Hochweiden auf der Tete de Ran Kette oder auf dem Chaumont Neben der Landwirtschaft war die Herstellung von Holz und Tuchwaren sowie die Hutmacherei von Bedeutung Heute werden die fruchtbaren Boden im Talbecken landwirtschaftlich intensiv genutzt Agrarisch gepragt blieben die Dorfer in der Mitte und im Sudosten des Val de Ruz Eine Industrialisierung fand in den Ortschaften Fontainemelon Cernier und Chezard Saint Martin am Nordwestrand des Tales statt deren Siedlungsgebiet mittlerweile zusammengewachsen ist Zu den wichtigen im Val de Ruz vertretenen Industriebranchen zahlen heute die Feinmechanik der Maschinenbau die elektronische Industrie die Herstellung von Mobeln und das Baugewerbe Die einst bedeutende Uhrenindustrie spielt nur noch eine marginale Rolle In den letzten Jahrzehnten haben sich die Dorfer des Val de Ruz dank ihrer schonen sonnigen Lage immer mehr zu Wohngemeinden entwickelt Zahlreiche Erwerbstatige sind Wegpendler die besonders im Raum Neuenburg ihrer Arbeit nachgehen Verkehr BearbeitenDie Talschaft ist verkehrstechnisch gut erschlossen Quer durch das Val de Ruz fuhrt die H 20 eine Ende 1994 eroffnete und bis Les Hauts Geneveys vierspurig ausgebaute Schnellstrasse welche die beiden Stadte Neuenburg und La Chaux de Fonds verbindet Tunnel unter der Vue des Alpes Mehr oder weniger parallel dazu verlauft die alte Hauptstrasse uber die Passhohe der Vue des Alpes Seit dem 15 Juli 1860 ist die Eisenbahnlinie von Neuenburg nach La Chaux de Fonds auf der die Zuge im Bahnhof Chambrelien wenden mussen durchgehend in Betrieb Sie bedient die Gemeinden Montmollin Les Geneveys sur Coffrane und Les Hauts Geneveys bevor sie die Vue des Alpes ebenfalls mit einem Tunnel unterquert Von 1874 bis 1895 bestand zudem eine direkte Verbindung von dieser Linie aus durch das Tal von Les Convers bei Renan zur Bahnlinie im Tal von St Imier Von 1903 bis 1948 war Les Hauts Geneveys Ausgangspunkt der Strassenbahn Les Hauts Geneveys Villiers welche auch die Orte Fontainemelon Cernier Chezard Saint Martin Dombresson und Villiers an das Netz des offentlichen Verkehrs anband Sie wurde durch den Trolleybus Val de Ruz ersetzt der seinerseits 1984 von Autobussen abgelost wurde Diese sorgen bis heute fur die Feinverteilung im offentlichen Verkehr Das heutige Verkehrsunternehmen ist die transN Geschichte BearbeitenAls fruheste Zeugnisse der Anwesenheit von Menschen im Val de Ruz gelten ein bronzezeitlicher Siedlungsplatz bei Fontaines und ein Tumulus aus der Eisenzeit bei Coffrane Wahrend der Romerzeit fuhrte ein Verkehrsweg vom Val de Travers herkommend uber Montmollin und La Jonchere nach Villiers und weiter ins Vallon de Saint Imier Ob der alte Verkehrsweg von Neuenburg via Fenin nach Villiers ebenfalls bereits in romischer Zeit angelegt wurde ist nicht eindeutig geklart Jedenfalls gab es zu dieser Zeit verschiedene Siedlungsplatze im Val de Ruz Bei Dombresson wurde 1824 ein bedeutender Munzschatz gefunden die Munzen wurden in der Zeit vom 2 Jahrhundert vor Christus bis 55 nach Christus gepragt Erstmals urkundlich belegt ist im Jahre 998 die Existenz der Pfarrei Saint Martin es epines heute Chezard Saint Martin die zum Besitz des Priorats Bevaix gehorte Richtig erschlossen wurde die Talschaft wohl erst im 12 Jahrhundert als die Herren von Valangin auf einem Hugel am oberen Eingang in die Gorges de Seyon ihre Burg grundeten und das Talbecken systematisch roden liessen So kamen zahlreiche Siedler in das Val de Ruz Im Zuge der ersten Landnahme entstanden Dorfer vorwiegend in der Mitte des Beckens Coffrane Boudevilliers Fontaines Engollon Savagnier Weitere Kolonisten kamen im 13 und 14 Jahrhundert in das Val de Ruz Sie grundeten neue Siedlungen am nordwestlichen Rand des Beckens namlich Les Geneveys sur Coffrane Les Hauts Geneveys Fontainemelon und Cernier Das Val de Ruz wird im 13 Jahrhundert erstmals unter dem Namen Vaul de Ruil erwahnt Spater erschienen die Bezeichnungen Vallem Rodolii und Vallis Rodulfi 1317 sowie Vaux de Roul 1512 Aus dem Jahre 1386 ist auch der deutsche Name Rudolfsthal uberliefert Seit Beginn des 13 Jahrhunderts gehorte das gesamte Val de Ruz zum Gebiet der Herrschaft Valangin Bald kam es jedoch zu Streitigkeiten zwischen den Herren von Valangin und dem Grafen von Neuenburg Erstere wollten ihre Unabhangigkeit gegenuber Neuenburg wahren und begaben sich deshalb unter die Obhut des Bischofs von Basel In der Schlacht bei Coffrane errang Rudolf von Neuenburg 1296 einen Sieg gegen Valangin Weil der Bischof von Basel danach versuchte die Herrschaft Valangin an sich zu bringen zerstorte Rudolf von Neuenburg auch den Flecken La Bonneville In der Folgezeit stand das Val de Ruz teils unter der Oberhoheit der Grafen von Neuenburg teils unter derjenigen der Grafen von Montbeliard bis es 1592 endgultig an Neuenburg kam 1536 schlossen sich die Bewohner des Val de Ruz der Reformation an Im weiteren Verlauf teilte das Val de Ruz die Geschicke des Hoheitsgebietes und ab 1815 schweizerischen Kantons Neuenburg Zu Beginn des 19 Jahrhunderts erfolgte eine rasche Industrialisierung insbesondere in den Dorfern am Nordwestrand des Val de Ruz Grosse Bedeutung in der Wirtschaftsstruktur des Tales erlangten die Uhrenindustrie die Mobelherstellung und die Textilindustrie Sehenswurdigkeiten BearbeitenZu den Sehenswurdigkeiten des Val de Ruz zahlen Schloss mit Museum und Stadtchen Valangin alte Dorfkirchen in Valangin Fenin Engollon Fontaines Savagnier und Dombresson Moulin de Bayerel Muhle am Seyon die Naturlandschaft der Jurahohen welche das Talbecken umgebenWeblinks BearbeitenWebsite uber das Val de Ruz47 050277777778 6 9169444444444 Koordinaten 47 3 N 6 55 O CH1903 560360 211160 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Val de Ruz amp oldid 192111867