www.wikidata.de-de.nina.az
Die Uprava drzavne bezbednosti serbisch kyrillisch Uprava drzhavne bezbednosti bosnisch Uprava drzavne bezbjednosti slowenisch Uprava drzavne varnosti kroatisch Uprava drzavne sigurnosti deutsch Behorde fur Staatssicherheit kurz UDB meist grammatisch UDB a vereinfacht UDBa oder UDBA 1 war die Geheimpolizei Jugoslawiens Einen Angehorigen der UDB nannte man serbokroatisch udbas und slowenisch udbovec Die UDB ging 1946 aus der jugoslawischen Geheimpolizei Odjeljenje za zastitu naroda OZN hervor nachdem dessen militarische Aufgaben in den ebenso neugegrundeten Militargeheimdienst Kontraobavestajna sluzba KOS ubergingen Im Zuge der Dezentralisierungstendenzen wurde die UDB in Sluzba drzavne bezbednosti serbisch kyrillisch Sluzhba drzhavne bezbednosti Staatssicherheitsdienst kurz SDB umbenannt 2 Umgangssprachlich blieb jedoch die Bezeichnung UDBA gebrauchlich Neben der Abrechnung mit den jeweiligen Gegnern war die Organisation der UDB vor allem gegen tatsachliche und eventuelle Gegner des kommunistischen Regimes Jugoslawiens gerichtet was vor allem Internierung oder physische Beseitigung bedeutete Die UDB ist mutmasslich fur etwa 200 Morde und Entfuhrungen verantwortlich 1964 wurde dafur eigens eine Abteilung eingerichtet 3 Die Befehle zur Ermordung der Dissidenten wurden vom jugoslawischen Staatschef Tito personlich erteilt Nach dessen Tod im Jahr 1980 konnten Liquidierungsanordnungen ausschliesslich durch die politischen Entscheidungstrager innerhalb der jeweiligen Exekutivkomitees der kommunistischen Partei auf Republikebene getroffen werden 4 5 Mit dem Zerfall Jugoslawiens wurde die UDBA offiziell mittlerweile der SDB im Jahr 1991 aufgelost Ihr Nachfolger war in der Bundesrepublik Jugoslawien der jugoslawische Staatssicherheitsdienst RDB Nach der Auflosung der UDB in den 1990er Jahren wurden viele ihrer Funktionare in teilweise hohe Funktionen der Nachfolgestaaten Jugoslawiens ubernommen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Organisation 3 Geheimdienst 4 Inlandsaktivitaten 5 Auslandsaktivitaten 6 Aufarbeitung 7 Bekannte Mitarbeiter 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Josip Broz Tito mit Vertretern des UDB 1951Im Marz 1946 wurde der Odjeljenje za zastitu naroda OZN als jugoslawischer Geheimdienst aufgelost und daraus die zivile Geheimpolizei UDB und der Militargeheimdienst Kontraobavestajna sluzba KOS ab 1955 Organ bezbednosti OB gebildet Bis zum Jahr 1953 stand Aleksandar Rankovic als jugoslawischer Innenminister an der Spitze des Staatssicherheitsapparates Wahrend einer Phase der innenpolitischen Liberalisierung Mitte der 1960er Jahre warf ihm die Parteifuhrung vor die Reformen der gesellschaftlichen Selbstverwaltung zu behindern Nach seinem erzwungenen Rucktritt im Juli 1966 wurde die jugoslawische Staatssicherheit dezentralisiert das Personal reduziert besonders auf Bundesebene und parlamentarische Kontrollkommissionen eingerichtet 6 Organisation BearbeitenBis zur Reform im Jahr 1966 wurde die UDB zentral von der jugoslawischen Hauptstadt Belgrad aus gefuhrt Nach der Reform unterhielten die sechs jugoslawischen Teilrepubliken jeweils eigene Sicherheitsdienste z B in Kroatien den Sluzba drzavne sigurnosti SDS mit Sitz in Zagreb Die UDB hatte unter der Bezeichnung Sluzba drzavne bezbednosti SDB als Bundessicherheitsdienst lediglich noch die Fachaufsicht uber die Dienste der Teilrepubliken und ubernahm Koordinationsfunktionen 7 Grundsatzlich benotigten die Dienste der Teilrepubliken keine vorherige Zustimmung der Bundesbehorde zur Ausfuhrung von Aktionen Nur wenn Belange des jugoslawischen Bundes insbesondere aussenpolitischer Art beruhrt werden konnten musste fur Aktionen eine Genehmigung eingeholt werden 8 Der SDB auf Bundesebene und auch die Dienste der Teilrepubliken z B der SDS in Kroatien waren den jeweiligen Innenministerien angegliedert und standen unter deren politischer Fuhrung Politisch verantwortlicher Leiter des jeweiligen Sicherheitsdienstes war der zustandige Untersekretar oder stellvertretender Minister im Innenministerium Der fachliche Leiter war der jeweilige Sekretarsassistent Es gab acht Abteilungen die Abteilung II befasste sich mit der feindlichen Emigration Die Dienste der Teilrepubliken unterhielten in grosseren Stadten Regionalzentren centar z B in Kroatien Ende der 1980er Jahre in Zagreb Split Rijeka Osijek Karlovac Varazdin Sisak Pula Bjelovar und Gospic 9 Den Diensten waren jeweils analytische Abteilungen angegliedert die mit dem Agentennetz im In und Ausland in Verbindung standen und Einzelinformationen filterten aufbereiteten und der Fuhrung des Dienstes unterbreiteten Das Bindeglied zu der obersten politischen Fuhrung des Sicherheitsapparats den jeweiligen Staatsprasidien stellten seit Beginn der 1980er Jahre die Rate zur Verteidigung der verfassungsmassigen Ordnung dar Der Rat zur Verteidigung der verfassungsmassigen Ordnung der Sozialistischen Republik Kroatien wurde mit Beschluss des Staatsprasidiums der Republik Kroatien vom 28 Mai 1980 ins Leben gerufen Schliesslich unterhielt der Bundesstaat Jugoslawien den Dienst fur Information und Dokumentation SID der dem Fachressort des Aussenministeriums unterstand 4 Geheimdienst BearbeitenNeben den auf gesetzlicher Grundlage und mit offiziellen Mitarbeitern arbeitenden Sicherheitsdiensten z B SDS und SDB gab es seit Mitte der 1960er Jahre ein Netzwerk von Personen das ausschliesslich auf politische Weisung von fur die offentliche Sicherheit zustandigen Funktionstragern der Exekutivkomitees der kommunistischen Partei im Bund oder den Teilrepubliken tatig wurde Aufgabe der in diesem Netzwerk tatigen Personen war es soweit sie im Ausland arbeiteten oder fur bestimmte Aktionen dorthin gesandt wurden Operationen im Ausland vorzubereiten oder durchzufuhren soweit sie im jugoslawischen Inland arbeiteten die aus den offiziellen Diensten kommenden Informationen auf ihre Bedeutung fur die kommunistische Partei und deren Machterhalt zu filtern aufzubereiten und so eine Entscheidungs und oder Einschatzungsgrundlage zu schaffen Nicht selten waren Personen die eine Funktion in einem offiziellen Dienst z B SDS und SDB bekleideten gleichzeitig auch Mitglieder dieses Geheimdienstes Bei den politischen Leitern der offiziellen Dienste Untersekretaren war dies regelmassig der Fall Fur eine Mitarbeit in diesem offiziell nicht existenten Geheimdienst konnte man sich nicht bewerben Die fur den Geheimdienst tatigen Personen wurden nach Befahigung fur die ihnen jeweils zu ubertragende Aufgabe sowie personlicher Zuverlassigkeit und Vertrauen angeworben Da sie an logistisch wichtigen fur gegnerische Abwehrdienste zunachst unverdachtigen aber mit viel Aussenkontakt versehenen Schaltstellen im Ausland arbeiteten waren oft Leiter oder Angestellte von Konsulaten Reiseagenturen Hotels Zeitungen sowie Angehorige exiljugoslawischer Organisationen Mitarbeiter dieses verdeckt arbeitenden Geheimdienstes 4 Laut Roman Leljak stand etwa jeder 15 Burger Jugoslawiens im Dienste der Udba in Slowenien waren dies 54 000 Personen in Kroatien 75 000 10 Laut Igor Omerza und Roman Leljak sollen auch 242 osterreichische Beamte aus Polizei Bundesheer und Diplomatie Informanten der UDBA gewesen sein 11 Inlandsaktivitaten Bearbeiten nbsp SDB Bericht uber das Zeigen eines in dieser Zeit nationalistischen Symbols eine Kerze mit kroatischem Wappen am Altar einer Kirche in Humac bei Ljubuski 1982 Im Inneren war die UDB der SDB fur das Aufspuren und die Inhaftierung politischer Gegner und Verdachtiger verantwortlich von denen viele auf der Insel Goli otok festgehalten wurden Das Sicherheitsgesetz gab ihr hierfur nahezu unbegrenzten Handlungsspielraum Der Artikel 39 Abs 1 des jugoslawischen Grundgesetzes uber die inneren Angelegenheiten aus dem Jahr 1966 wies dem Staatssicherheitsdienst die Aufgabe zu durch Sammeln von Unterlagen und anderen Nachrichten die organisierte und geheime Tatigkeit zu entdecken die die Unterhohlung oder Beseitigung der durch die Verfassung bestimmten Ordnung zum Ziele hat 4 Auslandsaktivitaten BearbeitenIm Ausland trat die UDB ganzlich geheim auf Ihr Tatigkeitsfeld umfasste hier hauptsachlich die Ermordung Erpressung und Entfuhrung antikommunistischer Emigranten Zu den Opfern gehorten vor allem nationalistische Kroaten Serben und Albaner Der Artikel 92 des jugoslawischen Strafgesetzbuches gestattete staatliche Verfolgungsmassnahmen gegen politische Opponenten unabhangig von deren Staatsburgerschaft oder dem Ort ihrer antijugoslawischen Tatigkeit was den Einsatz jugoslawischer Agenten jenseits der Staatsgrenzen legitimierte 4 Die jeweilige Abteilung II der Dienste hatte die Aufgabe im Ausland gegen Emigranten vorzugehen Die Regionalzentren fuhrten Agenten im Ausland die den Dienst mit Informationen versorgten Sofern aus Sicht des Dienstes eine besondere Gefahr von Emigranten ausging wurde mit operativen Mitteln versucht diese Personen zu passivieren Die Palette der Passivierung reichte von Desinformations und Rufmordkampagnen bis hin zur Liquidierung 4 Zwischen 1945 und 1989 soll die UDB der SDB laut einem Gutachter in einem Prozess am Oberlandesgericht Munchen im Jahr 2008 angeblich 67 Gegner im Ausland ermordet haben 5 Dazu gehorten u a die folgenden Morde 12 13 September 1967 der kroatische Gastwirt Marijan Simundic wird am Stadtrand von Stuttgart mit acht Schussen in seinem Auto getotet Er war wichtiger Entlastungszeuge in einem Gerichtsprozess gegen den Exilkroaten Franjo Goreta 30 September 1968 die Leiche des Kroaten Hrvoje Ursa wird im hessischen Hutzdorf aus der Fulda geborgen Er war drei Tage vorher gefesselt aus seiner Frankfurter Wohnung entfuhrt worden 26 Oktober 1968 Mile Rukavina Kresimir Tolj und Vid Maricic werden bei einem Uberfall auf das Buro des Bundes der Vereinigten Kroaten in Deutschland e V Ujedinjeni Hrvati Njemacke kurz UHNj in Munchen durch Pistolenschusse getotet 9 April 1969 der kroatische Gastwirt Mirko Curic wird vor seinem Lokal in Munchen von einer Bombe zerrissen die in einer Plastiktute versteckt war 17 April 1969 der Serbe Ratko Obradovic 1919 Redakteur des serbischen Emigrantenblattes Iskra wird auf offener Strasse in Munchen erschossen Obradovic war ein ehemaliger Funktionar der faschistischen Zbor Partei und Offizier ihres bewaffneten Arms des Serbischen Freiwilligen Korps der sich 1945 ins Exil gefluchtet hatte 20 April 1969 der Kroate Vjekoslav Luburic wird in seinem Haus in Carcaixent Spanien in dem auch die von ihm herausgegebenen kroatischen Exil Zeitschriften gedruckt wurden vermutlich von Ilija Stanic einem seiner Angestellten und Agent des jugoslawischen Geheimdienstes erstochen 28 Juni 1969 Nahid Kulenovic Herausgeber einer kroatischen Exil Zeitschrift wird in der Badewanne seiner Munchner Wohnung erschlagen aufgefunden 7 Januar 1971 der Kroate Mirko Simic stirbt unter mysteriosen Umstanden in West Berlin 9 Marz 1972 Josip Senic der Fuhrer der Kroatischen Revolutionaren Bruderschaft wird in einem Hotelzimmer in Wiesbach bei Heidelberg mit zwei Schussen im Schlaf getotet 14 September 1973 der Kroate Josip Buljan Mikulic wird in Kornwestheim erschossen 8 Juli 1974 der 79 jahrige 13 Inhaber Herausgeber und Chefredakteur des serbischen Emigrantenblattes Iskra Jakov Ljotic Bruder von Dimitrije Ljotic und Chefredakteur des funf Jahre zuvor ebenfalls ermordeten Obradovic wird mit seiner eigenen Krawatte in seiner Munchener Wohnung erdrosselt Er hatte angekundigt uber Titos Gefangnisse schreiben zu wollen 5 Marz 1975 die Leiche des Mate Jozak Kroate mit australischer Staatsangehorigkeit wird am Rheinufer bei Koln Worringen angeschwemmt Sein Todestag liegt uber drei Monate zuruck Tatort in Neuss 6 Juni 1975 der Kroate Ilija Vucic der 1962 an dem Anschlag auf die jugoslawische Mission in Bonn Mehlem beteiligt war wird beim Verlassen seiner Wohnung in Stuttgart mit drei Schussen niedergestreckt Er erliegt funf Tage spater seinen schweren Verletzungen 19 April 1979 die Leiche des Kroaten Jozo Milos wird in einem Waldstuck der Gemarkung Kerpen Sindorf nahe der Autobahn Koln Aachen mit zwei Einschusslochern entdeckt 15 September 1979 der Serbe Salih Mesinovic wird beim Streit in einer Frankfurter Gaststatte erschossen 13 Januar 1980 Nikola Milicevic ein Fuhrungsmitglied im Bund Vereinigter Kroaten wird am Frankfurter Mainufer im eigenen Auto mit drei Schussen getotet 16 April 1980 Dusan Sedlar der Vorsitzende des Serbischen Nationalbundes wird in Dusseldorf auf einer belebten Strasse erschossen 9 Oktober 1981 Ante Kostic ehemals aktiv im Nationalen Kroatischen Komitee stirbt in Munchen an den Folgen von Schussverletzungen 17 Januar 1982 die Kosovo Albaner Bardhosh und Jusuf Gervalla sowie Kadri Zeka werden beim Herausfahren ihres Autos aus einer Garage in Untergruppenbach bei Heilbronn mit Maschinenpistolen erschossen Einer von ihnen ist nicht sofort tot und beschuldigt noch jugoslawische Agenten als Tater 26 Marz 1983 Đuro Zagajski wird in Munchen Fasanengarten erschlagen aufgefunden Die jeweilige deutsche Regierung war uber die geheimdienstlichen Aktivitaten gut unterrichtet konnte oder wollte mit Rucksicht auf die guten Beziehungen mit Jugoslawien aber keine ernsthaften Schritte dagegen unternehmen Die Taten erschienen der deutschen Offentlichkeit teilweise als Konflikte im Unterweltmilieu 14 Auf der anderen Seite meldete Tomo Renac der Leiter der Konsularabteilung in der jugoslawischen Botschaft in Bonn an seine Vorgesetzten die Leiter des SID nach Belgrad Einige Ereignisse weisen darauf hin dass die Bewegungen und Aktivitaten unserer Dienste in der BRD sehr genau verfolgt und von Seiten der deutschen Spionageabwehr und Nachrichtendienste analysiert werden Zu solchen Erschwernissen gehoren strafrechtliche und propagandistische Massnahmen mit denen man versucht die Aktivitaten der jugoslawischen Staatssicherheit in der BRD unmoglich zu machen 15 Der Jugoslawische Geheimdienst verubte von Anbeginn des kommunistischen Jugoslawiens in Sudosterreich schwere Grenzverletzungen welche in Mord oder Menschenraub an faschistischen und antikommunistischen Emigranten aus Jugoslawien endeten 16 30 Juni 1945 Josef Krpan ein Ustaschafluchtling der am Trampushof in Bleiburg beschaftigt war wird wahrend der Erntearbeit von einem OZNA Totungskommando erschossen 17 Ebenso kam auch die Gedenkveranstaltung fur die Opfer des Massakers von Bleiburg ins Visier des Jugoslawischen Geheimdienstes Es folgten mehrere Sprengstoffanschlage gegen antikommunistische Kundgebungen und am 17 Februar 1975 die Ermordung des Hauptorganisators der kroatischen Graber und Erinnerungspflege fur Osterreich des 65 jahrigen Nikola Martinovic 18 19 Martinovic war auch einer der Begrunder des Bleiburger Ehrenzuges der jahrlich das Totengedenken am Loibacher Feld bei Bleiburg Osterreich nur drei Kilometer von Staatsgrenze zu Jugoslawien entfernt ausrichtet Seit 1952 besuchen alljahrlich Kroaten aus ganz Europa und Ubersee dieses Gedenken Das kommunistische Jugoslawien fasste die Veranstaltung welche der Kroate Martinovic organisierte nach dem Berichten des Arbeitsprogrammes des Staatssicherheitsdienstes Bestand AS 1931 T E 2232 aus dem Jahr 1975 stets als doppelte Provokation auf Erstens weil dort der Toten der Massaker von Bleiburg gedacht wurde und zweitens weil dort die damals in Jugoslawien streng verbotenen Symbole des Unabhangigen Staat Kroatiens offen gezeigt wurden Die jugoslawischen Machthaber reagierten schliesslich mit der Passivierung von Martinovic 20 Die UDBA war auch fur eine Serie von Terroranschlagen wahrend der 1970er Jahre in Karnten verantwortlich darunter am 18 September 1979 auf das Rathaus der Stadt Volkermarkt in dem sich eine Ausstellung uber den Karntner Abwehrkampf befand Dabei verletzten die beiden slowenischen UDB Agenten sich selbst und einen Museumsmitarbeiter schwer Der Agent Luka Vidmar verlor ein Bein In die Fassade des Rathauses wurde ein Loch gerissen Die beiden UDB Agenten wurden 1980 zur vier Jahren Haft verurteilt jedoch ein halbes Jahr spater gegen zwei Agenten des osterreichischen Bundesheers ausgetauscht 21 Zu den aufsehenerregendsten Aktionen die der UDBA zugeschrieben werden gehorten unter anderem das Attentat auf den ehemaligen NDH Staatschef Ante Pavelic im Jahr 1957 in Argentinien an dessen Spatfolgen dieser 1959 in Madrid starb sowie die Ermordung des ehemaligen NDH Generals und Politikers Vjekoslav Luburic im Jahr 1969 in Spanien des kroatischen Autors Bruno Busic im Jahr 1978 in Paris und der albanischen Emigranten Jusuf Autor und Bardhosh Gervalla sowie Kadri Zeka Journalist Jurist im Jahr 1982 in Untergruppenbach Siehe auch Liste von Attentaten auf Exilkroaten 1945 1992 Aufarbeitung BearbeitenDie Udba Morde sind eines der dunkelsten Kapitel Jugoslawiens Sie stellen das Narrativ vom relativ freien Vielvolkerstaat infrage der als weniger repressiv galt als andere Staaten im kommunistischen Osteuropa Tatsachlich gab es in Jugoslawien aber ein enges und dichtes Netz des Geheimdienstes Udba in dem Zehntausende Staatsburger mitarbeiteten 10 Im Jahre 2003 veroffentlichte der ehemalige slowenische Honorarkonsul in Neuseeland Dusan Lajovic unter der Internetadresse www udba net umfangreiche Angaben uber Personen die mit der Geheimpolizei Jugoslawiens zusammengearbeitet hatten Spater gab Lajovic seine Forschungsergebnisse als Buch mit dem Titel Med svobodo in rdeco zvezdo Zwischen Freiheit und rotem Stern heraus Es handelte sich um eine gekurzte Fassung da die gesamte politische Fuhrung Sloweniens ausgespart wurde Bisher wurde in keinem der Nachfolgestaaten Jugoslawiens eine Behorde eingerichtet die sich mit der Aufarbeitung der Tatigkeit des Geheimdienstes befasst noch wurde eine offizielle Liste der Mitarbeiter der Offentlichkeit zuganglich gemacht Seit Kroatien am 1 Juli 2013 EU Mitglied ist hat es die Pflicht mit internationalem Haftbefehl gesuchte Verdachtige auszuliefern dies geschah auch in einigen Fallen und 2014 wurde in Deutschland eine Verhandlung anberaumt 22 Josip Perkovic wurde fur den Mord an Stjepan Đurekovic zu lebenslanger Haft verurteilt 23 Bekannte Mitarbeiter BearbeitenStanko Colak 1936 Mladen Naletilic 1946 2021 Josip Perkovic 1945 Zeljko Raznatovic 1952 2000 Siehe auch BearbeitenGoli otok Gefangnis GlavnjacaLiteratur Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens Hans Peter Rullmann Mordauftrag aus Belgrad Dokumentation uber die Belgrader Mordmaschine Ost Dienst Hamburg 1980 Ante Beljo YU genocide Bleiburg death marches Udba Yugoslav Secret Police Northern Tribune Publication Toronto 1995 ISBN 953 6058 05 7 Marko Lopusina Ubij bliznjeg svog Jugoslovenska tajna policija 1945 1995 Beograd 1996 serbisch Boze Vukusic Tajni rat Udbe protiv hrvatskoga iseljenistva 3 vermehrte Auflage Klub hrvatskih povratnika iz iseljenistva Zagreb 2001 ISBN 953 97963 2 6 hrvatskoobrambenostivo com PDF Ivan Beslic Cuvari Jugoslavije Suradnici UDBE u Bosni i Hercegovini Die Wachter Jugoslawiens Mitarbeiter der UDBA in Bosnien und Herzegowina Band 1 Hrvati Kroaten Bd 2 Srbi Serben Bd 3 Muslimani Muslime Samizdat Posusje 2003 archive org Unkommentiertes Verzeichnis der Mitarbeiter in Bosnien und Herzegowina Tamara Griesser Pecar Das zerrissene Volk Slowenien 1941 1946 Okkupation Kollaboration Burgerkrieg Revolution Band 86 von Studien zu Politik und Verwaltung Bohlau Wien 2003 ISBN 978 3 205 77062 6 S 410 424 Aufbau der UDB a und ihre Verbrechen in Slowenien Dusan S Lajovic Med svobodo in rdeco zvezdo Nova obzorja Ljubljana 2003 ISBN 961 238 206 9 slowenisch Joze Dezman Hanzi Filipic Hrsg Heisse Spuren des Kalten Krieges Die Grenze zwischen Slowenien und Karnten in den Jahren 1945 bis 1991 Hermagoras Verlag Klagenfurt Celovec 2013 Florian Thomas Rulitz Der UDBA Terror gegen die kroatische politische Emigration Bleiburger Ehrenzug im osterreichischen Karnten In Joze Dezman Hanzi Filipic Hrsg Heisse Spuren des Kalten Krieges Die Grenze zwischen Slowenien und Karnten in den Jahren 1945 bis 1991 Hermagoras Verlag Klagenfurt Celovec 2013 Katalog zur Ausstellung Zdenko Radelic OZNA UDBA Drastican obracun s neprijateljima Primjer Hrvatske 1940 ih i 1950 ih In Historijski Zbornik Band 70 Nr 1 2017 S 97 136 Christian Axboe Nielsen Yugoslavia and Political Assassinations The History and Legacy of Tito s Campaign Against the Emigres Bloomsbury Publishing 2020 ISBN 978 1 78831 687 3 Weblinks BearbeitenPhilipp Grull Frank Hofmann Jugoslawiens Agenten in Deutschland Mord im Namen Titos In Deutschlandfunk 16 Oktober 2014 abgerufen am 21 Oktober 2020 Jens Bauszus ARD Doku Mord in Titos Namen Warum die Bundesregierung jugoslawische Killerkommandos duldete In Focus 30 September 2014 abgerufen am 21 Oktober 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Tibor Varady Weltgeschichte und Alltag im Banat Falle aus einem Anwaltsarchiv von der Monarchie bis zum Kommunismus Bohlau Verlag Wien 2016 ISBN 978 3 205 20338 4 S 125 Man kann sogar etwas respektlos fragen warum man den Buchstaben A ans Ende der OZNA und des UDBA angehangt hatte wo eigentlich jeweils die Kurzel OZN und UDB bereits komplette Worter anzeigten Das Kurzel von Uprava drzavne bezbednosti musste beispielsweise UDB und nicht UDBA sein Alle sprachen aber von OZNA und UDBA und auch offiziell wurden diese Abkurzungen benutzt Jetzt wo ich dem nachforsche mit sehr verspatetem Mut fallt mir dazu nur ein dass man in der traditionellen serbischen Aussprache keine kleinen Ersatzvokale zwischen die Konsonanten einer Abkurzung setzt ein u de be oder o zett en kann also den moglichen Zungenbrecher nicht erleichtern OZN und UDB auszusprechen durfte aber nicht einmal den kampferprobten harten Geheimpolizisten leicht gefallen sein und ware auch nicht elegant gewesen Durch ein Anhangen des A wurden die geheimpolizistischen Kurzel besser aussprechbar und wohlklingender und so erhielt dieses Buchstaben Kuckucksei seine volle Legitimation Katarina Spehnjak Brionski plenum odjeci IV sjednice CK SKJ iz srpnja 1966 godine u hrvatskoj politickoj javnosti in CSP 3 1999 S 463 489 Marko Milivojevic Tito s Sword and Shield The Story of the Yugoslav Intelligence and Security Community London The South Slav Research and Study Centre 1989 S 129 Sometime in 1964 it is now reasonably certain that a very important meeting took place in UDBa Centre in Belgrade attended by the UDBa Chief Svetislav Stefanovic the Croatian UDBa Chief Uros Slijepcevic and the head of the Zagreb UDBa office Marijan Odak The purpose of the 1964 meeting in UDBa Centre was to set up a special assassination and kidnapping department in that part of UDBa s foreign section concerned with hostile emigre organisations a b c d e f OLG Munchen Urteil vom 16 Juli 2008 AZ 6 St 005 05 2 S 9 ff a b Josef Hufelschulte Grosskreuz fur Morder In FOCUS Nr 3 2012 vom 16 Januar 2012 S 47 Bernd Robionek State Security out of Control The Influence of Yugoslavia s Political Leadership on Targeted Killings abroad 1967 1984 in OEZB Working Paper Marz 2020 Bezbednosno informativna agencija BIA Belgrad Istorijat Axboe Nielsen Christian The Symbiosis of War Crimes and Organized Crime in the Former Yugoslavia in Sudosteuropa Mitteilungen 52 2012 S 6 17 The 1974 Yugoslav Constitution effected a pronounced shift towards decentralization in all areas of state administration The Federal Secretariat for Internal Affairs was gradually reduced to the status of a clearinghouse for information and was finally taken over by the Serbian Secretariat for Internal Affairs in the autumn of 1992 Gordan Akrap Miroslav Tudjman From Totalitarian to Democratic Intelligence Community Case of Croatia 1990 2014 in National Security and the Future 2 2014 S 74 132 a b derStandard at Das Erbe der Udba Abgerufen am 25 Dezember 2017 Kaernten ORF at Studie Beamte als jugoslawische Spitzel Abgerufen am 25 Dezember 2017 Krieg im Untergrund 40 Tote seit 1967 In Die Zeit Nr 19 1982 vom 7 Mai 1982 S 35 Hans Peter Rullmann Mordauftrag aus Belgrad Dokumentation uber die Belgrader Mordmaschine Ost Dienst Hamburg 1980 S 26 Ruth Wenger Als Jugoslawiens Geheimdienst in Bayern morden liess welt de 12 Oktober 2014 abgerufen am 14 Oktober 2014 Hans Peter Rullmann Mordauftrag aus Belgrad Dokumentation uber die Belgrader Mordmaschine Ost Dienst Hamburg 1980 S 21 Florian T Rulitz Die Tragodie von Bleiburg und Viktring Partisanengewalt in Karnten am Beispiel der antikommunistischen Fluchtlinge im Mai 1945 Hermagoras Verlag Klagenfurt Ljubljana Wien 2011 ISBN 978 3 7086 0616 3 S 294 Florian T Rulitz Die Tragodie von Bleiburg und Viktring Partisanengewalt in Karnten am Beispiel der antikommunistischen Fluchtlinge im Mai 1945 Hermagoras Verlag Klagenfurt Ljubljana Wien 2011 ISBN 978 3 7086 0616 3 S 284 Hans Peter Rullmann Mordauftrag aus Belgrad Dokumentation uber die Belgrader Mordmaschine Ost Dienst Hamburg 1980 S 1 Florian T Rulitz Die Tragodie von Bleiburg und Viktring Partisanengewalt in Karnten am Beispiel der antikommunistischen Fluchtlinge im Mai 1945 Hermagoras Verlag Klagenfurt Ljubljana Wien 2011 ISBN 978 3 7086 0616 3 Rulitz Florian Thomas Der UDBA Terror gegen die kroatische politische Emigration Bleiburger Ehrenzug im osterreichischen Karnten In Joze Dezman Hanzi Filipic Hrsg Heisse Spuren des Kalten Krieges Die Grenze zwischen Slowenien und Karnten in den Jahren 1945 bis 1991 Hermagoras Verlag Klagenfurt Celovec 2013 ISBN 978 3 7086 0736 8 Das Ziel hiess Karnten spalten Memento vom 27 September 2014 im Internet Archive In Kleine Zeitung 14 August 2009 Florian Hassel Frederik Obermair Morde im Dunkeln sueddeutsche de 23 August 2013 abgerufen am 14 Oktober 2014 Josip Perkovic izgubio na hrvatskom sudu In Hrvatska radiotelevizija hrt hr abgerufen am 23 Februar 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title UDBA amp oldid 239027818