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Untererthal ist ein Stadtteil der bayerischen Stadt Hammelburg im unterfrankischen Landkreis Bad Kissingen UntererthalStadt HammelburgWappen von UntererthalKoordinaten 50 9 N 9 53 O 50 1467 9 8797 Koordinaten 50 8 48 N 9 52 47 OFlache 11 54 km Einwohner 971Bevolkerungsdichte 84 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1972Postleitzahl 97762Vorwahl 09732Untererthal Bayern Lage von Untererthal in BayernUntererthal vom Sturmiusberg aus gesehenUntererthal vom Sturmiusberg aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Judische Gemeinde bis 1938 2 2 Alte Heeresstrasse B 27 2 3 Eingemeindung nach Hammelburg 3 Bauwerke und Anlage 3 1 Kirche St Martin 3 2 Landgasthof zum Goldenen Kreuz 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Kirchdorf Untererthal befindet sich nordlich von Hammelburg Durch Untererthal verlauft die B 27 die sudwarts nach Hammelburg und nordwarts nach Bad Bruckenau fuhrt nachster Ort auf diesem Wege ist Neuwirtshaus Am ostlichen Ortsausgang von Untererthal fuhrt die St 2291 zunachst nach Obererthal und weiter in Richtung A 7 und Bad Kissingen Geschichte BearbeitenHugelgraber nahe dem Buchelberg deuten auf eine fruhe Besiedelung der Region hin Die erste bekannte urkundliche Erwahnung des Ortes erfolgte in einer Schenkungsurkunde vom 7 Januar 777 unter dem Namen Harital Untererthal war eines der Guter die Karl der Grosse im Jahr 777 dem Kloster Fulda uberlassen hat Die spatere Geschichte des Ortes steht in engem Zusammenhang mit dem Geschlecht der Erthaler die im Ort eine heute nicht mehr existente Burg bewohnten Einen weiteren Wohnsitz hatten die Freiherren von Erthal an der Stelle des heutigen Judenhofs Bereits in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts tritt die Familie in Franken auf Als einer der ersten urkundlich nachweisbaren Angehorigen erscheint im Jahr 1170 Heinrich von und zu Erthal Judische Gemeinde bis 1938 Bearbeiten Eine judische Gemeinde existierte in Untererthal seit dem 16 17 Jahrhundert Der erste bekannte Beleg fur judische Einwohner datiert von 1524 Die Juden Untererthals standen unter dem Schutz der Freiherren von Erthal Die erste Nennung einer Synagoge ist fur das Jahr 1737 bekannt 1805 entstand im Obergeschoss eines judischen Privathauses Judengasse 15 ein neuer Betsaal der 1842 renoviert wurde und bis zum Tag des Novemberpogroms 1938 die Synagoge der judischen Gemeinde in Untererthal war Am Nachmittag des 10 November 1938 kamen Manner des SA Sturms Hammelburg und andere auswartige Schlager nach Untererthal und demolierten judische Hauser und Wohnungen Die Synagoge wurde innen angezundet demoliert und geschandet Trotz dieser Vorkommnisse wohnten Anfang 1942 noch zwolf judische Manner und Frauen Angehorige der Familien Stuhler David und Levy am Ort Acht von ihnen wurden am 22 April 1942 nach Izbica bei Lublin deportiert und ermordet Die letzten beiden judischen Einwohner Adolf und Amalia Stuhler kamen im September 1942 in das Ghetto Theresienstadt und von dort 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz Laut Gedenkbuch des Bundesarchivs Berlin wurden insgesamt 25 judische Einwohner Untererthals Opfer des Holocaust Seit 2014 erinnert eine Gedenktafel in der Ortsmitte Judengasse an die in der NS Zeit ermordeten judischen Manner und Frauen Alte Heeresstrasse B 27 Bearbeiten Seit jeher fur die Geschichte des Ortes entscheidend war die in Sud Nord Richtung verlaufende alte Heeresstrasse die heutige B 27 uber die Fursten und Kaufleute in den Ort kamen die aber auch im Dreissigjahrigen Krieg in den Koalitionskriegen sowie im Deutschen Krieg die Ankunft von plundernden Heeren erleichterte Eingemeindung nach Hammelburg Bearbeiten Im Rahmen der Gemeindegebietsreform wurde Untererthal am 1 Januar 1972 ein Stadtteil von Hammelburg 1 Bauwerke und Anlage BearbeitenKirche St Martin Bearbeiten Vor dem Bau der St Martins Kirche bestand im Ort eine von den Herren von Erthal Ende des 11 Jahrhunderts errichtete Kirche Als diese sich wegen der wachsenden Zahl der Glaubigen als zu klein erwies wurde im Jahr 1926 mit dem Bau der heutigen Kirche begonnen die Einweihung fand am 5 Mai 1929 statt Landgasthof zum Goldenen Kreuz Bearbeiten Von alters her beanspruchten die Freiherren von Erthal das Schankrecht in Untererthal Schon fruhzeitig hatten sie eine Schenke erbaut Erstmals im Jahre 1548 wurde Hans Murk als Wirt erwahnt dem im Laufe der Jahrhunderte noch viele Wirte auf der herrschaftlichen Schenke nachfolgten Im Jahre 1733 liess Johann Bau das alte Gebaude niederlegen und einen prachtigen Barockbau errichten 2 Die beiden Bogen am Eingang mit ihren originellen Fratzen in den Schlusssteinen und die Fensterstocke fallen auf Die reichlich verzierte Hausture eine gute Schnitzarbeit stammt aus einer spateren Zeit Im Jahre 1737 wurde erstmals erwahnt dass das Gasthaus ein guldenes Kreuz im Schilde fuhrte 3 Ab dem Jahre 1895 hatte Johann Josef Schafer der eine Witwe heiratete die Schenke in Besitz Schafer erbaute 1900 den hinteren Trakt der heutigen Gaststatte mit dem geraumigen Tanzsaal 1910 liess Schafer das Anwesen renovieren Der Landgasthof steht unter Denkmalschutz Weblinks BearbeitenWebprasenz von Untererthal Webprasenz von Untererthal auf www hammelburg de Die Geschichte der judischen Gemeinde und der Synagoge von Untererthal auf www alemannia judaica de Untererthal in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 19 Januar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 478 Elmar Ullrich Untererthal Ein Heimatkundliches Lesebuch Rotter Druck und Verlag Bad Neustadt Saale 1993 S 51 Heinrich Ullrich Untererthal Kulturhistorische Studie uber eine Siedlung des Saalgaues Druck und Verlag Franz Staudenraus Wurzburg 1913 S 109 Ortsteile von Hammelburg Altstadt Bonnland Diebach Feuerthal Gauaschach Kessenmuhle Lager Hammelburg Morlesau Obererthal Obereschenbach Ochsenthal Pfaffenhausen Saaleck Seeshof Sodenberg Untererthal Untereschenbach Westheim Normdaten Geografikum GND 4577542 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Untererthal amp oldid 229994090