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Uncarina ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Sesamgewachse Pedaliaceae Der Gattungsname wird aus dem lateinischen uncus fur Haken hergeleitet und bezieht sich auf die Struktur der Fruchte UncarinaUncarina grandidieri im Botanischen Garten von LyonSystematikKerneudikotyledonenAsteridenEuasteriden IOrdnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie Sesamgewachse Pedaliaceae Gattung UncarinaWissenschaftlicher NameUncarina Baill StapfDie Gattung Uncarina ist nicht zu verwechseln mit der Gattung Uncaria Schreber aus der Familie der Rotegewachse Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Blutenstande und Bluten 1 3 Fruchte und Samen 2 Okologie 3 Systematik und Verbreitung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Die in der Gattung vorkommenden Arten wachsen als laubabwerfende kleinere Baume mit nur wenig verzweigten Kronen oder als kaum verzweigte Straucher Als Jungpflanzen werden meist lange Zeit keine Seitentriebe ausgebildet Die Pflanzen werden etwa 5 bis 6 Meter hoch manchmal auch hoher 1 und bilden eine unterirdische rubenformige Knolle aus Der Stamm und die Haupttriebe sind glatt und bestehen aus weichem Holz Sie sind massig bis deutlich verdickt insbesondere zur Basis hin und erreichen einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimeter Die lang gestielten und wechselstandig angeordneten Blatter sind in Form und Grosse sehr variabel und erreichen eine Spreite von 25 auf 25 Zentimeter Die ganzrandigen Blatter sind drei bis funfeckig tief gelappt und fast gefingert bis entfernt bespitzt An den Spitzen der Lappen werden gelbe Wasserdrusen Hydathoden ausgebildet die gelegentlich sehr auffallend sind Die ersten Blatter am Beginn der Vegetationsperiode sind oft viel kleiner und nicht so tief geteilt Die Blattbehaarung ist sehr unterschiedlich ausgepragt Es werden mehrzellige einreihige einfache Haare und Schleimdrusen mit kurzen fast sitzenden oder langen Stiel ausgebildet Der vierzellige Drusenkopf ist oft etwas quadratisch bis seltener eher etwas sternformig geformt Des Weiteren konnen aber auch Haare mit einem sehr kleinen ein oder vierzelligen und mehr oder weniger runden Kopf ausgebildet werden nbsp Bluten von Uncarina grandidieri nbsp Weisse Bluten von Uncarina leptocarpa mit untypischer unbehaarter Kronrohre im Palmengarten FrankfurtBlutenstande und Bluten Bearbeiten Der komplexe Blutenstand wird aus gestauchten Cymen gebildet und besteht aus zwei bis neun Einzelbluten 1 Teilblutenstande sind selten auf nur eine einzelne Blute reduziert und besitzen sehr kleine pfriemliche Vorblatter Die Blutenstande entspringen etwas oberhalb der ersten Achseln der Tragblatter aus der aktuellen Vegetationsperiode Gelegentlich werden Teilblutenstande mit dichten Buscheln von gleichzeitig geoffneten Bluten ausgebildet Die Blutenstiele sind oft behaart und hellgrun bis purpurfarben Die relativ grossen zwittrigen Bluten besitzen keine Nektardrusen Die Bluten sind funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf Kelchblatter sind nur an ihrer Basis verwachsen und die funf Kelchzipfel sind linealisch lanzettlich Die Blutenkronblatter sind weiss purpurrosa oder gelb gefarbt und besitzen eine dunkelpurpurne gelbliche oder weisse Farbung und manchmal streifige Saftmale im Schlund Die funf Kronblatter sind einer leicht zygomorphe Krone verwachsen Die meist gerade aber manchmal auch gebogene vor allem bei hangenden Bluten Kronrohre ist relativ lange und oft behaart Die zylindrische bis etwas trichterformige Rohre ist im unteren Teil verschmalert und an der Basis leicht ausgesackt Der Saum ist rechtwinklig zur Rohre ausgebreitet Die ganzrandigen Kronlappen sind sich sehr ahnlich der untere ist etwas vergrossert Es sind vier nahe der Basis der Kronrohre inserierte fertile Staubblatter uberragen die Kronrohre nicht Es wird ein funftes Staubblatt als kurzes Staminodium ausgebildet Der oberstandige Fruchtknoten bildet zwei Facher mit fehlenden oder gelegentlich fast vollstandigen Scheidewanden aus Pro Fach sind funf bis sechs Samenanlagen vorhanden Der lange aber nicht uber die Kronrohre hinausragende Griffel endet in einer zweilappigen Narbe Es ist ein Nektardiskus vorhanden Fruchte und Samen Bearbeiten nbsp Frucht von Uncarina grandidieriDie gestielte Kapselfrucht ist holzig und offnet sich spater Sie ist seitlich abgeflacht und hat einen langlich elliptisch bis eiformigen Umriss in der Seitenansicht An der Spitze der Fruchte wird oft ein deutlicher Schnabel ausgebildet es werden an der Schale zwei verschiedenen Arten von Stacheln gebildet Die eine Art ist lang und biegsam und mit drei bis funf Widerhaken an jeder Spitze ausgestattet Sie stehen in acht Langsreihen und in jeder Reihe sind vier bis neun Stuck vorhanden An der Basis sind diese Stachel ab und zu in Langsrichtung etwas verbreitert und mitunter zu einem auffalligen Kamm verwachsen Die andere Art von Stacheln ist nicht mit Haken versehen und meist klein und spitz gelegentlich sind sie nur als kleine Hocker ausgebildet Sie stehen unregelmassiger in Langsreihen Manchmal kommen an der Klettfrucht noch zwei zusatzliche Langsflugel vor die im rechten Winkel von ihr abstehen Die grossen und abgeflachten Samen sind langlich bis dreieckig geformt An der Samenschale sind kleinere mehr oder weniger breite Flugel mittig angesetzt Flugelsamen Die hakigen Fruchte sind ahnlich denen der Harpagophytum Arten anderen Sesamgewachsen Okologie BearbeitenDie Staubbeutel offnen sich nicht um Pollen freizusetzen der Pollen hat eine pastose Konsistenz erst wenn die Staubbeutel von einem Bestauber angefressen werden sickert quillt die Pollenmasse heraus Die Bestauber sind pollenfressende Kafer 2 Die Trampelkletten wurden fruher von den ausgestorbenen Elefantenvogeln oder von Archaeolemuren ausbreitet heute von verschiedenen Huf und Nutztieren 3 4 Systematik und Verbreitung BearbeitenDie Gattung Uncarina ist endemisch im Norden Westen im zentralen Suden und im Suden in trockenem aridem Busch und Wald auf Madagaskar verbreitet 3 4 Die Gattung Uncarina wurde 1895 durch Otto Stapf aufgestellt 5 Er kombinierte die bereits 1887 durch Henri Ernest Baillon beschriebene Art Harpagophytum grandidieri 6 in die von ihm neu geschaffene Gattung um Die Typusart ist Uncarina grandidieri Baill Stapf Folgende Arten gehoren zur Gattung Uncarina ankaranensis Ihlenf 7 Uncarina abbreviata Baill Ihlenf amp Straka Uncarina decaryi Humbert ex Ihlenf Uncarina grandidieri Baill Ihlenf amp Straka Uncarina ihlenfeldtiana Lavranos 8 Uncarina leandrii Humbert Es gibt zwei Varietaten Uncarina leandrii Humbert var leandrii Uncarina leandrii var rechbergeri Lavranos Uncarina leptocarpa Decne Ihlenf amp Straka Uncarina peltata Baker Stapf Uncarina perrieri Humbert Uncarina platycarpa Lavranos Uncarina roeoesliana Rauh Uncarina sakalava Humbert Uncarina stellulifera Humbert Uncarina turicana LavranosLiteratur BearbeitenH D Ihlenfeldt Uncarina In Urs Eggli Hrsg Sukkulenten Lexikon Band 2 Zweikeimblattrige Pflanzen Dicotyledonen Ulmer Stuttgart 2002 ISBN 3 8001 3915 4 S 380 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Uncarina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Uncarina auf plantillustrations org abgerufen am 18 Februar 2018 Einzelnachweise Bearbeiten a b K Kubitzki Joachim W Kadereit The Families and Generas of Vascular Plants Vol VII Flowering Plants Dicotyledons Lamiales S 318 C Hanson Pollination of Uncarina In Cactus and Succulent Journal Vol 69 6 1997 S 305 a b Julian P Hume Extinct Birds Second Edition Helm 2017 ISBN 978 1 4729 3744 5 S 28 a b Steven M Goodman William L Jungers Extinct Madagascar Univ of Chicago Press 2014 ISBN 978 0 226 14397 2 S 62 Engler Prantl Die naturlichen Pflanzenfamilien 4 Teil 3 Abteilung b Engelmann 1895 S 261 online Bulletin mensuel de la Societe linneenne de Paris 82 1887 S 669 online Hans Dieter Ihlenfeldt Uncarina ankaranensis Pedaliaceae eine neue Art aus Nordwest Madagaskar In Kakteen und andere Sukkulenten 55 Jahrgang 2004 Heft 6 S 148 f In Schumannia 4 Sukkulentenforschung in Afrika Succulent Plant Research in Africa S 83 2004 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uncarina amp oldid 215310420