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Ulrich Karl Paul Rauscher 26 Juni 1884 in Stuttgart 18 Dezember 1930 in St Blasien war ein deutscher Journalist Autor und Diplomat Ulrich RauscherInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Erste Kabinettssitzung des Kabinetts Scheidemann am 13 Februar 1919 in Weimar V l Ulrich Rauscher Pressechef der Reichsregierung Robert Schmidt Ernahrung Eugen Schiffer Finanzen Philipp Scheidemann Reichskanzler Otto Landsberg Justiz Rudolf Wissell Wirtschaft Gustav Bauer Arbeit Ulrich von Brockdorff Rantzau Auswartiges Eduard David ohne Portefeuille Hugo Preuss Inneres Johannes Giesberts Post Johannes Bell Kolonien Georg Gothein Schatz Gustav Noske ReichswehrIn eine wohlhabende burgerliche Familie wurde Rauscher im Alter von sieben Jahren zur Vollwaise durch das Erbe jedoch finanziell abgesichert Die Vormundschaft ubernahm der Fabrikant Paul Stotz der eine bedeutende Kunstgiesserei in Stuttgart besass Die detaillierten Vormundschaftsakten befinden sich im Stadtarchiv Stuttgart Rauscher studierte Rechtswissenschaften und war seit 1906 Mitglied des Corps Suevia Heidelberg 1 Spater war er als Korrespondent fur die linksliberale Frankfurter Zeitung in Strassburg und Berlin tatig Er war dabei einer der ersten die uber das Kino als Propagandainstrument schrieben 2 Ausserdem schrieb er fur die Schaubuhne spater Die Weltbuhne genannt Er war dabei zeitweise ein enger Mitarbeiter von Siegfried Jacobsohn Nach 1914 war er im Kriegspresseamt und in der politischen Abteilung des deutschen Generalgouvernements in Belgien tatig und ein Befurworter einer Annexionspolitik in Bezug auf Belgien 3 Er war die treibende Kraft des so genannten Deutschen Nationalausschusses ein nach aussen hin unabhangiges Gremium tatsachlich aber eine Propagandastelle der Regierung 4 Zwischen 1917 und 1918 war er als Unteroffizier Soldat an der Westfront Vermutlich 1918 trat Rauscher der SPD bei Im November und Dezember 1918 war er personlicher Referent von Philipp Scheidemann Seit Anfang Januar 1919 war er Pressechef der Reichsregierung und zwischen Oktober 1919 und Juni 1920 Leiter der vereinigten Presseabteilung von Reichsregierung und Auswartigem Amt Gegen die Ernennung Rauschers gab es anfangs Proteste von Seiten der Arbeiter und Soldatenrate weil er die deutsche Besatzungspolitik in Belgien unterstutzt hatte 5 Wahrend des Kapp Putsch 1920 entwarf Rauscher den gemeinsamen Aufruf zum Generalstreik von Reichsprasident den sozialdemokratischen Ministern und der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion Theodor Heuss der Rauscher in seinen Erinnerungen als Freund und Landsmann bezeichnete und andere behaupteten spater dass Rauscher diesen Schritt allein getan hatte 6 Der Historiker Peter Christian Witt halt es angesichts der Bedeutung des Schrittes dagegen fur unwahrscheinlich dass Rauscher dies ohne Absprache mit Reichsprasident Friedrich Ebert und Reichskanzler Gustav Bauer getan haben konnte 7 Heinrich August Winkler nimmt in dieser Angelegenheit eine mittlere Position ein Fur ihn ist es sicher dass zumindest Gustav Noske und Otto Wels den Text vor der Veroffentlichung kannten und billigten Dagegen seien Bauer Ebert und die ubrigen Minister nicht eingeweiht gewesen 8 Seit 1920 war Rauscher deutscher Gesandter zunachst in Georgien und seit 1922 bis zu seinem Tod Gesandter in Polen Er war dabei einer der wenigen Diplomaten die nach dem Krieg aus anderen Berufen in das Auswartige Amt kamen Eine enge personliche Beziehung und ahnliche Haltungen in den Auffassungen zur antipolnischen Feindschaft wahrend der Weimarer Republik verbanden ihn mit dem Referatsleiter in der Abteilung IV des Auswartigen Amtes Willy Noebel 1887 1965 In seiner Amtszeit in Warschau kritisierte er die antipolnischen Vorbehalte und sprach sich fur gutnachbarschaftliche Beziehungen aus 9 Dabei stand auch fur ihn das deutsche Interesse im Vordergrund Haupterfordernis unserer Polenpolitik musse es sein Keine Ressentiments sondern kuhlste Interessenpolitik 10 Er war massgeblich am Zustandekommen des Deutsch Polnischen Liquidationsabkommen beteiligt In seiner polnischen Zeit war Rauscher auch einer der engsten Vertrauten von Gustav Stresemann und war zeitweise dessen Verbindungsmann zu Friedrich Ebert 11 Literatur BearbeitenArmin Danco Das Gelbbuch des Corps Suevia zu Heidelberg 3 Auflage Mitglieder 1810 1985 Heidelberg 1985 Nr 888 Ulrich Rauscher In Franz Osterroth Biographisches Lexikon des Sozialismus Verstorbene Personlichkeiten Bd 1 J H W Dietz Nachf Hannover 1960 S 245 246 Wolfgang Elz Rauscher Ulrich Karl Paul In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 211 f Digitalisat Ulrich Gohl Ulrich Rauscher 1884 1930 publiziert am 24 August 2020 in Stadtarchiv Stuttgart Digitales Stadtlexikon Einzelnachweise Bearbeiten Kosener Korps Listen 1910 121 915 Freytag Dominik Petzold Hrsg Das lange 19 Jahrhundert Alte Fragen und neue Perspektiven 2007 S 202 So z B in einem Leitartikel in der Vossischen Zeitung vom 5 Januar 1917 Morgenausgabe Nr 7 Wolfgang J Mommsen Max Weber und die deutsche Politik 1890 1920 2004 S 256 Gerhard Engel Barbel Holtz Ingo Materna Grossberliner Arbeiterrate 1993 S 217 Theodor Heuss Erinnerungen 1905 1933 S 195 Peter Christian Witt Friedrich Ebert Parteifuhrer Reichskanzler Volksbeauftragter Reichsprasident Bonn 1987 Verlag Neue Gesellschaft ISBN 3 87831 446 9 S 146 Heinrich August Winkler Weimar 1918 1933 Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie Beck Munchen 1993 ISBN 3 406 37646 0 S 122 Roland G Foerster Unternehmen Barbarossa 1993 S 28 Rodder Revisionismus und Verstandigung 1 2 Vorlage Toter Link www uni mainz de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Kurt Koszyk Gustav Stresemann Der kaisertreue Demokrat 1989 S 287Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber 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