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Die Trinitatiskirche ist eine evangelisch lutherische Kirche in Neuendorf b Elmshorn Der turmlose Backsteinbau ist auf einer alten Deichlinie errichtet worden Er ragt mit seinem steilen Dach und dem Dachreiter uber die Umgebung hinaus und ist von weitem in der flachen Marschlandschaft sichtbar Trinitatiskirche Inhaltsverzeichnis 1 Bauwerk 2 Inneres und Ausstattung 2 1 Altaraufsatz 2 2 Abendmahlsbanke 2 3 Taufengel 2 4 Kanzel 2 5 Orgelempore und Orgel 2 6 Westempore 2 7 Kruzifix 3 Baugeschichte 3 1 Bau Zerstorung Wiederaufbau und Umgestaltungen bis 1800 3 2 Restaurierungen in neuerer Zeit 4 Einzelnachweise 5 Quellen 6 WeblinksBauwerk BearbeitenEs handelt sich um einen Backsteinbau mit Ursprungen aus dem 16 Jahrhundert Das nach Westen nachtraglich verlangerte Kirchenschiff zeigt einen polygonalen Chorabschluss und ist gedeckt von einem hohen Ziegeldach mit Vollwalm an der Westseite Die spitzbogigen relativ grossen Fenster des Schiffs sind alle gleichformig Eine Ziegelstutze teilt sie mittig Das Hauptportal liegt an der Nordseite Es ist spitzbogig und mit eingelegten Taustaben dreifach abgetreppt Drei spitzbogige Blendnischen daruber zeigen ebenfalls Taustabrahmung Etwas schlichter ausgefuhrt ist das abgetreppte Westportal Auf dem Dach sitzt ein sechsseitiger Dachreiter mit welscher Haube vergoldeter Kugel und Wetterhahn Schaft und Dachflache sind schieferverkleidet Im weiss gestrichenen Lukengeschoss befindet sich die Stundenglocke nbsp Dachreiter mit Schieferdeckung und vergoldetem Wetterhahn nbsp Gotisches Nordportal mit Taustabrahmung und Blendnischen nbsp Westportal nbsp Polygonaler Chorabschluss der Kirche nach Osten nbsp Grosse Fenster des Schiffs mit mittiger Ziegelstutze nbsp Gusseiserne Friedhofspforte 1985 restauriertInneres und Ausstattung BearbeitenIm Innern wird der grosse Saalbau von einer Holztonne uberwolbt in einem schmalen westlichen Stuck ist noch die einfache Balkendecke vorhanden Zugbalken verbinden die Gewolbeansatze Das Innere ist durch grosse Emporen und Logen weitgehend barock ausgestaltet Altaraufsatz Bearbeiten Der Altaraufsatz Retabel zeigt acht Reliefszenen und neun Einzelfiguren Der Schnitzer Tonnies Heidtmann schuf ihn 1656 die Bemalung stammt von Peter Thode aus Itzehoe Auf der Predella ist die Abendmahlszene dargestellt Das Hauptgeschoss zeigt im Mittelstuck die Kreuzigung seitlich je zwei Szenen aus der Leidensgeschichte Jesu Links sind Szenen am Olberg und Christus vor Pilatus dargestellt rechts Christus vor Kaiphas und die Beweinung Das Obergeschoss sieht man die Auferstehung und im geschweiften Giebel das Jungste Gericht Freisaulen und Einzelfiguren flankieren Haupt und Obergeschoss Dargestellt sind die vier Evangelisten Moses Johannes der Taufer Adam und Eva und als oberer Abschluss der Weltenrichter Abendmahlsbanke Bearbeiten Zwei Abendmahlsbanke aus Eiche sind mit Arkaden als Flachrelief verziert Sie stammen aus der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts nbsp Kircheninneres nach Osten links die Orgelempore nbsp Altar mit Abendmahlsbanken und geschnitztem Aufsatz Retabel von 1656 nbsp Hauptgeschoss des Retabels mit Kreuzigung und Leidensgeschichte Jesu Taufengel Bearbeiten Der Taufengel von 1787 schwebend mit ausgebreiteten Flugeln tragt eine Schussel aus Zinn auf einem Kreuz Auf dem Deckel der Taufschussel ist eine Taube dargestellt Die Figur stammt von Hans Holtemeyer in Wewelsfleth die Taufschussel von einem Kannegiesser aus Gluckstadt Kanzel Bearbeiten Die Kanzel wurde im Jahr 1636 von Gutsverwalter Hans Horst gestiftet Eine profilierte Stutze tragt den polygonalen Kanzelkorb In dessen Feldern sind Reliefs von Geburt Kreuzigung Auferstehung und Himmelfahrt zu sehen Der Schalldeckel zeigt die vier Evangelisten nbsp Taufengel von 1787 mit gedeckelter Taufschussel nbsp Kanzel mit Schalldeckel von 1636 nbsp Reliefs am KanzelkorbOrgelempore und Orgel Bearbeiten Die Orgelempore auf der Nordseite ruht auf schlanken Eisenstutzen Beidseitig liegen die Emporenlogen in der Mitte der funfteilige Orgelprospekt uber einer balkonartig vorschwingenden Balusterbrustung Die geschlossenen Emporenlogen sind mit Sprossenfenstern ausgestattet und durch Pilaster gegliedert Sie tragen Rocailleaufsatze uber dem profilierten Gesims Die Brustungsfelder zeigen Rokokomalerei mit alttestamentlichen Szenen nbsp OrgelDie Orgel wurde von Johann Matthias Schreiber aus Gluckstadt 1756 angefertigt Das Schleifladen Instrument hat 21 Register auf zwei Manualwerken und Pedal Die Spieltrakturen und die Registertrakturen sind mechanisch Der Rokokoprospekt weist drei polygonale Pfeifenturme und zwei kleinere doppelgeschossige Flachfelder auf Wegen ungunstiger Raumklimabedingungen traten technische Schaden auf sodass eine umfassende Restaurierung notwendig wurde Die von der niederlandischen Firma Flentrup Orgelbau dazu durchgefuhrten Arbeiten wurden 2016 abgeschlossen 1 I Hauptwerk C g31 Quintadena 16 2 Principal 0 8 3 Viol di Gamb 0 8 4 Gedackt 0 8 5 Oktav 0 4 6 Sesquialter II 0 07 Mixur V8 Tromet 0 8 9 Vox humana 0 8 II Brustwerk C g310 Quintadena 0 8 11 Floite 0 4 12 Nassat 0 3 13 Wladfloite 0 2 14 Siffloite 0 1 1 2 15 Scharff IV16 Kumbhorn 0 8 TremulantZimbelstern Pedal C f117 Subbass 16 18 Octav 0 8 19 Octav 0 4 20 Posaune 16 21 Tromet 0 8 Koppeln II IWestempore Bearbeiten Die Westempore von 1683 wird durch starke Holzsaulen gestutzt In den Brustungsfeldern befinden sich 18 Emporenbilder Dargestellt sind Evangelisten Apostel Martin Luther und Philipp Melanchthon Kruzifix Bearbeiten Das Kruzifix das im Deckengewolbe aufgehangt ist stammt von 1643 und wurde 1981 restauriert Hinrich Magens spendete es der Kirche Es ist 1 65 m hoch und zeigt im Dreipass Evangelistensymbole nbsp Geschlossene Emporenloge neben der Orgel nbsp Martyrerdarstellungen an der Westempore nbsp Kruzifix von 1643 im DeckengewolbeBaugeschichte BearbeitenBau Zerstorung Wiederaufbau und Umgestaltungen bis 1800 Bearbeiten Zum Trinitatisfest im Jahr 1504 eingeweiht erhielt die Neuendorfer Kirche zunachst den Namen Die heylig Dreyfaltigkeits Kirche Das ursprungliche Bauwerk war kleiner als die heutige Kirche und es erhielt 1571 einen Glockenturm 1627 brannten kaiserliche Truppen im Dreissigjahrigen Krieg Kirche und Turm nieder als sie auf die Festung Gluckstadt zustiessen Der Wiederaufbau erfolgte erst zwei Jahre spater als die nach Hamburg gefluchtete Bevolkerung nach Neuendorf zuruckkehrte Allerdings wurde der Turm nicht wieder errichtet sondern durch einen Glockenstuhl ersetzt 1722 entschloss man sich die marode Westmauer abzureissen und das Gebaude nach Westen uber den bisherigen Glockenstuhl hinweg zu erweitern Die Glocke wurde danach im Kirchenboden aufgehangt Im Zusammenhang mit dem Einbau einer Schreiber Orgel erfolgten Mitte des 18 Jahrhunderts weitere Umbauten An der Nordseite wurde eine Mauer durchbrochen und ein Orgelaufgang und eine Orgelempore entstanden Die letzte bedeutende Umgestaltung war dann im Jahr 1765 der Bau des Dachreiters mit Uhr und Stundenglocke Restaurierungen in neuerer Zeit Bearbeiten Ein Gutachten aus dem Jahr 1988 fuhrte zur umfassenden Restaurierung der Sud Ost und Nordfassade eine Massnahme die erst 1997 abgeschlossen werden konnte Das Mauerwerk musste zum grossen Teil erneuert werden Die dabei verwendeten klosterformatigen Backsteine und Formsteine stammten von den Ziegelwerken Blomesche Wildnis kleinformatige Steine aus Abbruchen von alten Hausern Weitere Restaurierungsarbeiten 1962 Versetzung der Kanzel Erneuerung des Fussbodens neue Farbgebung 1980 Erneuerung des Westgiebels mit Steinen im Klosterformat 1985 Restaurierung der gusseisernen Kirchenpforte 1995 Restaurierung von Gemalden 1999 Einbau einer neuen Hauptuhr und Reparatur der Glocke 1999 2000 Restaurierung des Altars 2001 2002 Sanierung des Dachstuhls und Neueindeckung des Dachs Neuvergoldung von Kugel und Wetterhahn 2016 Abschluss Restaurierung der OrgelEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur OrgelQuellen BearbeitenKunst Topographie Schleswig Holstein Bearbeitet im Landesamt fur Denkmalpflege Schleswig Holstein und im Amt fur Denkmalpflege der Hansestadt Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 ISBN 3 529 02627 1 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Hamburg Schleswig Holstein bearbeitet von Johannes Habich Deutscher Kunstverlag 1971 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trinitatiskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien YouTube Kanal der Trinitatiskirche Neuendorf Kirchengemeinde Kollmar Neuendorf53 736944444444 9 5700555555556 Koordinaten 53 44 13 N 9 34 12 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trinitatiskirche Neuendorf amp oldid 208330885