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In der Mathematik gehort zu einer Gruppenoperation aktion oder wirkung eine Gruppe G displaystyle G als aktiver Teil und eine Menge X displaystyle X als passiver Teil Die Operation Aktion oder Wirkung eines Elements g G displaystyle g in G auf der Menge X displaystyle X ist eine Transformation Selbstabbildung dieser Menge Dabei operieren die Elemente g h G displaystyle g h in G auf den Elementen der Menge X displaystyle X in der Weise dass die Aktion des Produkts g h displaystyle g h der Hintereinanderausfuhrung der Einzelaktionen entspricht Die operierende Gruppe G displaystyle G wird Transformationsgruppe genannt Die Menge X displaystyle X zusammen mit der Operation von G displaystyle G auf X displaystyle X heisst G displaystyle G Menge Ist bei der Menge X displaystyle X zusatzliche Struktur von Bedeutung sei es algebraische geometrische topologische wird eine Gruppenoperation nur dann als zulassig erachtet wenn sie diese Struktur bewahrt Die Gruppenoperation ermoglicht es in Algebra in Geometrie und vielen anderen Bereichen der Mathematik die Symmetrien von Objekten mit Hilfe von Symmetriegruppen zu beschreiben Hier steht die Untersuchung der Menge auf der die Operation wirkt im Vordergrund Andererseits kann die Operation einer vorgegebenen Gruppe auf geeignet gewahlten Mengen in der Gruppentheorie wichtige Informationen uber die Struktur der operierenden Gruppe liefern In diesem Fall steht die Untersuchung der operierenden Gruppe im Vordergrund Inhaltsverzeichnis 1 Einfuhrendes Beispiel Wurfelgruppe und Raumdiagonalen 2 Definition 2 1 Links Aktion 2 2 Rechtsaktion 3 Weitere Begriffe 3 1 Bahn 3 2 Fundamentalbereich 3 3 Transitive und scharf transitive Operationen 3 4 Intransitive Permutationsgruppe 3 5 Homogene Operationen 3 6 Stabilisator 3 7 Freie und treue Operationen 3 8 Homomorphismen zwischen G Mengen 4 Eigenschaften 5 Beispiele 5 1 Operation einer Gruppe auf sich selbst 5 1 1 Operation durch Multiplikation 5 1 2 Operation durch Konjugation 5 2 Automorphismengruppe einer Korpererweiterung 5 3 Moduln und Vektorraume 5 4 Kategorien 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEinfuhrendes Beispiel Wurfelgruppe und Raumdiagonalen Bearbeiten nbsp A B C D E F G H displaystyle ABCDEFGH nbsp seien die Ecken eines Wurfels in der ublichen Bezeichnung d h A B C D displaystyle ABCD nbsp und E F G H displaystyle EFGH nbsp sind gegenuberliegende Flachen siehe erstes Bild Die Drehung des Wurfels um die Achse die die Mittelpunkte dieser beiden Flachen verbindet zweites Bild induziert die folgende Vertauschung der Ecken A B C D A displaystyle A mapsto B mapsto C mapsto D mapsto A nbsp und gleichzeitig E F G H E displaystyle E mapsto F mapsto G mapsto H mapsto E nbsp Durch die Drehung werden auch gleichzeitig die 4 Raumdiagonalen vertauscht namlich A G B H C E D F A G displaystyle AG mapsto BH mapsto CE mapsto DF mapsto AG nbsp Eine weitere Symmetrieabbildung die Spiegelung an der Ebene A B G H displaystyle ABGH nbsp viertes Bild lasst die 2 Raumdiagonalen A G displaystyle AG nbsp und B H displaystyle BH nbsp fest und vertauscht die anderen 2 C E D F displaystyle CE mapsto DF nbsp und D F C E displaystyle DF mapsto CE nbsp Es gibt aber auch Symmetrieabbildungen des Wurfels die die Raumdiagonalen nicht untereinander vertauschen namlich die Punktspiegelung am Mittelpunkt drittes Bild Sie entspricht A G A displaystyle A mapsto G mapsto A nbsp und gleichzeitig B H B displaystyle B mapsto H mapsto B nbsp und gleichzeitig C E C displaystyle C mapsto E mapsto C nbsp und gleichzeitig D F D displaystyle D mapsto F mapsto D nbsp Dabei wird jede einzelne Raumdiagonale wenn auch gespiegelt so doch auf sich selbst abgebildet Man sagt Die Gruppe der Symmetrieabbildungen des Wurfels genannt die Wurfelgruppe operiert auf der Menge der Ecken auf der Menge der Kanten auf der Menge der Raumdiagonalen etc Um diese Gruppe zu erfassen werde im Folgenden der Fokus auf die Permutationen der Raumdiagonalen gerichtet Es gibt nun zu jedem Paar von Raumdiagonalen eine Ebenenspiegelung in der Abbildung zum Paar C E displaystyle CE nbsp und D F displaystyle DF nbsp die diese beiden vertauscht und alle anderen Raumdiagonalen fest lasst namlich die Spiegelung an derjenigen Ebene die die festbleibenden Raumdiagonalen enthalt Eine solche paarige Vertauschung heisst Transposition und diese Transpositionen erzeugen die ganze symmetrische Gruppe der Permutationen der vier Raumdiagonalen Da es 4 24 displaystyle 4 24 nbsp dieser Permutationen gibt und genau zwei Symmetrieabbildungen die alle Raumdiagonalen festlassen namlich die Identitat und die oben genannte Punktspiegelung kann man schliessen dass es insgesamt 24 2 48 displaystyle 24 cdot 2 48 nbsp Symmetrieabbildungen des Wurfels gibt ohne jede von ihnen einzeln zu kennen Fur eine genauere Analyse der Gruppenstruktur siehe Oktaedergruppe Definition Bearbeiten Links Aktion Bearbeiten Eine Links Operation Links Aktion oder Links Wirkung einer Gruppe G displaystyle G nbsp auf einer Menge X displaystyle X nbsp ist eine aussere zweistellige Verknupfung G X X g x g x displaystyle triangleright colon G times X to X qquad g x mapsto g triangleright x nbsp mit folgenden Eigenschaften e x x displaystyle e triangleright x x nbsp fur alle x X displaystyle x in X nbsp wobei e displaystyle e nbsp das neutrale Element von G displaystyle G nbsp ist Identitat g h x g h x displaystyle g h triangleright x g triangleright h triangleright x nbsp fur alle g h G x X displaystyle g h in G x in X nbsp Vertraglichkeit Man sagt dann G displaystyle G nbsp operiert von links auf X displaystyle X nbsp und nennt X displaystyle X nbsp zusammen mit dieser Gruppenoperation eine linke G displaystyle G nbsp Menge Aus den beiden Forderungen folgt dass fur jedes g G displaystyle g in G nbsp die Transformation ϑ g X X x g x displaystyle vartheta g triangleright colon X to X quad x mapsto g triangleright x nbsp eine bijektive Abbildung ist die Umkehrabbildung ϑ g 1 displaystyle vartheta g triangleright 1 nbsp ist ϑ g 1 X X x g 1 x displaystyle vartheta g 1 triangleright colon X to X quad x mapsto g 1 triangleright x nbsp Deswegen ist die Aktion eines Gruppenelements g displaystyle g nbsp nicht nur eine Selbstabbildung sondern eine Permutation von X displaystyle X nbsp und eine Gruppenoperation von G displaystyle G nbsp auf X displaystyle X nbsp kann mit einem Gruppenhomomorphismus von G displaystyle G nbsp in die symmetrische Gruppe Sym X displaystyle operatorname Sym X circ nbsp gleichgesetzt werden Rechtsaktion Bearbeiten Analog zur Linksoperation ist eine Rechtsoperation aktion oder wirkung eine aussere zweistellige Verknupfung X G X x g x g displaystyle triangleleft colon X times G to X qquad x g mapsto x triangleleft g nbsp mit x e x displaystyle x triangleleft e x nbsp fur alle x X displaystyle x in X nbsp und das neutrale Element e displaystyle e nbsp von G displaystyle G nbsp x g h x g h displaystyle x triangleleft g h x triangleleft g triangleleft h nbsp fur alle g h G x X displaystyle g h in G x in X nbsp Der Unterschied zwischen Links und Rechtsoperationen liegt in der Art und Weise wie Verknupfungen g h displaystyle g h nbsp auf X displaystyle X nbsp operieren Bei einer Linksoperation operiert zuerst h displaystyle h nbsp und dann g displaystyle g nbsp wahrend bei einer Rechtsoperation die Reihenfolge umgekehrt ist Aus einer Rechtsoperation lasst sich eine Linksoperation konstruieren indem man die Operation als Linksoperation der Gegengruppe schreibt oder auch indem statt g displaystyle g nbsp von links g 1 displaystyle g 1 nbsp von rechts operiert Zu jeder Rechtsoperation displaystyle triangleleft nbsp gibt es eine Linksoperation G X X g x g x x g 1 displaystyle triangleright colon G times X to X qquad g x mapsto g triangleright x x triangleleft g 1 nbsp denn e x x e 1 x e x displaystyle e triangleright x x triangleleft e 1 x triangleleft e x nbsp und g h x x g h 1 x h 1 g 1 x h 1 g 1 h x g 1 g h x displaystyle begin aligned g h triangleright x amp x triangleleft g h 1 x triangleleft h 1 g 1 amp x triangleleft h 1 triangleleft g 1 h triangleright x triangleleft g 1 g triangleright h triangleright x end aligned nbsp Analog lasst sich eine Links in eine Rechtsoperation umwandeln Da sich Links und Rechtsoperation im Wesentlichen nicht unterscheiden werden ab hier nur noch Linksoperationen betrachtet Weitere Begriffe BearbeitenBahn Bearbeiten Es sei displaystyle triangleright nbsp die Links Operation einer Gruppe G displaystyle G nbsp auf einer Menge X displaystyle X nbsp Fur jedes x X displaystyle x in X nbsp nennt man dann G x g x g G displaystyle G triangleright x g triangleright x mid g in G nbsp die Bahn das Transitivitatsgebiet das Transitivitatssystem oder den Orbit engl orbit von x displaystyle x nbsp Die Bahnen bilden eine Partition von X displaystyle X nbsp Die Anzahl der Elemente einer Bahn bzw ihre Machtigkeit wird auch die Lange der Bahn genannt Fur ein fest gewahltes x 0 X displaystyle x 0 in X nbsp nennt man die durch g g x 0 displaystyle g mapsto gx 0 nbsp gegebene Abbildung G X displaystyle G to X nbsp die Orbitabbildung Die Bahnen sind die Aquivalenzklassen bezuglich der Aquivalenzrelation x y displaystyle x sim y nbsp falls es ein g G displaystyle g in G nbsp gibt fur das g x y displaystyle g triangleright x y nbsp gilt Die Menge G X G x x X displaystyle G backslash X G triangleright x mid x in X nbsp der Aquivalenzklassen wird Bahnenraum oder Orbitraum genannt Fur eine Rechtsoperation displaystyle triangleleft nbsp definiert man analog x G x g g G displaystyle x triangleleft G x triangleleft g mid g in G nbsp und X G x G x X displaystyle X G x triangleleft G mid x in X nbsp Fundamentalbereich Bearbeiten Hauptartikel Fundamentalbereich Seien X displaystyle X nbsp ein topologischer Raum und G displaystyle G nbsp eine Transformationsgruppe von X displaystyle X nbsp Fur einen Punkt x X displaystyle x in X nbsp bezeichne G x displaystyle G triangleright x nbsp die Bahn von x displaystyle x nbsp Dann heisst die Menge F X displaystyle F subset X nbsp ein Fundamentalbereich von X displaystyle X nbsp wenn der Schnitt G x F displaystyle G triangleright x cap F nbsp fur jedes x X displaystyle x in X nbsp eine einelementige Menge ist 1 BeispielDas Quadrat 0 1 0 1 displaystyle 0 1 times 0 1 nbsp ist ein Fundamentalbereich von R 2 displaystyle mathbb R 2 nbsp bezuglich der Transformationsgruppe Z 2 displaystyle mathbb Z 2 nbsp Jeder Punkt x y R 2 displaystyle x y in mathbb R 2 nbsp lasst sich schreiben als u m v n displaystyle u m v n nbsp mit m n x y Z 2 displaystyle m n lfloor x rfloor lfloor y rfloor in mathbb Z 2 nbsp und u v x m y n 0 1 0 1 displaystyle u v x m y n in 0 1 times 0 1 nbsp Transitive und scharf transitive Operationen Bearbeiten Man bezeichnet die Gruppenoperation displaystyle triangleright nbsp von G displaystyle G nbsp auf X displaystyle X nbsp als einfach transitiv oder sagt die Gruppe G displaystyle G nbsp operiert einfach transitiv auf X displaystyle X nbsp wenn es zu je zwei Elementen x y X displaystyle x y in X nbsp ein g G displaystyle g in G nbsp gibt so dass g x y displaystyle g triangleright x y nbsp gilt In diesem Fall gibt es nur eine einzige Bahn die ganz X displaystyle X nbsp umfasst Ist das Gruppenelement g displaystyle g nbsp mit g x y displaystyle g triangleright x y nbsp daruber hinaus durch zwei beliebige Elemente x y X displaystyle x y in X nbsp eindeutig bestimmt so nennt man die Gruppenoperation scharf einfach transitiv Gibt es sogar zu jedem Paar von Urbildern x 1 x 2 X 2 displaystyle x 1 x 2 in X 2 nbsp mit x 1 x 2 displaystyle x 1 neq x 2 nbsp und jedem Paar von Bildern y 1 y 2 X 2 displaystyle y 1 y 2 in X 2 nbsp mit y 1 y 2 displaystyle y 1 neq y 2 nbsp ein Gruppenelement g G displaystyle g in G nbsp fur das g x 1 y 1 displaystyle g triangleright x 1 y 1 nbsp und g x 2 y 2 displaystyle g triangleright x 2 y 2 nbsp ist dann nennt man die Gruppenoperation zweifach transitiv und scharf zweifach transitiv wenn es stets genau ein Gruppenelement mit der genannten Eigenschaft gibt Wenn Missverstandnisse nicht zu befurchten sind kann anstelle der Formulierung die Symmetriegruppe des Graphen operiert transitiv auf den Kanten auch die kurzere der Graph ist kantentransitiv oder die Gruppe ist kantentransitiv engl edge transitive vorkommen Allgemein bestimmt eine Operation displaystyle triangleright nbsp der Gruppe G displaystyle G nbsp auf X displaystyle X nbsp fur k N 0 displaystyle k in mathbb N setminus 0 nbsp stets eine Operation k G X k X k displaystyle triangleright k colon G times X k to X k nbsp auf den geordneten Teilmengen von X displaystyle X nbsp mit k displaystyle k nbsp Elementen k Tupel mit paarweise verschiedenen Komponenten durch g k x 1 x 2 x k g x 1 g x 2 g x k displaystyle g triangleright k x 1 x 2 dotsc x k g triangleright x 1 g triangleright x 2 dotsc g triangleright x k nbsp Ist k displaystyle triangleright k nbsp scharf einfach transitiv dann heisst die Gruppenoperation displaystyle triangleright nbsp scharf k displaystyle k nbsp fach transitiv Mit anderen Worten Die Gruppe operiert via displaystyle triangleright nbsp genau dann k displaystyle k nbsp fach transitiv auf X displaystyle X nbsp wenn X k displaystyle X k nbsp bezuglich k displaystyle triangleright k nbsp nur eine Bahn namlich X k displaystyle X k nbsp selbst hat scharf k displaystyle k nbsp fach transitiv wenn es fur Elemente k Tupel t 1 t 2 X k displaystyle t 1 t 2 in X k nbsp dieser Bahn stets genau ein Gruppenelement g G displaystyle g in G nbsp mit g k t 1 t 2 displaystyle g triangleright k t 1 t 2 nbsp gibt Wichtige Anwendungen haben solche scharf transitiven Operationen in der Geometrie siehe zum Beispiel Affinitat Mathematik Moufangebene Affine Translationsebene BeispieleDie Vierergruppe V 1 e 12 34 13 24 14 23 displaystyle V 1 e 12 34 13 24 14 23 nbsp operiert scharf einfach transitiv auf der Menge M 1 2 3 4 displaystyle M 1 2 3 4 nbsp da die Ziffer 1 in jede andere ubergefuhrt werden kann Das gilt nicht fur die Vierergruppe V 2 e 12 34 12 34 displaystyle V 2 e 12 34 12 34 nbsp die isomorph zu V 1 displaystyle V 1 nbsp ist Die Galoisgruppe eines uber Q displaystyle mathbb Q nbsp irreduziblen Polynoms mit rationalen Koeffizienten operiert transitiv auf der Menge der Nullstellen des Polynoms 2 Intransitive Permutationsgruppe Bearbeiten Hat die Gruppenoperation mehr als eine Bahn nennt man sie intransitiv Diejenigen Permutationen einer intransitiven Permutationsgruppe die nur die Ziffern einer Bahn vertauschen die ubrigen Ziffern ungeandert lassen bilden eine Untergruppe die transitiv wird wenn man die ungeanderten Ziffern weglasst Homogene Operationen Bearbeiten Eine Verallgemeinerung der k displaystyle k nbsp fach transitiven Operation ist die k displaystyle k nbsp fach homogene Operation Eine Gruppe G displaystyle G nbsp operiert k displaystyle k nbsp fach homogen auf der Menge X displaystyle X nbsp mit k N 0 displaystyle k in mathbb N setminus 0 nbsp wenn es fur zwei beliebige Teilmengen U V X displaystyle U V subseteq X nbsp mit je genau k displaystyle k nbsp Elementen stets mindestens ein Gruppenelement g G displaystyle g in G nbsp gibt das U displaystyle U nbsp auf V displaystyle V nbsp abbildet also mit g U V displaystyle g triangleright U V nbsp Jede k displaystyle k nbsp fach transitive Operation ist auch k displaystyle k nbsp fach homogen Von der homogenen Operation wird im Unterschied zur transitiven Operation nicht verlangt dass die k displaystyle k nbsp vorgegebenen Urbildelemente in einer bestimmten Reihenfolge auf die vorgegebenen Bildelemente abgebildet werden Stabilisator Bearbeiten Fur ein x X displaystyle x in X nbsp nennt man G x g G g x x displaystyle G x g in G mid g triangleright x x nbsp den Stabilisator die Isotropiegruppe die Fixgruppe oder die Standuntergruppe von x G x displaystyle x G x nbsp ist eine Untergruppe von G displaystyle G nbsp die auf G displaystyle G nbsp operiert Durch die Operation displaystyle triangleright nbsp ist dann eine kanonische Bijektion zwischen dem Bahnenraum Nebenklassen siehe unten des Stabilisators und der Bahn von x displaystyle x nbsp gegeben G G x G x g G x g x displaystyle G G x stackrel cong to G triangleright x quad g G x mapsto g triangleright x nbsp G x displaystyle G x nbsp operiert durch Einschrankung von displaystyle triangleright nbsp auf X x displaystyle X setminus x nbsp Ist diese Operation k displaystyle k nbsp fach transitiv und G x G displaystyle G x neq G nbsp so ist die Operation von G displaystyle G nbsp auf X displaystyle X nbsp sogar k 1 displaystyle k 1 nbsp fach transitiv Ist Y X displaystyle Y subseteq X nbsp eine Teilmenge und H G displaystyle H subseteq G nbsp eine Untergruppe und gilt H Y Y displaystyle H triangleright Y subseteq Y nbsp mit H Y h y h H y Y displaystyle H triangleright Y h triangleright y mid h in H y in Y nbsp so sagt man dass Y displaystyle Y nbsp stabil unter H displaystyle H nbsp ist oder dass Y displaystyle Y nbsp von H displaystyle H nbsp stabilisiert wird Es gilt dann stets sogar H Y Y displaystyle H triangleright Y Y nbsp Der Stabilisator eines Punktes x X displaystyle x in X nbsp ist also die maximale Untergruppe von G displaystyle G nbsp die x displaystyle x nbsp stabilisiert Freie und treue Operationen Bearbeiten Die Operation heisst frei falls jedes Element der Menge nur vom neutralen Element der Gruppe fixiert wird Das bedeutet dass samtliche Stabilisatoren trivial sind d h G x e displaystyle G x e nbsp fur alle x X displaystyle x in X nbsp Die Operation heisst treu bzw effektiv falls nur das neutrale Element der Gruppe alle Elemente der Menge fixiert Das bedeutet dass der zugehorige Homomorphismus G Sym X displaystyle G to operatorname Sym X nbsp trivialen Kern hat also injektiv ist Fur treue Operationen kann G displaystyle G nbsp als Untergruppe von Sym X displaystyle operatorname Sym X nbsp aufgefasst werden Fur treue Operationen mit endlicher Menge X displaystyle X nbsp sagt man auch G displaystyle G nbsp operiert als Permutationsgruppe auf X displaystyle X nbsp Jede freie Gruppenoperation auf einer nichtleeren Menge ist treu Homomorphismen zwischen G Mengen Bearbeiten Wenn Y displaystyle Y nbsp eine weitere Menge mit einer G displaystyle G nbsp Linksoperation displaystyle star nbsp ist und f X Y displaystyle varphi colon X to Y nbsp eine Abbildung so dass fur alle g G displaystyle g in G nbsp und fur alle x X displaystyle x in X nbsp gilt f g x g f x displaystyle varphi g triangleright x g star varphi x nbsp dann wird f displaystyle varphi nbsp als G aquivariant oder auch als Homomorphismus von G displaystyle G nbsp Mengen bezeichnet Eigenschaften BearbeitenDie Aquivalenzklassen der oben eingefuhrten Aquivalenzrelation displaystyle sim nbsp sind genau die Bahnen Daraus folgt die Bahnengleichung Die Machtigkeit von X displaystyle X nbsp ist gleich der Summe uber die Lange aller Bahnen Genauer gilt mit G x displaystyle G x nbsp als der Fixgruppe von x displaystyle x nbsp der Bahnensatz Ist x X displaystyle x in X nbsp dann ist die Abbildung i G x G G x G x g g x displaystyle i colon G x backslash G to G triangleright x quad G x g mapsto g triangleright x nbsp eine Bijektion Aus dieser Bijektion folgt fur eine endliche Gruppe G displaystyle G nbsp die Bahnformel G x G x G displaystyle G triangleright x cdot G x G nbsp Insbesondere ist die Lange jeder Bahn ein Teiler der Ordnung von G displaystyle G nbsp Beispiele BearbeitenOperation einer Gruppe auf sich selbst Bearbeiten Operation durch Multiplikation Bearbeiten Das einfachste Beispiel einer Operation ist die Operation einer Gruppe G displaystyle G nbsp auf sich selbst displaystyle nbsp ist stets eine Operation auf G displaystyle G nbsp denn g h x g h x displaystyle g h x g h x nbsp und e g g displaystyle e g g nbsp Die Abbildung 8 G Sym G displaystyle Theta colon G to operatorname Sym G nbsp ordnet jedem Gruppenelement g displaystyle g nbsp die Linkstranslation ϑ g displaystyle vartheta g nbsp mit diesem zu Weil die Operation treu ist ist 8 displaystyle Theta nbsp ein injektiver Gruppenhomomorphismus man erhalt hieraus den Satz von Cayley Jede endliche Gruppe der Ordnung n displaystyle n nbsp ist isomorph zu einer Untergruppe der symmetrischen Gruppe Sym n displaystyle operatorname Sym n nbsp Analoges gilt auch fur die Rechtstranslation ϑ g displaystyle vartheta g nbsp Betrachtet man eine Untergruppe H displaystyle H nbsp von G displaystyle G nbsp dann operiert auch H displaystyle H nbsp auf G displaystyle G nbsp Die Bahn H g displaystyle H g nbsp eines Elements g G displaystyle g in G nbsp heisst dann auch Rechtsnebenklasse und g H displaystyle g H nbsp Linksnebenklasse von g displaystyle g nbsp Man beachte dass im Allgemeinen nicht g H H g displaystyle g H H g nbsp sein muss Die Machtigkeit der Menge aller Rechtsnebenklassen bezeichnet man mit G H H G displaystyle G H H backslash G nbsp Da in einer Gruppe jede Rechtstranslation eine Bijektion ist gilt H g H displaystyle H g H nbsp fur jedes g G displaystyle g in G nbsp Daraus folgt mit der Bahnengleichung der Satz von Euler Lagrange Fur jede Untergruppe H displaystyle H nbsp einer endlichen Gruppe G displaystyle G nbsp gilt G G H H displaystyle G G H cdot H nbsp dd Insbesondere ist die Ordnung von H displaystyle H nbsp ein Teiler der Ordnung von G displaystyle G nbsp Man kann zeigen dass es genauso viele Linksnebenklassen wie Rechtsnebenklassen gibt dass also G H H G G H displaystyle G H H backslash G G H nbsp Eine Untergruppe H displaystyle H nbsp von G displaystyle G nbsp heisst Normalteiler wenn g H H g displaystyle g H H g nbsp fur alle g G displaystyle g in G nbsp gilt Ist H displaystyle H nbsp ein Normalteiler von G displaystyle G nbsp dann wird durch g 1 H g 2 H g 1 g 2 H displaystyle g 1 H circledast g 2 H g 1 g 2 H nbsp eine Verknupfung auf G H displaystyle G H nbsp definiert mit der G H displaystyle G H circledast nbsp eine Gruppe ist man nennt sie die Faktorgruppe von G displaystyle G nbsp modulo H displaystyle H nbsp Operation durch Konjugation Bearbeiten Eine Gruppe G displaystyle G nbsp operiert auf sich durch die Konjugation also g h g h g 1 displaystyle g triangleright h g h g 1 nbsp Die Bahnen werden in diesem Zusammenhang als Konjugationsklassen die Stabilisatoren als Zentralisatoren bezeichnet Aus der Bahnformel erhalt man in diesem Fall die Klassengleichung Die Automorphismen f g h g h g 1 displaystyle varphi g colon h mapsto g h g 1 nbsp heissen innere Automorphismen die Menge aller inneren Automorphismen wird mit I n n G displaystyle mathrm Inn G nbsp bezeichnet Eine elegante Anwendung der Klassengleichung lieferte Ernst Witt mit seinem kurzen Beweis 1931 des kleinen Satzes von Wedderburn 1905 Endliche Schiefkorper sind kommutativ Automorphismengruppe einer Korpererweiterung Bearbeiten Ist L K displaystyle L K nbsp eine Korpererweiterung dann bezeichnet man mit A u t L K displaystyle mathrm Aut L K nbsp die Gruppe aller Automorphismen von L displaystyle L nbsp die K displaystyle K nbsp punktweise fest lassen Diese Gruppe operiert auf L displaystyle L nbsp durch f x f x displaystyle varphi triangleright x varphi x nbsp Jede Bahn besteht aus den in L displaystyle L nbsp liegenden Nullstellen eines Polynoms mit Koeffizienten in K displaystyle K nbsp das uber K displaystyle K nbsp irreduzibel ist Elemente derselben Bahn nennt man hier konjugiert uber K displaystyle K nbsp sie haben dasselbe Minimalpolynom uber K displaystyle K nbsp Moduln und Vektorraume Bearbeiten Ein G displaystyle G nbsp Links Modul ist eine abelsche Gruppe M displaystyle M nbsp auf der eine Gruppe G displaystyle G nbsp von links operiert derart dass zusatzlich die Links Operation G M M displaystyle triangleright colon G times M to M nbsp linksvertraglich mit displaystyle nbsp ist d h es gilt g x y g x g y displaystyle g triangleright x y g triangleright x g triangleright y nbsp fur alle g G displaystyle g in G nbsp und alle x y M displaystyle x y in M nbsp Die Transformationen ϑ g displaystyle vartheta g triangleright nbsp mit g G displaystyle g in G nbsp bilden dann die Gruppe Aut M displaystyle operatorname Aut M circ nbsp der Automorphismen auf M displaystyle M nbsp und die Abbildung G Aut M g ϑ g displaystyle G to operatorname Aut M quad g mapsto vartheta g triangleright nbsp ist ein Gruppenisomorphismus Ist insbesondere displaystyle odot nbsp die skalare Multiplikation eines Vektorraums V displaystyle V oplus odot nbsp uber dem Korper K displaystyle K cdot nbsp dann operiert die multiplikative Gruppe K 0 displaystyle K setminus 0 cdot nbsp auf V displaystyle V nbsp Kategorien Bearbeiten Ist allgemeiner X displaystyle X nbsp ein Objekt einer beliebigen Kategorie so kann eine strukturvertragliche Operation einer abstrakten Gruppe G displaystyle G nbsp auf X displaystyle X nbsp definiert werden als ein Gruppenhomomorphismus G Aut X displaystyle G to operatorname Aut X nbsp dabei ist Aut X displaystyle operatorname Aut X nbsp die Gruppe der Automorphismen von X displaystyle X nbsp im kategorientheoretischen Sinne Die oben genannten Operationen von Gruppen auf Mengen oder abelschen Gruppen sind Spezialfalle Siehe auch BearbeitenG Raum fur stetige Gruppenwirkungen Lemma von BurnsideWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Group actions Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gruppenoperation bei MathWorld englisch Einzelnachweise Bearbeiten Fundamentalbereich In Guido Walz Hrsg Lexikon der Mathematik 1 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Mannheim Heidelberg 2000 ISBN 3 8274 0439 8 Nieper Wisskirchen Galoissche Theorie Universitat Augsburg 2013 Folgerung 4 11 S 133 online Memento vom 15 Juli 2019 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gruppenoperation amp oldid 233947629 Transitive und scharf transitive Operationen