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Die Thronfolge in Osterreich Ungarn basierte auf der 1713 erlassenen Pragmatischen Sanktion die von der Unteilbarkeit der Lander der Habsburgermonarchie ausging Sie galt vorerst im Heiligen Romischen Reich hierauf im 1804 gegrundeten Kaisertum Osterreich und zuletzt bis 1918 in der 1867 daraus gestalteten osterreichisch ungarischen Monarchie Die Hausgesetze des Hauses Habsburg bzw Habsburg Lothringen regelten die Erbfolge seit der Pragmatischen Sanktion bestand neu fur die Dynastie und die meisten der von ihr regierten Lander subsidiare weibliche Thronfolge Inhaltsverzeichnis 1 Haus Osterreich 2 Weibliche Thronfolge 3 Kaisertum Osterreich 4 Osterreich Ungarn 5 Das Ende der Monarchie 6 Einzelnachweise 7 WeblinksHaus Osterreich BearbeitenErbberechtigt waren mannliche Mitglieder des Hauses Osterreich Habsburg Lothringen Osterreich Este Osterreich Toskana aus standesgemasser Ehe sie trugen den Titel Erzherzog Nachkommen aus nicht standesgemasser damals als morganatisch bezeichneter Ehe erhielten den Titel Graf von Habsburg Waren mannliche Erben nicht vorhanden so trat subsidiar weibliche Erbfolge ein Weibliche Thronfolge Bearbeiten nbsp Doppelportrat Kaiser Franz I Stephan von Lothringen und seine Gemahlin Maria Theresia Gemalde von Peter Kobler von Ehrensorg 1746 Die Pragmatische Sanktion ein Staatsgrundgesetz das die weibliche Thronfolge regelte und in den habsburgischen Landern des Heiligen Romischen Reiches ebenso gelten sollte wie in Ungarn entstand auf Veranlassung des romisch deutschen Habsburger Kaisers Karl VI Seine Tochter Maria Theresia wurde infolgedessen Thronfolgerin in allen Erblanden der Habsburger von denen die meisten bis dahin keine weibliche Thronfolge kannten Denn Karl VI besass nach dem Tod eines Thronfolgers 1740 keine mannlichen Nachkommen Die allgemeine Anerkennung dieser Regel versuchte der Kaiser durch entsprechende Zustimmungserklarungen der benachbarten Dynasten zu erreichen Dennoch kam es 1740 nach dem Tod Karls VI zu Erbanspruchen anderer Fursten und zum Osterreichischen Erbfolgekrieg Schliesslich konnte Maria Theresia ihre Anspruche auf die Konigswurde in Bohmen und Ungarn durchsetzen Diese Anspruche liessen sich jedoch nicht auf den Kaisertitel des Heiligen Romischen Reiches ausdehnen den damals die mannlichen Oberhaupter des Hauses Habsburg trugen Denn der Kaiser wurde von den Kurfursten gewahlt Diese bevorzugten den Kurfursten von Bayern der als Karl VII romisch deutscher Kaiser war Nach seinem Tod ging die Kaiserwurde an Franz Stephan von Lothringen den Ehemann Maria Theresias Kaisertum Osterreich BearbeitenAm 11 August 1804 wurde vom letzten romisch deutschen Kaiser Franz II das Kaisertum Osterreich als Erbmonarchie gegrundet der Kaiser nannte sich hier Franz I Die Pragmatische Sanktion und das Hausgesetz der Habsburger hatten weiterhin volle Gultigkeit Nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurde infolge der Grundung des Rheinbundes 1806 das Heilige Romische Reich aufgelost Erzherzoge und Erzherzoginnen funktionell Prinzen bzw Prinzessinnen des kaiserlichen Hauses wurden nun als kaiserliche Hoheit angesprochen Nach der Umgestaltung des Kaisertums Osterreich in die osterreichisch ungarische Doppelmonarchie im Jahr 1867 wurden sie als kaiserliche und konigliche Hoheit tituliert um ihre Bedeutung fur Ungarn mitzubetonen Kaiser Ferdinand I 1793 1875 war der alteste Sohn des Kaisers Franz I Ferdinand war ein schwachliches Kind das erst spat laufen und sprechen gelernt hatte und unter epileptischen Anfallen litt Dennoch wurde die Thronfolge eingehalten und der Kronprinz wurde nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1835 Kaiser Fur die tatsachliche Fuhrung der Regierungsgeschafte wurde aber eine Kabinettsregierung die so genannte Staatskonferenz eingerichtet die aus dem Bruder und dem Onkel des Kaisers sowie dem Staatskanzler Furst Metternich und einem weiteren Minister bestand Dadurch war Franz Karl von Osterreich 1802 1878 der jungere Bruder des Kaisers immer in die Staatsgeschafte eingeweiht gewesen Als Ferdinand I nach der Marzrevolution 1848 und dem Wiener Oktoberaufstand 1848 sein Amt niederlegte und seine Ehe kinderlos geblieben war wurde dennoch nicht Franz Karl sein Nachfolger Dessen Gattin Sophie Friederike von Bayern uberredete ihren Mann zugunsten ihres altesten Sohnes Franz Joseph auf den Thron zu verzichten So wurde dieser bereits im Alter von 18 Jahren osterreichischer Kaiser In der Oktroyierten Marzverfassung des Jahres 1849 legte Franz Joseph in 9 fest Die Krone des Reiches und jedes einzelnen Kronlandes ist in Gemassheit der pragmatischen Sanktion und der osterreichischen Hausordnung erblich in dem Hause Habsburg Lothringen In 10 erneuerte er die Bestimmungen der Hausgesetze uber die Grossjahrigkeit des Thronfolgers dann uber die Einsetzung einer Vormundschaft oder Regentschaft 1 Die Volljahrigkeit des Thronerben war damit wie in dem von Ferdinand I zusammengefassten Familienstatut 1839 weiterhin mit 16 Jahren festgelegt Die ubrigen Prinzen und Prinzessinnen des Hauses Habsburg Lothringen erreichten ihre Volljahrigkeit erst mit 20 Jahren 2 Osterreich Ungarn BearbeitenFranz Joseph I regierte bis 1916 Er errichtete 1867 die osterreichisch ungarische Monarchie Ausgleich mit Ungarn die bis 31 Oktober 1918 Austritt Ungarns aus der Realunion mit Osterreich bestand Franz Josephs Sohn Kronprinz Rudolf beging 1889 Selbstmord weitere Kaisersohne gab es nicht Daher ging die Thronfolge auf den altesten Bruder des Kaisers und dessen Nachkommen uber Franz Joseph I hatte drei Bruder Kaiser Maximilian von Mexiko 1832 1867 Er musste als er den Kaisertitel Mexikos annahm auf alle Thron und Erbanspruche in Osterreich verzichten Er hatte keine ehelichen Nachkommen soll aber einen unehelichen Sohn gehabt haben Karl Ludwig von Osterreich 1833 1896 Auf ihn ging die Thronfolge 1889 uber Nach seinem Tod 1896 kamen zwei seiner drei Sohne aus zweiter Ehe mit Maria Annunziata von Neapel Sizilien Tochter von Ferdinand II Konig von Neapel und Sizilien fur die Thronfolge in Frage Franz Ferdinand 1863 1914 1900 Grafin Sophie Josephine Albina Tochter Graf Bohuslaw Chotek Chotkova und Wognin und dessen Gattin Grafin Wilhelmine Kinsky von Wchinitz und Tettau Als Franz Ferdinand 1895 an Tuberkulose erkrankte wurde er inoffiziell bereits abgeschrieben 3 erlangte aber seine Gesundheit wieder und blieb bis zu seiner Ermordung 1914 Erzherzog Thronfolger seine nicht standesgemassen Sohne waren von der Thronfolge ausgeschlossen Otto Franz Joseph 1865 1906 1886 Prinzessin Maria Josepha Tochter Konig Georg I von Sachsen und dessen Gattin Infantin Maria Anna von Portugal Otto wurde wahrend Franz Ferdinands Krankheit bereits als kommender Thronfolger gehandelt 4 starb aber nach diversen Eskapaden die ihn fur diese Stellung nicht empfahlen bereits mit 41 Jahren Sein Sohn Karl wurde 1914 Thronfolger und 1916 Osterreich Ungarns letzter Kaiser und Konig Ferdinand Karl Ludwig 1868 1915 Ferdinand Burg 1909 Berta Czuber Tochter des Universitatsprofessors Emanuel Czuber trat aus dem Erzhaus aus und blieb daher ausser Betracht Ludwig Viktor von Osterreich 1842 1919 starb unverheiratet Im Jahr 1900 liess Franz Joseph in Hinblick auf die unstandesgemasse Heirat von Erzherzog Thronfolger Franz Ferdinand von Osterreich Este quasi eine authentische Interpretation zur Ebenburtigkeit der von den Mitgliedern des Erzhauses auszuwahlenden Ehepartner und zu den Folgen nicht ebenburtiger Heiraten an das Familienstatut anfugen Dieser so genannte Renunziationseid wurde von Franz Ferdinand in Gegenwart samtlicher Erzherzoge Bischofe und Minister in der Wiener Hofburg unterzeichnet Franz Ferdinand verpflichtete sich darin die beeideten Bestimmungen auch als Kaiser niemals zu andern 5 Von 1916 an war der alteste Sohn Karls I IV Otto 1912 2011 der letzte Thronfolger aus dem Haus Habsburg Lothringen in Osterreich bis 1918 in Ungarn bis 1921 Das Ende der Monarchie BearbeitenMit der Grundung der Tschechoslowakischen Republik am 28 Oktober 1918 dem Beitritt Sloweniens zum neuen sudslawischen Staat SHS Staat am 30 Oktober 1918 und mit der Erklarung des Staates Deutschosterreich zur Republik am 12 November 1918 waren die Thronfolgeregelungen fur Cisleithanien hinfallig Der letzte Thronfolger Otto unterschrieb 1961 die fur seine Einreise in die Republik Osterreich notwendige Verzichtserklarung und bekannte sich darin als getreuer Staatsburger der Republik Die ungarische Reichshalfte folgte am 6 November 1921 mit dem Dethronisationsgesetz nachdem Karl IV IV Karoly in diesem Jahr zwei Mal versucht hatte auf den Thron zuruckzukehren Ungarn blieb aber Monarchie mit einem Reichsverweser an der Spitze In einem Schreiben an die alliierte Botschafterkonferenz in Paris am 9 November 1921 versicherte die ungarische Regierung dass sie die Habsburger von der Thronfolge gesetzlich ausgeschlossen habe und ohne Rucksprache mit den Alliierten keine Wahl eines neuen Konigs durchzufuhren gedenke Eine Konigswahl fand bis zum formalen Ende der Monarchie in Ungarn 1947 nicht statt Einzelnachweise Bearbeiten RGBl Nr 150 1849 vom 4 Marz 1849 S 151 Familienstatut vom 3 Februar 1839 deutsch Friedrich Weissensteiner Franz Ferdinand Der verhinderte Herrscher Osterreichischer Bundesverlag Wien 1983 ISBN 3 215 04828 0 S 101 108 f Weissensteiner S 108 f Weissensteiner S 131 f Weblinks BearbeitenHabsburger Hausgesetz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thronfolge Habsburgermonarchie amp oldid 230866684