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Thomas Sanderling 2 Oktober 1942 in Nowosibirsk Russische SFSR Sowjetunion ist ein deutscher Dirigent seit 2009 mit russischer Staatsburgerschaft 1 Thomas Sanderling 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 CD Produktionen als Dirigent 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenThomas Sanderling ist der Sohn des Dirigenten Kurt Sanderling und dessen erster Ehefrau Nina Schey 2 Wahrend des Exils seines Vaters wurde Thomas Sanderling in der Sowjetunion geboren und begann seine Ausbildung mit dem Studium der Violine an der Spezialschule des Leningrader Konservatoriums Ab 1960 studierte er an der Hochschule fur Musik Hanns Eisler Berlin 1962 debutierte er als Dirigent Es folgten Konsultationen bei Hans Swarowsky und Assistenzen bei Herbert von Karajan und Leonard Bernstein Stationen seiner Laufbahn waren zunachst Sondershausen und Reichenbach im Vogtland 1966 wurde er in Halle Saale zum Musikdirektor ernannt wo er sich ein umfangreiches Konzert und Opernrepertoire erarbeitete 1971 wurde er als Mitglied im Opernensemble des Landestheaters Halle mit dem Handelpreis des Bezirkes Halle ausgezeichnet 1978 debutierte er an der Wiener Staatsoper dann an der Bayerischen Staatsoper Es folgte der Ruf als Standiger Gastdirigent an die Deutsche Staatsoper Berlin 1983 liess er sich in der Bundesrepublik Deutschland nieder Zwischen 1984 und 1986 war er kunstlerischer Leiter des Amsterdams Philharmonisch Orkests Im weiteren Verlauf seiner Karriere dirigierte er an vielen bedeutenden Opernhausern unter anderem Teatro La Fenice Venedig Bolschoi Theater Moskau Mariinski Theater Sankt Petersburg Oper Nizza Deutsche Oper Berlin Komische Oper Berlin und Hamburgische Staatsoper Thomas Sanderling arbeitete regelmassig mit renommierten Orchestern zusammen darunter die Staatskapelle Dresden das Philharmonia Orchestra London London Symphony Orchestra Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks NDR Sinfonieorchester WDR Sinfonieorchester Koln Sankt Petersburger Philharmoniker Russian National Symphony Orchestra Pittsburg Symphony Orchestra Wiener Symphoniker und viele mehr Internationale Solisten mit denen er arbeitete sind unter anderem David Oistrach Emil Gilels Gidon Kremer Jose van Dam Ferruccio Furlanetto Gundula Janowitz Robert Holl Andrej Hoteev Rudolf Buchbinder Natalia Gutman Sergei Leiferkus Anna Malikova Paul Tortelier und Walter Berry Er ist regelmassiger Gastdirigent bei den Rundfunkorchestern in Deutschland Erster Gastdirigent des Philharmonischen Orchesters Nowosibirsk sowie des Nationalen Philharmonischen Orchesters Moskau Das Osaka Symphony Orchestra mit dem Sanderling zweimal den Grossen Preis der ortsansassigen Kritiker gewann verlieh ihm den Titel Ehrenmusikdirektor auf Lebenszeit Eine besondere Freundschaft verband Thomas Sanderling mit dem sowjetischen Komponisten Dmitri Schostakowitsch und seiner Familie Nachdem der Komponist bei Sanderlings Moskau Debut anwesend war vertraute Schostakowitsch dem jungen Dirigenten die deutschen Erstauffuhrungen seiner 13 und 14 Sinfonie sowie deren deutsche Textubersetzungen an Es folgte die CD Ersteinspielung der Michelangelo Suite Sanderlings Ersteinspielung von Schostakowitschs Lieder Zyklen fur Orchester auf Deutsche Grammophon wurde im September 2006 in der britischen Zeitschrift The Gramophone in der Kategorie The Editor s Choice prasentiert Weitere Urauffuhrungen der Ubersetzungen von Liederzyklen Dmitri Schostakowitschs in Konzerten und Ersteinspielungen in Munchen mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks folgten Im Mai 2013 dirigierte Sanderling die Urauffuhrung der letzten Oper des russischen Komponisten Mieczyslaw Weinberg Der Idiot nach Fjodor Dostojewski am Nationaltheater Mannheim 3 Im Oktober 2013 wurden weitere Schostakowitsch Projekte mit dem Helsinki Philharmonic Orchestra und Bariton Gerald Finley realisiert 4 Bereits ab 2002 war Sanderling auch Gastdirigent beim Symphonieorchester seiner Geburtsstadt Nowosibirsk 2009 nahm er die russische Staatsburgerschaft an 2017 wurde er Chefdirigent des Orchesters 1 Am 7 Marz 2022 meldete die F A Z dass Thomas Sanderling wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine der Bombardierung der ukrainischen Stadte und des zunehmenden Totalitarismus in Russland von seinem Posten als Chefdirigent und Kunstlerischer Leiter des Orchesters in Nowosibirsk zuruckgetreten ist 5 Das kunstlerische Schaffen Thomas Sanderlings ist durch zahlreiche Aufnahmen dokumentiert welche vielfach ausgezeichnet wurden So gewann er fur die Einspielungen der 6 Sinfonie von Gustav Mahler mit den St Petersburger Philharmonikern sowie aller Sinfonien von Alberic Magnard den Cannes Classical Award Seine Gesamteinspielung aller Brahms Sinfonien mit dem Philharmonia Orchestra London zum Brahms Jubilaum hat weltweite Anerkennung gefunden Die Aufnahme des Klavierkonzerts von Paul Kletzki mit Joseph Banowetz als Solist brachte ihm sogar eine Grammy Nominierung ein Thomas Sanderlings Halbbruder sind ebenfalls Musiker der Dirigent Stefan Sanderling und der Dirigent und Cellist Michael Sanderling CD Produktionen als Dirigent BearbeitenDeutsche Grammophon u a 2006 Schostakowitsch Lieder und Walzer fur Orchester Russian Philharmonic Orchestra Sergei Leiferkus Sony Classical International u a 2009 Tschaikowski Prokofjew Violinkonzerte Halle Orchestra Manchester Mayuko Kamio Berlin Classics u a 2009 Schostakowitsch Michelangelo Suite Rundfunk Sinfonieorchester Berlin Naxos BIS Chandos Audite Camille Saint Saens Gesamtaufnahme der 5 Klavierkonzerte mit dem WDR Sinfonieorchester Koln und Anna MalikovaLiteratur BearbeitenAlain Paris Klassische Musik im 20 Jahrhundert Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1992 ISBN 3 423 32501 1 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Thomas Sanderling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Martin Morgenstern Thomas Sanderling zuruck in Dresden 30 Januar 2017 abgerufen am 29 Juli 2017 Thomas Sanderling Conductor PDF 30 8 MB APA Artists Management abgerufen am 29 Juli 2017 englisch Thomas Sanderling Naxos Digital Services Ltd abgerufen am 29 Juli 2017 englisch Thomas Sanderling bei AllMusic englisch Biografie mit Fokus auf Schostakowitsch FreundschaftEinzelnachweise Bearbeiten a b Novym dirizherom simfonicheskogo orkestra stal urozhenec Novosibirska Tomas Zanderling Nezavisimye Gorodskie Sajty 2 Marz 2017 abgerufen am 31 Juli 2017 russisch Titel zu deutsch Der neue Leiter des Sinfonieorchesters aus Novosibirsk Thomas Sanderling Kurt Sanderling im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit LexM Eleonore Buning Uberwaltigende Schonheit Frankfurter Allgemeine Zeitung 13 Mai 2013 Schostakowitsch Helsinki PhO Thomas Sanderling bei Discogs Drei Dirigenten treten zuruck In F A Z online F A Z 7 Marz 2022 abgerufen am 7 Marz 2022 Chefdirigenten und Generalmusikdirektoren des Orchesters des Opernhauses Halle Moritz Grimm 1897 1900 Ernst Kunwald 1900 1901 Robert Erdmann 1901 1903 Bernhard Tittel 1903 1907 Eduard Morike 1907 1912 Karl Ohnesorg 1912 1913 Hermann Hans Wetzler 1913 1915 Oskar Braun 1915 1924 Erich Band 1924 1932 Johannes Schuler 1932 1933 Bruno Vondenhoff 1933 1937 Richard Kraus 1937 1944 Walter Schartner 1946 1949 Gerhart Wiesenhutter 1949 1950 Horst Tanu Margraf 1950 1966 Horst Tanu Margraf und Thomas Sanderling 1966 1968 Thomas Sanderling 1968 1976 Volker Rohde 1976 1979 Christian Kluttig 1979 1990 Wolfgang Balzer 1990 1993 Johan M Arnell 1993 1996 Roger Epple 1996 2004 Klaus Weise 2004 2006 Normdaten Person GND 12373861X lobid OGND AKS LCCN no88004142 VIAF 64205206 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sanderling ThomasKURZBESCHREIBUNG deutscher DirigentGEBURTSDATUM 2 Oktober 1942GEBURTSORT Nowosibirsk Russische SFSR Sowjetunion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas Sanderling amp oldid 236052406