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Lucien Denis Gabriel Alberic Magnard 9 Juni 1865 in Paris wahrscheinlich 3 September 1914 in Baron Departement Oise war ein franzosischer Komponist Alberic Magnard Bild unbekannter Kunstler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Stil 3 Werk 3 1 Werke mit Opuszahl 3 2 Werke ohne Opuszahl 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenAlberic Magnard war Sohn von Francis Magnard 1837 1894 Bestsellerautor und Herausgeber von Le Figaro und Emilie Bauduer 1869 verlor er seine Mutter durch Selbstmord Nach dem Militardienst und einem Abschluss an der juristischen Fakultat ging er an das Pariser Conservatoire wo er ab 1886 Kontrapunkt bei Theodore Dubois studierte und in die Klasse von Jules Massenet kam 1888 erhielt er einen ersten Preis in Harmonielehre Dort traf er auch auf Vincent d Indy bei dem er privat von 1888 bis 1892 Fugenlehre und Orchestrierung studierte Magnards erste beide Sinfonien entstanden unter der Anleitung von d Indy die 1 Sinfonie c Moll ist ihm gewidmet Zur selben Zeit veroffentlichte er scharfzungige Musikkritiken in Le Figaro mit denen er sich viele Gegner schuf Andererseits lehnte er es ab von den sozialen Beziehungen seines Vaters zu profitieren Nach dem Tod des Vaters 1894 dessen Andenken er Chant Funebre op 9 widmete verlor er auch diese literarische Plattform 1896 heiratete Magnard Julie Creton 1896 97 erteilte er Kontrapunktunterricht an der 1894 von d Indy mitgegrundeten Schola Cantorum und schrieb seine 3 Sinfonie b Moll Etwa um diese Zeit begann sich Magnards Gehor zu verschlechtern Dieser Schicksalsschlag und jahrelange kunstlerische Enttauschungen durften zu seiner zunehmenden Verbitterung und Vereinsamung beigetragen haben Durch das Vermogen seines Vaters war er finanziell gesichert Unabhangig auf keine musikalischen Kompromisse angewiesen und auch nicht dazu bereit hatte er jahrelang grosste Schwierigkeiten seine Kompositionen zur Auffuhrung zu bringen Sein Freund Guy Ropartz seit 1894 Leiter des Konservatoriums in Nancy fuhrte mehrere seiner Werke auf 1899 veranstaltete Magnard ein Konzert ganz auf eigene Kosten 1902 begann er seine Werke auch selbst zu drucken opus 8 bis opus 20 was zu grossen Verlusten beim Brand seines Hauses 1914 fuhren sollte In der Dreyfus Affare stellte sich Magnard auf die Seite von Emile Zola und komponierte in diesem Zusammenhang 1902 das Orchesterwerk Hymne a la Justice nbsp Ruine von Magnards Anwesen in Baron nbsp Grab Zu Beginn des Ersten Weltkriegs schickte Magnard seine Frau mit den beiden Tochtern an einen sicheren Ort wahrend er auf dem von ihm seit 1904 bewohnten Anwesen Manoir de Fontaines in Baron blieb Als eine deutsche Aufklarungspatrouille es betrat schoss er auf sie und totete einen Soldaten Die deutschen Soldaten feuerten zuruck und setzten das Haus in Brand Magnard kam dabei um sein Korper konnte in der Ruine spater nicht mehr identifiziert werden Das Feuer zerstorte auch Magnards unveroffentlichte Partituren etwa die fruhe Oper Yolande zwei Akte von Guercœur sowie einen spater komponierten Liederzyklus Ropartz der 1908 den ersten Akt aufgefuhrt hatte rekonstruierte aus dem Gedachtnis die verlorenen Akte und fuhrte das Werk ab 1931 mehrfach erneut auf Stil BearbeitenMagnards Stil besitzt Beziehungen zu seinen franzosischen Zeitgenossen so in der Affinitat zu modalen Wendungen zu Gabriel Faure in der Vorliebe fur Kanons Chorale und Fugen zu Cesar Franck Die Neigung zu rhythmisch metrischen Wechseln und Uberlagerungen verweist auf Claude Debussy und Maurice Ravel allerdings lehnte Magnard den auf Farbwirkungen setzenden Impressionismus ab bevorzugte eine schmucklos sachliche Satzweise und fuhlte sich der Klassik Beethovens verpflichtet 1 Zuweilen so in den Sinfonien gibt es Passagen die an Gustav Mahler gemahnen Die gelegentliche Verwendung von Choralen brachte ihm auch das Attribut eines franzosischen Bruckners ein Allerdings entspricht Magnards Handhabung der zyklischen Form mehr derjenigen von Franck als von Bruckner In seinen Opern wandte Magnard die Leitmotiv Technik Richard Wagners an Werk BearbeitenMagnards erhaltenes Œuvre ist nicht sehr umfangreich Die Zahl der veroffentlichten Werke liegt nur knapp uber 20 darunter sind 3 Opern und 4 Sinfonien Auch wenn Magnard ein Aussenseiter des Musikbetriebs blieb zahlen zumindest die beiden erhaltenen Opern die 3 und 4 Sinfonie sowie die Violinsonate und das Streichquartett zu den herausragenden Werken der franzosischen Musikgeschichte um 1900 Werke mit Opuszahl Bearbeiten Trois Pieces pour Piano op 1 Suite dans le style ancien op 2 fur Orchester Six Poemes en Musique op 3 Lieder 1887 90 1 Sinfonie c Moll op 4 1889 90 Yolande op 5 Oper UA 1892 verloren 2018 rekonstruiert 2 Sinfonie E Dur op 6 1893 Promenades op 7 fur Klavier 1893 Quintett fur Klavier und Blaser d Moll op 8 1894 Chant Funebre op 9 fur Orchester Ouverture op 10 fur Orchester 3 Sinfonie b Moll op 11 1895 96 Guercœur op 12 Oper 1897 1901 Violinsonate G Dur op 13 1901 Hymne a la Justice op 14 fur Orchester 1901 02 Quatre Poemes en Musique op 15 Lieder Streichquartett e Moll op 16 1902 03 Hymne a Venus op 17 fur Orchester Klaviertrio f Moll op 18 1904 05 Berenice op 19 Oper UA 1911 Cellosonate A Dur op 20 1909 10 4 Sinfonie cis Moll op 21 1913 Douze Poemes en Musique op 22 Lieder Werke ohne Opuszahl Bearbeiten En Dieu Mon Esperance et Mon Epee pour Ma Defense fur Klavier A Henriette LiedEinzelnachweise Bearbeiten Peter Jost Magnards Kammermusik im historischen Kontext In Ulrich Tadday Hrsg Alberic Magnard Musik Konzepte 163 edition text kritik 2014 ISBN 978 3 86916 331 4 S 50 Literatur BearbeitenJens Malte Fischer Magnard Alberic In Ludwig Finscher Hrsg MGG Band 11 Barenreiter Verlag 2004 Sp 805 807 Ulrich Tadday Hrsg Alberic Magnard Musik Konzepte 163 edition text kritik 2014 ISBN 978 3 86916 331 4 Jens Malte Fischer Klassizistischer Wagnerismus Alberic Magnard und seine Opern Guercoeur und Berenice In J M Fischer Vom Wunderwerk der Oper Wien 2007 S 113 155 Simon Pierre Perret Harry Halbreich Alberic Magnard Paris 2001 Andre Segond Hg Berenice d Alberic Magnard Programmheft der Opera de Marseille Arles 2001 Der Band enthalt unter anderem eine ausfuhrliche biographische Darstellung von Simon Pierre Perret eine Wurdigung von Pierre Lalo zuerst veroffentlicht in Le temps 1941 dementsprechend wird hier der Abstand zu Wagner hervorgehoben und die Nahe zu Rameau und eine ausfuhrliche Bibliographie Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alberic Magnard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Alberic Magnard im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Noten und Audiodateien von Alberic Magnard im International Music Score Library ProjectNormdaten Person GND 119545233 lobid OGND AKS LCCN n81149289 VIAF 54287318 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Magnard AlbericALTERNATIVNAMEN Magnard Lucien Denis Gabriel Alberic vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer KomponistGEBURTSDATUM 9 Juni 1865GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 3 September 1914STERBEORT Baron Departement Oise Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alberic Magnard amp oldid 236052850