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Terebletsche ukrainisch Terebleche russisch Terebleche Terebletschje rumanisch Tereblea Terebliste bis 1918 unter osterreichischer Verwaltung Tereblestie 1946 1995 Porubne kyrillisch Porubne ist ein Dorf in der Oblast Tscherniwzi der westlichen Ukraine Es befindet sich im Rajon Tscherniwzi nordlich der ukrainisch rumanischen Grenze die meisten etwa 2800 Einwohner sind rumanischer Abstammung TerebletscheTereblecheTerebletsche Ukraine TerebletscheBasisdatenOblast Oblast TscherniwziRajon Rajon TscherniwziHohe 351 mFlache Angabe fehltEinwohner 2 883 2007 Postleitzahlen 60436Vorwahl 380 3734Geographische Lage 48 1 N 26 4 O 48 024166666667 26 061111111111 Koordinaten 48 1 27 N 26 3 40 OKATOTTH UA73060550010087926KOATUU 7321085401Verwaltungsgliederung 5 DorferAdresse 60435 s TereblecheStatistische InformationenTerebletsche Oblast Tscherniwzi Terebletschei1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Verwaltungsgliederung 3 Geschichte 4 Verkehr 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenTerebletsche liegt in der Nordbukowina dem ukrainischen Teil der historischen Landschaft Bukowina Das Dorf liegt im Suden der Oblast in einer Ebene am linken Ufer des Flusses Sereth Verwaltungsgliederung BearbeitenAm 4 August 2016 wurde das Dorf zum Zentrum der neu gegrundeten Landgemeinde Terebletsche Tereblechenska silska gromada Terebletschenska silska hromada Zu dieser zahlten auch die 3 in der untenstehenden Tabelle aufgelistetenen Dorfer 1 bis dahin bildete es zusammen mit dem Dorf Horbiwzi Gorbivci die Landratsgemeinde Terebletsche Tereblechenska silska rada Terebletschenska silska rada im Rajon Hlyboka Am 12 Juni 2020 kam noch das Dorf Bukiwka aus dem Rajon Herza zur Landgemeinde hinzu 2 Seit dem 17 Juli 2020 ist der Ort ein Teil des Rajons Tscherniwzi 3 Folgende Orte sind neben dem Hauptort Terebletsche Teil der Gemeinde Nameukrainisch transkribiert ukrainisch russisch rumanisch deutschBukiwka Bukivka Bukovka Bukowka Poieni PojeniHorbiwzi Gorbivci Gorbovcy Gorbowzy Gărbăuti GerboutzNyschni Syniwzi Nizhni Sinivci Nizhnie Sinovcy Nischnije Sinowzy Sinăuţi Werchni Syniwzi Verhni Sinivci Verhnie Sinovcy Werchnije Sinowzy Sinăuţii de Sus ObersynoutzGeschichte BearbeitenTereblestie im Jahre 1446 erstmals urkundlich erwahnt war seit seiner Grundung resultierend aus den verheerenden Mongolensturm von 1241 Teil der historischen Region der Bukowina Der Ortsname ist wahrscheinlich tatarischen oder turkischen Ursprungs Vgl Turksprachen im Osmanischen Reich Die Siedlung durchlief eine multiethnische Entwicklung Tereblestie gehorte bis Januar 1775 zum nordlichen Teil des osmanischen Vasallen Furstentum Moldau Diese Region wurde wahrend des Russisch Osmanischen Krieges von 1768 1774 im Jahr 1769 durch das Russische Kaiserreich eroberter und 1774 durch die Habsburgermonarchie militarisch besetzt Aufgrund ihrer neutralen Haltung erhielt die Habsburgermonarchie am 7 Mai 1775 im Frieden von Kucuk Kaynarca die im Vertrag erstmals als Bukowina dt Buchenland angesprochene Region Nach dieser Annexion stand die moldauischen Ortschaft Tereblestie bis 1786 unter Militarverwaltung diese wurde jedoch 1 November 1786 aufgehoben und die Bukowina als ein eigner Kreis mit dem Konigreich Galizien und Lodomerien vereinigt Ab dieser Zeit kam es zur staatlichen Ansiedlung von deutschen Kolonisten in der Bukowina woraus sich spater deutsche Wohnsiedlungen und Nebendorfer entwickelten So wurden in der bereits bestehenden moldauischen Ortschaft Tereblestie ab 1787 nach anderer Quelle 1785 4 sudwestdeutsche Ackerbauern Viehzuchter und Handwerker die so genannten Schwaben aus der Pfalz Baden Wurttemberg Franken und Hessen recht gut und gunstig staatlich angesiedelt Sie erhielten die Landereien als Erbzins aus dem dort gebildeten griechisch orthodoxen Religionsfonds den einstigen Feldern und Waldern der griechisch orthodoxen Kirche und Kloster die jetzt unter osterreichischer staatlicher Verwaltung standen Ein Umstand der ihnen den Spottnamen Erbzinsler einbrachte Sie waren die zweite deutsche Einwanderungsgruppe nach den Altosterreichern Spater folgten Siebenburger Sachsen Zipserdeutsche Deutschbohmen und Bayern Wirtschaftliche Not und Uberbevolkerung in den Heimatgebieten bewogen sie zur Auswanderung 5 Aufgrund der Kriegsunruhen von 1788 konnte die staatliche Ansiedlung erst Ende September 1789 abgeschlossen werden 6 Bis 1810 ist Tereblestie ein Verband aus rumanischer Gemeinde und deutscher Siedlung 7 In einem vom 3 Juni 1820 datierten Protokoll wurden neben dem Hauptort Tereblestie bereits die Ansiedlungen Deutsch Tereblestie und Rumanisch Tereblestie verzeichnet Im Jahr 1866 wurden die selbststandigen Gemeinden Tereblestie und Deutsch Tereblestie zu einer Ortsgemeinde wiedervereinigt ein Beschluss der 1872 mittels Petition im Haus der Abgeordneten aufgehoben wurde 6 Die deutschen Kolonisten errichteten und unterhielten eine evangelische Privatschule Das erste Schulhaus wurde 1796 gebaut Der Bukowina wurde am 14 Marz 1849 die Eigenschaft eines autonomen Kronlandes mit dem Titel eines Herzogtums zugesprochen Vgl Herzogtum Bukowina Tereblestie war ab 1850 dem Gerichtsbezirk Sereth unterstellt und ab 1868 im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung dem Bezirk Sereth Dieser verzeichnet bei einer Volkszahlung am 31 Dezember 1900 unter den 1242 Einwohners Tereblestie 263 Deutsche in Deutsch Tereblestie unter den 1312 Einwohnern 113 Deutsche und in Rumanisch Tereblestie unter den 3032 Einwohnern 170 Deutsche 5 Nach dem Ausgang des Ersten Weltkrieges und der Auflosung der Osterreichisch Ungarischen Monarchie wurde am 27 November 1918 die Bukowina mit dem Konigreich Rumanien vereinigt Die in Tereblecea mit Prisaca ehemals Rumanisch Tereblestie und Tereblecea Nouă ehemals Deutsch Tereblestie umbenannte Gemeinden wurden der Plasa Siretului im Județul Rădăuți Kreis Radautz in der Region Moldau zugeordnet Im Zuge der durch den Hitler Stalin Pakt ermoglichten Annexion der Nordbukowina am 28 Juni 1940 wurde der Ort sowjetisch besetzt was eine Umsiedlung aller Volksdeutschen Buchenland Deutsche in das Deutsche Reich notig machte Heim ins Reich Diese erfolgte in der Zeit vom 9 September bis zum 15 November 1940 Fur den Ortsbereich Tereblestie betrug die Zahl der Umsiedler 1610 Personen samt deren Rinder und Pferde Sie wurden zunachst in den Umsiedlungslagern Kattowitz Hindenburg und Pleas untergebracht 8 Im Zuge des Russlandfeldzuges ab Juni 1941 besetzte die Wehrmacht die Gegend Die Rumanische Armee ermordete daraufhin in Tereblecea 16 Juden 9 Nach einer Phase der Zugehorigkeit zu Rumanien von 1941 bis 1944 war Tereblecea ab Fruhling 1944 wieder sowjetisch besetzt und kam 1945 unter der Verwaltung der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik Am 7 September 1946 legten die sowjetischen Behorden die Dorfer unter dem Ortsnamen Porubna zusammen 10 Mit der Erklarung der Unabhangigkeit der Ukraine von der Sowjetunion durch die Werchowna Rada das Parlament der Ukraine wurde Porubna am 24 August 1991 ukrainisch und mit dem Parlamentsbeschluss Nr 133 vom 2 Marz 1995 in Terebletsche ruckbenannt 11 Verkehr Bearbeiten nbsp Grenzubergang Porubna SiretTerebletsche liegt an der Europastrasse 85 und ist als Zoll und Grenzubergangsstation Porubna Siret zu Rumanien von Bedeutung fur den Strassenverkehr Personlichkeiten BearbeitenIwo Bobul Ivo Bobul 17 Juni 1953 Sanger Tenor Komponist und Volkskunstler der Ukraine Eugene Botezatu Yevgen Botezat 1871 1964 Doktor der Biologie und Philosophie Professor korrespondierendes Mitglied der Rumanischen Akademie der Wissenschaften korrespondierendes Mitglied der Pariser Societe de biologie Rektor der Franz Josephs Universitat Czernowitz 1922 1923 Martin Gerber 1914 1991 Jurist Erster Landesbeamter im Landkreis Biberach Wegbereiter des Oberschwabischen Museumsdorf Kurnbach Vorsitzender des Biberacher Kunst und Altertumsverein Trager des Bundesverdienstkreuzes 1979 12 Literatur BearbeitenWilhelm Messner Die schwabisch pfalzische Bauernsiedlung Deutsch Tereblestie von ihrer Grundung bis zur Umsiedlung 1789 1940 Heubach 1985 online bei Google Books Einzelnachweise Bearbeiten Vidpovidno do Zakonu Ukrayini Pro dobrovilne ob yednannya teritorialnih gromad u Cherniveckij oblasti u Glibockomu rajoni Kabinet Ministriv Ukrayini Rozporyadzhennya vid 12 chervnya 2020 r 729 r Pro viznachennya administrativnih centriv ta zatverdzhennya teritorij teritorialnih gromad Cherniveckoyi oblasti Verhovna Rada Ukrayini Postanova vid 17 07 2020 807 IX Pro utvorennya ta likvidaciyu rajoniv Vgl Stenographische Protokolle uber die Sitzungen des Hauses der Abgeordneten des osterreichischen Reichsrathes VII Session vom 27 December 1871 bis 24 April 1873 1 Band 1 bis 49 Sitzung Wien 1873 S 879f a b Willi Kosiul Die Bukowina und ihre Buchenlanddeutschen Von der Entstehung der moldauischen Bukowina im Jahre 1343 bis zum Ende ihrer osterreichischen Herrschaft 1918 Band 1 Reimo Verlag Oberding 2011 ISBN 978 3 942867 08 5 a b Vgl Raimund Friedrich Kaindl Das Ansiedlungswesen in der Bukowina seit der Besitzergreifung durch Osterreich mit besonderer Berucksichtigung der Ansiedlung der Deutschen Wagner Innsbruck 1902 Digitalisat via EOD Vgl Jahrbuch der Gesellschaft fur die Geschichte des Protestantismus in Osterreich Bande 86 88 Willi Kosiul Die Bukowina und ihre Buchenlanddeutschen Die Bukowina von 1918 bis 1940 unter rumanischer Herrschaft Band 2 Reimo Verlag Oberding 2012 ISBN 978 3 942867 09 2 Verfolgtenliste List of murdered Jews from Tereblecea in 1941 1944 abgerufen am 20 Februar 2015 Ukaz Prezidiyi Verhovnoyi Radi URSR vid 7 veresnya 1946 Pro zberezhennya istorichnih najmenuvan ta utochnennya i vporyadkuvannya isnuyuchih nazv silskih Rad i naselenih punktiv Cherniveckoyi oblasti Pro vidnovlennya okremim naselenim punktam Glibockogo rajonu Cherniveckoyi oblasti kolishnih najmenuvan In memoriam Regierungsdirektor a D Martin Gerber Er ist der Vater des Kreisfreilichtmuseums Kurnbach In Schwabische Zeitung Biberach vom 3 August 1991 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Terebletsche amp oldid 223307151