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Tecelin Jaksch OCist eigentlicher Name Josef Jacksch 23 Marz 1885 in Haklovy Dvory deutsch Hackelhof bei Budweis 23 Mai 1954 im Stift Rein war 43 Abt des Klosters Vyssi Brod sowie Administrator des Stiftes Rein Tecelin Jaksch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Einzelnachweise 3 Weblinks 4 LiteraturLeben Bearbeiten nbsp Das Grab von Abundus Kuntschak und Tecelin Jaksch am Friedhof Stift Rein Eisbach Tecelin wuchs als achtes von insgesamt 13 Kindern auf dem Gutshof seiner Eltern auf Das Gebiet um Haklovy Dvory wurde zu jener Zeit mehrheitlich von Tschechen bewohnt es gab aber auch deutsche Sprachinseln Jaksch wuchs zweisprachig auf 1896 kam Jaksch an das k k deutsche Staatsgymnasium in Budweis Nach der Reifeprufung begann Jaksch am 20 August 1904 sein Noviziat im Kloster Vyssi Brod und legte am 21 August 1905 seine Profess ab und erhielt den Ordensnamen Tecelin Vater des hl Bernhard von Clairvaux Noch im selben Jahr begann er ein Theologiestudium an der Universitat Innsbruck 1 Eine Dispens aus Rom ermoglichte es Jaksch am 19 April 1908 erst 23 jahrig seine feierliche Profess vor Abt Bruno Pammer abzulegen der ihm am 29 September 1906 auch die niederen Weihen spendete Am 19 Juli wurde Jaksch Subdiakon am 25 Juli Diakon und empfing am 26 Juli 1908 durch Diozesanbischof Franz Maria Doppelbauer in Linz die Priesterweihe Am 2 August 1908 feierte Jaksch in der Abteikirche von Vyssi Brod seine erste heilige Messe und kehrte anschliessend nach Innsbruck zuruck um sein Studium zu vollenden Seine erste Stelle als Kaplan trat er am 2 September 1909 in Pridoli an wo er bis zu seiner Ernennung zum Kaplan von Borsov am 26 September 1911 blieb da er Tschechisch sprach und die dortige Bevolkerung grossteils tschechisch war 1 Vom 24 Mai 1917 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs diente Jaksch als Militarkurat in der osterreichischen Armee im k u k Infanterieregiment des Generals Claudius von Czibulka Wahrend seines Dienstes kam er nach Eger sowie an die Isonzofront und bekam 1918 das Geistliche Verdienstkreuz II Kl am weissroten Bande mit den Schwertern verliehen Nach Kriegsende kehrte er in sein Heimatkloster zuruck und wurde am 15 Januar 1919 erneut Kaplan in Borsov 1 Nach dem Tode Abt Bruno Pammers am 22 November 1924 wurde P Tecelin am 23 Mai 1925 mit absoluter Mehrheit zum 43 Abt des Klosters Vyssi Brod gewahlt Die Benediktion erfolgte am 4 Juni 1925 durch den Budweiser Diozesanbischof Simon Barta Seine wichtigsten Anliegen waren die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation des Klosters nach dem Ersten Weltkrieg sowie der Wiedererwerb der 1919 von der Tschechoslowakei beschlagnahmten Besitzungen des Klosters was ihm auch teilweise gelang Weiters liess er auch das Kloster renovieren und teilweise modernisieren Er begann auch mit Renovierungsarbeiten am damals baufalligen Kloster Zlata Koruna 1938 liess Jaksch einige Kostbarkeiten des Klosters nach Prag vor den Deutschen Besatzern in Sicherheit bringen Am 15 November 1938 2 wurde er vom Budweiser Bischof Simon Barta zum bischoflichen Kommissar des abgetrennten Teils der Diozese Budweis im Deutschen Reich ernannt 1 Am 21 November 1938 wurde Jaksch nach einer Anzeige des Forstmeisters des Klosters von der Gestapo wegen seiner tschechenfreundlichen Haltung verhaftet und ins Gestapogefangnis nach Linz gebracht Am 2 Marz 1939 wurde er in Cesky Krumlov wegen Verbrechen der Unzucht wider die Natur zu sechs Monaten Haft verurteilt Nach seiner Entlassung am 20 Mai 1939 begab er sich nach Pridoli und von dort aus zu seinem Bruder nach Linz Am 25 Mai 1939 wurde Jaksch erneut von der Gestapo verhaftet und man gewahrte ihm zwei Tage um seine Sachen im Kloster Vyssi Brod zu holen da die Deutschen keinen tschechoslowakischen Staatsburger als Oberhaupt des Klosters duldeten Jaksch reiste am 1 Juni 1939 nach Budweis wo er Unterkunft beim Bischof fand Auf Anordnung der Gestapo hatte er am 6 Juli 1939 Budweis wieder zu verlassen und reiste uber Prag in das Kloster Porta Coeli wo er in der Propstei wohnte 1940 41 musste er sich wochentlich bei der Gestapozentrale in Brunn melden Es ist bekannt dass Jaksch ein Radio besass mit dem er so genannte Feindsender insbesondere amerikanische Nachrichten horte was zur damaligen Zeit mit dem Tode bestraft wurde Zudem begab er sich haufig nach Budweis wo er in Kontakt mit der Vereinigung Svaz narodni revoluce trat Jakschs Heimatkloster Vyssi Brod wurde am 17 April 1941 von der Linzer Gestapo besetzt und aufgelost die Monche zum Militardienst eingezogen oder in den Pfarren des Klosters Zuflucht fanden Als am 5 Mai 1945 in Predklasteri zwei oder drei deutsche Soldaten erschossen wurden sollten ungefahr 200 Einheimische hingerichtet werden Jaksch handelte mit dem Befehlshaber der Deutschen aus dass die Bestrafung in Arbeit beim Stellungsgraben umgewandelt wurde 1 Nach dem Ende der deutschen Besatzung in der Tschechoslowakei begab sich Abt Tecelin Jaksch am 31 Mai 1945 nach Prag und verhandelte dort am 1 Juni die Ruckgabe der enteigneten Besitzungen und Wiederherstellung des aufgelassenen Klosters Vyssi Brod in das er am 18 Juni 1945 zuruckkehrte Ab 1946 wurde die deutsche Bevolkerung aus der Tschechoslowakei ausgewiesen was auch die deutschsprachigen Monche des Klosters betraf Die ersten deutschen Monche verliessen im Lauf des Jahres 1946 Vyssi Brod und fuhren uber Heiligenkreuz nach Stift Rein in der Steiermark Jaksch versuchte einen tschechischen Konvent einzurichten und fur deutsche Bewerber sowie fur sich selber die tschechoslowakische Staatsburgerschaft zu bekommen Seine Versuche scheiterten jedoch und der Lokalnationalausschuss setzte sich zum Ziel Jaksch des Landes zu verweisen Am 19 November 1947 wurde Jaksch von der Polizei einem Verhor wegen angeblicher antistaatlicher Aktionen unterzogen Am 17 Dezember 1947 kam es zu einer Wohnungsdurchsuchung und am 5 Februar 1948 zu einem erneuten Verhor Das Zawischkreuz des Klosters wurde am 5 Februar 1948 von Jaksch dem Budweiser Bischof Josef Hlouch zur sicheren Verwahrung ubergeben 1 Ende Februar 1948 wurde Jaksch erneut aufgefordert die deutschen Mitbruder aus dem Kloster zu schicken Nachdem die kommunistische Partei in der Tschechoslowakei die Macht ergriff versicherte Jaksch am 1 Marz 1947 dass die deutschen Monche das Kloster bald verlassen wurden und dass er auf die Verwaltung der klosterlichen Wirtschaft verzichte Die deutschen Monche verliessen das Kloster am 10 April und fanden in den Stiften Heiligenkreuz Schlierbach Wilhering und Zwettl in Osterreich Zuflucht Da Jaksch eine Verhaftung furchtete bereitete er die Ausreise nach Osterreich vor Am 5 April erlaubte der Bezirksnationalausschuss in Kaplice zwar nicht die Ausreise wohl aber die Ubersiedlung in ein Kloster nach Prag Jaksch wahlte die Kreuzherren musste aber am 15 April wegen seiner angeblichen faschistischen Haltung in das Kloster Porta Coeli ubersiedeln Einem erneuten Antrag auf die Ausreise nach Osterreich wurde am 18 Juni 1948 stattgegeben unter der Voraussetzung dass Jaksch aus der tschechischen Kirche entlassen werde Die Entlassung erfolgte durch Bischof Josef Hlouch am 24 Juni Zwei Tage spater verliess Jaksch die Tschechoslowakei und traf sich in Bad Leonfelden mit ehemaligen Mitbrudern aus Vyssi Brod Der Abtprases der Osterreichischen Zisterzienserkongregation bot Jaksch das Amt eines Administrators im Stift Rein an nachdem der in einer Abtwahl am 23 Marz 1939 gewahlte Friedrich Pfenningbauer das Amt krankheitsbedingt nicht antreten konnte Jaksch weigerte sich zuerst und wollte die Leitung des Wallfahrtsortes Maria Taferl ubernehmen Erst nachdem Jaksch im Juli 1949 schwer erkrankte ihm die Milz entfernt werden musste mehrere Tage mit starkem Fieber im Bett lag und die Genesung als ein Zeichen Gottes deutete entschied er sich die Fuhrung des Stiftes Rein zu ubernehmen Am 29 September 1949 beschloss das Kapitel von Rein einstimmig die Einsetzung von Jaksch als Administrator das er auch am 20 November annahm Da er den Titel eines Abtes von Vyssi Brod nicht ablegen wollte konnte er nicht als Abt von Rein gewahlt werden weshalb er das Amt eines Abt Administrators ausubte 1 Bereits kurz nach seinem Amtsantritt begann Jaksch mit der Renovierung des Stiftes wofur er unter anderem das Stiftsgut Rohr bei Wildon verkaufte um an Geld zu kommen Bis September 1951 waren ein Grossteil der Renovierungsarbeiten abgeschlossen In seinen beiden letzten Lebensjahren hatte Jaksch mit Erkrankungen zu kampfen Hinzu kamen Spannungen zwischen den Reiner Monchen und den Monchen aus Vyssi Brod die einige Monate vor Jakschs Tod einen Hohepunkt erreichten Im Januar 1954 wurde Jaksch wegen akuter Blutarmut im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz behandelt Am 28 Februar 1954 uberreichte ihm der Grazer Weihbischof Leo Pietsch das Ernennungsdekret zum bischoflichen Konsistorialrat Sein angegriffener Gesundheitszustand hinderte ihn sein Amt weiter auszuuben Aufgrund von Gelbsucht wurde der in das Krankenhaus der Barmherzigen Bruder in Graz eingewiesen Nach seiner Ruckkehr ins Stift verstarb Jaksch am Vormittag des 23 Mai 1954 an plotzlich aufgetretenen inneren Blutungen Er wurde am 26 Mai 1954 auf dem Gemeindefriedhof von Eisbach unter Beisein zahlreicher kirchlicher und weltlicher Wurdentrager beerdigt 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h siehe Jiri Kohout im Abschnitt Literatur Tecelin Jaksch in der Biographia CisterciensisWeblinks BearbeitenTecelin Jaksch in der Biographia Cisterciensis Eintrag zu Tecelin Jaksch auf Orden onlineLiteratur BearbeitenJiri Kohout Tecelin Jaksch 1885 1954 Abt von Hohenfurt in bewegten Zeiten In Analecta Cisterciensia 57 2007 S 99 194 Jiri Kohout Tecelin Jaksch 43 Abt der Abtei Hohenfurt Vyssi Brod Univ Diplomarbeit Wien 2002 87 Seiten Archiviert vom Original am 7 Juli 2018 abgerufen am 6 April 2021 Martin Wild Die Abte von Rein In Paulus Rappold u a Hrsg Stift Rein 1129 1979 850 Jahre Kultur und Glaube Rein 1979 S 48 62 Maximilian Liebmann Rein zur Zeit des Nationalsozialismus und nach dem Zweiten Weltkrieg ebd Rein 1979 S 252 269 Dominik Kaindl Geschichte des Zisterzienserstiftes Hohenfurt in Bohmen Hohenfurt 1930 S 136 139 Canisius Noschitzka Tecelin Jaksch letzter Abt des Zisterzienserstiftes Hohenfurt im Bohmerwald In Glaube und Heimat Monatsschrift der Heimatvertriebenen des Bohmerwaldes Mai 1984 S 4 6 Normdaten Person GND 1079943307 lobid OGND AKS VIAF 306141609 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jaksch TecelinALTERNATIVNAMEN Jaksch Josef ursprunglicher Name KURZBESCHREIBUNG tschechischer Ordensgeistlicher OCist und AbtGEBURTSDATUM 23 Marz 1885GEBURTSORT Haklovy Dvory bei BudweisSTERBEDATUM 23 Mai 1954STERBEORT Stift Rein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tecelin Jaksch amp oldid 216774886