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Die Tauber Mehlbeere Sorbus dubronensis ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Mehlbeeren Sorbus innerhalb der Familie der Rosengewachse Rosaceae Tauber MehlbeereZweig mit Laubblattern und Fruchten der Tauber Mehlbeere Sorbus dubronensis SystematikFamilie Rosengewachse Rosaceae Unterfamilie SpiraeoideaeTribus PyreaeUntertribus Kernobstgewachse Pyrinae Gattung Mehlbeeren Sorbus Art Tauber MehlbeereWissenschaftlicher NameSorbus dubronensisN Mey Feulner amp T C G Rich Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Phanologie 3 Okologie 4 Unterscheidung zu ahnlichen Arten 5 Vorkommen 6 Systematik 6 1 Entdeckung und Namensgebung 7 Gefahrdung und Schutzverantwortung 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Zweig mit Laubblattern und Blutenstanden nbsp Zweig mit Laubblattern und Fruchten am 24 September 2011 nbsp Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Vegetative Merkmale Bearbeiten Die Tauber Mehlbeere wachst als Strauch oder kleiner Baum und erreicht Wuchshohen von bis zu 10 Metern Die Borke ist grau bis dunkelgrau in der Jugend glatt Die Rinde der Zweige ist graubraun anfangs behaart spater verkahlend Die Knospen sind eiformig mit zugespitztem oberen Ende Die Knospenschuppen sind grun verkahlend klebrig mit schmalem braunem Rand Die wechselstandig an den Zweigen angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und spreite gegliedert Der Blattstiel ist meist 16 bis 20 13 bis 22 Millimeter lang und filzig behaart Die Blattspreite ist allgemein einfach ledrig oberseits jung graufilzig behaart spater dunkelgrun etwas glanzend unterseits gleichmassig dicht weissgrau filzig behaart oval bis breit lanzettlich mit zehn bis elf Blattnerven auf jeder Seite und einem Winkel des dritten Nervs mit der Mittelrippe bei 30 bis 40 selten bis zu 45 Am Kurztrieb Blattspreiten zugespitzt breit lanzettlich bis rundlich rhombisch mit gerader oder etwas zugespitzter Spitze Blattabmessungen am Kurztrieb 9 bis 10 Zentimeter lang und etwa 7 Zentimeter breit um 1 4 mal so lang wie breit an breitesten um meist 50 45 bis 60 der Spreitenlange von der Basis gesehen mit gerade zugespitzter Blattspitze mit einem Winkel von 140 bis 160 an der Basis keilig bis breit keilig mit einem Basiswinkel um 80 bis meist 90 bis 100 mit flachen Randern Zahnung gleichmassig doppelt mit den grossten Zahnen am Ende der Hauptnerven mit meist funf bis sechs vier bis sieben Zahnen zwischen dem zweiten und dritten Hauptnerv von unten dabei der Einschnitt zwischen zweitem und drittem Hauptnerv 2 bis 3 Millimeter Generative Merkmale Bearbeiten Der kompakte konvexe Blutenstand besitzt filzig behaarte Blutenstandsachsen Die zwittrige Blute ist radiarsymmetrisch und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Kelche dreieckig spitz beiderseits filzig mit 3 Millimeter Seitenlange und 2 Millimeter Breite an der Basis Kelchblatter durch lange Randhaare mit dem Nachbarblatt verzahnt die Bucht dazwischen dadurch abgerundet wirkend Kelch wahrend der Blute ausgebreitet bis zum Ende aufgerichtet bleibend an der Frucht spater zusammengelegt trocken Die funf freien ausgebreiteten weissen Kronblatter sind bei einer Lange von meist 6 5 bis 7 5 6 bis 8 Millimetern sowie einer Breite von meist 4 5 bis 5 0 4 0 bis 5 5 Millimetern breit elliptisch konkav mit an ihrer Basis entspringenden wolligen Haaren auf der Oberseite unterwarts kahl mit kurzem Nagel Es sind etwa 20 Staubblatter vorhanden Staubbeutel blass gelb Fruchtknoten halb unterstandig mit zwei teilweise verwachsenen an der Basis behaarten sonst kahlen Griffeln Die bei Reife dunkelroten Fruchte sind bei einer Lange von meist 11 bis 12 10 bis 13 Millimetern sowie einer Breite von meist 12 5 bis 14 5 12 bis 15 Millimeter rundlich und stets breiter als lang Am Stiel und um den Kelch filzig sonst ublicherweise kahl matt oder glanzend mit gleichmassig verteilten Lentizellen Samen braunlich gestrichelt Phanologie BearbeitenDie Blutezeit reicht von April bis Mai Die Fruchte reifen ab Mitte September Okologie BearbeitenDNA Ploidiestufe tetraploid Reproduktion vermutlich vorwiegend agamosperm angesichts der sympatrischen triploiden Hybriden mit Sorbus torminalis im Areal sicherlich auch sexuell Unterscheidung zu ahnlichen Arten BearbeitenSorbus dubronensis kann von den ebenfalls polyploiden suddeutschen Arten der Hugel Mehlbeere Sorbus collina und der Donau Mehlbeere Sorbus danubialis gut unterschieden werden Gegenuber Sorbus danubialis weicht in Merkmalen wie Blattumfang Blattlange Blattbreite Winkel der Spreitenbasis Zahnhohe Anzahl der Blattnerven spezifische Trockenmasse signifikant ab Sorbus dubronensis zeigt deutlich grossere Blatter als Sorbus danubialis ausserdem sind bei ihr die Blattzahne nicht wie bei der Donau Mehlbeere aus der Ebene verdreht wodurch der Blattrand gewellt wirkt Gegenuber Sorbus collina ist die Tauber Mehlbeere durch ihre vergleichsweise grossen lanzettlich rhombischen durchweg zugespitzten Blattspreiten von den verkehrt eiformigen wesentlich geringer zugespitzten Blattspreiten abtrennbar Die breiteste Blattstelle liegt bei Sorbus dubronensis deutlich zur Spreitenbasis verschoben wahrend bei Sorbus collina die breiteste Blattstelle in der Mitte der Blattspreite liegt Ferner zeigt Sorbus dubronensis einen deutlich spitzeren Winkel an der Spreitenbasis tiefere Positionen der maximalen Einschnitte am Blatt grossere Zahnbreite und Anzahl der Nerven Wahrend die Blattspitze der Tauber Mehlbeere gerade zulauft und zugespitzt ist lauft sie bei der Hugel Mehlbeere bogenformig stumpf zu und wird meistens von einem sehr kleinen Spitzchen gekront Die Echte Mehlbeere Sorbus aria s str der Schwabischen Alb des Schwarzwaldes und aus Thuringen ist diploid Entgegen der Echten Mehlbeere im engeren Sinne ist Sorbus dubronensis eine derbblattrige Aria Sippe mit dunkelroten breitrunden Fruchten Vorkommen BearbeitenDie Tauber Mehlbeere ist ein Lokalendemit Suddeutschlands und tritt vor allem im Bereich von Main und Tauber zwischen Wurzburg sudliches Unterfranken und Nordbaden auf In diesem Bereich vertritt Sorbus dubronensis die Untergattung Aria allein vergesellschaftet mit Speierling Sorbus domestica Elsbeere Sorbus torminalis und einigen agamospermen Hybriden zwischen Sorbus dubronensis und Sorbus torminalis Eine Ubersicht von Fundorten findet sich in der Erstbeschreibung Der sudwestliche Arealrand durfte bei Buchen Bodigheim liegen 1 Der Holotypus stammt aus dem Naturschutzgebiet Kallmuth bei Homburg einer westexponierten Kalkklippe im Unteren Muschelkalk am Rande des Maintals Landkreis Main Spessart Die Tauber Mehlbeere kommt in der Regel auf Muschelkalk in Hohenlagen von 220 bis 410 Metern vor Die xerotherme Sorbus dubronensis gedeiht am besten auf offenen oder lichten Biotopen wie Felskanten felsdurchsetzten Hangen und Kuppen besonnten Waldrandern lichten Waldern oft mit Kiefernbestockung Waldwegrander und Waldlichtungen Die Zahl der Individuen wird grob auf etwa 1 000 Exemplare geschatzt Systematik BearbeitenSorbus dubronensis gehort zur Mehlbeeren Untergattung Aria Pers Sie besitzt einen tetraploiden Chromosomensatz und bildet mit der Elsbeere Sorbus torminalis fixierte Bastarde 2 Beispiele sind Meyers Mehlbeere Sorbus meyeri Madchen Mehlbeere Sorbus puellarum und Seybold Mehlbeere Sorbus seyboldiana Ein Synonym fur Sorbus dubronensis ist Aria dubronensis 1 Entdeckung und Namensgebung Bearbeiten Es ist schon lange bekannt dass die Mehlbeeren der Untergattung Aria des Main Tauber Gebietes abweichen Als erster bewusster Finder dieser Art kann Ruprecht Dull gelten der Autor der ersten modernen Ubersicht zu Sorbus Formen Bayerns und Thuringens 3 Dull hatte bereits 1960 Pflanzenbelege im Herbarium Karlsruhe aus Scheden als Sorbus aria L Crantz graeca beschriftet Der alteste Nachweis dort ist ein von Reallehrer H Stoll am 26 Mai 1888 gesammelter Beleg vom Locus classicus Bei einer Biotopkartierung des Landkreises Wurzburg 1995 stiess der Mehlbeerenspezialist Norbert Meyer um Helmstadt an mehreren Stellen auf diese Aria Sippe Im Auftrag der Landschaftspflegeverbande der Landkreise Wurzburg und Main Spessart zusammen mit Lenz Meierott in den Jahren 2003 und 2008 durchgefuhrte Untersuchungen zu Sorbus ergaben weitere Vorkommen im Grenzbereich zu Baden Die Erstbeschreibung erfolgte schliesslich im Winter 2020 durch Norbert Meyer Martin Feulner und Timothy C G Rich Der erste Nachweis von Sorbus dubronensis geht auf den Reallehrer Heinrich Stoll zuruck Er sammelte die Art am 26 Mai 1888 am locus classicus Kallmuth bei Lengfurth Der Beleg dazu findet sich Herbar des Staatlichen Museums fur Naturkunde in Karlsruhe 2 Der Holotypusbeleg der Tauber Mehlbeere liegt in Munchen die Isotypi im Naturkundemuseum Stuttgart und im Privatherbar Norbert Meyer Das Artepitheton dubronensis geht auf die Hauptverbreitung der Art Sorbus dubronensis das Taubergebiet ein Der Flussname Tauber wird auf das keltische Wort dubr bzw Plural dubra fur Wasser zuruckgefuhrt Andere Ableitungen erklaren den Namen durch Dubron keltisch mit der Bedeutung schnell dahineilendes Wasser Gefahrdung und Schutzverantwortung BearbeitenDie Rote Liste der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands enthalt Sorbus dubronensis da erst 2020 beschrieben noch nicht Aufgrund des isolierten endemischen Vorkommens ist Deutschland fur die Erhaltung der Art allerdings in besonders hohem Masse verantwortlich Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tauber Mehlbeere Sorbus dubronensis Album mit Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Steffen Hammel Neue Fundorte Bestatigungen Verluste Nr 1027 1036 In Ber Bot Arbeitsgem Sudwestdeutschland 9 Karlsruhe 2020 S 100 103 Norbert Meyer Martin Feulner Tobias Voss Timothy Rich Thomas Gregor Juraj Paule Sorbus dubronensis eine neue endemische Art aus der Untergattung Aria Sorbus s l Rosaceae fur Suddeutschland und ihre Abgrenzung zu verwandten Arten In Ber Bayer Bot Ges Band 90 2020 S 83 106 Ruprecht Dull Die Sorbus Arten und ihre Bastarde in Bayern und Thuringen In Ber Bayer Bot Ges Band 34 1961 S 11 65 2 Steffen Hammel Josef Simmel Neues zur Mehlbeeren Flora von Baden Wurttemberg und Bayern aus dem Herbar des Staatlichen Museums fur Naturkunde Karlsruhe Band 88 2022 2023 S 17 24 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tauber Mehlbeere amp oldid 231057178