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Sylvanit kurz Sylvan unter anderem auch als Schrifterz bekannt 7 ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung AuAgTe4 4 und damit chemisch gesehen ein Gold Silber Tellurid die chemisch mit den Sulfiden verwandt sind SylvanitSylvanit Schrifterz aus Rumanien Ausgestellt im Carnegie Museum of Natural HistoryAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Syv 1 Andere Namen Aurum graphicum 2 Goldschmidtit Schrifterz 2 Aurotellurid WeissgolderzChemische Formel AuAgTe4 3 4 Au Ag 2Te4 5 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II C 04 II D 16 020 2 EA 05 02 12 13 03Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 mRaumgruppe P2 c Nr 13 Vorlage Raumgruppe 13Gitterparameter a 8 95 A b 4 48 A c 14 62 Ab 145 3 3 Formeleinheiten Z 2 3 Zwillingsbildung haufig als Kontakt Lamellar oder Durchdringungszwillinge entlang 100 oder 101 Physikalische EigenschaftenMohsharte 1 5 bis 2 VHN100 154 bis 172 6 Dichte g cm3 gemessen 8 16 berechnet 8 161 6 Spaltbarkeit vollkommen nach 010 6 Bruch Tenazitat uneben sprode 6 Farbe stahlgrau bis silber oder zinnweiss gelegentlich nach messinggelb ubergehendStrichfarbe stahlgrau bis silberweissTransparenz undurchsichtig opak Glanz MetallglanzSylvanit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt stahlgraue bis silber oder zinnweisse gelegentlich nach messinggelb ubergehende Kristalle mit einem kurzprismatischen bis dicktafeligen Habitus und bis zu einem Zentimeter Grosse Die Oberflachen der vollkommen undurchsichtigen opaken Kristalle weisen einen starken metallischen Glanz auf Auch dendritische lamellenformige oder kornige Mineral Aggregate sind bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Verwendung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenSylvanit wurde erstmals 1798 in Baia de Arieș gefunden einer vor der Schliessung im Jahr 2004 8 bedeutenden Gold Tellur Lagerstatte in Rumanien Martin Heinrich Klaproth untersuchte es zunachst und stellte ein Verhaltnis von Gold zu Silber zu Tellur von 30 10 60 fest 9 Abraham Gottlob Werner nannte es Schrifterz da die Anordnung der Kristalle teilweise an Zeichnungen erinnert Der Name Sylvanit wurde dem Mineral von Louis Albert Necker gegeben der es nach Transsylvanien dem alten Namen der Region in der Baia de Arieș liegt benannte 10 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Sylvanit zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und dort zur Abteilung der Sulfide mit M S lt 1 1 wo er zusammen mit Calaverit Kostovit Krennerit Montbrayit und Nagyagit die Gruppe der Gold Silber Telluride mit der System Nr II C 04 bildete Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser klassischen Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II D 16 20 In der Lapis Systematik entspricht dies ebenfalls der Abteilung Sulfide mit Metall S Se Te lt 1 1 wo Sylvanit zusammen mit Calaverit Honeait Kostovit und Krennerit eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe bildet 5 Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 11 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Sylvanit dagegen in die Abteilung der Metallsulfide mit M S 1 2 ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach dem genauen Stoffmengenverhaltnis und den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung M S 1 2 mit Cu Ag Au zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 2 EA 05 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Sylvanit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er in der Krenneritgruppe mit der System Nr 02 12 13 innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 1 2 zu finden Kristallstruktur BearbeitenSylvanit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P2 c Raumgruppen Nr 13 Vorlage Raumgruppe 13 mit den Gitterparametern a 8 95 A b 4 48 A c 14 62 A und b 145 3 sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Eigenschaften BearbeitenSylvanit ist eines der wenigen Minerale in denen Gold naturlich in Form einer Verbindung vorkommt Dies liegt daran dass das Edelmetall Gold nur mit dem seltenen Halbmetall Tellur stabile Verbindungen bildet wahrend andere Goldverbindungen sich leicht unter Bildung elementaren Goldes zersetzen 12 Sylvanit schmilzt leicht vor dem Lotrohr Dabei tritt weisser Rauch auf und es bilden sich zunachst grau metallische Kugelchen Nach langerer Zeit bildet sich schliesslich eine glanzende und verformbare Perle 10 Das Mineral scheidet in Salpetersaure Gold und in Konigswasser Silberchlorid Chlorsilber ab 13 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Sylvanit und violetter FluoritDas Mineral bildet sich meist bei niedriger Temperatur unter hydrothermalen Bedingungen Es zahlt zu den letzten gebildeten Mineralen Sylvanit ist vergesellschaftet mit Gold Calaverit Krennerit Altait Hessit Petzit Akanthit Pyrit Galenit Sphalerit Chalkopyrit Quarz und Fluorit Sylvanit findet sich in kleineren Mengen in vielen Gold Silber Vorkommen grossere wirtschaftlich abbaubare Vorkommen sind jedoch selten Zu den Fundorten zahlen unter anderem Baia de Arieș Sǎcǎrimbu und Facebanya in Rumanien Glava in Schweden dem sudlichen Ural in Russland Porcupine in Kanada verschiedenen Minen in den Vereinigten Staaten etwa in Cripple Creek oder Gold Hill Sonora Mexiko Kalgoorlie in Australien Negros Occidental auf den Philippinen Guyana und die Fidschi Inseln 14 Verwendung BearbeitenGrossere Vorkommen an Sylvanit werden als Rohstoff fur die Gewinnung von Gold und Tellur abgebaut Literatur BearbeitenMartin Heinrich Klaproth Schrifterz In Beitrage zur Chemischen Kenntniss der Mineralkorper Band 3 1802 S 16 20 rruff info PDF 319 kB abgerufen am 16 August 2019 Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Dorfler Natur Edition Dorfler im Nebel Verlag Eggolsheim 2002 ISBN 978 3 89555 076 8 S 41 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sylvanite Sammlung von Bildern Mineralienatlas Sylvanit Sylvanite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 16 August 2019 englisch Sylvanite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 16 August 2019 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Sylvanite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 16 August 2019 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b Martin Heinrich Klaproth Schrifterz In Beitrage zur Chemischen Kenntniss der Mineralkorper Band 3 1802 S 16 20 rruff info PDF 319 kB abgerufen am 16 August 2019 a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 100 englisch a b Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated July 2019 PDF 1703 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Juli 2019 abgerufen am 16 August 2019 englisch a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b c d Sylvanite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 117 kB abgerufen am 16 August 2019 Hans Luschen Die Namen der Steine Das Mineralreich im Spiegel der Sprache 2 Auflage Ott Verlag Thun 1979 ISBN 3 7225 6265 1 S 329 Typlokalitat Baia de Aries Offenbanya Alba Romania In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 16 August 2019 englisch Franz von Kobell Geschichte der Mineralogie In Geschichte der Wissenschaften in Deutschland Neuere Zeit Band 2 J G Cottasche Buchhandlung Munchen 1864 S 563 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b William Phillips Robert Allan An elementary introduction to mineralogy 4 Auflage Longman Rees Orme Brown Green amp Longman London 1837 S 341 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1703 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 16 August 2019 englisch A F Holleman E Wiberg N Wiberg Lehrbuch der Anorganischen Chemie 102 Auflage Walter de Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 017770 1 S 1466 Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 453 Erstausgabe 1891 Fundortliste fur Sylvanit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sylvanit amp oldid 239328053