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Al Ichlas arabisch الإخلاص DMG al iḫlaṣ Der Glaube ohne Vorbehalt alʔixˈlɒːsˁ 1 2 ist die 112 Sure des Korans und eine seiner kurzesten Die Surat al Ichlas findet sich typischerweise auf Munzen der Umayyaden wie auf diesem 740 41 in Derbent gepragten Dirham Arabische Kalligraphie der Surat al Ichlas Maghreb 18 Jh Sie besteht aus vier Versen ayat und behandelt das Konzept des Tauhid Einheit Gottes Aufgrund ihres Inhalts heisst diese Sure auch Tauhid und wegen der dort vorkommenden Bezeichnung Gottes samad Oft dient der erste Vers zur Bezeichnung der gesamten Sure 3 Ichlas bedeutet Ergebenheit Treue Aufrichtigkeit Loyalitat Das Wort kommt in dieser Sure nicht vor sondern dient als eine Art Inhaltsangabe Gemeint ist mit diesem Wort die religiose Haltung derer die ihren Glauben ganz auf Gott einstellen 4 Die Frage ob al Ichlas eine mekkanische oder medinensische Sure ist ist umstritten In der offiziellen Koranausgabe der Azhar 1924 wird sie als mekkanisch bezeichnet In den islamischen Koranwissenschaften wird sie aber oft als medinensisch verstanden weil man den Inhalt als Antwort Mohammeds auf eine Frage der dortigen Juden uber das Wesen Gottes verstand 5 Die Literatur gibt an das Wort Ichlas als IV Form der dazugehorigen Wurzel das Konzept von Reinigung und Hingabe versinnbildlicht Aus diesem Grund gehore es zu den einem Muslim innewohnenden Eigenschaften aufrichtig und hingebungsvoll in seinen religiosen Handlungen zu sein sowie in seiner Beziehung mit Gott und der Gesellschaft in der er lebt Der Koran bezeichnet jemanden der dies tut und seine Verpflichtungen gegenuber Gott erfullt beispielsweise in der zweiten Sure im Vers 139 als Muchlis 6 Die Sure gehort neben der Eroffnungsure al Fatiha zu den bekanntesten Suren und ist haufig Bestandteil des rituellen Gebetes salat im Islam Inhaltsverzeichnis 1 Text der Sure 2 Bedeutung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseText der Sure Bearbeitenق ل ه و ﭐلله أح د ألله الص م د ل م ي ل د و ل م ي ول د و ل م ي ك ن ل ه ك ف و ا أ ح د qul huwa llahu aḥad allahu ṣ ṣamad lam yalid wa lam yulad wa lam yakun lahu kufuwan aḥad 7 Ubersetzung und Nachdichtung des Dichters und Orientalisten Friedrich Ruckert 1788 1866 gemass der Reimprosa im arabischen Originaltext 8 Sprich Gott ist Einer Ein ewig reiner Hat nicht gezeugt und ihn gezeugt hat keiner Und nicht ihm gleich ist einer Bedeutung BearbeitenIn Vers 1 wird das monotheistische Prinzip des Islam unterstrichen Der Vers widerspiegelt auch das judische Glaubensbekenntnis Schma Jisrael aus Dtn 6 4 EU 9 Vers 3 wird als Absage an die christlichen Auffassungen uber die Gottessohnschaft Jesu Christi aufgefasst Die Bedeutung des Wortes samad bei dem es sich um ein Hapax legomenon handelt erlautern die Koranexegeten unterschiedlich und in der Koranforschung ist sie ebenfalls umstritten 10 Eine mogliche Interpretation ist jemand der von allen Bedurfnissen Essen Trinken Verdauung frei ist aber auch Herr Fuhrer oder oberste Instanz was dahingehend umschrieben wird dass alles im Universum von Allah abhangig ist er jedoch von nichts abhangt Im I Stamm hat das Wort auch sinngemass die Bedeutung sich begeben oder sich etwas zuwenden die ersten beiden Verse konnten also dahingehend verstanden und interpretiert werden dass Allah der einzige Gott ist dem man sich zuwenden muss 11 Eine andere Interpretation gibt der Berliner Arabist und Orientalist Friedrich Dieterici in seinem Werk Arabisch Deutsches Handworterbuch zum Koran und Thier und Mensch mit Gott der Unwandelbare an 12 Als 697 der umayyadische Kalif ʿAbd al Malik zum ersten Mal islamische Munzen pragen liess trugen diese auf der Ruckseite als Aufschrift den Text der Sure Auch in drei der vier erhaltenen Inschriften des von ʿAbd al Malik errichteten Felsendoms erscheint die Sure 13 Im Volksglauben wird der Sure auch eine Schutzfunktion zugesprochen 14 In Marokko dient diese Sure als Amulett gegen den bosen Blick vorausgesetzt sie ist von einem jungen Mann mit dem Namen Muhammad oder Ahmad aufgeschrieben worden 15 Literatur BearbeitenArne Ambros Die Analyse von Sure 112 Kritiken Synthesen neue Ansatze In Der Islam Band 62 Heft 2 1986 S 219 247 Edwin E Calverley The Grammar of Suratu ʾl Ikhlaṣ In Studia Islamica 1957 8 S 5 14 Theodor Noldeke Geschichte des Qorans 2 Auflage bearbeitet von Friedrich Schwally Leipzig 1909 ikhlaṣ In The Encyclopaedia of Islam New Edition Brill Leiden Band 3 S 1059Weblinks BearbeitenAl Ichlas Aussprachetrainer zur Rezitation mounthira com englisch arabisch Einzelnachweise Bearbeiten Ubersetzung Rudi Paret Ebenso handelt es sich um einen Bezug zur umgangssprachlichen Bedeutung in aller Kurze da in dieser aussergewohnlich kurzen Sure das wesentliche Element des islamischen Monotheismus ausgedruckt wird Siehe Lamya Kandil Die Surennamen in der offiziellen Kairiner Koranausgabe und ihre Varienten In Der Islam 69 1992 S 43 ff S 54 Rudi Paret Der Koran Kommentar und Konkordanz S 530 Theodor Noldeke Geschichte des Qorans Band 1 S 107 L Gardet Ik h laṣ In P Bearman Th Bianquis C E Bosworth E van Donzel W P Heinrichs Hrsg Encyclopaedia of Islam Second Edition Umschrift nach DMG ohne Nunationen am Zeilenende da diese beim Zitieren des Korans aufgrund des Reim Schemas nicht gesprochen werden Der Koran in der Ubersetzung von Friedrich Ruckert Hrsg Hartmut Bobzin Wurzburg 2000 ISBN 3 933563 70 4 Dirk Hartwig Der Urvertrag ein rabbinischer Diskurs im Koran In Dirk Hartwig Walter Homolka Michael J Marx Angelika Neuwirth Hrsg Im vollen Licht der Geschichte Die Wissenschaft des Judentums und die Anfange der Koranforschung ERGON Verlag 2008 ISBN 978 3 89913 478 0 S 191 Rudi Paret Der Koran Kommentar und Konkordanz S 530 mit weiteren Quellen Ayse Basol Gurdal Allah ist das Licht von Himmel und Erde Der Lichtvers Sura 24 an Nur 35 Seine Bedeutung im Kontext der Offenbarung und Grundzuge seiner Auslegung in der islamischen Gelehrsamkeit In Islamkundliche Untersuchungen Band 286 Klaus Schwarz Verlag Berlin 2008 S 16 ISBN 978 3 87997 357 6 Dissertation Friedrich Dieterici Arabisch deutsches Handworterbuch zum Koran und Thier und Mensch J C Hinrichs sche Buchhandlung Leipzig 1881 S 89 Josef van Ess Theologie und Gesellschaft im 2 und 3 Jahrhundert Hidschra Eine Geschichte des religiosen Denkens im fruhen Islam Band I Berlin New York 1991 S 10 Vgl die literarische Bezugnahme bei N Maḥfuẓ im Roman Zwischen den Palasten Kapitel 1 Uber die Welt der Damonen wusste sie viel mehr als uber die Welt der Menschen und so hatte sie denn auch nie das Gefuhl verloren in diesem grossen Haus nicht allein zu leben Nichts konnte helfen ausser die Fatiha und die Samadija zu sprechen Ubersetzung von D Kilias August Fischer Vergottlichung und Tabuisierung der Namen Muhammad s bei den Muslimen In Richard Hartmann Helmuth Scheel Hrsg Beitrage zur Arabistik Semitistik und Islamwissenschaft Leipzig 1944 S 326 Vorherige Sure al Masad Der Koran Nachste Sure al FalaqSure 1121 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 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