www.wikidata.de-de.nina.az
Der Stumpfwald ist Teil des nordlichen Pfalzerwalds im Suden von Rheinland Pfalz Das etwa 150 km grosse Gebiet 1 ist grosstenteils der Nordpfalz zuzurechnen und erstreckt sich von West nach Ost auf den Gemarkungen der Gemeinden Enkenbach Alsenborn Landkreis Kaiserslautern und Ramsen Donnersbergkreis Es gab dem Stumpfwaldgericht einer alten Gerichtsstatte und der musealen Stumpfwaldbahn den Namen StumpfwaldStumpfwaldgericht bei Alsenborn Stumpfwaldgericht bei AlsenbornAlternative Namen Stamp StampfFlache 150 km Systematik nach Handbuch der naturraumlichen Gliederung DeutschlandsGrossregion 1 Ordnung 07 23 Schichtstufenland beiderseits des OberrheingrabensGrossregion 2 Ordnung 17 19 26 Nordfranzosisches SchichtstufenlandGrossregion 3 Ordnung 17 PfalzerwaldNaturraumcharakteristikLandschaftstyp leicht gebirgige und von Taleinschnitten in alle Richtungen durchzogene WaldflacheHochster Gipfel Hohe Buhl 444 m Stumpfwald hell innerhalb des Pfalzerwalds Stumpfwald hell innerhalb des PfalzerwaldsOrtsbereich Gollheimer Hauschen Rosenthal StaufGemeinde Ramsen Pfalz Enkenbach Alsenborn Carlsberg Pfalz Eisenberg Pfalz Kerzenheim Neuhemsbach AltleiningenKreis Donnersbergkreis Landkreis Kaiserslautern Landkreis Bad DurkheimBundesland Rheinland PfalzStaat Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Geologie 2 Geschichte 2 1 Name 2 2 Rechtliche Entwicklung 3 Sehenswurdigkeiten 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeografie und Geologie BearbeitenDie leicht gebirgige und von Taleinschnitten in alle Richtungen durchzogene Waldflache hat eine mittlere Hohe von knapp 400 m u NHN Von den Fliessgewassern des Stumpfwalds hat der obere Eisbach mit dem Bockbach den starksten Zufluss Geologisch baut sich der Stumpfwald wie der Grossteil des Pfalzischen Berglandes uberwiegend aus Buntsandstein auf der sich vor etwa 250 Millionen Jahren Ubergang Perm Trias im damaligen Germanischen Becken aus windverblasenem Wustensand bildete Zusammen mit dem westlich jenseits der Alsenz angrenzenden Otterberger Wald wird das Gebiet von manchen Geowissenschaftlern auch Unterer Pfalzerwald genannt Im Norden senkt er sich zum Tal der Pfrimm die bei Worms in den Rhein mundet im Osten grenzt er an den markanten Leininger Sporn Hohe bis 516 m im Suden an den Diemersteiner Wald und den Oberlauf der Isenach Fur den Kraftverkehr erschlossen ist das Gebiet durch die Landesstrasse 395 die am Eisbach aufwarts von Ramsen nach Enkenbach fuhrt Direkt am Sudrand verlauft die Autobahn 6 Mannheim Saarbrucken 5 bis 10 km weiter nordlich die Autobahn 63 Kaiserslautern Mainz Die ursprunglich parallel zur Landesstrasse verlaufende Eistalbahn von Grunstadt nach Enkenbach Alsenborn wurde nach Stilllegung fur den Abschnitt Grunstadt Eiswoog wieder reaktiviert und dient vor allem dem Ausflugsverkehr Geschichte BearbeitenName Bearbeiten Urkunden aus den Jahren 765 und 1330 nennen das Gebiet Stamp in den Jahren 1357 1494 und 1596 hingegen Stampf Das Wort bezeichnete Gelandestellen an denen es notig war wegen der recht steilen Hange mit stampfenden Schritten zu gehen In Unkenntnis des Wortursprungs erfolgte spater die Umwandlung in den Namen Stumpfwald 2 Rechtliche Entwicklung Bearbeiten Die Beholzungsrechte des Waldes wurden bereits 1390 im Stumpfwaldweistum festgeschrieben 3 Sie uberdauerten nicht nur das Spatmittelalter sondern auch grossere Herrschaftswechsel in den folgenden Jahrhunderten So erfolgte nach der Franzosischen Revolution ab 1797 die Zuordnung zum Staatsgebiet Frankreichs nach Napoleons endgultiger Niederlage ab 1816 zum Konigreich Bayern Sogar bis in die heutige Zeit gelten die Rechte fort Insbesondere die Einwohner der Neunmarker neun Gemeinden deren Gemarkungen nacheinander an den Eisbach angrenzen durften sich im Stumpfwald mit Bauholz versorgen Es waren dies Mertesheim Grunstadt Asselheim Muhlheim Albsheim Heidesheim Colgenstein Obrigheim und Obersulzen Weitere Inhaber solcher Rechte waren die Einwohner von Ramsen Hettenleidelheim Eisenberg und Stauf weil diese Gemeinden zum Kloster Ramsen bzw zur Herrschaft Stauf gehorten die sich das Eigentum am Stumpfwald teilten Einwohner von Wattenheim hatten nur dann Beholzungsrecht wenn sie ein Hornvieh gespann ihr Eigen nennen konnten 3 Der franzosische Staat das Konigreich Bayern und die Bundesrepublik Deutschland versuchten immer wieder vergeblich das Eigentum am Stumpfwald zu erlangen Zuletzt 1989 obsiegte in einem Rechtsstreit der nach dem Zweiten Weltkrieg gegrundete Zweckverband der am Stumpfwald berechtigten Gemeinden Neunmarkerei und erstritt vom Land Rheinland Pfalz die Herausgabe von Waldertragen in Hohe von 420 000 DM Als auch die Gemeinde Wattenheim ihren Anteil hieran einforderte wollten die Neunmarker zunachst gerichtlich geklart wissen ob die Waldbewirtschaftung mit Traktoren statt mit Zugtieren uberhaupt unter das alte Weistum falle 1990 wurde ein Vergleich geschlossen der die Wattenheimer an dem Ertrag beteiligte jedoch die Frage Zugtier versus Zugmaschine offenliess 3 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Stumpfwaldbahn am Bahnhof EiswoogSehenswurdigkeiten im Stumpfwald sind die museale Stumpfwaldbahn drei Bruckenbauwerke der regionalen Eistalbahn der Eiswoog Stausee und das Stumpfwaldgericht Literatur BearbeitenHans Fessmeyer Der Stumpfwald bei Ramsen 1 Auflage Ramsen 1956 2 erweiterte Auflage bearbeitet und kommentiert von Manfred Stumpf Ramsen 1999 Dorothee Ruttger Mickley Die Neunmarker und der Stumpfwald Kein Holzrecht ohne mene oder Altes Recht in neuer Zeit In Heimatjahrbuch des Landkreises Bad Durkheim Band 10 1992 S 269 271 Einzelnachweise Bearbeiten Ausdehnung und ungefahres Zentrum des Stumpfwalds auf Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland Pfalz LANIS Karte Hinweise abgerufen am 16 August 2021 Hans Fessmeyer Der Stumpfwald bei Ramsen Ramsen 1956 a b c Roland Happersberger Gut Holz passe In Die Rheinpfalz am Sonntag Ludwigshafen 14 September 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stumpfwald amp oldid 226101501