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Stella Klein Low geborene Stella Herzig 28 Janner 1904 in Przemysl Galizien Osterreich Ungarn 7 Juni 1986 in Wien war eine osterreichische Lehrerin und Politikerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStella Herzig wuchs in einer grossburgerlichen judischen Familie auf die nach dem Ende der Monarchie verarmte Ihre Eltern waren nach Wien gezogen als sie noch Kleinkind war Sie absolvierte hier die Volksschule und das Gymnasium Im 13 Lebensjahr begann sie Nachhilfe zu geben und erhielt sich ihren Angaben zufolge von da an weitgehend selbst 1 Nach der Matura studierte sie an der Universitat Wien Germanistik Philologie und Psychologie Etwas spater begann sie ein Studium der englischen Sprache Nach ihrer Promotion im Jahr 1927 erhielt sie 1931 die Berechtigung als Lehrerin an Haupt und Mittelschulen zu arbeiten Sie lehrte an verschiedenen Wiener Schulen zuletzt ab 1933 ihre erste fixe Stelle an dem von Zwi Perez Chajes gegrundeten judischen privaten Realgymnasium in der Castellezgasse in Wien Leopoldstadt 2 Bezirk das heute im gleichen Bezirk an neuem Standort als Zwi Perez Chajes Schule weiterbesteht Sie hatte sich dort an dem Tag vorgestellt an dem ihr Mann bestattet wurde am 31 Marz 1933 2 3 Politisch engagierte sie sich bereits als Kind fur die Sozialdemokratie war als Jugendliche Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend dann der sozialistischen Studenten und wurde 1922 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Osterreichs SDAP Dort lernte sie ihren spateren ersten Ehemann kennen Stella Herzig war in erster Ehe seit 1930 mit dem Arzt Hans Klein verheiratet der jedoch 1933 2 aus nicht naher bekannten Grunden als 33 Jahriger Suizid beging Mit ihrem Mann wohnte sie in Wien Wieden Rainergasse 31 dann auch als Witwe in Oberdobling Budinskygasse 10 Hier schien die Mittelschullehrerin Stella Klein bis 1938 in Lehmanns Wiener Adressbuch auf 1939 musste sie wegen ihres judischen Glaubens und auf Grund der Bedrohung durch die Nationalsozialisten nach langem Zogern nach Grossbritannien fluchten Zuvor war es ihr gelungen ihren jungeren Bruder mit Hilfe eines NS Wachters den sie einst als Privatschuler zur Matura gebracht hatte aus der Wiener Gestapozentrale auf dem Morzinplatz freizubekommen sie hatte ihrem Bruder zuvor schon ein Visum fur Grossbritannien beschafft Viele andere Mitglieder ihrer Familie wurden in Vernichtungslagern ermordet Sie schlug sich in England zunachst als Hilfsarbeiterin und Hausmadchen durch Unter sozialdemokratischen Emigranten lernte sie ihren zweiten Ehemann kennen 1940 heiratete sie den Physiker Moses Low geb 1898 oder 1899 Mit seiner finanziellen Hilfe konnte sie ab 1941 in Stevenage wieder in ihrem alten Beruf Fuss fassen als Lehrerin an einer Schule fur schwer erziehbare Knaben Zudem war sie auch in ihrer britischen Wahlheimat politisch aktiv und wurde 1942 Mitglied der sozialdemokratischen Labour Party Ein Jahr nach Kriegsende kehrte Klein Low 1946 mit ihrem Mann nach Osterreich zuruck Hier wurde sie noch im selben Jahr Lehrerin am Madchengymnasium in der Rahlgasse im 6 Wiener Gemeindebezirk Mariahilf 1950 wurde sie befordert und ubernahm bis 1970 als Direktorin die Leitung eines Realgymnasiums fur Madchen in Floridsdorf 21 Bezirk Stella Klein Low war auch bald massgeblich am Aufbau der Nachkriegs SPO beteiligt Als Mitglied im Zentralkomitee der Partei aber auch als Mitglied in der Parteikontrolle machte sie sich bald einen Namen Ihre politische Heimat wurde der 2 Wiener Bezirk die einst unter Juden als Mazzesinsel gelaufige Leopoldstadt Sie gehorte dem SPO Bezirksparteivorstand an Im Juni 1959 wurde sie auf der SPO Liste in den Nationalrat gewahlt bei jener legendaren Wahl bei der die SPO erstmals in der Zweiten Republik mehr Stimmen aber nicht Mandate erhielt als die OVP Sie blieb bis Marz 1970 also knapp elf Jahre im Parlament und erlebte die letzten Jahre der grossen Koalition alten Stils bis 1966 als Abgeordnete ebenso mit wie die einzige OVP Alleinregierung der Zweiten Republik 1966 1970 Als sie 1970 altersbedingt in Pension ging begannen die 13 Regierungsjahre ihres Parteifreundes Bruno Kreisky nbsp Urnengrab an der Feuerhalle SimmeringAls SPO Bildungssprecherin und Obmannstellvertreterin des Wiener Bildungsausschusses kummerte sie sich uberwiegend um bildungspolitische Belange Sie fungierte als Chefredakteurin des Parteimagazins Sozialistische Erziehung Als Vorstandsmitglied der Osterreichisch Israelischen Gesellschaft versuchte sie nach dem Holocaust versohnende Akzente zu setzen 1970 zog sich Stella Klein Low in den Ruhestand zuruck Sie starb im Juni 1986 im Alter von 82 Jahren in Wien wenige Wochen nach dem Tod ihres 87 jahrigen Mannes Stella Klein Lows Asche wurde in einem Urnengrab an der Feuerhalle Simmering beigesetzt in dem 1933 die Asche ihres ersten und 1986 die ihres zweiten Ehemanns beigesetzt worden war Dieses Grab zahlt zu den ehrenhalber gewidmeten bzw ehrenhalber in Obhut genommenen Grabstellen der Stadt Wien 4 Im elektronischen Grabstellenregister der Wiener Kommunalfriedhofe ist sie als Stella Low verzeichnet nbsp Der Stella Klein Low Hof Ecke Taborstrasse 61 PfeffergasseEhrungen BearbeitenGrosses Silbernes Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich Viktor Adler Plakette In Wien wurde der 1985 1987 errichtete Gemeindebau in Wien 2 Taborstrasse 61 Stella Klein Low Hof und 2003 im gleichen Bezirk in der Krieau im Viertel zwei genannten Stadtentwicklungsgebiet der Stella Klein Low Weg nach ihr benannt Werke BearbeitenDer suchende Mensch Verl d Osterreichischen Gewerkschaftsbundes Wien 1961 Woran Ehen zerbrechen Verb Wiener Volksbildung Wien 1979 Erinnerungen Jugend und Volk Wien 1980 Menschen um mich Jugend und Volk Wien 1982 Bruno Kreisky Ein Portrat in Worten Mit einem Text von Otto Bauer Revolutionare Kleinarbeit Verlag Jungbrunnen Wien Munchen 1983 ISBN 3 7026 5549 2 Von der Vision zur Wirklichkeit von der Wirklichkeit zur Vision Betrachtung uber sechzig Jahre Tatigkeit in der sozialistischen Bewegung Osterreichs Vorwort von Herbert Moritz Nachwort von Peter Pelinka Verlag der Wiener Volksbuchhandlung Wien 1985 ISBN 3 900336 08 3 Literatur BearbeitenGerhard Benetka Klein Low Stella In Brigitta Keintzel Ilse Korotin Hrsg Wissenschafterinnen in und aus Osterreich Leben Werk Wirken Bohlau Wien Koln Weimar 2002 ISBN 3 205 99467 1 S 379 380 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Stella Klein Low im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Stella Klein Low auf den Webseiten des osterreichischen Parlaments Archivaufnahmen mit Stella Klein Low im Onlinearchiv der Osterreichischen Mediathek Parlamentsdebatten Radiobeitrage Einzelnachweise Bearbeiten Petra Stuiber Rote Kampferin fur eine kindgerechte Schule Serie Heimat grosser Tochter 14 Teil in Tageszeitung Der Standard Wien 13 August 2014 S 6 a b Biografie Memento des Originals vom 28 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www oeaw ac at im Osterreichischen Biographischen Lexikon Grabstellensuche auf der Website der Wiener Friedhofe www friedhoefewien at Ehrenhalber gewidmete Graber im Friedhof Feuerhalle Simmering PDF 2016 abgerufen am 7 Marz 2018Normdaten Person GND 129203874 lobid OGND AKS LCCN n80101244 VIAF 35528796 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klein Low StellaKURZBESCHREIBUNG osterreichische Lehrerin und Politikerin SPO Abgeordnete zum NationalratGEBURTSDATUM 28 Januar 1904GEBURTSORT Przemysl GalizienSTERBEDATUM 7 Juni 1986STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stella Klein Low amp oldid 238251726