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Die Kirche St Willehad ist eine denkmalgeschutzte Kirche und eine evangelisch reformierte Gemeinde im Ortsteil Accum der niedersachsischen Stadt Schortens Der schlichte schmucklose Rechteckbau wurde 1719 erbaut Sie ist die einzige reformierte Kirche in der sonst lutherischen oldenburgischen Landeskirche Accumer Kirche von NordostenDoppelgrabmal fur den Hauptling Tido von In und Kniphausen und seine Frau Eva von RennebergOrgel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 2 1 Tido Denkmal 2 2 Abendmahltisch 2 3 Kanzel 2 4 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine erste Kirche in Ackem wurde um 840 in einer Kirchenchronik durch Erzbischof Ansgar von Bremen erwahnt Ackem war die fruhere Ortsbezeichnung von Accum Die Kirche unterstand 1420 dem Sendstuhl Jever des Bremer Domdekans und diente im 14 und 15 Jahrhundert den friesischen Hauptlingen als Festungskirche In der Kirche wurde 1476 der Friesen Hauptling Lubbe Onneken bestattet Dem Vorbild des ostfriesischen Adels folgend fuhrte Tido von Knipens und Inhusen in seinem Gebiet 1555 die Reformation ein Seit jener Zeit ist Accum die einzige reformierte Kirche im Land Oldenburg Graf Anton Gunther von Oldenburg der 1623 Landesherr wurde versuchte vergeblich die lutherische Kirchenordnung einzufuhren Dies scheiterte am Widerstand der friesischen Bevolkerung die dabei Hilfe durch die ebenfalls reformierten hollandischen Generalstaaten erhielten 1 1719 wurde die heutige Kirche gebaut nachdem die Vorgangerkirche von mehreren Sturmfluten schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde und so baufallig war dass sie nur noch unter Lebensgefahr betreten werden konnte Die Finanzierung des Neubaus erfolgte durch den damaligen Landesherrn der Herrschaft Knyphausen Graf Anton II von Aldenburg der die Mittel dazu durch den Verkauf des 1718 eingedeichten Schonengroden an den Kammerherrn und Deichgrafen von Weltzin erhielt Dem an dem Finanzierungsplan massgeblich beteiligten Landrichter Hake wurde eine Ehrentafel gewidmet die neben dem Eingang auf der Nordseite angebracht ist 2 Erhalten blieb der Glockenturm der Vorgangerkirche der wie die meisten Glockenturme in Ostfriesland frei neben dem eigentlichen Kirchenbau und relativ niedrig ausgefuhrt wurde Er tragt zwei Glocken Die alteste und zugleich grosste Glocke wiegt 1500 Kilogramm und stammt aus dem Ende des 12 Jahrhunderts Die kleinere Glocke wiegt rund 900 Kilogramm und wurde 1417 in Bremen gegossen 2 An die Erbauung der Kirche erinnert ein Gedenkstein mit der Innenschrift 1 Die Erbauung der Kirche geschah in den beschwerlichsten Zeiten als die Landfruchte die Viehherden die Dorfer und Landereien durch Mause und Viehseuche und Uberschwemmung jammerlich verunheeret und verderbet waren Innenschrift GedenksteinAusstattung BearbeitenTido Denkmal Bearbeiten Eine Besonderheit ist das im Inneren der Kirche befindliche Grabmal fur den Hauptling Tido von Inn und Kniphausen 18 Februar 1565 und seine Frau Eva von Renneberg 1579 Es befindet sich vorne in der Kirche neben dem holzernen Abendmahltisch Der 1567 angefertigte figurliche Doppelgrabstein mit seinem Hochrelief aus dunklem Syenit 3 ist ein Beispiel bester flamischer Renaissance Portratplastik 4 Abendmahltisch Bearbeiten Anstelle des Altars befindet sich in der Accumer Kirche ein holzerner blauer Abendmahltisch da sich Christus nach dem reformierten Glaubensbekenntnis bereits fur alle Menschen geopfert hat und ein Opfertisch Altar daher nicht notwendig ist Kanzel Bearbeiten Die in der reformierten Gottesdienstordnung wesentliche Verkundigung durch den Pastor wurde durch eine Kanzeluhr auf der Kanzel in ihrer Lange begrenzt Eine Uhr aus dem Jahr 1720 an der Giebelseite der Kirche hinter dem Abendmahltisch tat ihr Ubriges 2 Orgel Bearbeiten Die St Willehad Kirche beherbergt eine Orgel von Arp Schnitger Hamburg die 1705 erstellt und 1719 von Joachim Kayser in das heutige Kirchengebaude umgesetzt wurde Sie verfugte uber 16 Register auf zwei Manualen und ein angehangtes Pedal Von Schnitgers Werk ist nur noch das Gehause erhalten geblieben Das Innenwerk ging nach mehreren Umbauten verloren Gerhard Janssen Schmid ersetzte 1842 den Hauptwerk Prinzipal und Johann Claussen Schmid 1848 den Ruckpositiv Prinzipal sowie das Scharf durch eine Vox humana 1887 nahm er weitere Anderungen an der Disposition vor II P13 Johann Martin Schmid baute 1914 eine neue Orgel unter Einbeziehung alter Register II P 11 Die heutige Orgel wurde 1963 in dem historischen Gehause von 1705 von dem Orgelbauer Alfred Fuhrer Wilhelmshaven errichtet Das Instrument hat 14 Register auf zwei Manualen und Pedal 5 6 7 8 I Hauptwerk C f31 Principal 8 2 Rohrflote 8 3 Oktave 4 4 Nasat 2 2 3 5 Superoktave 2 6 Mixtur IV VI 1 1 3 II Ruckpositiv C f37 Gedackt 8 8 Principal 4 9 Waldflote 2 10 Quinte 1 1 3 11 Scharf III 2 3 Tremulant Pedalwerk C f112 Subbass 16 13 Principal 8 14 Rauschbass III 2 Koppeln II I I PLiteratur BearbeitenHans Saebens Christel Matthias Schroder Die Kirchen des Jeverlandes Verlag C L Mettcker amp Sohne Jever 1956 S 11 19 Gunter Muller Die alten Kirchen und Glockenturme des Oldenburger Landes Kayser Verlag Oldenburg 1983 S 14 f Robert Noah Martin Stromann Gottes Hauser in Friesland und Wilhelmshaven Verlag Soltau Kurier Norden Norden 1991 ISBN 978 3 922365 95 2 S 24 ff Wolfgang Koppen Unter schwarzem Marmor ruhen Graf und Grafin In Jeversches Wochenblatt vom 25 Januar 1997 Jennifer Fiola Eine schlichte Schonheit In Jeversches Wochenblatt vom 21 August 2019 S 5 Arno Randig Eine neue Kirche direkt nach der Weihnachtsflut In Wilhelmshavener Zeitung vom 24 August 2019 S 15 Julia Dittmann In St Willehad ist das Wort das Wesentliche In Jeversches Wochenblatt 9 Marz 2021 S 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Willehad Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Kirchengemeinde St Willehad Kirche im Denkmalatlas Niedersachsen St Willehad Kirche im Genealogie Forum Accum St Willehad Orgel von Alfred Fuhrer 1963 im historischen Gehause von Arp Schnitger 1705 youtube com Glockenlauten der Accumer KircheEinzelnachweise Bearbeiten a b Werner Brune Hrsg Wilhelmshavener Heimatlexikon Band 1 3 Brune Wilhelmshaven 1986 1987 Band 1 Seite 13 a b c Faltblatt Die Accumer Kirche und ihre Gemeinde Stand 2012 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen 1992 S 105 Heinz Rudolf Rosemann Hrsg Niedersachsen Hansestadte Schleswig Holstein Baudenkmaler Reclams Kunstfuhrer 5 4 Aufl Reclam Stuttgart 1971 ISBN 3 15 008473 3 S 9 Accum St Willehad Orgel von Alfred Fuhrer 1963 im historischen Gehause von Arp Schnitger 1705 abgerufen am 16 Marz 2012 Accum Ev ref Kirche St Willehad In Orgeln im Oldenburger Land Abgerufen am 1 Dezember 2022 Accum Sankt Willehadikirche In de Orgelsite Abgerufen am 12 Dezember 2022 niederlandisch Annette Kellin Schnitger hoffte vor allem auf gottlichen Lohn In Jeversches Wochenblatt vom 9 Mai 2005 S 5 53 543213 8 01153 Koordinaten 53 32 36 N 8 0 42 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Willehad Accum amp oldid 238606669