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Peter und Paul ist eine katholische Pfarrkirche in Weil am Rhein Die moderne Kirche errichtete man Ende der 1980er Jahre im Stadtteil Leopoldshohe als Nachfolgebau der altesten katholischen Kirche der Stadt aus dem Jahr 1905 Die Pfarrgemeinde Peter und Paul zahlte 2005 rund 4800 Gemeindemitglieder 1 Peter und Paul Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte und Bau der ersten Kirche 1 2 Erste Kirche und ihre Erweiterung 1 3 Umbau der Kirche 1 4 Planungen fur den Neubau 1 5 Zweite Kirche 2 Beschreibung 2 1 Kirchenbau 2 2 Innenraum und Architektur 2 3 Ausstattung 2 4 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte und Bau der ersten Kirche Bearbeiten Die katholische Gemeinde des Dorfes Weil mit ihren gut 400 Mitgliedern 2 gehorte noch bis Anfang des 20 Jahrhunderts der Pfarrei von Lorrach Stetten an Fur die Gottesdienste wichen damals die Gemeindemitglieder dennoch vielfach nach Basel und Huningen aus Aus diesem Grund und wegen der vielen in der Diaspora Siedlung Leopoldshohe lebenden katholischen Eisenbahn und Zollbeamten setzte sich der damalige Freiburger Weihbischof Justus Knecht fur den Bau einer eigenen Kirche in Weil ein Nach dem ersten Spatenstich am 23 Juli 1904 folgte im selben Jahr die Grundsteinlegung am 4 September 2 Am 8 Juni 1905 fand die Bildung einer Quasipfarrei statt Hochaltar Seitenaltar und ein Marien Seitenaltar stammten von den Gebrudern Moroder 3 Die Erzbischofliche Pfarrkuratie Leopoldshohe Baden war fur die Gemeindemitglieder der Dorfer Binzen Eimeldingen Haltingen Markt Otlingen und Weil mit den Ortsteilen Friedlingen und Leopoldshohe zustandig Im selben Jahr am 22 Oktober wurde die neuromanische Kirche in der Nahe des Bahnhofs Leopoldshohe durch Knecht dem Heiligen Peter und Paul geweiht Erste Kirche und ihre Erweiterung Bearbeiten Der Kirchenbau bestand aus einem rechteckigen Langhaus mit je funf rundbogigen Fenstern an der Langsseite Am nordlichen Ende des mit einem Satteldach gedeckten Langhauses erhob sich ein quadratischer Dachreiter mit in Dreiergruppen zusammengefassten Klangarkaden im Giebel Den Dachreiter bedeckte einen Pyramidendach das eine Turmkugel und einem Kreuz auf der Spitze trug Das Langhaus war mit einer flachen Holzdecke eingedeckt wahrend der Chor eingewolbt war Die drei ursprunglichen Bronzeglocken aus dem Jahr 1908 goss die Glockengiesserei Gruninger Nur die dis Glocke verblieb nach dem Ersten Weltkrieg die anderen beiden mussten zur Metallsammlung abgegeben werden 1926 lieferte dieselbe Giesserei zwei Glocken mit den Schlagtonen h und fis zur Komplettierung des Gelauts 4 Umbau der Kirche Bearbeiten Die ersten Platzprobleme in den 1920er Jahren loste man durch eine Verlangerung des Langhauses bis an die Grundstucksgrenze Die Bauarbeiten dauerten von September 1927 bis 1928 Fur die Vergrosserung der Kirche setzte man den Hauptbau dreischiffig und etwas breiter als den Ursprungsbau fort Dazu brach man die mit einem Pultdach bedeckte Eingangshalle ab Der Erweiterungsbau von vier Rundbogen abgeschlossen der von hohen Pfeilern getragen wurden und das Mittelschiff von den Seitenschiffen trennte Uber dem Hochaltar befand sich ein Christkonigsbild des Freiburger Kunstmalers Hemmerle auf der Sudwand schmuckte eine Christopherusstatue eine Nische uber dem Hauptportal Die vergrosserte Kirche bot damit 650 Sitzplatze Gleichzeitig erwarb man ein Grundstuck in der Mitte der am 16 November 1929 umbenannten und zur Stadt erhobenen Gemeinde Weil am Rhein Die Plane fur den Bau einer neuen Kirche konnten jedoch aufgrund der Geschehnisse des Dritten Reiches und spater aufgrund des Zweiten Weltkriegs nicht weiter verfolgt werden 5 Im Jahr 1937 wurde die Kuratie zur selbststandigen Pfarrei erhoben In den Jahren 1938 39 fertigte der Orgelbauer Willy Dold aus Freiburg eine Orgel mit drei Manualen einem Pedal und 33 Register 4 Planungen fur den Neubau Bearbeiten nbsp Die erste Peter und Paul Kirche beherbergt seit 1994 die Stadtbibliothek in Weil am RheinNach dem Zweiten Weltkrieg stiegen Einwohner und Gemeindemitglieder vor allem durch den Zuzug von Heimatvertriebenen derart an dass die Plane zum Neubau der Kirche wieder aktuell wurden 1964 baute man zunachst ein Gemeindehaus vier Jahre spater einen Kindergarten zur Bewaltigung der kirchlichen Tatigkeiten wie Jugendbetreuung Erst 1978 nahm man die konkreten Planungen fur den Neubau auf der durch zahlreiche Schwierigkeiten fur weitere Jahre verschoben wurde Neben finanziellen Fragen gab es auch eine Kontroverse daruber ob man statt eines Neubaus nicht besser die bisherige Kirche renovieren sollte Eine Besichtigung im September 1982 ergab jedoch dass eine Renovierung mit unverhaltnismassig hohen Kosten verbunden ware 6 Parallel dazu erstellte man in den Jahren 1981 und 1982 bereits ein Bauprogramm fur Kirche und Gemeindezentrum 7 Das alte Kirchenbauwerk dient seit 1994 in Weil am Rhein als Stadtbibliothek 8 Zweite Kirche Bearbeiten Nachdem man am 6 Mai 1984 das Gemeindehaus eroffnen konnte begann der Neubau der Kirche am 23 Oktober 1987 mit dem ersten Spatenstich Nach Abschluss der Ausbaggerung fur die Fundamente konnte der Beton dafur gegossen werden Diese Arbeiten waren am 20 November 1987 abgeschlossen und es wurde mit der Schalung der Wandscheiben begonnen Am 28 April 1988 wurde mit Hilfe eines Krans die vorgefertigte Kirchturmspitze aufgesetzt und montiert so dass am selben Tag noch das Richtfest begangen werden konnte Im Juni 1989 konnte die Kirche vom Freiburger Erzbischof Oskar Saier geweiht und ihrer Bestimmung der Gemeinde ubergeben werden 9 Beschreibung Bearbeiten nbsp GlockenturmDie Kirche Peter und Paul steht im zentralen Stadtteil Leopoldshohe in einem Wohngebiet ostlich vom Messeplatz Kirchenbau Bearbeiten Der gleichseitig axialsymmetrische Achteck Grundriss des Kirchenbauwerks wird von einem zeltartig zusammenlaufenden blauen Aluminiumdach bedeckt auf dessen Spitze ein Dachreiter sitzt der von einem Zeltdach einer Turmkugel und einem Kreuz bekront wird Im Dachreiter sind die Glocken untergebracht dieser ragt rund 30 Meter uber dem Fussboden der Kirche Der Durchmesser des umbauten Raums betragt 26 Meter Der Durchmesser zwischen den Pfeilern betragt 21 Meter 7 Im Suden ist das Pfarrhaus im Osten das Gemeindehaus mit der Kirche uber Verbindungsgange verbunden Die aussere Erscheinung wurde von den Architekten bewusst schlicht und in wenigen Materialien gehalten Die Wandflachen sind weiss verputzt und die Holzschalungen hell lasiert Das beschichtete Aluminium ist ein warmer leicht ins rotlich gehender Blauton Die Neigung der Dachflache steigt von aussen nach innen zum Glockentrager in drei Stufen an 7 Innenraum und Architektur Bearbeiten nbsp Innenraum mit Blick in Richtung Altar nbsp Blick zur Zeltspitze von innenDer ebenfalls in blauen Farbtonen gehaltene Innenraum versammelt sich konzentrisch im offenen Zweidrittelkreis um den Altarbereich der sich im nordwestlichen Segment des achteckigen Grundrisses befindet Dahinter setzte sich die etwas vorgelagerte Werktagskapelle mit 62 Sitzplatzen fort Von hier kann man ebenfalls uber einen Windfang in die Kirche gelangen Weitere Eingange die ebenfalls mit Vorraumen vom Kirchenraum getrennt sind befinden sich an der Ost und Sudseite Der Innenraum ragt bis zu 15 Meter im Mittelpunkt des Achtecks der Spitze des Zeltdachs in die Hohe Der Durchmesser des Kirchenraums misst zwischen den Pfeilern 21 Meter zwischen den Aussenwanden mit dem umlaufenden Umgang 26 Meter Die Sitzbanke im Inneren bieten rund 335 Sitzplatze die mit Hilfe von Stuhlen auf etwa 500 erhoht werden konnen 7 Nordostlich ausgerichtet befindet sich in einer Nische der Chor mit 52 Sitzplatzen fur den Kirchenchor Im Umgang befinden sich an der Ostseite zwei Stauraume im Sudosten zwei Beichtstuhle im Suden ein Abstellraum und die Sakristei des Pfarrers im Sudwesten die der Ministranten ein Zimmer fur den Messner und eine Toilette Die besondere Form des Grundrisses korrespondiert mit der christlichen Symbolik der Zahl acht fur Ostern Im Christentum steht diese Zahl auch fur die wunderbare Neuschopfung Gottes am achten Tag und die Auferstehung seines Sohnes Jesus Christus Ausstattung Bearbeiten Die Innenraumgestaltung geht zum grossen Teil auf den Kunstler Emil Wachter zuruck Augenfallig ist das von ihm gestaltete Bild hinter dem Altar das erst funf Jahre nach Eroffnung von September bis Oktober 1994 gefertigt wurde Das Bild zeigt einen grossen Lebensbaum mit verschiedenen Motiven christlicher Allegorie Der Baum steht auf einem Sockel der Gesichter von Menschen verschiedenen Alters und Herkunft zeigt die auf das offene Grab Jesu blicken Aus diesem Grab erwachst der Baum des Lebens und der Erkenntnis In der Mitte tragt der Baum einen grossen hellen Eckstein Symbol des auferstandenen Christus der auf der Spitze steht und von einem Kreuz durchzogen ist Um ihn herum rangen weitere Baume und Blumen 10 Beidseitig des Altars erheben sich grosse farbige Triptychon Glasfenster links das Petrus rechts das Paulusfenster Zwischen der unteren und mittleren Dach lasst ein ebenfalls farbig gestaltetes Oberlichtband zusatzlich Licht ins Innere Orgel Bearbeiten nbsp OrgelGegenuber dem Altar steht zwischen zwei Saulen die Orgel die von dem Schweizer Orgelbauer Metzler errichtet und am 11 Marz 1990 eingeweiht wurde 11 Das Prospekt ist einer barocken Silbermannorgel nachempfunden Das Instrument arbeitet mit mechanischer Traktur und verfugt uber drei Manuale ein Pedal und 36 Register aus Holz und Zinnpfeifen 12 I Brustwerk C g3Gedackt 8 Principal 4 Rohrflote 4 Principal 2 Flageolet 2 Sesquialter II 2 2 3 Larigot 1 1 3 Zimbel II 2 3 Vox humana 8 Tremulant II Hauptwerk C g3Bourdon 16 Principal 8 Hohlflote 8 Octave 4 Spitzflote 4 Quinte 2 2 3 Superoctave 2 Cornet V ab c 8 Mixtur IV 1 1 3 Trompete 8 Tremulant III Schwellwerk C g3Viola da Gamba 8 Rohrflote 8 Principal 4 Nachthorn 4 Nasard 2 2 3 Waldflote 2 Terz 1 3 5 Mixtur III IV 2 Dulzian 16 Trompete 8 Oboe 8 Tremulant Pedal C f Subbass 16 Octavbass 8 Octave 4 Mixtur III 2 Fagott 16 Posaune 8 Koppeln I II III II I P II P III P Spielhilfen Orgel Pleno Vogelsang ZimbelsternLiteratur BearbeitenJohannes Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland Mullheim Baden 1989 ISBN 3 921709 16 4 S 421 422 Rudolf Andris St Peter und Paul Weil am Rhein Kleine Kunstfuhrer Band 2288 Verlag Schnell und Steiner Regensburg 1997 ISBN 978 3 7954 6025 9 Pfarramt Peter und Paul Hrsg Katholisches Gemeindezentrum St Peter und Paul Weil am Rhein Broschure zur Einweihung am 25 Juni 1989 herausgegeben 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter und Paul Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz der Pfarrgemeinde Peter und PaulEinzelnachweise Bearbeiten Pfarrgemeinderat Peter und Paul Hrsg 1905 2005 100 Jahre Katholische Pfarrgemeinde St Peter und Paul Weil am Rhein S 37 a b Pfarrgemeinderat Peter und Paul Hrsg 1905 2005 100 Jahre Katholische Pfarrgemeinde St Peter und Paul Weil am Rhein S 41 Werner Scheurer Die Altare der Offenburger Altarbauer Moroder In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 36 37 2017 2018 2021 S 147 182 hier S 178 a b c Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 422 Andris St Peter und Paul Weil am Rhein S 3 4 Katholisches Gemeindezentrum St Peter und Paul Weil am Rhein S 13 a b c d Katholisches Gemeindezentrum St Peter und Paul Weil am Rhein S 9 Medienangebot der Stadtbibliothek Weil am Rhein abgerufen am 23 Januar 2016 Andris St Peter und Paul Weil am Rhein S 4 Andris St Peter und Paul Weil am Rhein S 9 19 Werkverzeichnis des Orgelbauers Metzler Andris St Peter und Paul Weil am Rhein S 23 24 zur Disposition47 594859279722 7 6192224025 Koordinaten 47 35 41 5 N 7 37 9 2 O Sakralbauten in Weil am Rhein Evangelische Kirchen Alt Weiler Kirche Friedenskirche Galluskirche Otlingen Georgskirche Haltingen Johanneskirche Kirche in MarktNeuapostolische Kirche Weil am RheinKatholische Kirchen Kirche zum Guten Hirten St Maria Haltingen St Peter und Paul Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter und Paul Weil am Rhein amp oldid 237413295