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St Peter und Paul ist eine romisch katholische Kirche in der Ortschaft Ahrbergen der Gemeinde Giesen im niedersachsischen Landkreis Hildesheim Sie gehort heute zur Pfarrgemeinde St Vitus mit Sitz in Giesen im Dekanat Borsum Sarstedt des Bistums Hildesheim St Peter und Paul Ahrbergen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrkundlich wird Ahrbergen in der Regierungszeit Bischof Hezilos 1054 1074 erwahnt Die erste exakt datierte Nachricht uber die Siedlung Ahrbergen stammt aus einer Urkunde Bischofs Bernhard I der am 13 Oktober 1147 dem Bartholomausstift in Hildesheim Besitz und Privilegien im Ort bestatigte Dieser Belehnungsurkunde folgen Schriftstucke der Bischofe die den Tausch Kauf und Verkauf von Grundbesitz in Ahrbergen an das Kloster Marienrode 1274 und an das Michaeliskloster dokumentieren Den Nutzen aus diesem Tausch und Kaufhandel im spaten Mittelalter zog das Bartholomausstift das sich 1247 seinen Besitz in Ahrbergen durch Papst Innozenz IV bestatigen liess In der Belehnungsurkunde von 1147 wird ein Cuno de Arbergum erwahnt der spater bis 1190 in bischoflichen Urkunden als Zeuge genannt wird Der Zeuge war Mitglied einer alten sachsischen Adelsfamilie einer Hildesheimer Seitenlinie die sich nach ihrem Besitz von Ahrbergen spater auch von Deppenau und von Hotteln nannte Im Zusammenhang mit der Familie von Ahrbergen durfte die dort etwa 200 Jahre lang vorhandene Burg Ahrbergen mit der alten Pfarrkirche stehen die sich auf einer kleinen Anhohe nordlich vom heutigen Dorf befand 1 Die Bewohner in der Innersteniederung suchten bei Hochwasser und spater nach deren Verfall in der Pfarrkirche Schutz Die ausserhalb des Dorfes auf dem Burgplatz liegende Pfarrkirche gehorte kirchlich zur Haupt und Taufkirche St Lamberti in der Hildesheimer Neustadt Das Patrozinium St Petrus und Paulus sowie 1208 die urkundliche Erwahnung des Pfarrers und die gotische Architektur des Turmes weisen auf ihre Entstehung im 12 Jahrhundert hin Die Patronatsrechte uber St Petrus und Paulus von St Lamberti standen dem Bischof zu Im Jahre 1695 ubertrug er diese mit Zustimmung des Archidiakons dem Sulte Kloster 2 Anders als die Nachbargemeinde Sarstedt blieb Ahrbergen nach der Hildesheimer Stiftsfehde im Amt Steuerwald unter der Regierung des Bischofs Nach der Einfuhrung der Reformation in Sarstedt ab 1542 durch Elisabeth von Calenberg wurde der Bruchgraben zwischen den Ortschaften Sarstedt und Ahrbergen praktisch zur Konfessionsgrenze Ihren Einfluss auf die katholische Kirchengemeinde konnte die evangelische Stadt besonders in der Regierungszeit des mit der Reformation sympathisierenden Bischofs Friedrich von Holstein geltend machen Denn bereits 1551 war ein evangelischer Pradikant in Ahrbergen eingesetzt worden dem bis 1582 funf lutherische Pastoren folgten 1583 kam Adam Christoph Bock als Pfarrer nach Ahrbergen Er betonte im Visitationsprotokoll von 1609 dass er trotz Widerstandes Ahrbergen wieder rekatholisiert habe 3 Von 1716 bis 1838 war die Pfarrei dem Forster Zirkel angehorig danach dem Dekanat Forste Im Jahre 1745 wahrend der Regierungszeit von Furstbischof Clemens August wurde die baufallige Pfarrkirche St Petrus und Paulus abgerissen Der Kirchenbau nach 1745 unter Verwendung des Turmes aus dem 12 und des gotischen Chores aus dem 14 Jahrhundert wurde durch General Franz Ignatz von und zu Weichs gefordert Da die neuerbaute Pfarrkirche ausserhalb lag und sie im Winter nicht beheizbar war wurde 1872 im Ortskern die Marienkapelle erbaut Die Maigesetze des Kulturkampfes fuhrten in Ahrbergen zur Vakanz der Pfarrstelle Die seelsorgliche Betreuung von 1875 bis 1884 wurde vom katholischen Pfarrer aus Ruthe wahrgenommen Erst nach der Lockerung der gesetzlichen Bestimmungen durch den preussischen Staat konnte Bischof Daniel Wilhelm Sommerwerck ab 1884 einen Hilfsgeistlichen nach Ahrbergen senden Die Umgebung des Ortes wurde Anfang des 20 Jahrhunderts durch den Kalibergbau gepragt Im Jahre 1913 konnte der Schacht Furstenhall in Betrieb genommen werden Die Bevolkerung des Stiftsdorfes verdiente ihren Lebensunterhalt neben dem Anbau von Getreide und Zuckerruben mit der Kalisalzgewinnung Anfang der 1930er Jahre verhalf Pfarrer Gerhard Schrader den Eigentumern der umliegenden Landereien zu Kalischurfrechten Dieser wirtschaftliche Strukturwandel und das damit verbundene Bevolkerungswachstum forderte von der katholischen Kirchengemeinde ein soziales Engagement So wurde unter Pfarrer Heinrich Vollmer ein Altenheim mit Sozialstation und spateren Kindergarten gegrundet Zur Kirchengemeinde gehorten 45 polnische Landarbeiter Ab 1936 wurde der Reichsarbeitsdienst in Ahrbergen tatig und die Munitionsfabrik MUNA nahm dort ihre Arbeit auf Im Werk wurden zahlreiche Zwangsarbeiter eingesetzt die jedoch von den Nazi Behorden an ihrer Religionsausubung gehindert worden sind 4 Durch den Fluchtlingsstrom nach 1945 anderten sich die konfessionellen Verhaltnisse und die Katholikenzahlen stiegen Im Jahre 1950 wurden 1115 Katholiken seelsorglich betreut Die Marienkapelle wurde bis 1968 fur die Gottesdienste in Ahrbergen genutzt Da das Gotteshaus baufallig war seine Grosse nicht mehr dem Umfang entsprach und die ausserhalb des Ortes liegende Peter und Paul Kirche nicht beheizt werden konnte wurde vom 1966 bis 1968 die neue Pfarrkirche St Maria Mutter der Kirche gebaut St Peter und Paul blieb auf dem ehemaligen Burgplatz erhalten und wird seitdem wegen des umliegenden Friedhofs als Friedhofskirche benutzt Am 1 November 2014 wurde die Pfarrgemeinde St Vitus mit Sitz in Giesen errichtet In diesem Zusammenhang wurde die Pfarrgemeinde St Maria in Ahrbergen aufgehoben und zusammen mit ihrer Filialkirche St Peter und Paul der neu errichteten Pfarrgemeinde zugeordnet St Peter und Paul ist seitdem eine Filialkirche von St Vitus 5 Architektur BearbeitenBruchsteinbau mit gotischem Kirchturm aus dem 12 und ebenfalls gotischem Chor aus dem 14 Jahrhundert sowie einem Barockaltar aus dem Vorgangerbau Literatur BearbeitenFriedrich Eymelt 900 Jahre Ahrbergen Gemeinde Giesen 1980 Willi Stoffers Bistum Hildesheim heute S 14 15 ISBN 3 87065 418 X Bonifatiuswerk Hildesheim 1987Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter und Paul Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Vitus GiesenEinzelnachweise Bearbeiten Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Handbuch des Bistums Hildesheim Teil 1 Region Hildesheim S 225 Eigenverlag Hildesheim 1992 Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Handbuch des Bistums Hildesheim Teil 1 Region Hildesheim S 225 226 Eigenverlag Hildesheim 1992 Hermann Engfer Die kirchliche Visitation von 1608 1609 im Bistum Hildesheim in Die Diozese in Vergangenheit und Gegenwart Hildesheim 1964 1965 Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Handbuch des Bistums Hildesheim Teil 1 Region Hildesheim S 226 227 Eigenverlag Hildesheim 1992 Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Kirchlicher Anzeiger Nr 8 2014 S 215 218 52 220116 9 868554 Koordinaten 52 13 12 4 N 9 52 6 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter und Paul Ahrbergen amp oldid 225030873