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Die evangelisch lutherische St Lamberti Kirche in Hildesheim ist eine spatgotische Hallenkirche die einzige Hallenkirche der Stadt und war Pfarrkirche der Hildesheimer Neustadt Namensgeber ist der Hl Lambert von Luttich St Lamberti von SudenAnsicht vom Kehrwiederwall Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Ausstattung 4 1 Orgel 4 2 Glocken 5 Jugendkeller 6 Bekannte Pastoren 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksLage BearbeitenDie Kirche liegt an der Goschenstrasse an ihrer Nordseite befindet sich der Neustadter Markt Geschichte Bearbeiten nbsp Auf dem Siegel der Neustadt um 1300 ist der zweiturmige romanische Vorgangerbau zu sehen nbsp Ruine des sudlichen Anbaus Im Hintergrund gut erkennbar die langjahrige provisorische Turmbedachung Ausgrabungen im Sommer 1952 ergaben dass die erste Lambertikirche eine der nahegelegenen gleichaltrigen Godehardikirche ahnliche kreuzformige romanische Basilika war deren Ausdehnung bereits der heutigen Kirche entsprach und die ein Querhaus aufwies dessen Umfang genau den heutigen Choranbauten entspricht Die alteste Darstellung des Siegels der Hildesheimer Neustadt die um 1300 entstanden ist weist die Kirche als zweiturmig aus Da im Jahre 1226 in der Neustadt bereits der Tag des heiligen Lambertus begangen wurde muss der Bau vor diesem Datum entstanden sein Die Grundsteinlegung fur den Neubau erfolgte laut einer Inschrift am nordostlichen Strebepfeiler des Chores im Jahre 1474 genauer gesagt am 13 Mai dieses Jahres Die Weiheurkunde datiert von 1488 in diesem Jahr wurde der Chor fertiggestellt insgesamt beanspruchte die Fertigstellung jedoch mehr als 30 Jahre Ubergangsweise wurde wahrscheinlich der Vorgangerbau bzw dessen noch nicht abgebrochene Teile weiter genutzt nbsp Blick von der Orgelempore durchs Mittelschiff nach OstenMit Einfuhrung der Reformation in Hildesheim durch Johannes Bugenhagen wurde St Lamberti 1542 wie alle Pfarrkirchen der Stadt im Unterschied zum Dom und den meisten Klosterkirchen lutherisch Der Lambertikirchhof wurde erst 1812 fur Begrabnisse geschlossen und 1816 zu einem Garten umgestaltet Beim verheerenden alliierten Bombenangriff vom 22 Marz 1945 wurde die Lambertikirche schwer beschadigt Bereits am 22 Februar 1945 hatten Sprengbomben erhebliche Schaden an Chor Querschiff Dach und Fenstern verursacht Der Wiederaufbau der von der Evangelischen Kirchenbauhutte gefordert wurde war 1952 abgeschlossen Architektur Bearbeiten nbsp SeitenportalDas lichte Mittelschiff mit seinen sieben 6 Jochen begrenzt eine Funfachtel Apsis Schlichte Achteckpfeiler tragen die Kreuzrippengewolbe die im Mittelschiff etwas hoher als in den beiden Seitenschiffen aufsteigen Sie schliessen die Seitenschiffe gerade ab Den seitlichen Gewolbedruck nehmen Strebepfeiler sowie mehrgeschossige gotische Anbauten an der Nord und Sudseite auf Von aussen erinnern diese beiden Flugel an ein eigentumlich gegeneinander versetztes Querhaus beeintrachtigen aber weder im Inneren noch an der Sudfront die Gesamteindruck der Hallenkirche Den 1482 fertiggestellten zweigeschossigen sudlichen Anbau liess man nach dem Zweiten Weltkrieg als mahnende Ruine in Trummern liegen Die ursprunglich dort untergebrachte Sakristei befindet sich seitdem im nordlichen Anbau Im Westen erhebt sich etwa in der Breite des Mittelschiffs ein wuchtiger durch Gesimse geschossartig gegliederter Turmbau Dieser wirkte mit seinem provisorischen Satteldach zwischenzeitlich etwas stumpf bis er im Jahr 2007 eine neue Haube erhielt Ausstattung Bearbeiten nbsp Retabel des Peter und Paul Altares nbsp OrgelprospektDer Peter und Paul Altar zeigt sich als Fragment einer anonymen Arbeit des 1 Viertels des 15 Jahrhunderts Die Seitenflugel wurden um 1780 entfernt und befinden sich heute in verschiedenen Museen Der in der Lambertikirche aufgestellte Mittelteil zeigt im Mittelbild die Kreuzigung links oben Christus vor Pilatus unten die Kreuztragung rechts oben die Beweinung und unten die Grablegung Christi Bemerkenswert ist die Verschmelzung der ausseren Szenen mit dem Mittelbild Das Taufbecken im Osten des nordlichen Seitenschiffes vom Anfang des 16 Jahrhunderts stammt aus der Menteschen Giesserei in Braunschweig der Deckel wurde um 1550 von Hans Meissner in Braunschweig aus Messing gegossen Orgel Bearbeiten Die grosse Orgel wurde 1953 bis 1960 von dem Orgelbauer E Palandt Hildesheim unter Verwendung von Pfeifenmaterial und Orgelteilen von alteren Orgeln als zweimanualiges Instrument erbaut 1992 fugte die Orgelbaufirma Rietzsch Hemmingen das Brustwerk hinzu Das Schleifladen Instrument hat heute 39 Register und ein Effektregister auf drei Manualen und Pedal 1 I Hauptwerk C g31 Quintade 16 2 Prinzipal 8 3 Rohrflote 8 4 Viola da Gamba 8 5 Oktave 4 6 Hohlflote 4 7 Quinte 2 2 3 8 Oktave 2 9 Sesquialter II10 Mixtur IV11 Trompete 8 Tremulant II Brustwerk C g312 Gedackt 8 13 Traversflote 8 14 Blockflote 4 15 Nasat 2 2 3 16 Waldflote 2 17 Terz 1 3 5 18 Oktavlein 1 19 Dulcian 8 Stern III Ruckpositiv C g320 Gedackt 8 21 Praestant 4 22 Gedecktflote 4 23 Oktave 2 24 Quinte 1 3 5 25 Terzian II26 Scharf III27 Cymbel II28 Regal 8 Tremulant Pedalwerk C f129 Prinzipal 16 30 Subbass 16 31 Oktave 8 32 Gedacktbass 8 33 Oktave 4 34 Nachthorn 1 35 Rauschpfeife II36 Mixtur VI37 Posaune 16 38 Trompete 8 39 Cornett 2 Koppeln II I III I I P II PGlocken Bearbeiten Der Turm der Lambertikirche beherbergt in seinem Inneren insgesamt funf Glocken wovon drei noch aus der Zeit der Renaissance bzw des Barock stammen Nr Gussjahr Giesser Gussort Masse kg Durchmesser mm Schlagton HT 1 16 1 1655 Jakob Korber ca 1000 1 210 f1 52 1952 F W Schilling 632 990 g1 63 1952 F W Schilling 355 820 b1 54 1534 Brant Helmes ca 220 710 d2 55 1523 unbezeichnet ca 200 700 es2 6Jugendkeller BearbeitenBei Arbeiten an der Heizungsanlage des Gemeindesaals der sich neben einem Kindergarten und einem Sprachheilkindergarten in einem U formigen Gebaudekomplex direkt nordlich der Kirche befindet stiess man 1986 auf den mittelalterlichen Keller der Neustadter Marktschenke Drei der vier sich unter dem von Kirche und Nebengebauden eingerahmten Innenhof bis fast an die Kirche erstreckenden Gewolbe wurden daraufhin zu einem Jugendkeller ausgebaut Bekannte Pastoren BearbeitenKarl Kayser von 1877 bis 1885 2 Nicolaus Heutger von 1982 bis 1992Siehe auch BearbeitenListe der Kirchen in HildesheimLiteratur BearbeitenFritz Garbe St Lamberti in Hildesheim von der Vater Tagen bis in unsere Zeit Gerstenberg Hildesheim 1960 Johannes Heinrich Gebauer Geschichte der Neustadt Hildesheim Lax Hildesheim Leipzig 1937 ISBN 3 8269 6305 9 Nicolaus Heutger Aus Hildesheims Kirchengeschichte Lax Hildesheim 1984 ISBN 3 7848 4027 2 derselbe 500 Jahre Hallenkirche St Lamberti in der Hildesheimer Neustadt 1488 1988 Festschrift anlasslich der Festwoche vom 17 bis 25 September 1988 Hildesheim 1988Einzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Hauptorgel Hildesheim St Lamberti kirchengemeindelexikon de Abgerufen am 5 Mai 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Lamberti Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Lamberti Gemeinde Hildesheim52 147421111111 9 9547338888889 Koordinaten 52 8 50 7 N 9 57 17 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Lamberti Hildesheim amp oldid 237385905