www.wikidata.de-de.nina.az
Die denkmalgeschutzte Stadtpfarrkirche St Martin ist eine katholische Pfarrkirche 1 im oberschwabischen Illertissen Sie gehort zur Diozese Augsburg Ihr Patronatsfest ist am 11 November dem St Martins Tag Kirche St Martin vom Schlossberg aus Das Deckenfresko im Hauptschiff Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Glocken 6 Carillon 7 Pfarrer 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAufgrund der Wahl des heiligen Martin von Tours als Kirchenpatron kann davon ausgegangen werden dass eine Vorgangerkirche um 750 bis 800 erbaut wurde 2 Von dieser mittelalterlichen Kirche ist nur noch der Unterbau des Turms erhalten Um 1220 lassen sich in Illertissen Besitzungen der Benediktinerabtei Einsiedeln nachweisen die vom 13 Jahrhundert bis 1803 gefurstete Reichsabtei war Im Jahr 1547 stiftete Erhard Vohlin die nordliche Seitenkapelle 1590 wurde die Kirche durch einen vermutlich grosser dimensionierten Neubau ersetzt Der Turm wurde um das Oktogon erhoht und erreicht dadurch eine Hohe von 48 75 Meter 3 1768 erfuhr die Kirche eine grossere Innenrenovierung dabei wurden die Altare in Gold und Weiss gefasst Die Sakristei wurde 1788 an die Sudseite des Chors angebaut und 1958 abgebrochen Bei einer weiteren Renovierung sturzte 1830 der Westgiebel ein Die Emporen und Teile des Kirchenschiffs wurden dabei zerstort Bei der Erneuerung wurden die niedrigere Spiegeldecke und die doppelstockige Empore eingebaut In der nordlichen Kapelle der Gruftkapelle der Vohlins brach 1883 ein Feuer aus wobei Teile der zum Teil spatgotischen Epitaphe beschadigt wurden Die Kanzel die sich in der Nahe der Kapelle befand brannte ebenfalls ab 1958 bis 1960 wurden zwei Choranbauten im Suden und Norden nach Planen von Thomas Wechs angefugt Baubeschreibung BearbeitenDie Kirche ist eine einschiffige Saalkirche Die Fenster sind in unregelmassigen Abstanden in die Wande eingelassen Der Chor besitzt einen 5 8 Schluss Ausstattung Bearbeiten nbsp Hochaltar von 1604Die Kirche ist vor allem wegen des Hochaltars von Christoph Rodt aus dem Jahre 1604 bekannt Als weitere Ausstattung befinden sich Epitaphe der Familie Vohlin aus dem 16 bis 18 Jahrhundert in der Vohlinschen Gruftkapelle Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die Orgel1991 wurde eine neue Orgel von Georg Jann eingebaut Sie besitzt insgesamt 1996 Pfeifen in 29 Registern die auf zwei Manuale und das Pedal verteilt sind und auf Schleifladen stehen Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen elektrisch Der Prospekt hat dieselbe Farbgebung wie der Hochaltar 4 I Hauptwerk C g31 Bourdon 16 2 Principal 8 3 Rohrflote 8 4 Octave 4 5 Blockflote 4 6 Quinte 2 2 3 7 Superoctave 2 8 Kornett V 8 9 Mixtur IV VI 1 1 3 10 Trompete 8 II Schwellwerk C g311 Holzflote 8 12 Gambe 8 13 Principal 4 14 Traversflote 4 15 Salicional 4 16 Nasart 2 2 3 17 Waldflote 2 18 Terz 1 3 5 19 Forniture IV 2 20 Dulzian 16 21 Oboe 8 TremulantZimbelstern Pedal C f122 Principalbass 16 23 Subbass 16 24 Octavbass 8 25 Gedecktbass 8 26 Hohlflote 4 27 Hintersatz IV 2 2 3 28 Posaune 16 29 Trompete 8 Koppeln II I I P II PGlocken BearbeitenDie ursprunglichen Glocken wurden im Ersten und Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen Lediglich die 1524 von Erhard II Vohlin gestiftete und rund zwei Tonnen schwere Hosanna oder Martinsglocke hat die Kriege uberstanden Sie wurde 1947 im Glockenfriedhof von Hamburg wiedergefunden 3 Am 2 Oktober 1949 wurde sie zusammen mit den vier neuen Glocken geweiht und im Glockenturm aufgehangt Unter diesen ist die Christkonigsglocke mit einem Gewicht von 1180 Kilogramm die grosste Die Marienglocke wiegt 825 die Josefsglocke 490 Kilogramm Die Armenseelenglocke ist mit einem Gewicht von 340 Kilogramm die kleinste des aus funf Glocken bestehenden Gelauts 2 Carillon BearbeitenIm Kirchturm von St Martin ein Stockwerk unterhalb der Lauteglocken befindet sich seit 2006 ein von der Familie Josef Kranzle gestiftetes und von der Glockengiesserei Eijsbouts in den Niederlanden hergestelltes Carillon Das Glockenspiel besteht aus 49 Glocken die grosste Glocke erklingt im Ton c2 und wiegt etwa 270 Kilogramm die kleinste mit dem Ton d6 nur 5 Kilogramm Insgesamt hat das Carillon ein Gewicht von circa 1 5 Tonnen Gespielt wird das Carillon uber einen Stockspieltisch der sich wiederum ein Stockwerk tiefer befindet Taglich um 10 16 und 20 Uhr erklingen Melodien die mittels elektromagnetischer Hammer abgespielt werden 5 nbsp Die Glocken des Carillons nbsp Der StockspieltischPfarrer BearbeitenDie Pfarrer von St Martin lassen sich bis in das Jahr 1355 zuruckverfolgen 6 nbsp Marquard Curtius1355 bis 1670 Jahr Pfarrer1355 Conrad von Gerenberg1396 Eberhard Blaumuller1444 Hans Pfister1477 Paulus Richter1510 Michael Reuter1510 Ulrich Muller1511 Castolus von Heimenhofen1532 David Glocker1535 Simprecht Min1541 Martin Wolf1544 Johannes Herrlin1558 Anton Pfefferlin1560 Wilhelm Lohr1570 Bartholomaus Holl aus Pfullendorf1590 Vitus Breg1591 Andreas Weiss1595 Ambrosius Mantz1597 Vitus Winkler1599 Johannes Eymer1600 Johann Jakob Schell1606 Martin Vischer1608 P Matthaus Agricola von Roggenburg1610 Jakob Steirer1612 Michael Gast aus Riedlingen1613 Sebastian Appius aus Nasgenstadt1637 Melchior Haertlin aus Kettershausen1664 Michael Dreyer aus Babenhausen1670 Georg Agricola aus Dietenheim1688 bis heute Jahr Pfarrer1688 Mathias Lumperger aus Kuhbach1727 Johann Georg Math aus Rottach im Allgau1745 Thomas Huber1770 Johann Simon Bauer aus Gebenbach1774 P Dr Franz Borgias Fischer SJ aus Mindelheim1782 Johann Evangelist Gebel aus Neuburg a D 1795 Joseph Anton von Feneberg1800 Joseph Hausmann aus Illertissen1801 Joseph Anton Wieland aus Mindelheim1825 Franz de Paula Wieland aus Mindelheim1827 Franz Xaver Sailer aus Mindelheim1846 Marquard Curtius aus Hochstadt a D 1874 Georg Donderer aus Balzhausen1874 Johann Baptist Kraus aus Dillingen1879 Franz Xaver Fensterer aus Durrwangen1883 Adolf Waibel1897 Alois Huber1923 Roman Spottel aus Rieden bei Fussen1939 Alois Ohreiter aus Eutenhausen1953 Franz Kornherr aus Nisbitz1954 Josef Strobl aus Lamerdingen1977 Hans Schmidt aus Pfaffenhofen Ilm1998 Rupert Ebbers aus Bielefeld2000 Dr Ulrich Manz aus Immenstadt im Allgau2007 Markus Dorre aus Kaufering2010 Johann Huber aus Bellenberg Dekan Pfarradministrator2011 Dr Andreas Specker aus BlaichachLiteratur BearbeitenJoseph Christa Christoph Rodt der Meister des Hochaltars in Illertissen In Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen an der Donau 41 42 Jahrgang 1928 29 S 1 109 insbesondere S 23 40 Digitalisat Ursula Pechloff Illertissen St Martin Kunstverlag Peda Passau 2000 ISBN 3 89643 155 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der PEDA Kunstfuhrer online PDF Datei 1 87 MB Memento vom 10 Dezember 2006 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Bistum Augsburg a b Ursula Pechloff Illertissen St Martin Broschure Kunstverlag Peda Gregor 1 April 2000 abgerufen am 8 September 2021 a b Informationstafel an der Nordseite des Kirchturms von St Martin Stand 7 September 2021 Nahere Informationen zur Orgel von St Martin Memento vom 30 Juni 2013 im Webarchiv archive today Flyer Turmglockenspiel St Martin illertissen sankt martin de abgerufen am 23 Oktober 2017 PDF Pfarrer von Illertissen Memento vom 17 Marz 2013 im Internet Archive 48 223085841605 10 103580951691 Koordinaten 48 13 23 1 N 10 6 12 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin Illertissen amp oldid 235530569