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St Magnus ist eine katholische Pfarr und Propsteikirche in Niedermarsberg im Hochsauerlandkreis Die neugotische dreischiffige Hallenkirche ist in der Denkmalliste der Stadt Marsberg eingetragen Kirchenpatron ist der heilige Magnus von Trani 1 St Magnus ist eine Pfarrkirche des Pastoralen Raums Marsberg im Dekanat Hochsauerland Ost des Erzbistums Paderborn St MagnusOrtskern Niedermarsberg mit St Magnus Inhaltsverzeichnis 1 Architektur und Geschichte 1 1 Erste Kirche 1 2 Heutige Kirche 1 2 1 Betkapelle 2 Ausstattung 2 1 Flugelaltar 2 2 Taufbecken 2 3 Kreuzweg 2 4 Triumphkreuz 2 5 Doppelmadonna 2 6 Vesperbild 2 7 Papenrelief 2 8 Pfeilerheilige 2 9 Figuren 2 10 Sonstige Ausstattung 3 Orgel 4 Glocken 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseArchitektur und Geschichte BearbeitenErste Kirche Bearbeiten Den Grundstein zur ersten Magnuskirche legte Abt Drothmar von Corvey im Jahr 1019 Sie wurde am 27 Juli 1040 oder 1046 von Bischof Rotho von Paderborn als St Magnus Kirche geweiht Sie gehorte zum Kloster Corvey dem die Baulast oblag Eine Pfarre wurde zwischen 1036 und 1047 eingerichtet und der Propstei in Obermarsberg inkorporiert Diese alte Kirche stand an derselben Stelle an der auch die Heutige steht sie war allerdings bedeutend kleiner Zusammen mit den nachtraglich eingebauten Emporen und der Orgelbuhne bot sie Platz fur etwa 450 Personen Als Ausstattung war anfanglich nur der Altartisch vorhanden eine Orgel wurde 1653 aus Blomberg erworben Der Aufsatz fur den Hochaltar wurde 1682 gekauft und die Kanzel wurde 1696 angeschafft Das Gebaude stand inmitten eines Friedhofes auf dem bis 1807 die Toten beider Konfessionen bestattet wurden Nach langer Vernachlassigung verfiel die romanische Kirche im 18 Jahrhundert jegliche Renovierung unterblieb Von Pfarrer Windraken OSB 1747 1756 ist folgende Aussage uberliefert Die Kirche der Gemeinde St Magnus ist mehr einer Mordergrube als einem Gotteshause ahnlich In den folgenden Jahren versuchten einige Pfarrer vergeblich vom koniglichen Fiskus als Rechtsnachfolger des Klosters Corvey die notigen finanziellen Mittel zum Bau einer neuen Kirche zu bekommen Heutige Kirche Bearbeiten nbsp Plane der neuen Magnuskirche 1853Um die Kosten eines Neubaus kam es zu einem jahrzehntelang Rechtsstreit mit der preussischen Regierung dem Rechtsnachfolger der Reichsabtei Pfarrer Caspari 1839 1887 gelang es die notwendige Finanzierung zu bekommen Die alte Kirche wurde im September 1852 abgebrochen und nach dem Zukauf einiger an den Kirchplatz angrenzenden Grundstucke wurde am 3 August 1853 der Grundstein im Turmsockel gelegt Die neugotische Hallenkirche mit dreiseitig geschlossenem Chor wurde von 1853 bis 1856 aus Quadermauerwerk errichtet Der eingezogene Westturm mit Spitzhelm ist uber Treppengiebel erschlossen In dem weiten lichten Innenraum ruhen Rippengewolbe auf Achteckpfeilern uber breiten UnterzugenAm 24 August 1856 wurde die Kirche vom Paderborner Weihbischof Josef Freusberg geweiht Sie wurde von dem koniglichen Baukonduktor Friedrich Heinrich Kronenberg nach dem Vorbild der Warsteiner Pfarrkirche St Pankratius geplant 2 Im Marz 1873 erfolgte die Erhebung zur Propsteikirche deren erster Propst Caspari wurde Die neuen Fenster im Langhaus wurden 1911 eingesetzt sie stellen Szenen aus der Bergpredigt sowie aus dem Leben von bekannten Heiligen dar Bei der Renovierung im Jahr 1959 wurden etliche Kunstwerke entfernt die teilweise seit 1974 wieder gezeigt wurden Eine umfassende Innen und Aussenrenovierung wurde von 2001 bis 2003 vorgenommen Betkapelle Bearbeiten In der sogenannten Betkapelle im Zwischenhaus sind eine Marienkrone und der Hl Antonius von Padua zu sehen Er ist mit einem Franziskanergewand mit Jesuskind und Lilie gekleidet Die sechs bemerkenswerten Halbsaulen im Zwischenhaus sind mit walzenformigen Schmuckkapitellen verziert Die Ornamentik zeigt figurliche und pflanzliche Motive Ausstattung BearbeitenFlugelaltar Bearbeiten nbsp Innenansicht der Kirche St Magnus zur WeihnachtszeitDer neugotische Flugelaltar wurde 1920 in der Werkstatt der Gebruder Mormon aus Sigmaringen gebaut Ein Maler Ronge aus Munchen malte nach Vorbildern unbekannter Meister im kaiserlichen Museum in Wien Christus begegnet seiner Mutter auf dem Kreuzweg und Christus auf dem Olberg Bei geoffnetem Altarschrein sind vier Reliefs aus Lindenholz zu sehen sie stellen Die Taufe Jesu im Jordan durch Johannes den Taufer die Hl Familie zu Nazareth Christi Auferstehung und die Hl Dreifaltigkeit im Himmel dar An der linken Seite steht eine Figur des Hl Sturmius mit Kirchengrundriss Krummstab und Buch und an der rechten Seite eine Figur des Hl Abtes Magnus Er ist mit dem Benediktinergewand gekleidet und tragt Krummstab und Buch Das bekronende Kreuz wurde nach einem Original im Germanischen Museum in Nurnberg angefertigt Taufbecken Bearbeiten Das Entstehungsdatum des Taufbeckens ist nicht uberliefert Es handelt sich wohl um eine Arbeit aus dem 20 Jahrhundert Es hat die Form eines Pokals und ist aus kostbarem Marmor gefertigt Die Abdeckung ist eine prachtvolle Messinghaube die mit einem Kreuz schliesst Das Ende des Kreuzes ist mit Lilienbluten verziert Kreuzweg Bearbeiten Der Kreuzweg wurde von 1892 bis 1895 von den Gebrudern Larenz angefertigt die vierzehnte Station wurde vom Concordia Chor in Niedermarsberg gestiftet Triumphkreuz Bearbeiten Das prachtige Triumphkreuz ist eine spatgotische Arbeit aus der Zeit von 1510 Zu Fussen des Gekreuzigten sind Maria und Johannes zu sehen Doppelmadonna Bearbeiten Im vorderen Langhaus hangt eine Doppelmadonna mit identischer Abbildung nach Osten und nach Westen Sie wurde um 1700 von Heinrich Papen angefertigt Vesperbild Bearbeiten Am Nordausgang wird ein Vesperbild gezeigt Die Darstellung wurde von den Gebrudern Larenz angefertigt Sie zeigt die trauernde Gottesmutter mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Johannes und klagende Frauen trauern ebenfalls Papenrelief Bearbeiten Ein Relief mit der Darstellung der Hl Familie hangt an der Ostwand der Turmhalle es wurde von Heinrich Papen angefertigt und stammt aus der mit 1710 datierten Josefs Kapelle Pfeilerheilige Bearbeiten Die vier Pfeilerheiligen stammen noch aus der ersten Kirche sie stammen aus der Nachfolge der Papenwerkstatt Der Hl Johannes Nepomuk mit dem Birett wurde von 1740 bis 1750 von Johannes Pollmann angefertigt Figuren Bearbeiten Der Kirchenpatron Magnus ist als Bischof mit Stab dargestellt die Figur stammt noch aus der alten Magnuskirche sie wurde um 1680 geschnitzt Links vor dem Chor befindet sich eine Madonna Die Arbeit stammt von den Bildhauern Gebruder Larenz aus Niedermarsberg Eine weitere Plastik aus derselben Werkstatt zeigt den Hl Josef mit Jesuskind Die Hl Elisabeth von Thuringen wird gezeigt wie sie Almosen an Bettler verteilt Karl der Grosse ist in imposanter Pose mit Schwert und Kirche dargestellt Der Abt Druthmar von Corvey ist im Benediktinergewand dargestellt er tragt einen Abtstab Der Hl Vinzenz von Paul wird mit den Attributen Kreuz und Kind zu Fussen dargestellt Der drachentotende Erzengel Michael hangt uber dem Eingang zur Sakristei Er wurde um 1750 60 von Johann Pollmann einem Nachfolger der Papenwerkstatt geschaffen Die Hl Anna lehrt Maria das Lesen diese Darstellung ist eine Arbeit des Johann Heinrich Biggen aus der Zeit um 1750 bis 1760 Die Hl Apollonia wird mit dem Attribut eines in einer Zange gehaltenen Zahnes dargestellt Der Hl Liborius ist eine Arbeit von Heinrich Papen aus der Zeit um 1700 Das Attribut Teller mit Steinen wurde offensichtlich in spaterer Zeit zugefugt Sonstige Ausstattung Bearbeiten Es befinden sich seit 1938 Reliquien des hl Sturmius in der Kirche Ein Gelaut mit elektrischen Lautemaschinen wurde 1937 angeschafft Ein geschnitztes Antependium des ehemaligen Zelebrationsaltares mit dem Kirchenpatron St Magnus wurde 1753 von Johann Henrich Biggen hergestellt Es zeigt den Heiligen mit ausgebreiteten Armen sowie Mitra und Bischofsstab Eine weibliche Heilige aus Holz mit Lilienzweig und einem Buch stammt vom Anfang des 16 Jahrhunderts Sie wird derzeit 2011 im Heimatmuseum ausgestellt Der prachtige zweigeschossige Kronleuchter aus Schmiedeeisen stammt vom Anfang des 19 Jahrhunderts 2 Er wurde 1905 in der Kunstschmiede Westermeyer angefertigt und war ursprunglich elektrisch zu beleuchten Nach der Wiederentdeckung im Jahr 1976 wurde der Leuchter restauriert und die elektrische Beleuchtung wurde durch 32 Kerzenhalter ersetzt Orgel BearbeitenDie Orgel wurde in den Jahren 2006 und 2009 von der Orgelbaufirma Fischer amp Kramer Endingen erbaut In diesem Instrument wurden vier Register der Vorgangerorgel wiederverwendet die 1860 von dem Orgelbauer Franz Wilhelm Sonreck Koln mit 21 Registern auf zwei Manualen und Pedal erbaut worden war Die heutige Orgel hat 32 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Trakturen sind mechanisch 3 I Hauptwerk C 1 Bourdon 16 H2 Principal 8 3 Harmonieflote 8 4 Gedeckt 8 H5 Octave 4 6 Blockflote 4 7 Quinte 2 2 3 8 Superoctave 2 9 Cornet V 8 10 Mixtur IV 1 1 3 11 Trompete 8 12 Trompete 4 II Schwellwerk C 13 Gamba 8 14 Vox coelestis 8 15 Flaut Major 8 H16 Principal 4 17 Querflote 4 18 Nasat 2 2 3 19 Waldflote 2 20 Terz 1 3 5 21 Quinte 1 1 3 22 Mixtur IV V 2 23 Fagott 16 24 Trompete 8 25 Oboe 8 Tremulant Pedal C 26 Principal 16 27 Subbass 16 H28 Octavbass 8 29 Violon 8 30 Choralbass 4 31 Posaune 16 32 Trompete 8 AnmerkungH Historisches Register von Sonreck 1860 Glocken BearbeitenIm Turm von St Magnus hangen funf Kirchenglocken die 1947 von der Glockengiesserei Junker gegossen wurden Im Dachreiter hangt noch eine kleine Glocke von 1855 eine Kleppglocke die als Chorglocke Verwendung findet und einige Zeit an das Marienhospital ausgeliehen war Sie war von Glockengiesser Ernst Dubois gegossen worden 4 Glocke Name Durchmesser Gewicht ca Schlagton Bemerkungen1 Hl Maria 1653 mm ca 2550 kg B 3 Festtagsglocke lautet nur an Festtagen und zu besonderen Anlassen2 Hl Joseph 1471 mm ca 1780 kg c 3 Totenglocke Stundenschlag3 Hl Magnus 1236 mm ca 1100 kg es 8 Glocke zu Ehren des Kirchenpatrons4 Hl Sturmius 1086 mm ca 740 kg f 3 zu Ehren des Apostels des Diemeltals Viertelstundenschlag5 Hl Liborius 978 mm ca 530 kg g 5 zu Ehren des Patrons des Erzbistums Paderborn AngelusglockeVI Maria es 12 Kleppglocke ChorglockeLiteratur BearbeitenNorbert Schroer Chronik der Propsteigemeinde St Magnus in Niedermarsberg Niedermarsberg 2006 Norbert Schroer Ulrich Boxberger Kirchenfuhrer Propsteikirche St Magnus in Niedermarsberg Herausgeber Propsteigemeinde St Magnus Druck Druckerei BoxbergerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Magnus Marsberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der GemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Schutzenbruderschaft St Magnus Niedermarsberg 1843 e V Gemeinde a b Ursula Quednau Bearb Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Band II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 S 630 Nahere Informationen zur Orgel Website Pastoraler Raum Glocken von St Magnus hier auch Inschriften und ausfuhrliche Informationen51 460163928333 8 8542562722222 Koordinaten 51 27 36 6 N 8 51 15 3 O Normdaten Geografikum GND 7762685 0 lobid OGND AKS Anmerkung GND 16170167 X fur die Pfarrei als Korperschaft Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Magnus Niedermarsberg amp oldid 237806745