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Die katholische Pfarrkirche St Ludgerus ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in Alme einem Ortsteil der Stadt Brilon im nordrhein westfalischen Hochsauerlandkreis St Ludgerus Ansicht der EingangsseiteLuftansicht St Ludgerus Alme Blick auf den Altarraum mit dem Zelebrationsaltar im neuen Teil der KircheBlick durch das Schiff des neuen Anbaues auf die alte Kirche getrennt durch RundbogenAltar mit Pieta im Seitenschiff und die alten Beichtstuhle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Kirchenschiff 2 2 Westturm 2 2 1 Baubeschreibung 2 2 2 Gelaut 3 Ausstattung 3 1 Ludgerus Reliquie 3 2 Altare 3 3 Orgeln 3 4 Sonstige Ausstattung 4 Historische Aufnahmen 5 Grosse Mausohr im Dachstuhl der Kirche 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBischof Meinwerk schenkte 1031 dem Paderborner Abdinghofkloster die Pfarrei Haldinghausen St Ludgerus war eine Tochterkirche dieser Pfarrei Haldinghausen fiel im Mittelalter wust die Ludgerusgemeinde wurde 1377 als Nachfolgerin erwahnt der erste Pfarrer war Pfarrer Beilen Fur dieses Jahr ist auch der letzte Pfarrer von Haldinghausen Conrad Dollenbergh belegt Eine erste Kapelle in Alme wurde 1003 nach Uberlieferung des Abt Archi Diakons Pauli fundiert Diese Kapelle wurde vermutlich 946 als Eigenkirche des Geseker Damenstiftes als Holzgebaude errichtet Sie stand in der Gegend der sogenannten Almer Freiheit An dieser Stelle wurde im 14 oder 15 Jahrhundert eine feste Kirche aus Stein und Lehm gebaut Im 17 Jahrhundert diente die Kirche besonders der wehrhafte Turm als Schutz vor Plunderungen durch hessische und braunschweigische Truppen Nach Beschadigungen im Dreissigjahrigen Krieg wurden der Helm des Turmes und der Turm 1662 erneuert Wegen drohenden Verfalls des Gebaudes wurden von 1677 bis 1713 mehrfach Ausbesserungsarbeiten an den Aussenmauern dem Gewolbe und den Fenstern vorgenommen Die Orgel und der Tabernakel wurden renoviert Erste Glocken wurden um 1680 gegossen ein Gemeindemitglied hatte dafur Geld vermacht Eine Kirchenuhr wurde zwischen 1717 und 1719 erwahnt Wegen der Baumangel wurden die Aussenmauern 1719 durch holzerne Stutzpfosten gesichert Der Visitator und Kommissar des Erzbischofs von Koln besuchte am 26 August 1752 die Gemeinde und ordnete den Abbruch der alten Kirche und einen Neubau an anderer Stelle an Es wurde verboten weiterhin die Kirche fur geistliche Verrichtungen zu nutzen Der Neubaubefehl wurde am 28 Oktober 1752 von dem Generalvikar von Sierstorff wiederholt Von 1963 bis 1964 erfolgte eine Quererweiterung nach Planen des Architekten Heinrich Stiegemann der barocke Altbau blieb dabei weitgehend unberuhrt Der polygonale Chor wurde wie im Altbau aufgenommen Die Aussenwande sind durch Betonstutzen gegliedert Alt und Neubau sind durch ein ubergreifendes Walmdach gedeckt Architektur BearbeitenKirchenschiff Bearbeiten nbsp Das Orgelgehause mit Pfeifen der Spieltisch steht abseits auf einer EmporeDer geschlammte flachgedeckte Bruchsteinsaal entstand als einschiffiger barocker Bau mit eingezogenem 3 8 Chor Er wurde nach der Inschrift in einem Wappen der Familien von Meschede und von Bruch von 1753 bis 1760 errichtet Die flache verputzte Holzdecke ist in einer breiten Hohlkehle in die Wand uberfuhrt Von 1887 bis 1890 wurde die Kirche umfangreich restauriert Die Sakristei wurde 1911 an die sudostliche Chorschrage gebaut und 1956 erweitert 1963 standen fur die mittlerweile 1440 Gemeindemitglieder 185 Sitzplatze zur Verfugung Das Langhaus wurde ab 1963 nach Suden erweitert 1 Die Plane erstellte der Architekt Heinrich Siegemann aus Warstein die Bauleitung lag bei Leonhard Luke Das Stahlbetonskelett mit einfacher Ausfachung aus Ziegeln wurde aussen mit Grunstein verkleidet Durch die Wegnahme eines Wandteiles wurde die alte Kirche nach Suden geoffnet so entstanden drei rundbogige Offnungen uber denen die restlichen Fenster erhalten blieben Die Achse des Gebaudes anderte sich in die Nord Sud Richtung Die Chorruckwand blieb geschlossen Der Chorraum wurde um funf Stufen erhoht Unter dem abgeschleppten Dach ist die Sakristei untergebracht daruber die Empore mit dem Spieltisch fur die Orgel Der Fussboden wurde mit Kalksteinplatten ausgelegt Die Kirche ist durch das Haupt und Nordportal begehbar Die ursprungliche Kirche wirkt wie ein Vorraum zur Hauptkirche Die beiden Seitenkapelle dienen als Marien bzw Beichtkapelle und als Bruder Klausen Kapelle Durch den geringeren Platzbedarf ist ein Ruckbau des Anbaus von 1963 geplant Westturm Bearbeiten Der gedrungene Westturm von der Vorgangerkirche entstand 1662 Baubeschreibung Bearbeiten Der Turm hat zwei spatmittelalterliche Untergeschosse Das Kreuzgewolbe im Turmraum wurde durch den Einbau einer Orgelempore verandert Die Wande des Obergeschosses sind durch drei kleine Fenster und eine Tur gegliedert Durch die nun zugemauerte Tur gelangte man auf den Dachboden der Vorgangerkirche Uber der Tur zieht sich ein gotisches Gurtgesims um den Turm herum An der Ostseite sind Einschnittspuren vom alten Kirchendach sichtbar Die Glockenstube ist an allen Seiten mit zwei gekuppelten Rundbogenfenstern ausgestattet Auf dem Turm sitzt eine achtseitige verschieferte zwiebelformige Haube Die Aussenwande bestehen aus verputztem Kalkbruchstein Gelaut Bearbeiten Fur 1837 sind drei Glocken belegt Die grosste Glocke war dem Ludgerus geweiht Die beiden kleineren Glocken mit einem Gewicht von 39 und 229 kg waren geborsten Der Briloner Glockengiesser Jakob Greve lieferte 1837 zwei neue Glocken mit einem Gewicht von 110 5 und 221 kg Sie wurden 1838 auf die Namen der Heiligen Franziska und Theodor geweiht Bis auf eine wurden die Glocken 1917 eingezogen neue Glocken mit den Tonen g a und h lieferte die Glockengiesserei Humpert 1924 Die beiden grossen Glocken mussten 1942 als Metallspende abgegeben werden Die Ludgerusglocke h blieb erhalten 1946 lieferte die Glockengiesserei Junker in Brilon vier neue Glocken aus Sonderbronze Es handelt sich um die Erzengelglocke c die Marienglocke e die Josefsglocke g und die Agathaglocke a Die Ludgerusglocke wurde wieder aufgehangt und lasst das Gesamtgelaut funfstimmig erklingen Das elektrische Lautewerk wurde 1950 angeschafft Ausstattung Bearbeiten nbsp Die Strahlenkranzmadonna im SeitenschiffLudgerus Reliquie Bearbeiten nbsp Die Monstranz mit den Reliquien des LudgerusAm 16 April 2010 erhielt die Kirche eine Reliquie des hl Ludgerus Er ist in zwei der Kirchenfenster dargestellt ein sehr aufwendiges Messgewand zeigt unter anderem den Heiligen Nach ihm ist auch eine der Schutzenbruderschaften im Ort benannt In der Diozese Paderborn ist Alme die einzige Gemeinde unter dem Patrozinium des Ludgerus in Krombach und Husten ist er Nebenpatron Der Heilige wurde 809 im Kloster Werden beigesetzt Die Bemuhungen eine Reliquie zu erhalten schlugen in der Vergangenheit fehl Der Schrein in Werden wurde 2007 mit bischoflicher Genehmigung geoffnet um die Gebeine wissenschaftlich zu untersuchen Bei dieser Gelegenheit wurden Kleinstpartikel und Knochenstaub entnommen und in ein kleines Behaltnis gegeben Der Paderborner Erzbischof beglaubigte in einer Urkunde dass es sich um die gottgeweihten Partikel von den Gebeinen des Heiligen Ludger des Bischofs von Munster handelt Die Armen Klarissen in Paderborn fassten die Reliquien ein Ein Paderborner Goldschmied fertigte eine Monstranz als Reliquiar Die Monstranz steht in einer vergitterten Nische im Seitenschiff Altare Bearbeiten nbsp Barockaltar im SeitenschiffDer erste Hochaltar stammte noch aus der alten Kirche sein Aussehen ist nicht uberliefert er wurde 1837 bei einem Brand zerstort Der alte barocke Hochaltar steht nun in der Kirche in Canstein er stammte ursprunglich von der Kapuzinerkirche in Niedermarsberg Der Hochaltar die Kanzel die Orgel und der Taufstein wurden im 20 Jahrhundert angeschafft In den Altar sind die Reliquien der beiden fruhchristlichen Martyrer Auctus und Prospera eingemauert Die Altare in den beiden Seitenschiffen stammen aus der Erbauungszeit der Kirche der zu Ehren der unbefleckten Empfangnis wurde von Dorothea Franzisca von Meschede gestiftet Sie erhielten 1894 neue Altarsteine die alten entsprachen nicht mehr den liturgischen Vorschriften Die Altarbilder wurden vor 1966 durch neue ersetzt Orgeln Bearbeiten Eine neue Orgel wurde zwischen 1791 und 1811 von dem Soester Orgelbauer Fromme aufgestellt Sie wurde um 1850 vom Briloner Orgelbauer Rischik umfangreich repariert Das Instrument wurde 1938 durch ein neues von Anton Feith geschaffenes ersetzt Es hat 16 Register verteilt auf zwei Manuale und das Pedal sowie 1126 Pfeifen Im Zuge der Kirchenerweiterung baute der Orgelbauer Stegerhoff aus Paderborn die Orgel fur die neue Orgelbuhne um Sie wurde um ein Register erganzt das neue Prospekt wurde in die Hinterwand des neuen Kirchenteiles eingefugt Die bisherigen Blindpfeifen wurden durch Prospektpfeifen erganzt Sonstige Ausstattung Bearbeiten nbsp Kirchenfenster im alten Teil der Kirche dazwischen ein GemaldeDas Chorgestuhl die Beichtstuhle wurden in der Erbauungszeit hergestellt Ein Gemalde von 1840 zeigt den auferstandenen Christus Es ist mit Joseph Wintergerst bezeichnet und hangt in einem der Seitenschiffe Die Betbank von 1780 steht im Seitenschiff seitlich vor dem Altar Die Doppelmadonna 2 wurde 1839 geteilt und eine Halfte als Immaculata und die andere Halfte als hl Margareta aufgestellt Etliche Jahre spater wurde sie wieder zusammengefugt 3 Eine barocke Monstranz aus vergoldetem Silber und Kupfer wurde zum Ende des 18 Jahrhunderts angefertigt Sie ist 63 5 cm hoch der Fuss ist ein Achtpass Das Lunulagehause ist von Rollwerk mit Weintrauben und Ahren zwei Putten mit Kreuz und Anker sowie Engelskopfen umgeben Zu dem Bild der Immerwahrenden Hilfe stellte Papst Pius XII eine Urkunde aus deren Kopie unter der Darstellung ausgestellt ist Das Bild ist eine Nachbildung des gleichnamigen Gnadenbildes in der Redemptoristenkirche in Rom Der Kirche wurde 1867 von dem Bildhauer Georg Schumacher eine Marien Figur aus Holz geschenkt Historische Aufnahmen Bearbeiten nbsp Grundriss und Schnitt nbsp St Ludgerus 1914 nbsp Portal an der Nordseite 1914 nbsp Der nordliche Seitenaltar 1914 nbsp Barocke Monstranz nbsp Figur eines BischofsGrosse Mausohr im Dachstuhl der Kirche BearbeitenIm Dachstuhl der Kirche wurden bis zu 900 Tiere vom Grosses Mausohr nachgewiesen Fur das Vorkommen fuhrte man spezielle Schutzmassnahmen durch 4 Literatur BearbeitenUrsula Quednau Bearb Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Band II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Band 2 Westfalen Deutscher Kunstverlag Munchen 1969 DNB 450887766 Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen Band 45 Paul Michels Nikolaus Rodenkirchen Franz Herberhold Kreis Brilon Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung Munster 1952 DNB 453372236 Dietmar Holmer Zur Baugeschichte der Pfarrkirche St Ludgerus Alme 1990 Heinrich Otten Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975 Bonifatius Verlag Paderborn 2009 ISBN 978 3 89710 403 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Ludgerus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bericht uber die Ludgerusreliquie und Foto der KircheEinzelnachweise Bearbeiten Georg Dehio Ursula Quednau wiss Ltg Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Band II Westfalen Deutscher Kunstverlag 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 S 197 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Band 2 Westfalen Deutscher Kunstverlag Munchen 1969 S 6 Dietmar Holmer Zur Baugeschichte der Pfarrkirche St Ludgerus Alme 1990 Brilon Seltene Fledermausart in St Ludgerus KircheWestfalenpost am 9 August 202251 4563 8 62374 Koordinaten 51 27 22 7 N 8 37 25 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Ludgerus Alme amp oldid 233490110