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Die evangelisch lutherische Pfarrkirche St Johannis in Gemunda in Oberfranken einem Gemeindeteil von Sesslach im Landkreis Coburg stammt aus dem Jahr 1515 Pfarrkirche Gemunda Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine dem heiligen Bartholomaus geweihte Kirche ist aus dem Jahr 1401 uberliefert als die Herren von Lichtenstein die Dorfherrschaft innehatten Der spatmittelalterliche Chor wurde gemass in einer Bauinschrift das Jahr 1515 auf 1537 wurde das Gotteshaus als Pfarrkirche bezeichnet Vor 1549 erfolgte eine Vergrosserung des Kirchenraums Zwischen 1566 und 1568 liess die Gemeinde den baufalligen Kirchturm durch einen Neubau mit 35 Meter Hohe ersetzen und im Kirchenschiff Emporen einbauen Mit Johannes Molerus predigte ab 1590 der erste evangelische Pfarrer in der Kirche nachdem die Herren von Bibra die Reformation eingefuhrt hatten Grossere Reparaturen sind fur 1695 und 1736 belegt 1787 wurde das Langhaus bei einem Umbau um 3 6 Meter verlangert bei den Aussenmauern um 0 9 Meter erhoht und mit einer Holzempore versehen Der Bauabschluss ist mit der Jahreszahl unter dem Wappen des Wurzburger Bischofs dokumentiert 1 Nach dem Ende der Regentschaft des Furstbischofs von Wurzburg wurden 1806 die Grafen von Ortenburg Patronatsherren der Kirche Turmreparaturen erfolgten 1836 neu Glocken folgten 1850 und 1923 eine Neueindeckung des Turmes Ein Innenrestaurierung unter anderem mit dem Einfugen von Glasgemalden des Munchner Kunstlers Josef Reisel in die Chorfenster liess die Kirchengemeinde 1950 bis 1954 durchfuhren Renovierungen erfolgten zwischen 1980 und 1982 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp ChorraumDie Johanniskirche steht ortsbildpragend auf einer kleinen Anhohe am Ende der unteren Dorfstrasse im Sudwesten von Gemunda Die Saalbaukirche hat einen eingezogenen gotischen Chor zu einer Achse mit Dreiachtelschluss Vier Spitzbogenfenstern mit Masswerk in Fischblasen zwei mit drei Bahnen und zwei mit zwei Bahnen erhellen den Chor der von einer verputzten Flachdecke uberspannt wird Der Chor offnet sich gegen das in der Achse nach Suden verschobene Langhaus rechteckig mit ausgerundeten Ecken Die Fassade des Chores besteht aus unverputzten Sandsteinquadern Sie ist durch kraftige einfach gestufte Strebepfeiler mit steilen Pultverdachungen und aufgesetzten mit Blendmasswerk verzierten Giebeln sowie umlaufend durch Sockel und Sohlbankgesims mit Kehle gegliedert 2 Das Langhaus ist dreiachsig und wird auch von einer flachen Putzdecke mit einer breiten Hohlkehle uberspannt In den drei Gebaudeseiten befinden sich jeweils in der Mitte flachbogige Eingange im Suden zugemauert daruber ein niedriges und seitlich jeweils ein hohes flachbogiges Fenster Den Innenraum pragt einen eingeschossige an drei Seiten umlaufende breite Holzempore Diese steht auf toskanischen Saulen und hat Brustungen die durch Pfosten und Kreisfelder dazwischen Rahmenfelder gegliedert ist Die Treppenaufgange sind in den Ecken angeordnet Die Aussenwande des Langhauses mit seinem abgewalmten Satteldach bestehen aus verputztem Brocken und Quadermauerwerk Aus unverputztem Sandstein sind die Ecklisenen und an Fenstern und Turen die flachbogigen Rahmen mit Keilsteinen Am Nordportal befinden sich zusatzlich eine Verdachung mit einem Gesims und links davon mit zwei Schilden das Wappen des Wurzburger Hochstiftes mit Krone Schwert und Krummstab sowie die Jahreszahl 1787 Uber dem Westportal ist das Allianzwappen mit Decke Helmzier Helm und Kleinod der ganerblichen Patronatsherren von Lichtenstein und von Hessberg Ein geschlossener spitzbogiger Eingang in der Nordwand und zwei vermauerte Spitzbogenfenster in der Sudwand belegen spatmittelalterliches Mauerwerk 2 Der Kirchturm an der nordlichen Chorflanke besitzt vier Geschosse die aussen durch Kehlgesimse getrennt sind Im Turmsockelgeschoss ist die Sakristei angeordnet die von einem Kreuzgratgewolbe uberspannt wird und mit dem Altarraum durch einen spitzbogigen Zugang verbunden ist Wenige rechteckige Fenster beziehungsweise Lichtschlitze in den unteren Etagen und vier spitzbogige Schalloffnungen von denen drei mit Masswerk ausgestattet sind kennzeichnen den Turm Im dritten Geschoss der Ostseite befindet sich ein Allianzwappen derer von Lichtenstein und von Hessberg im zweiten Geschoss der Nordseite ein Allianzwappen derer von Bibra und von Wolfskeel mit der Jahreszahl 1567 Ein verschieferter Spitzhelm uber einem profilierten Traufgesims bildet den oberen Abschluss 2 Ausstattung Bearbeiten nbsp SakramentshauschenUber einem wohl spatmittelalterlichen Steinstipes des Altars steht ein neugotisches Retabel von 1907 mit einem Predellengemalde von 1920 ein Werk von Julius Hellmer aus Kassel In der Ecke zwischen dem Turm und der nordostlichen Chorschlussseite befindet sich ein Sakramentshauschen das um 1515 datiert wird Uber der Rechtecknische tritt aus der Wand eine Kuppelhaube hervor Neben der Nische stehen auf spitzen Konsolen zwei Statuen die mannliche Heilige mit einem Buch darstellen Den Abschluss bildet ein schmiedeeisernes Nischenturchen mit einem Schieberiegelschloss 2 Die Kanzel befindet sich am sudlichen Chorbogenpfeiler und wird um 1787 datiert Sie wurde wohl 1901 verandert und hat einen schlichten vierseitigen Korpus aus Holz Der Taufstein aus dem 17 Jahrhundert stammend besteht aus Sandstein Orgel Bearbeiten nbsp Orgel1746 wurde eine Orgel aufgestellt die sich uber dem Altar befand 1902 ersetzte der Nurnberger Orgelbauer Johannes Strebel die Barockorgel Das Instrument befindet sich auf der Westempore und hat zwei Manuale Pedal sowie zwolf Register Der Orgelprospekt besteht aus drei Rundfeldern Das mittlere Feld ist hoher und wird durch zwei Saulen auf Volutenkonsolen eingerahmt Den oberen Abschluss bilden Vasen Auf den oberen Gesimsen sind seitlich Segmentgiebelschenkel und in der Mitte ein Rundbogengiebel aufgesetzt Die Vorderfullungen des Untergehauses zeigen verkropfte Rahmen 3 1999 wurde das Instrument von der Firma Hey restauriert Literatur BearbeitenKarl Ludwig Lippert Landkreis Staffelstein Bayerische Kunstdenkmale Band 28 Deutscher Kunstverlag Munchen 1968 DNB 457441232 S 113 114 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien dekanat michelau de Kirchengemeinden GemuendaEinzelnachweise Bearbeiten Lothar Hofmann Denkmale Region Coburg Neustadt Sonneberg Orte der Einkehr und des Gebets Historische Sakralbauten Ein Fuhrer durch die Kirchen der Landkreise Coburg und Sonneberg Verlag Geratemuseum des Coburger Landes Ahorn 2007 ISBN 3 930531 04 6 S 86 a b c d Karl Ludwig Lippert Landkreis Staffelstein Deutscher Kunstverlag Munchen 1968 S 113 114 Hermann Fischer Theodor Wohnhaas Alte Orgeln im Coburger Land Teil IV Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1980 S 124 Kirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Michelau Altenkunstadt Kreuzbergkirche Bad Staffelstein Dreieinigkeitskirche Bischwind Evangelische Kirche Buch am Forst St Maria Magdalena Burgkunstadt Christuskirche Gemunda in Oberfranken St Johannis Gleussen Evangelische Kirche Heilgersdorf Evangelische Kirche Herreth St Jacobus Maior Lahm Schlosskirche Lichtenfels Martin Luther Kirche Michelau in Oberfranken St Johannes Mitwitz St Jakob Neuensorg Auferstehungskirche Obristfeld St Nikolaus Redwitz an der Rodach St Agidius Schney St Maria Schottenstein St Pankratius Schwurbitz Evangelische Kirche Strossendorf St Katharina Tambach Joachim von Ortenburg Kirche Zapfendorf Auferstehungskirche 50 22465 10 80572 Koordinaten 50 13 28 7 N 10 48 20 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannis Gemunda amp oldid 227264738