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St Johannes Evangelist Marburg Die KugelkircheOrt MarburgKonfession romisch katholischDiozese Bistum FuldaPatrozinium Johannes EvangelistBaujahr von 1492 1495 bis um 1520Bautyp SaalkircheFunktion Pfarrkirche ehem KlosterkircheDie Kirche Sankt Johannes Evangelist auch Kugelkirche genannt ist eine katholische Pfarrkirche in Marburg Sie befindet sich in der Oberstadt und ist der jungste mittelalterliche Sakralbau Marburgs Innenraum mit HochaltarNetzgewolbe und Orgel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Bau der Kugelkirche begann 1492 1495 und wurde um 1520 beendet Das Gebaude gehort zum ehemaligen Kloster der Kugelherren die der Gemeinschaft der Bruder vom gemeinsamen Leben angehorten Der Name der Kirche Kugelkirche sowie der Name der Strasse in der sie steht Kugelgasse leiten sich von der Kopfbedeckung der Bruder ab Sie trugen eine Mutze mit langem Zipfel die Gugel genannt wurde Nach der Auflosung des Klosters im Jahre 1527 wurde die Kirche der neu gegrundeten Marburger Universitat vermacht Danach wurde sie zeitweise als Aula oder als Horsaal von der theologischen Fakultat genutzt Seit 1827 ist sie im Besitz der katholischen Kirchengemeinde und wird von dieser als Pfarrkirche benutzt Die Sakristei wurde 1929 von dem Marburger Architekten Karl Rumpf angebaut 1967 wurde eine grundlegende Restaurierung durchgefuhrt in der vor allem der Chorraum neu gestaltet wurde um ihn den veranderten liturgischen Bedurfnissen aufgrund der Liturgiereform anzupassen 1 Architektur BearbeitenBei der Kugelkirche handelt es sich um einen einschiffigen Bau zu sechs Jochen mit Funfachtel Schluss und mit einem westlich vorgelagerten Querhaus Die beiden westlichen Joche haben niedrigere Seitenraume da sie am Ende des 19 Jahrhunderts im Innern durch Emporen verandert wurden Die Nordseite der Kirche ist fensterlos aber die grossen Fenster der Sudseite und des Chores schaffen einen hellen lichterfullten Raum und verfugen uber ein spatgotisch aufgelostes Masswerk Das reiche Netzgewolbe aus dem Jahr 1516 ruht auf dunnen der Wand vorgelagerten Diensten Es ist zwischen den Gewolberippen mit gotischen Fresken in Form von Strahlkranzen und Blattwerk geschmuckt Die dunnen Dienste fuhren im Langhaus bis unterhalb der Fensterbanke wo sie mit in einer glatten Schrage abschliessen Im Chorraum hingegen fuhren sie bis auf einen Sockel herab aber wirken auch hier nicht als Trager sondern eher als Wandgliederung Die Rippen kreuzen sich in der Kapitellzone verlaufen in der Wand und sitzen somit nicht auf Konsolen oder Diensten Der Gurtbogen spaltet sich nach dem ersten Drittel seine Gesamtlange in zwei Arme die jeder dem seitlich liegenden Schlussstein zustrebt Durch die sich kreuzenden Rippen und den sich spaltenden Gurtbogen entsteht eine Reihe von Schnittpunkten die das Netzgewolbe bilden Die Schlusssteine sind mit Wappen und teilweise stilisiertem oder naturalistischem Rankenwerk geschmuckt Ausstattung Bearbeiten nbsp Der einige Meter hohe Wandtabernakel an der NordwandEine von 1516 stammende spatgotische Malerei uberzieht mit floral ornamentalen Linien die Schnittpunkte des Gewolbes An der Nordseite befindet sich ein grosser Tabernakel in Form eines zierlich durchbrochenen gotischen Turmhelmes Vom Ende des 19 Jahrhunderts stammt ein neugotischer Hochaltar der uber ein Marienprogramm verfugt dessen Holzfiguren zum Teil spatgotisch sind und auf das Ende des 15 Jahrhunderts datiert werden Unter der Empore befindet sich ein neugotischer Elisabethaltar Der Taufstein wird aus reichen neugotischen Formen gebildet Orgel BearbeitenDie Orgel der Kugelkirche wurde 1976 von Gerald Woehl Marburg erbaut Das rein mechanische Instrument hat 38 Register auf 4 Manualen und Pedal Besonderheit ist dass das Hauptwerk keine Trompeten enthalt sondern dafur im IV Manualwerk Trompeteria entsprechende Register ausgelagert sind 2 I Oberwerk C 1 Rohrflote 8 2 Gambe 8 3 Voce celeste 8 4 Prinzipal 4 5 Traversflote 4 6 Oktave 2 7 Sesquialtera II 2 2 3 8 Larigot 1 1 3 9 Scharf IV10 Krummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C 11 Bordun 16 12 Prinzipal 8 13 Schwebung 8 14 Oktave 4 15 Flote 4 16 Quinte 2 2 3 17 Oktave 2 18 Quinte 1 1 3 19 Oktave 1 20 Mixtur IV21 Vox Humana 8 Tremulant III Brustwerk C 22 Gedackt 8 23 Rohrflote 4 24 Nasard 2 2 3 25 Flageolet 2 26 Terz 1 3 5 27 Sifflote 1 IV Trompeteria C 28 Trompete 8 29 Trompete 4 30 Trompete Diskant 8 31 Trompete Bass 4 32 Cornett V Diskant 8 Pedal C 33 Subbass 16 34 Prinzipal 8 35 Oktave 4 36 Mixtur VI37 Posaune 16 38 Trompete 8 Koppeln I II III II IV II I P II P III P IV P Spielhilfen Sperrventile Hauptwerk Pedal nbsp Geschlossener Flugelaltar nbsp Geoffneter Flugelaltar nbsp ElisabethaltarLiteratur BearbeitenJoseph Boymann Marburg als Kunststadt Marburg 1924 S 38 40 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Hessen I Regierungsbezirke Giessen und Kassel Munchen Berlin 2008 S 625 Rainer Kieselbach und Klaus Laaser Hrsg Marburg Marburg 2001 Katrin Petter Kugelkirche katholische Pfarrkirche und Kugelkloster Institutsgebaude In Ellen Kemp Hg Marburg Architekturfuhrer Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte der Pfarrei St Johannes Evangelist auf www st johannes marburg de Zur Disposition der Orgel der Kugelkirche Memento vom 27 Mai 2010 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannes Evangelist Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www st johannes marburg de50 808472222222 8 7662222222222 227 Koordinaten 50 48 30 5 N 8 45 58 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannes Evangelist Marburg amp oldid 228834005