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Die Kirche St Jakob Sankt Jakobus der Jungere in Luttich franzosisch Saint Jacques le Mineur de Liege die ehemalige Abteikirche der Benediktiner von St Jakob in Luttich wurde 1015 von Furstbischof Balderich II dem Nachfolger Notgers gegrundet Als die fruhere Stiftskirche St Peter zerstort wurde wurde daraus die Stiftskirche St Jakobus Nach dem Konkordat von 1801 wurde die Stiftskirche St Jakobus zur Pfarrkirche der Hauptkreuzgang zum Park umgestaltet und die abgerissenen Klostergebaude wurden durch moderne Gebaude ersetzt St Jakob Luttich Der romanische WestbauInnenansichtChorGewolbeBlick auf Empore mit Orgelprospekt und RuckpositivOrgelprospekt mit RuckpositivInneres der Vorhalle Inhaltsverzeichnis 1 Die Abteikirche 2 Von der Stiftskirche zur Pfarrkirche 3 Beschreibung 3 1 Aufbau und Abmessungen 3 2 Glasmalereien 4 Verzeichnis der Kunstler 5 Zitat 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseDie Abteikirche BearbeitenDie Abtei ist seit jeher dem heiligen Jakobus dem Jungeren geweiht obwohl der andere Apostel mit demselben Namen Jakobus oft mit ihr in Verbindung gebracht wird Von Anfang an war die Klosterschule beruhmt und die Abtei bluhte auf die Monche grundeten das Kloster Lubin in Polen sowie das Priorat St Leonhard im nordlichen Bezirk von Luttich In der Klosterkirche befand sich das Grab eines auslandischen Bischofs namens Johannes ein Sarkophag mit Tuffsteinbett bekleidet mit Pontifikalgewandern mit dem Kopf unter einem Baldachin und den Fussen unter einer Konsole Das Original wurde 1906 in St Jakob durch eine Kopie des Lowener Bildhauers Paul Roemaet ersetzt und in die St Pauls Kathedrale uberfuhrt und im Archidiakonat der Schatzkammer der St Pauls Kathedrale wieder aufgestellt Uber den italienischen Exil Bischof Johannes der von Otto III als Maler zur Ausschmuckung der Aachener Kirche gerufen wurde ist nicht viel bekannt Sein Epitaph erhielt vom Chronisten Gilles d Orval um 1250 die Inschrift in lateinischer Sprache ubersetzt Bleib stehen lies was du siehst und moge dein zartes Herz sich meiner erbarmen Das Grabmal verkundet was ich bin die Inschrift was ich war In Italien geboren mit dem Pontifikat bekleidet musste ich Johannes von meinem Bischofssitz fliehen Ohne Ehre verbannt wurde ich in diese Regionen geschickt Die barmherzige Stadt Luttich verlieh mir ein Asyl Sankt Jakob gedenke deines treuen Schulers es war auf meinen Rat hin dass dieses Haus zu deinen Ehren gebaut wurde Johannes soll Bischof Balderich Notgers Nachfolger zum Bau des Benediktinerklosters St Jakob geraten haben es war Abt Jean de Coronmeuse 1507 1525 Erbauer der gotischen Kirche der das Grabmal von Bischof Johannes restaurierte und Dekan Emile Scoolmeester der das Denkmal 1906 rettete Im neuen Mausoleum werden die Gebeine des Pralaten aufbewahrt und die Uberlieferung berichtet dass an ihnen Wunder geschehen sind 1 Von der Stiftskirche zur Pfarrkirche BearbeitenDie Abtei St Jakob wurde am 28 Mai 1785 von Papst Pius VI sakularisiert und in eine Stiftskirche fur funfundzwanzig Kanoniker umgewandelt Kaiser Joseph II genehmigte diese Anderung am 31 Juli 1785 Derselbe Papst hob am 27 Juni 1786 die Abtei Saint Gilles St Agidius auf und vereinigte ihre Einkunfte mit denen von St Jakob wo sieben neue auf funf reduzierbare Kanonikate fur die Monche von Saint Gilles eingerichtet wurden Das neue Kapitel bestand dann aus dreissig Kanonikern wie die der anderen Lutticher Stiftskirchen Nach dem Konkordat von 1801 zwischen Napoleon Bonaparte und Papst Pius VII wurde die Kirche 1803 als Pfarrkirche wieder fur Gottesdienste freigegeben Im selben Jahrhundert von 1832 bis 1869 2 wurde sie von den Architekten Jean Charles Delsaux und Auguste van Assche restauriert Die zweite grosse Restaurierung fand zwischen 1972 und 1975 statt als bei archaologischen Ausgrabungen die Reste der romanischen Krypta und die Fundamente der ursprunglichen Kirche entdeckt wurden Beschreibung BearbeitenDie heutige spatgotische Kirche deren Bau im Jahr 1538 abgeschlossen wurde ersetzte die fruhromanische Kirche Das Gewolbe und seine Malereien stammen aus der gleichen Zeit ebenso wie die Glasmalereien im Chor aus den Jahren 1525 1531 Das im Jahr 1558 hinzugefugte Renaissanceportal wird Lambert Lombard zugeschrieben Die ursprungliche Kirche hatte einen romanischen Vorbau und einen achteckigen Glockenturm aus der Zeit um 1170 2 Nur der Vorbau mit einem der drei Turme ist erhalten geblieben Zu den bemerkenswertesten Werken gehoren das Kirchenschiff mit ungewohnlich reicher spatgotischer Ornamentik das aussergewohnliche Gewolbe im Mittelschiff mit mehr als 150 Schlusssteinen das Gestuhl aus dem 14 Jahrhundert das Orgelgehause im Renaissancestil und das Orgelwerk das von Orgelbau Schumacher in Eupen rekonstruiert wurde das beruhmte Glasfenster mit den Wappen der 32 Zunfte 16 Jahrhundert die Barockstatuen von Del Cour und seiner Schule Ende des 17 Jahrhunderts und die Marienkronung Schnitzgruppe aus dem 14 Jahrhundert Ein sehr fein gearbeitetes Renaissancegrabmal aus der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts erinnert an Jean de Coronmeuse Die jochbreiten Seitenschiffsfenster sind mit Tudorbogen und reichem Masswerk unverwechselbar gestaltet und erinnern an den Perpendicular Style Die Orgel ist eine Rekonstruktion im Stil der historischen Orgel von Nicolaas Niehoff aus dem Jahr 1998 mit 35 Registern auf drei Manualen und Pedal die in das erhaltene Gehause der Orgel aus dem Jahr 1600 eingebaut wurde Dabei wurden die unteren Oktaven als kurze Oktaven ohne Halbtone gebaut und eine mitteltonige Stimmung hergestellt 3 Aufbau und Abmessungen Bearbeiten Die Kirche ist 90 m lang 30 m breit und 38 m 4 hoch Wie die meisten Kirchen hat auch St Jakob den Grundriss eines lateinischen Kreuzes Das Kirchenschiff hat sechs Joche und die Apsis ist funfseitig geschlossen und von Kranzkapellen umgeben Das Hauptschiff wird von Seitenschiffen flankiert Auf der Nordseite befindet sich eine spatgotische Vorhalle mit der Renaissancefassade von 1558 Glasmalereien Bearbeiten Die Glasfenster von St Jakob werden von einigen Autoren als die vielleicht schonsten in Belgien angesehen 5 6 der franzosische Archaologe Adolphe Napoleon Didron bezeichnete sie sogar als die besten die aus dem sechzehnten Jahrhundert erhalten geblieben sind 7 8 In der Apsis befinden sich funf Glasmalereien die zwischen 1525 und 1531 angefertigt und eingebaut wurden Sie wurden zwischen 1838 und 1841 von Jean Baptiste Capronnier restauriert Sie wurden grosstenteils von den Familien Hornes und de la Marck gestiftet nach Jahren des Hasses und der Feindschaft wahrend der Versohnung dieser Linien durch die Hochzeit von Marguerite Tochter von Jacques de Hornes mit Evrard Sohn von Evrard III de La Marck Das grosse Glasgemalde links neben der Apsis N IV nach dem Bezeichnungssystem des CVMA stammt aus dem Jahr 1531 und zeigt den Stifter Jacques de Hornes Ritter vom Goldenen Vlies kniend vor der Heiligen Dreifaltigkeit beschutzt vom Heiligen Jakobus hinter ihm knien seine beiden Ehefrauen Marguerite de Croy und Claudine de Savoie vor der Schmerzensmutter ihren Schutzpatroninnen und dem Symbol der Treue einem Hund Das Ganze ist umgeben von sechzehn vaterlichen und mutterlichen Wappen des Stifters im oberen Teil und im Flechtwerk sind Christus und Engel mit Attributen dargestellt Das folgende Glasgemalde N III wurde 1531 von Richard de Merode und Arnould le Blavier den Burgermeistern von Luttich gestiftet In der Mitte steht der heilige Johannes der Taufer mit dem Lamm Gottes zu beiden Seiten sind die Zeichen der Zweiunddreissig Guten Berufe von Luttich und im unteren Teil das Wappen der Stadt und ihre beiden Schutzpatrone dargestellt Unsere Liebe Frau und Sankt Lambertus Das nachste Fenster N II ist ein Geschenk von Jean de Hornes aus dem Jahr 1529 beschutzt vom Heiligen Lambert huldigt der Furstbischof in einem prachtigen Tempel in seinem Glasfenster der Heiligen Jungfrau und dem Jesuskind im oberen Teil die Figur des Heiligen Jakobus des Jungeren umgeben von den sechzehn Wappen des Stifters Das zentrale Fenster I wurde von Johannes von Cromois Abt von St Jakob in den Jahren 1506 1525 gestiftet es stellt das Opfer von Golgatha die Opferung Isaaks und die Eherne Schlange dar die beiden letzteren als alttestamentarische Vorbilder des Kreuzes Das nachste Fenster S II aus dem Jahr 1525 stellt den Heiligen Andreas mit den sechzehn Wappen des Stifters Evrard III de La Marck dar der vom Heiligen Christophorus beschenkt wird und vor dem Heiland kniet der seine Hand zum Segen erhebt Am letzten Fenster S III ist schliesslich Marguerite de Hornes Gemahlin von Evrard IV de La Marck dargestellt hinter ihr die Schutzpatronin und Maria umgeben von einem Glorienschein daruber der heilige Johannes der Evangelist und die Stifterwappen Verzeichnis der Kunstler Bearbeiten nbsp Bildhauerarbeiten im MittelschiffChronologische Liste der Kunstler die in der Kirche St Jakob gearbeitet haben oder deren Werke sich in der Kirche befinden Lambert Lombard 1506 1566 Architekt Arnold de Hontoire 1630 1709 Bildhauer Statue von Sankt Andreas Jean Del Cour 1631 1707 8 Skulpturen aus Lindenholz 1682 1696 Sankt Jakobus der Grosse 1682 Heiliger Benedikt 1684 Sankt Hubertus 1689 Heiliger Heinrich 1689 Sankt Nikolaus 1685 Nicht erhalten Heilige Scholastika 1691 Sankt Jakob der Jungere 1691 Unbefleckte Empfangnis 1696 Wurde nach Floreffe versetzt Louis Eugene Simonis 1810 1882 Bildhauer Edouard van Marcke 1815 1884 Maler Jean Charles Delsaux 1821 1893 Architekt Jules Helbig 1821 1906 Maler Auguste Van Assche 1826 1907 Architekt Jules Halkin 1830 1888 Bildhauer Joseph Osterrath 1845 1898 Glasmachermeister Zitat Bearbeiten Das Wunder von Luttich ist die Kirche von Saint Jacques Die Reisenden nennen schonere ich bezweifle dass es anmutigere gibt Es ist die gotische Architektur mit all dem Reichtum der arabischen Kunst aus der sie entstanden ist Desire Nisard Reiseerinnerungen 9 Literatur BearbeitenKarl Heinz Clasen Die gotische Baukunst Athenaion Akademische Verlagsgesellschaft Wildpark Potsdam 1930 S 189 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eglise Saint Jacques le Mineur Liege Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sammlung von 3D Panoramen zu St Jakob in Luttich Inventaire du patrimoine immobilier culturel IPIC Einzelnachweise Bearbeiten Liege La cite des princes eveques Du musee Curtius au tresor de la Cathedrale Feuillets de la Cathedrale de Liege Nr 53 59 2001 Visite du Tresor III Complement aux feuillets Nr 8 1993 Visite I et Nr 39 41 1998 Visite II a b Emile Poumon Abbayes de Belgique Office de Publicite Bruxelles 1954 S 95 Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 25 Dezember 2020 Louis Hendrix L eglise Saint Jacques a Liege Liege 1928 75 S Edmond Levy Histoire de la peinture sur verre en Europe et particulierement en Belgique Tircher Bruxelles 1860 partie 2 S 60 Louis Abry Recueil heraldique des bourguemestres de la noble cite de Liege ou l on voit la genealogie des eveques et princes de la noblesse et des principales familles de ce pais Jean Philippe Gramme 1720 S 253 Adolphe Napoleon Didron Bibliographie archeologique Annales archeologiques Band 14 1834 S 72 Gustave Ruhl L eglise Saint Jacques a Liege Liege 1907 28 S Desire Nisard Souvenirs de voyage Paris Michel Levy Freres 1864 2 Auflage 464 S S 292 Normdaten Geografikum GND 4798085 0 lobid OGND AKS LCCN n2018022487 VIAF 124292606 50 636994 5 570428 Koordinaten 50 38 13 2 N 5 34 13 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Jakob Luttich amp oldid 238210899