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St Georg und Florian ist eine unter Denkmalschutz stehende katholische Pfarrkirche 1 in Reicholzried einem Ortsteil von Dietmannsried im Landkreis Oberallgau Bayern 2 Kirche St Georg und Florian in Reicholzried Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 3 1 Fresken 3 2 Altare 3 3 Kanzel 3 4 Taufstein 3 5 Orgel 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste Kirche an dieser Stelle ein spatgotischer Bau aus dem 15 Jahrhundert wurde wahrend des Dreissigjahrigen Krieges 1632 zerstort und bis 1679 wieder errichtet Die Sebastianskapelle wurde im Jahr 1700 angebaut Die oberen Turmgeschosse wurden nach einem Blitzschlag 1719 und die Zwiebelhaube 1789 neu erbaut In den Jahren 1870 und 1921 fanden Renovierungen statt Baubeschreibung BearbeitenDas geostete Kirchengebaude befindet sich am sudlichen Ende von Reicholzried auf einer Anhohe Das Langhaus mit Rundbogenfenstern besteht aus drei Fensterachsen Die 1700 erschaffene holzgetafelte Decke wurde 1789 durch eine Flachdecke ersetzt Nordostlich an das Langhaus schliesst sich unter dem verlangerten Satteldach des Langhauses die Sebastianskapelle an Die Sebastianskapelle ist flachgedeckt zum Langhaus hin wie ein Seitenschiff geoffnet Der Ubergang vom Langhaus zur Sebastianskapelle bilden drei rundbogige Arkaden Die Arkaden stutzen sich auf zwei kurze Rundsaulen die auf einem achtseitigen Kapitellblock bzw einem quadratischen Sockel ruhen In der Sebastianskapelle sind zwei Rundfenster eingesetzt Eine klassizistische Holztur mit barocken Beschlagen befindet sich am nordlichen Seitenausgang Aussen am Seitenausgang ist eine Sandsteinfassung mit korinthisierenden Saulen gesprengtem Giebel und ovalem Oberlicht angebracht Der Giebel ist mit 1700 bezeichnet Eine zweistockige Empore ist an der Westwand des Langhauses vorhanden an dessen Ruckwand zwei Rundfenster eingesetzt sind Der Westausgang aus der Zeit um 1700 hat wie der nordliche Seitenausgang ebenfalls eine Sandsteinfassung In dieser rundbogig gefelderten Fassung ist eine gefelderte Holztur mit altem Beschlage vorhanden Im Vorzeichen befindet sich ein Netzgratgewolbe mit gedruckt spitzbogigen Seitenausgangen Unterhalb des Satteldachs ist ein Rundbogenfries Dieses befindet sich auch auf dem leicht vorkragenden Giebel An das Langhaus schliesst sich durch einen runden Chorbogen der eingezogene Chor an Der dreiseitig geschlossene Chor besteht aus drei Jochen und enthalt eine barocke Stichkappentonne Vormals befanden sich hier spatgotische Rippen die jedoch herausgeschlagen wurden Im Chor sind wie auch im Langhaus Rundbogenfenster wobei das ostliche vermauert ist Um den Chor umlaufend sind aussen ein hoher Sockel sowie zweifach abgestreppte Strebepfeiler mit Pultdach Unter dem Satteldach ist am Chor ein Rundbogenfries Der Kirchturm wurde aus Tuffsteinquadern errichtet Bis zur Erneuerung 1719 war der Kirchturm mit einem Satteldach gedeckt Auf dem quadratischen Kirchturm ist ein oktogonales Obergeschoss aufgesetzt auf diesem sitzt uber einem kraftigen Kranzgesims die Zwiebelhaube Die Sakristei befindet sich im nordlichen Chorwinkel und wurde 1922 in Richtung Osten erweitert Eine eisenbeschlagene Tur fuhrt von der Sakristei in den Chor Ausstattung Bearbeiten nbsp InnenansichtFresken Bearbeiten Die Fresken wurden 1789 von Franz Josef Hermann geschaffen Im Chor ist die Anbetung des Lammes durch die 24 Altesten dargestellt Das grosse Deckenbild mit Scheinarchitektur im Langhaus zeigt den Sieg des Christentums uber das Heidentum mit Glorie der beiden Titelheiligen Signiert ist das Deckengemalde mit Franz Josef Hermann 1789 Die vier Evangelisten sind in den Zwickeln dargestellt In der Kehle finden sich Fresken der zwolf Apostel in Grisaillemalerei Oberhalb der Empore ist die Austreibung der Handler aus dem Tempel zu sehen An der Emporenbrustung befinden sich Darstellungen drei gottlicher Tugenden Die Fresken an der Decke der Sebastianskapelle sind teilweise stark erneuert Zu sehen ist der heilige Sebastian mit Putten und Rustung Altare Bearbeiten Der Hochaltar und die Seitenaltare wurden 1758 von einem Kemptener Bildhauer geschaffen Sie sind marmoriert mit Rocailledekor Ursprunglich enthielt der Hochaltar ein barockes Altarbild das allerdings durch eine moderne Muttergottesfigur ersetzt wurde Diese wird von gekropften Doppelsaulen flankiert Auf Rocaillekonsolen befinden sich weiss gefasste Holzfiguren der Heiligen Georg und Florian Im Altarauszug daruber ist die bewegte Figur des Gottvaters zu sehen daruber eine Heiliggeisttaube umgeben von einem Strahlenkranz mit Puttenkopfen Am Tabernakel mit Kruzifix und Lamm befinden sich zwei moderne Putten Die Seitenaltare folgen in ihrem Aufbau dem des Hochaltars und enthalten ein von Saulen flankiertes Altarbild Am linken Seitenaltar zeigt das Altarbild die Anbetung der Hirten vor den Saulen befinden sich die Figuren der Heiligen Joachim und Anna Rechts am Seitenaltar ist die Anbetung der Heiligen Drei Konige zu sehen Die Figuren vor den Saulen stellen den Apostel Petrus und die heilige Magdalena dar Beide Altarblatter sind mit Franz Josef Hermann 1786 signiert Kanzel Bearbeiten Die fruhklassizistische Kanzel entstand um 1789 vermutlich unter Mitwirkung Franz Xaver Feuchtmayrs Der dreiteilig gerundete Korb enthalt Stuckmarmorfelder Die Ruckwand mit der Kanzeltur ist mit einer von Putten gehaltenen Draperie umgeben Auf dem Schalldeckel mit Lambrequin sind Putten mit einer Gesetzestafel Taufstein Bearbeiten Der Taufstein befindet sich in der Sebastianskapelle und stammt aus der Zeit um 1700 Auf der achteckigen Sandsteinsockelplatte ist ein runder Fuss mit Muschelbecken aus Rotmarmor gefertigt Der Deckel mit Akanthusschnitzwerk wird von einer weiss goldgefassten Schnitzgruppe der Taufe Christi gekront Die Schnitzgruppe stammt von 1760 Orgel Bearbeiten Um 1802 war eine acht Register umfassende Orgel mit einem Manual und vermutlich angehangtem Pedal vorhanden 1899 baute Heinrich Koulen Augsburg das heutige Instrument im System der pneumatischen Taschenlade mit freistehendem Spieltisch und neobarockem Prospekt 1982 tauschte die Firma Zeilhuber Altstadten die Oboe 8 im Schwellwerk aus vermutlich wegen Anobienbefall Josef Maier Hergensweiler reinigte die Orgel 1998 ersetzte die Prospektpfeifen aus Zink gegen Zinnpfeifen und entfernte aus Platzgrunden und in Einverstandnis mit dem Orgelsachverstandigen den historischen Tret und Magazinbalg Als Ersatz wurde im Untergehause ein neuer wesentlich kleinerer Balg eingebaut Das Gehause erhielt von Gebhard Eyerschmalz Reicholzried eine zu den Altaren korrespondierende Farbfassung Die Orgel stellt eines der wenigen technisch und klanglich original erhaltenen Instrumente der Firma Koulen dar und ist ein Denkmal der suddeutschen Orgelromantik I Hauptwerk C Bourdon 16 Principal 8 Gamba 8 Flaut major 8 Dolce 8 Octav 4 Octav 2 Cornet Mixtur 2 2 3 Anm 1 II Schwellwerk C Lieblich Gedeckt 8 Salicional 8 Vox coelestis 8 Traversflote 4 Oboe 8 Pedal C Subbass 16 Oktavbass 8 Koppeln II I I P II P Superoctavkoppel II I Oberoktave ausgebaut Spielhilfen Crescendo Tritt mit Anzeiger SchwelltrittAnmerkungen 2 2 3 2 Octav 2 1 1 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Georg und Florian Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenMichael Petzet Stadt und Landkreis Kempten Bayerische Kunstdenkmale Band 5 Deutscher Kunstverlag Munchen 1959 DNB 453751636 S 132 134 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Deutscher Kunstverlag Munchen und Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03116 6 S 911 912 Einzelnachweise Bearbeiten Reicholzried St Georg In Bistum Augsburg de Abgerufen am 26 Dezember 2022 Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Eintragung D 7 80 119 23 47 815062 10 251631 Koordinaten 47 48 54 2 N 10 15 5 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Georg und Florian Reicholzried amp oldid 235530526