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St Gangolf ist eine katholische Pfarrkirche im Gartnerviertel von Bamberg Die ehemalige Stiftskirche ist der in seiner Grundsubstanz aus dem dritten Viertel des 11 Jahrhunderts stammende alteste erhaltene Sakralbau der Stadt St Gangolf von Westen April 2011Sudturm von Sankt Gangolf mit SonnenuhrSt Gangolf auf dem Stadtplan von Georg Braun und Franz Hogenberg um 1617 Inhaltsverzeichnis 1 Sankt Gangolf 2 Geschichte 3 Architektur 4 Orgel 5 Glocken 6 Geistliche an dieser Kirche 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksSankt Gangolf BearbeitenDer Heilige Gangolf lebte im 8 Jahrhundert in Burgund Nachdem er sich von seiner untreuen Ehefrau getrennt hatte ermordete ihn sein Nebenbuhler im Schlaf Gangolf wurde ab dem folgenden Jahrhundert als Martyrer verehrt und seine Reliquien kamen mit den Jakobspilgern nach Deutschland In der Kirche befindet sich ein Teil des Hauptes des Heiligen Gangolf das vermutlich aus Eichstatt stammt Geschichte BearbeitenDas dem Patronat der Heiligen Maria und Gangolf anvertraute Stift wurde 1057 59 durch Bischof Gunther von Bamberg zusammen mit dem Grafen Reginold Waldpot von Zwernitz gegrundet Der urkundlichen Uberlieferung nach befand sich die zugehorige Kirche eine flach gedeckte Basilika mit Chor und Apsis 1059 bereits im Bau und wurde vermutlich 1063 geweiht Im fruhen 12 Jahrhundert erfolgte in der Zeit des Bischofs Otto die Erweiterung um zwei Turme wobei in kurzer zeitlicher Abfolge zuerst der Nord und dann der Sudturm entstand Nachrichten uber einen Brand aus dem Jahr 1185 sind im Dach uber dem Mittelschiff dokumentiert dessen Holz nach dendrochronologischer Untersuchung 1181 84 geschlagen wurde und somit zu den altesten erhaltenen Dachwerken in Deutschland gehort Der Ausbau der Turme auf die endgultige Hohe in ihre fruhgotischen Formen ist um 1300 zu datieren Aus der gleichen Zeit stammt die Vorhalle zwischen den Turmen Im Laufe des 14 Jahrhunderts entstanden die Sakristei sowie die schlichten rechteckigen Kapellen auf der Sudseite Mitte des 15 Jahrhunderts erfolgte eine umfangreichere Gotisierung des Innenraums Wohl unter weitgehender Wahrung der altesten Bausubstanz wurde das Langhaus mit neuen Spitzbogenarkaden unterfangen sowie ein neuer Chor mit Kreuzrippengewolbe errichtet Wahrend die fruhbarocken Turmhauben schon auf das Jahr 1671 zuruckgehen konnte die Barockisierung die das Innere der Kirche in ihrer reichen Ausstattung am deutlichsten pragt erst 1753 in Angriff genommen werden Aus dieser Zeit stammen die Einwolbung des Langhauses sowie die Kapellen am nordlichen Seitenschiff fur die ein Kreuzgangflugel aufgegeben wurde Das Kollegiatstift wurde 1803 im Zuge der Sakularisation aufgelost Die Kirche wurde Pfarrkirche die Propstei Pfarrhof im Stiftsgebaude war eine Schule untergebracht 1901 wurde vor dem Haupteingang an der Westseite eine weitere historisierende Vorhalle nach Planen von Hans Schurr errichtet Die letzte umfangreiche Restaurierung erfolgte 2016 19 Architektur Bearbeiten nbsp InnenraumDie Kirche wurde als Stiftskirche in Form einer dreischiffigen Basilika auf ostlichem Querschiff erbaut und im fruhen 12 Jahrhundert mit zwei Turmen erweitert Die Kirche enthalt Stilelemente der Romanik der Gotik des Rokoko und der Moderne Orgel BearbeitenDie Orgel wurde 1972 von der Firma Eisenbarth erbaut Sie besitzt 24 Register verteilt auf zwei Manualen und Pedal Die Spieltraktur ist mechanisch die Registertraktur elektrisch Das Instrument hat folgende Disposition 1 I Hauptwerk C g31 Pommer 16 2 Prinzipal 8 3 Gedackt 8 4 Oktave 4 5 Nachthorn 4 6 Oktave 2 7 Mixtur V 1 1 3 8 Trompete 8 II Schwellwerk C g39 Holzflote 8 10 Spitzgambe 8 11 Prinzipal 4 12 Rohrflote 4 13 Schwegel 2 14 Sesquialter II 2 2 3 1 3 5 15 Scharff V 1 16 Franzosisch Krummhorn 8 17 Schalmey 4 Tremulant Pedal C f118 Prinzipal 16 19 Subbass 16 20 Oktave 8 21 Gedackt 8 22 Choralbass 4 23 Hintersatz V 2 2 3 24 Posaune 16 Koppel II I I P II P Spielhilfen 2 freie Kombinationen 1 PedalkombinationGlocken BearbeitenDie beiden Glocken aus dem 14 Jahrhundert zahlen zu den klanglich bedeutendsten Bambergs Im Jahre 1985 erganzte die Glockengiesserei Rudolf Perner vier Glocken Die Aufhangung der Heinrichsglocke und insbesondere der alten Gangolfsglocke von 1311 an tief verkropften Stahljochen fuhrte zu klanglichen Einbussen 2 Nr Name Gussjahr Giesser Durchmesser mm Masse kg Schlagton HT 1 16 1 Heinrich 1985 Rudolf Perner 1403 1500 d1 02 Kunigunde 1985 Rudolf Perner 1275 1235 e1 13 Gangolf 1311 unbekannt 1245 1500 fis1 34 Angelus Domini 14 Jh unbekannt 1122 1100 g1 05 Maria 15 Jh Nurnberger Giesser 926 505 h1 06 Otto 1985 Rudolf Perner 715 210 d2 07 Gangolf 1985 Rudolf Perner 633 145 e2 2Geistliche an dieser Kirche BearbeitenMelchior Ignaz Stenglein 1745 1827 katholischer Theologe Geistlicher und Hochschullehrer Kapitular und Scholastiker am Stift Johann Schweitzer Pfarrer und Historiker Georg Meixner Pfarrverweser 1937 1941 Domkapitular bayerischer PolitikerEinzelnachweise Bearbeiten Informationen uber die Orgel Memento des Originals vom 18 April 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www orgelsite nl Claus Peter Glocken Gelaute und Turmuhren in Bamberg Heinrichs Verlag Bamberg 2008 S 170ff Literatur BearbeitenClaus Peter Glocken Gelaute und Turmuhren in Bamberg Heinrichs Verlag Bamberg 2008 ISBN 978 3 931432 14 0 Gerd Zimmermann Bamberg Sankt Gangolf Schnell Kunstfuhrer Nr 1172 2 Auflage 1998 Verlag Schnell amp Steiner Regensburg ISBN 3 7954 6047 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Gangolf Bamberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der Kirchengemeinde St Gangolf in Bamberg St Gangolf Bamberg Basisdaten und Geschichte St Gangolf ein Stiftsdorf in Bamberg in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte49 897222222222 10 896666666667 Koordinaten 49 53 50 N 10 53 48 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Gangolf Bamberg amp oldid 237034085