www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kirche St Franziskus ist die romisch katholische Kirche von Huttwilen im Kanton Thurgau Es handelt sich um den einzigen Kirchbau des Architekten Justus Dahinden im Thurgau Kirche St Franziskus TurmAnsicht von Westen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte und Namensgebung 1 2 Entstehungs und Baugeschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Ausseres und Glocken 2 2 Innenraum und kunstlerische Ausstattung 2 3 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte und Namensgebung Bearbeiten Ruinen aus der Romerzeit belegen dass Huttwilen eine der altesten Siedlungen im Thurgau ist Im Jahr 817 wird Huttinvillare erstmals urkundlich erwahnt 1256 wird ein eigener Priester von Huttwilen in einem Dokument des Klosters Feldbach genannt Archaologische Funde weisen eine erste Kapelle aus dem 13 Jahrhundert nach die dem Hl Michael dem Hl Pankraz und der Hl Margareta geweiht gewesen sein soll Um 1450 wurde dieses Kapelle erweitert Fresken haben sich aus vorreformatorischer Zeit erhalten welche in den Neubau der katholischen Kirche 1965 ubertragen wurden Im Mittelalter wurde der Kirchensatz von Huttwilen vom Bischof von Augsburg verliehen ging aber 1466 erstmals und ab 1622 definitiv an das Kloster Ittingen uber 1524 wurde beim Ittinger Sturm das Pfarrhaus geplundert in dem ein Monch aus dem Kloster Ittingen lebte Kurz danach zog ein evangelischer Geistlicher ins mehrheitlich evangelisch gewordene Dorf Dieser war ab 1551 auch fur Uesslingen zustandig Ab 1551 wurde die Kirche von Huttwilen paritatisch gebraucht 1654 vergrosserten die Huttwiler ihre Kirche Bis 1843 war das Kloster Ittingen fur einen Geistlichen in Huttwilen besorgt ab da wahlte die Pfarrei ihren Geistlichen selber 1856 1859 gestaltete der Frauenfelder Architekt Johann Joachim Brenner die Kirche ein letztes Mal um Mit dem Neubau der evangelischen Kirche Huttwilen 1963 und der katholischen Kirche 1966 wurde das paritatische Verhaltnis aufgelost Die alte Dorfkirche wurde wegen des Neubaus der katholischen Kirche 1964 abgebrochen 1 Entstehungs und Baugeschichte Bearbeiten Bereits 1921 hatten die Katholiken von Huttwilen begonnen Geld fur einen eigenen Kirchenbau zu sammeln Ahnlich wie in der unmittelbar vorher realisierten Kirche Maria Kronung in Zurich Witikon gestaltete der Zurcher Architekt Justus Dahinden 1964 1965 die neue katholische Kirche von Huttwilen als Zelt Gottes Franziskus von Streng der Bischof von Basel stiftete fur diesen Kirchbau den Betrag von 290 000 Franken Dieses Geld war im Bistum Basel anlasslich des 25 Jahr Jubilaums des Bischofs gesammelt worden Aus diesem Grund durfte die Kirche von Huttwilen dem Namenspatron des Bischofs dem Hl Franz von Assisi geweiht worden sein 2 Am 23 Januar 1966 weihte Franziskus von Streng die neu errichtete katholische Kirche von Huttwilen ein 3 Die Kirche St Franziskus gehort seit dem 1 Januar 2012 zum Pastoralraum Frauenfeld In Huttwilen leben Stand 2013 361 Katholiken 4 nbsp Dachkonstruktion TeilansichtBaubeschreibung BearbeitenAusseres und Glocken Bearbeiten Die Kirche St Franziskus befindet sich im Dorfzentrum in Nachbarschaft zur Evangelischen Kirche Huttwilen auf abfallendem Gelande Als Gegensatz zur evangelischen Kirche die in hellen Tonen einen lichten Raum erahnen lasst ist die katholische Kirche mit dunklen Eternit Platten verkleidet und die Glasfenster sind in Brauntonen verspiegelt sodass ein dunkler Innenraum erahnt wird An der Dorfstrasse auf dem Areal der fruheren paritatischen Kirche gelegen besteht die katholische Kirche aus verschiedenen polygonalen Elementen die sich immer wieder als spitze Dreieck Formationen gen Himmel erheben Die Dreizahl der Gebaudeteile verweist auf die Trinitat die horizontal aufgerichteten Elemente verweisen auf die Transzendenz Ahnlich wie die beiden Zurcher Kirchen des Architekten Justus Dahinden Maria Kronung in Zurich Witikon und St Paulus in Dielsdorf orientiert sich die Gestaltung an der Idee des Gotteszeltes Die auf Sichtbeton Holz und Eternit reduzierten Materialien verstarken das markante Erscheinungsbild des Gotteshauses 5 Der Kirchturm verlauft analog zum Glockenturm von Maria Kronung Zurich Witikon in eine Spitze Die Glockenstube birgt ein vierstimmiges Gelaut mit der Tonfolge fis gis h dis Die grosse und die kleine der drei Glocken aus dem Turm der paritatischen Vorgangerkirche wurden im neuen Gelaute wiederverwendet Die mittlere Glocke des alten Gelauts wurde von Emil Eschmann umgegossen Glocken 2 und 4 des neuen Gelauts stammen von der Firma H Ruetschi aus dem Jahr 1859 Glocken 1 und 3 von Emil Eschmann aus dem Jahr 1964 In der Glockenstube wurde unterhalb der grossen Glocke Platz gelassen fur eine mogliche Erganzung einer Glocke mit dem Schlagton dis Die Weihe des neuen Gelauts fand am 3 Oktober 1965 statt 6 Am alten Pfarrhaus vorbei fuhrt der Weg uber eine Treppe zum Kirchenportal auf dessen rechter Seite statt einer hoch am Turm angebrachten Uhr ein modernes Zifferblatt nahezu auf Augenhohe des Betrachters angebracht ist Wie in der Kirche St Paulus in Dielsdorf fuhrt der Zugang zur Kirche zunachst in einen engen dunklen Vorraum und erst dann in die Kirche hinein sodass die Lichtfolge vom hellen Tageslicht uber einen dunklen beengten Raum in das hohe Halbdunkel der Kirche fuhrt Innenraum und kunstlerische Ausstattung Bearbeiten Auf dem Untergeschoss mit dort eingebauten Pfarreizentrum erhebt sich der Kirchenraum als holzverkleidete Zeltstruktur dessen Elemente durch Lichteinlasse unterbrochen werden Die vertikalen niederen Wande sind in Sichtbeton gehalten und besitzen als Besonderheit die Fresken Fragmente der Vorgangerkirche Die Kirchenbanke sind in drei Segmenten auf den Chorraum ausgerichtet der durch wenige Stufen vom Kirchenraum abgehoben ist Als nachvatikanische Kirche gestaltet befindet sich der Taufstein nicht wie in alteren Wegkirchen beim Eingangsportal sondern ist auf der linken Seite des Chores aufgestellt Da die vertikalen Wande die Fresken bergen und die Holzdecke dafur nicht geeignet ist hat Justus Dahinden fur die 12 Apostelkerzen einen niederen Metallfuss vor dem Ambo gestaltet Wie der Tabernakel der sich auf der rechten Seite des Chores befindet ist auch der Ambo als rohrenformiger Korper geschaffen was einen Kontrast zum kubischen Volksaltar darstellt der sich im Zentrum des Chores befindet Eine Mariendarstellung auf der rechten und eine Inschrift auf der linken Seite welche auf die Stiftung der Kirche durch Bischof Franziskus von Streng hinweist runden die Chorausstattung ab Als Pendant zum Chorbereich ist auf der Sudwestseite des Kirchenraumes der Orgel und Chorbereich als erhohter Platz gestaltet Ein Holzkruzifix aus der Vorgangerkirche wurde uber dem Zugang zum Kirchenraum angebracht nbsp Mathis Orgel von 1969Orgel Bearbeiten Fur die Vorgangerkirche hatten die Katholiken im Jahr 1849 eine Orgel aus dem aufgehobenen Kloster Kalchrain erworben Dieses erste Instrument stammte aus dem Jahr 1730 und war von Johann Jakob Bommer aus Weingarten Lommis geschaffen worden 1883 erstanden die Katholiken fur die paritatische Vorgangerkirche ein grosseres zweites Instrument das vom Orgelbauer Klingler Rorschach gebaut wurde 1913 wurden die Register der zweiten Orgel fur eine dritte nun paritatisch finanzierte Orgel des Orgelbauers Kuhn Mannedorf verwendet Diese war nicht mehr im Chor der Vorgangerkirche platziert sondern auf der Empore 7 Die Franziskus Kirche erhielt ihre Orgel im Jahr 1969 Das Instrument wurde von der Firma Mathis Nafels gebaut Die besondere Raumgebung der Kirche machte es notig dass die Orgel abgewinkelt konstruiert wurde Das Hauptwerk und die Pedalpfeifen sind auf das Raumzentrum ausgerichtet das Schwellpositiv richtet sich seitwarts gegen den Emporenbereich fur den Kirchenchor 8 Disposition der Mathis Orgel 9 I Hauptwerk C g3Prinzipal 8 Spillpfeife 8 Oktave 4 Koppelflote 4 Flachflote 2 Mixtur III IV 1 1 3 Trompete 8 II Brustwerk C g3Holzgedackt 8 Rohrflote 4 Prinzipal 2 Gemsnasat 1 1 3 Terzianscharff 1 2 Tremulant Pedalwerk C f1Subbass 16 Flote 8 Dolkan 4 Koppeln II I I P II P Spielhilfen Orgelpleno Absteller fur Mixtur und Terzianscharff nbsp Innenansicht nbsp Kruzifix nbsp Fresken Fragmente aus der VorgangerkircheLiteratur BearbeitenAngelus Hux Alexander Troehler KlangRaume Kirchen und Orgeln im Thurgau Frauenfeld 2007 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Franziskus Huttwilen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz auf der Pfarreiseite St Anna Frauenfeld Glocken der Franziskuskirche Huttwilen auf YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten Angelus Hux Alexander Troehler KlangRaume Kirchen und Orgeln im Thurgau S 252 und 254 Angelus Hux Alexander Troehler KlangRaume Kirchen und Orgeln im Thurgau S 252 YouTube fur die katholische Kirche Huttwilen Abgerufen am 9 Dezember 2016 Archiv der Pfarrei Frauenfeld Abgerufen am 9 Dezember 2016 Website des Pastoralraums Frauenfeld Abschnitt St Franziskus Huttwilen Abgerufen am 9 Dezember 2016 YouTube uber die katholische Kirche Huttwilen Abgerufen am 9 Dezember 2016 Angelus Hux Alexander Troehler KlangRaume Kirchen und Orgeln im Thurgau S 252 253 Angelus Hux Alexander Troehler KlangRaume Kirchen und Orgeln im Thurgau S 253 Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein Abschnitt Katholische Kirche Huttwilen TG Abgerufen am 10 Dezember 201647 609028 8 873349 Koordinaten 47 36 32 5 N 8 52 24 1 O CH1903 707876 274136 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Franziskus Huttwilen amp oldid 235565065