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St Bernhard ist die romisch katholische Pfarrkirche in Wald einer Gemeinde in Landkreis Sigmaringen in Baden Wurttemberg Sie ist die ehemalige Klosterkirche des Klosters Wald Die Kirche ist dem hl Bernhard von Clairvaux geweiht Nordansicht der in das Klostergebaude integrierten Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Grundriss und Aufbau 3 Altare 4 Andere Ausstattung 5 Gemalde 6 Epitaphien 7 Votivtafeln 8 Literatur 9 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Vorgangerkirche um 1685Die ehemalige Klosterkirche die im 13 Jahrhundert als vermutlich dreischiffige gotische Kirche gebaut wurde hatte zwar den Brand des Klosters 1680 uberlebt wurde aber wenig spater fur baufallig erklart so dass ein Neubau erforderlich war Bereits in der 1680er Jahren begann man mit den Planungen 1687 entstand ein erster Riss fur den Neubau von einem ungenannten Baumeister Die heutige Kirche ist 1696 1698 von Vorarlberger Franz Beer I 1659 1722 dem jungeren Bruder des bereits an den Klostergebauden tatigen Jodok Beer 1650 1688 mit dem schon kurz vor dessen Tod ein nicht datierter Bauverding fur den Kirchenneubau geschlossen wurde als einschiffige Barockkirche mit weit in das Schiff hineinreichender Nonnenempore errichtet worden In dem genannten Bauverding ist der Plan bereits fixiert worden so dass Jodok Beer als geistiger Vater des Planes gilt der ausfuhrende Baumeister aber sein Bruder Franz Beer I war Der Rohbau war bis Oktober 1697 eingedeckt bis 1698 waren Verputz und innerer Ausbau fertig Die drei Altare wurden 1701 geweiht die Kirche insgesamt am 28 November 1709 Abtissin Maria Dioskora von Thurn und Valsassina liess die Kirche 1751 1766 im Stil des Rokoko ausschmucken Die Stuckarbeiten sind Ausfuhrungen von Johann Jakob Schwarzmann Fur die Malereien wurde am 19 Januar 1752 Johann Melchior Eggmann verpflichtet Nach dessen ubersturzter heimlicher Abreise vollendete Andreas Meinrad von Ow Hofmaler in Sigmaringen die Ausmalung Patronin der Klosterkirche war bis zur Sakularisation die Himmelfahrt Maria heute ist Bernhard von Clairvaux der Kirchenpatron des als Pfarrkirche genutzten Gebaudes Diese Pfarrkirche ist eines der bedeutendsten Gesamtkunstwerke der Region weil wir hier eine reiche Ausstattung in originaler Anbringung finden die in kurzer Zeit als geschlossenes Ganzes hergestellt wurde und deshalb gut aufeinander abgestimmt ist weil die einzelnen Teile der Ausstattung eine hohe kunstlerische Qualitat besitzen und weil ihr Erhaltungszustand hervorragend ist Die Kirche kann im Gegensatz zum angrenzenden Kloster besichtigt werden Grundriss und Aufbau Bearbeiten nbsp Blick zum HochaltarDie Klosterkirche hat die Form eines langgestrecktem Rechtecks mit eingezogenem dreiseitig abgeschlossenem Chor Das Langhaus hat sechs Achsen in jeder auf der Nordseite ein schlankes Fenster mit eingesetztem Rundbogen Auf der Sudseite entsprechen diesen hochgelegene niedrige Fenster von denen zwei nur auf den Putz gemalt sind wahrend die vier westlichen mit ihrem rundbogigen Oberteil uber das Dach des Kreuzganges hinausragen und die Gewolbekappen des Langhauses beleuchten Die Gewolbewiderlager sind aussen und innen durch jeweils 30 Zentimeter vortretende Wandpfeiler verstarkt Das im Scheitel 10 70 Meter hohe Langhaus ist durch eine massive aus Backstein bestehende fast halbkreisformige Tonne mit kraftigen Stichkappen uberwolbt der Chor durch ein entsprechendes kuppelartiges Gewolbe Im Westen des Langhauses ist der Turm eingebaut der in seinem unteren rechteckigen Teil noch aus gotischer Zeit stammt wie die aus dem Langhaus in dem Turm fuhrende Tur mit Spitzbogen ohne Profilierung beweist Uber dem Dachfirst erhebt sich der Turm als holzerner achteckiger Dachreiter mit Zinkblech verkleideter Zwiebelhaube Das rundbogige Portal auf der Nordseite des Langhauses hat einen unterbrochenen Giebel auf vorgestellten ionischen Saulen Auf dem Schlussstein steht die Jahreszahl 1698 zu beiden Seiten die Wappen der Zisterzienser und deren von Weckenstein uber dem Schlussstein eine von Engeln gehaltene Kartusche mit dem Wappen der auftraggebenden Abtissin von Bodman Ein weiteres Wappen ist geschnitzt auf dem Mittelprofil der holzernen Kirchentur angebracht Es ist das Wappen der Walder Abtissin Maria Dioskora Maura Freiin von Thurn und Valsassina der Tochter von Gallus Anton von Thurn und Valsassina aus einer schweizerischen Adelsfamilie Altare Bearbeiten nbsp Hauptaltar und SeitenaltareHochaltar Dieser Altar entstand 1751 und wurde 1765 von Johann Michael Schmadel aus Bregenz neu gefasst Das 1702 von Franz Karl Stauder aus Solothurn gemalte Altarblatt mit einer Darstellung der Himmelfahrt Mariens ubliches Patrozinium bei Zisterziensern stammt vom am 1 Mai 1701 geweihten Vorgangeraltar und wurde wiederverwendet Beiderseits des Altars stehen die Statuen des hl Benedikt von Nursia und des hl Stephan Harding Abt von Citeaux Bemerkenswert ist die Einbettung eines romanischen Kruzifixes in der Glorie in die Zeit von 1150 bis 1160 datiert Seitenaltare Auch diese Altare entstanden 1751 und erhielten 1765 neue Fassungen von Johann Michael Schmadel aus Bregenz Das Altarblatt des sudlichen Seitenaltars mit einer Darstellung der heiligen Sippe Jesus Maria Josef Johannes Joachim Anna Zacharias und Elisabeth ist 1767 von Franz Georg II Herrmann gemalt worden Hofmaler des Furstabtes von Kempten An diesem Altar befindet sich unter dem Altarblatt eine verglaste Nische mit den sterblichen Uberresten des Katakombenheiligen Dioskorus in goldgesticktem Gewand das 1761 angefertigt wurde Links neben dem Altar steht eine Statue des Paulus Der nordliche Seitenaltar besitzt ein 1702 gemaltes Altarblatt von Franz Karl Stauder aus Solothurn Dargestellt wird der hl Bernhard in seiner Kreuzmystik Rechts neben dem Altar steht eine Statue des Petrus In diesem Altar befindet sich unter dem Altarblatt ebenfalls eine verglaste Nische mit Reliquien hier handelt es sich um die Gebeine des Katakombenheiligen Bonifatius Beide Seitenaltare tragen oben das Wappen von Abtissin Maria Dioskora von Thurn und Valsassina nbsp MarienaltarDer Marienaltar steht an der sudlichen Langhauswand und wurde angeblich 1735 errichtet Auf der Vorderseite der Altarmensa befindet sich das Wappen des Salemer Abtes Konstantin Miller Das Hauptbild dieses Altars stellt die Muttergottes auf der Mondsichel dar wobei das Gemalde eine Kopie eines im Dom zu Speyer aufbewahrten Originals ist Speyerer Madonna Das Gemalde tragt neben der Datierung den Namen und das Wappen des Johann Heinrich von Kageneck Landkomtur der Deutschordensballei an der Etsch Johann Heinrich Freyherr Von Kageneck T eutsch O rdens R itter LandCommender der Balley an der Etsch Anno 1735 Er war ein Verwandter der in Wald lebenden Nonne Maria Genoveva von Kageneck vermutlich hat er diese Kopie gestiftet Text im Bild am unteren Rand Bernardus AVE repetit Sanctissima SALVE da Virgo SALVE cum repetemus AVE Emporenaltar auf der Ruckseite der Orgel um 1750 mit Skulpturen von Robert von Molesme und Stephan Harding aus Holz Als Hintergrund dient die bemalte Ruckwand der Orgel mit einem 1882 hier eingesetzten Herz Jesu Bild Andere Ausstattung Bearbeiten nbsp Aichgasser Orgel auf der NonnenemporeDas sehenswerte filigrane schmiedeeiserne Gitter der Nonnenempore stammt aus dem Jahr 1700 Auf dem oberen Rand sind als filigrane Arbeit drei Vollwappen angebracht aussen das Stifterwappen der von Weckenstein auf dem nordlichen Seitenteil mit der Jahreszahl im Wappenschild und das Wappen der Abtissin Maria Jakobe von Bodman auf dem sudlichen Seitenteil und in der Mitte das Wappen des Salemer Abts Stephan I Jung Der oberschwabische Orgelbauer Johann Georg Aichgasser fugte 1751 dem noch eine prachtige Orgel hinzu die als einzige von ihm noch vollstandig erhaltene gilt 1800 wurde sie erweitert Die Fassung wurde 1765 von Johann Michael Schmadel angefertigt Die Aichgasserorgel mit ihren 1180 Orgelpfeifen wurde 1926 1956 und zuletzt 2008 09 renoviert Die Orgel ist mit Turen am reich vergoldeten Orgelprospekt versehen Auf der Orgel befinden sich ein jubelnder Engelschor mit backenaufplusternden Engelstrompetern und einem zwei Kesselpauken schlagenden Engelsputto Auf dem Mittelteil sind insgesamt drei holzgeschnitzte Vollwappen angebracht in der Mitte das der Abtissin Maria Dioskora von Thurn und Valsassina links das Zisterzienserwappen und rechts das Wappen der von Weckenstein Die Abtissinnenloge an der Sudwand das der Abtissin das Verfolgen des Gottesdienstes abseits von der Nonnenempore ermoglichte entstand 1754 zeitgleich mit der Kanzel der ausfuhrende Kunstler war Franz Schneider aus Augsburg Auf der Brustung sind drei Reliefs angebracht welche die Himmelfahrt Mariens Esther vor Konig Ahasveros und die Predigt des Johannes Baptista zum Thema haben Hoch oben ist an dem Oratorium fur die Abtissin das Wappen der Abtissin Maria Dioskora von Thurn und Valsassina angebracht am mittleren Langhauspfeiler der Sudwand hangt ein Prager Kindlein am geschnitzten und vergoldeten Rahmen ist unten das Wappen von Abtissin Maria Dioskora von Thurn und Valsassina angebracht Im Stuck des Gewolbebogens zwischen Langhaus und Chor ist ein gemaltes Wappen der Abtissin Maria Dioskora von Thurn und Valsassina angebracht begleitet von einem Inschriftenband des Wortlauts MarIa DIosCora a ThVrn atqVe VaLLas sIna AntIstIta pIa hVIVs EXornatrIX Sie war es die die Kirche ausschmuckte und deshalb hier Exornatrix betitelt wird Diese Inschrift birgt ein Chronogramm welches die Jahreszahl 1753 ergibt Etwas abgesetzt von diesem zentralen Wappen ist links das Wappen des Zisterzienserordens rechts dasjenige der Grunderfamilie von Weckenstein gleichermassen in Stuck Kartuschen eingemalt Die Kanzel befindet sich an der nordlichen Langhauswand und stammt aus dem Jahr 1754 Ausfuhrender Kunstler war Franz Schneider aus Augsburg Am mittleren sudlichen Langhauspfeiler hangt eine um 1380 geschnitzte in spaterer Zeit neu mit Farbfassung versehene Pieta Auf dem Hochaltar befindet sich eine um 1450 geschnitzte Mondsichelmadonna mit grosstenteils originaler Farbfassung vermutlich eine Arbeit des Ulmer Bildhauers Hans Multscher Kirchengestuhl aus der Zeit um 1750 Wangen teilweise mit Wappen der Abtissin Maria Dioskora von Thurn und Valsassina Das Chorgestuhl wurde ausgebaut und befindet sich heute in Schloss Sigmaringen in der Trinkstube Gemalde Bearbeiten nbsp LanghausfreskoLanghausdecke Besuch Humbolinas bei ihrem Bruder Bernhard von Clairvaux Kunstler Andreas Meinrad von Ow Chorgewolbe Verehrung des Altarsakramentes durch die vier Erdteile Kunstler Andreas Meinrad von Ow Im Nonnenchor Geburt Christi als Vision des hl Bernhard am Vorabend von Weihnachten In den vier muschelformigen Flachen aussenherum die Zisterzienserinnen Franka Juliana Luitgard und Hedwig Westwand Um Maria Josef und das Kind gruppiert die Heiligen Bernhard Agatha Barbara Johann Nepomuk Georg und Fidelis in deren Schutz Abtissin Maria Dioskora von Thurn und Valsassina das Kloster stellt Kunstler Johann Melchior Eggmann Unterseite der Nonnenempore Bildzyklus aus dem Leben des hl Josef mit funf Fresken Kunstler Andreas Meinrad von Ow Epitaphien BearbeitenDie funf letzten Abtissinnen von Kloster Wald sind in der Kirche bestattet worden und ihnen wurden an den Seitenwanden von Chor und Langhaus Epitaphien gesetzt beginnend mit der Bauherrin der barocken Kirche Allen Steinplatten gemeinsam ist das Material grauer Sandstein teilweise zweifarbig angestrichen manchmal mit Vergoldungen und die geringe Grosse im Vergleich zu erwarteten Standardmassen Die Grosse zeigt auch dass es sich hier nicht um Grabdeckplatten sondern um Epitaphien handelt Epitaphplatte der Abtissin Maria Jakobe Freiin von Bodman 8 Mai 1650 28 Februar 1709 an der sudlichen Chorwand 1 17 m hoch und 0 78 m breit Inschrift in einer Muschelwerkkartusche A NN O 1709 den 28 Febr ist in Gott Seelig Entschlaffen Die Hoch W Frey Reichs Hochwohl geb Fr Fr M Jacobe Freijin V Bodmann 40te Abbtissin dis Freyadelichen Reichs STiffts ihres alters im 59ten und ihrer Hochlobl Regierung im 28ten Jahr Hat das Convent und Kirch Erbauet R I P Unter der Kartusche sieht man Verganglichkeitssymbole wie ein Stundenglas auf einem Totenschadel beides diagonal in der linken unteren Ecke und in das Inschriftenfeld hineinragend in der anderen Ecke ebenfalls diagonal an einem Band aufgehangt ein Ordenskreuz Hinter der Inschriftenkartusche ragt optisch schrag nach links der Abtissinnenstab heraus Uber der Kartusche ist das Familienwappen angebracht in starker Neigung fast diagonal auf die obere rechte Ecke der Platte ausgerichtet Epitaphplatte der Abtissin Maria Antonia Constantina von Falkenstein ca 1667 24 Dezember 1739 an der sudlichen Langhauswand ein Werk des Bildhauers Franz Satori aus Hosskirch 1 06 m hoch und 0 75 m breit Inschrift in einer Muschelwerkkartusche A NN O 1739 den 24ten Dec ist in Gott Seelig Ent schlaffen Die Hochw F Reichs Hochwohl geb Fr F M Antonia Constantina Freyin V Falckenstein 41te Abbtissin dis Freyadelichen Reichsstuffts ihres alters im 73 und ihrer Hoc hlobl Regier im 30ten jahr hat das neu Abbteij gebay erbauet R I P Unter der Kartusche sieht man Verganglichkeitssymbole wie ein Stundenglas und einen Totenschadel mit einem Blutenkranz um die Stirn darunter von einem Band herabhangend ein Ordenskreuz alles stark zur Seite geneigt Hinter der Muschelkartusche ragt optisch schraglinks der Abtissinnenstab hervor Epitaphplatte der Abtissin Maria Dioskora von Thurn und Valsassina 27 August 1702 14 Januar 1772 an der nordlichen Chorwand eine Arbeit von Bildhauer Franz Satori aus Hosskirch 1 21 m hoch 0 78 m breit Inschrift in einer Muschelwerkkartusche A NN O MDCCLXXII Den 14 Jan ist in Gott Seelig Entschlaffen die Hochwurd F Reichs Hoch Wohl Gebohrne F F MARIA DIOSCORA Maura Freyin Von Thurn und Valsassina dis Frey Adelichen Stiffts Vnd Gottes Hauss Wald die 42 Abbtissin Ihres Alters im 70 und Ihrer hochlobl Regier im 33 Jahr Hat die Kirche Kostbar Fassen Vnd Auf Zieren lassen R I P Alle Lettern sind vertieft und golden ausgemalt Unter der Kartusche sind Verganglichkeitssymbole angebracht wie ein Stundenglas schrag rechts unten Totenschadel im Profil mit Blumengirlande um die Stirn Knochen Sense und als Besonderheit ein Januskopf auf der einen Seite mit jungem auf der anderen mit altem und bartigen Gesicht auf dem Kopf mit einem Kreuz besetzt Ganz unten ist noch ein Ordenskreuz unter den Flugeln zu sehen nbsp Epitaph Maria Edmunda von KolbEpitaphplatte der Abtissin Maria Edmunda von Kolb 20 Juni 1734 22 Januar 1799 an der nordlichen Langhauswand 1 07 m Hohe und 0 77 m Breite mit goldenen Akzenten Ornamentik schon mit klassizistischen Zugen in den oberen Zwickeln zwei befranste Vorhangtucher uber goldene Rosetten geschlagen Inschrift im querovalen ornamental eingefassten Mittelfeld Im Jahre 1799 Am 22ten Tage des Monats Jenner ist in gott seelig entschlafen und am 26ten des nemlichen Monats hier in dieser kirche zur Erde gebracht worden die hochwurdige hoch wohlgebohrne Frau Frau Maria Edmunda von Kolb 43te Abtissin des adelichen Stiftes Wald Zisterzienser ordens im 65ten Jahre ihres Lebens und 17ten ihrer hochloblichen Regierung R I P Uber der Inschrift zwei in der Mitte uberkreuzte nach aussen gerichtete Blutengebinde Der Abtissinnenstab ist unter der Kartusche zu sehen zusammen mit den Memento mori Symbolen eine Sense ein Stundenglas eine zerbrochene Kerze und ein Totenschadel mit goldenem Rosenkranz um die Stirn darunter ein Ordenskreuz am Sockel Epitaphplatte der Abtissin Maria Johanna Baptista Reichsfreiin von Zweyer 11 September 1752 5 Marz 1807 an der sudlichen Langhauswand 1 00 m hoch und 0 74 m breit Inschrift in einer schwarzen Tafel am Sockel Im Jahre 1807 am 5ten Tage des Marzmonats ist in Gott selig entschlafen und am 9ten des nam lichen Monats hier in dieser Kirche zur Erde gebracht worden die hochwurdige Reichsfrey hochwohlgebohrne Frau Frau Maria Joanna Baptista Freyfrau von Zweyer auf Hoenbach 44te Abtissin des adelichen Stiftes Wald Cister zerordens im 55ten Jahre ihres Lebens und im 8ten ihrer hochloblichen Regierung hochselbe ware gebohren zu Moncon im spanischen Konigreiche Arragonien am 11ten 7ber 1752 R I P Das stilistisch schon klassizistische Grabmonument hat die Form eines Postamentes mit Sockel und Aufsatz Zahlreiche Laubgirlanden Rosetten und Pinienzapfenaufsatze bilden den Schmuck der Platte Am Sockel ist ein blumenbekranzter Totenschadel mit Ordenskreuz als Verganglichkeitssymbol angebracht begleitet von einer Blumenvase mit Rose und einer abgebrochenen Kerze Oben ist ein befranstes Tuch beiderseits uber eine Rosette zur Seite geschlagen Votivtafeln BearbeitenWeiterhin hangen in der Kirche St Bernhard insgesamt vier Votivtafeln von drei verschiedenen Abtissinnen alle mit dem Wappen der jeweiligen Stifterin Sie sind an den vier Langhauspfeilern angebracht zwei im Norden zwei im Suden Das Material ist in allen Fallen bemaltes und vergoldetes Holz Keine einzige Tafel ist datiert Am nordwestlichen Langhauspfeiler hangt eine Tafel aus bemaltem Holz die innerhalb eines Rahmens aus vergoldetem Muschelwerk ein flaches Relief tragt das zeigt wie die kniende Abtissin Maria Antonia von Falkenstein ihr Kloster unter den Schutz des hl Johannes Nepomuk stellt Das Wappen darunter ist geviert mit Herzschild Feld 1 und 4 Zisterzienserbalken Farben nicht korrekt Feld 2 und 3 Grunderfamilie von Weckenstein Herzschild in Blau ein auf einem goldenen Boden stehender goldener Hirsch linksgerichtet Eine Laubkrone bedeckt die vergoldete Muschelwerkkartusche unten bildet ein vollplastisch aus der Flache herausragender Frauenkopf mit Stirndiadem uber einem Flugelpaar den Abschluss Als Zeitraum fur die Herstellung kommt 1709 1739 in Frage Am nordostlichen Langhauspfeiler ist eine Votivtafel angebracht die ebenfalls aus geschnitztem und vergoldetem Holz besteht Innerhalb des Muschelwerkrahmens wird unter einem Himmel mit Sonne Mond und Wolken eine Kreuzigungsszene dargestellt seitlich des Kreuzes Johannes und Maria uber allem das Auge Gottes Am Fuss der Tafel ist das Wappen der Abtissin Maria Dioskora Maura Freiin von Thurn und Valsassina 27 August 1702 14 Januar 1772 angebracht Die Tafel ist im Bereich 1739 1772 anzusetzen Am sudostlichen Langhauspfeiler ist eine weitere geschnitzte Votivtafel mit Muschelwerkrahmen angebracht Der Aufbau ist dreiteilig mit einem eingebetteten rechteckigen Olgemalde als Hauptbild Zentrales Thema ist Maria vom guten Rat Madonna del Buon Consiglio eine Art verkurzte Darstellung in der man nur Haupt und obere Partie des Oberkorpers von Maria sieht ausserhalb des Bilderrahmens umgeben vom Heiligen Geist in Form einer Taube oben von Wolken Sternen und Mond rechts sowie der gesichteten Sonne links sowie von vier weiss gefassten Engelskopfen Die beiden kleineren Medaillons unter dem Olgemalde stellen die Legende von der Ubertragung des Marienbildes dar In beiden bis auf dieses Detail vollstandig vergoldeten Medaillons ist uber einem Wolkenband erneut das Madonnenbild eingearbeitet Rechts wird es noch von einem flammenden Herzen begleitet Dargestellt wird wie das Marienbild aus dem albanischen Skutari per Wunder in die italienische Stadt Genazzano ubertragen wird um eine Zerstorung durch die herannahenden Turken zu verhindern Im linken Bild stehen drei Pilger vor einer zerstorten Brucke sie konnen das Bild nicht mehr erreichen erleben aber die Rettung des Bildnisses als Zeugen Eine Inschrift lautet EIVS ORACVLVM VITA INDEFICIENS ihr Leben ist ein nie fehlgehender Rat Die Zuordnung erfolgt durch das zwischen beiden Medaillons tiefer angebrachte Wappen der Abtissin Maria Edmunda von Kolb 20 Juni 1734 22 Januar 1799 Die Tafel ist um 1775 entstanden weil sie noch ganzlich in Rokokoformen gearbeitet ist und noch keine Spur klassizistischer Elemente besitzt die gegen Ende ihrer Regierungszeit auftreten Deshalb ist die Tafel an den Anfang ihrer Regierung zu datieren Das Feld des Wappens ist hier grun gefasst eigentlich steht der wilde Mann in blauem Feld Anstelle der familientypischen Helmzier ragt hier zwischen einem Flug der pfahlweise gestellte Abtissinnenstab hinter dem Wappen empor Ebenfalls von Abtissin Maria Edmunda von Kolb 20 Juni 1734 22 Januar 1799 gestiftet wurde die vierte und letzte Votivtafel am sudwestlichen Langhauspfeiler direkt neben dem Ansatz der Nonnenempore Stilistisch ist sie eng mit der anderen Votivtafel der gleichen Abtissin verwandt so dass die Entstehungszeit ahnlich sein durfte um 1775 Wie die vorherige Tafel besitzt auch diese Tafel eine Form mit konkav eingezogenen Seiten bauchig ausgerundeten unteren Ecken und einem als Kerzenhalter ausgebildeten Fortsatz unten in der Mitte im Umriss insgesamt an eine Bassgeige erinnernd Auch diese Tafel ist vom Aufbau her dreigeteilt Das Hauptbild ist ebenfalls ein rechteckiges Olbild nur hier ist als Thema der hl Josef seine Initialen befinden sich ganz oben an der Tafel mit Jesuskind auf dem Arm gewahlt worden Dieses Bild wird umgeben von Schnitzornamenten auf blauem Hintergrund Zwischen vergoldeten Rosen und Wolken lugen zwei weiss gefasste Engelskopfe hervor Das Auge Gottes wacht uber der Szene seine Strahlen ragen teilweise in das Gemalde hinein Die beiden kleineren Medaillons unter dem Olgemalde tragen ganzlich vergoldete Reliefs von meisterhafter Feinheit und Qualitat diese stellen rechts die Verkundigung der Mutterschaft Mariens an Josef der Engel erscheint Josef im Traum und sagt ihm dass er die nicht von ihm schwangere Maria nicht verstossen sondern als Frau annehmen soll und links die Flucht durch bewaldete Landschaft nach Agypten dar im Hintergrund eine Brucke Die Zuordnung erfolgt durch das zwischen beiden Medaillons etwas tiefer angebrachte Wappen der Abtissin das hier durch die Initialen erganzt ist ME DK AZW Maria Edmunda de Kolb Abtissin zu Wald Das Feld des Wappens ist hier ebenfalls grun gefasst richtiger steht der wilde Mann in blauem Feld wie auf der Abtissinnentafel im Kreuzgang dargestellt Ein gekronter Helm ist vorhanden ein Kleinod fehlt ebenso wie der Krummstab als Amtszeichen Literatur BearbeitenSr Michaele Csordas OSB Das Kloster Wald in Edwin Ernst Weber Hrsg Kloster im Landkreis Sigmaringen in Geschichte und Gegenwart Heimatkundliche Schriftenreihe des Landkreises Sigmaringen Band 9 Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2005 S 550 592 ISBN 3 89870 190 5 Maren Kuhn Rehfus Das Zisterzienserinnenkloster Wald Germania Sacra Neue Folge 30 Die Bistumer der Kirchenprovinz Mainz Das Bistum Konstanz Band 3 Walter de Gruyter Berlin amp New York 1992 ISBN 3 11 013449 7 Festschrift 800 Jahre Kloster Wald ein Gotteshaus im Wandel der Geschichte hrsg von Schwester Michaele Csordas Barbara Muller und Sybille Rettner Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2012 256 S ISBN 978 3 89870 759 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klosterkirche Wald Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster in Baden Wurttemberg Zisterzienserinnenabtei Wald Pius Bieri Ehemalige Zisterzienserinnenabtei Wald im Projekt Suddeutscher Barock https www sueddeutscher barock ch In Werke s z Wald html Pius Bieri Maria Jakobe von Bodman 1650 1709 im Projekt Suddeutscher Barock https www sueddeutscher barock ch In Bauherr s z Wald Bodman html Pius Bieri Maria Antonia Constantina von Falkenstein 1667 1739 im Projekt Suddeutscher Barock https www sueddeutscher barock ch In Bauherr s z Wald Falkenstein html Pius Bieri Maria Dioskora Maura von Thurn und Valsassina 1702 1772 im Projekt Suddeutscher Barock https www sueddeutscher barock ch In Bauherr s z Wald Thurn html Kloster Wald im Projekt Welt der Wappen Geschichte und Wappen des Klosters Wald und der Pfarrkirche St Bernhard47 937757 9 173249 Koordinaten 47 56 15 9 N 9 10 23 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Bernhard Wald amp oldid 239048740