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Die katholische Pfarrkirche St Benedikt in Odelzhausen einer Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Dachau geht auf einen mittelalterlichen Kirchenbau zuruck der im 18 Jahrhundert im Stil des fruhen Rokoko ausgestaltet wurde Die Kirche die dem heiligen Benedikt von Nursia dem Grunder des Benediktinerordens geweiht ist gehort zu den geschutzten Baudenkmalern in Bayern 1 Pfarrkirche St BenediktInnenraumOrgelempore Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Wandmalereien 4 Fresken 5 Bleiglasfenster 6 Ausstattung 7 Epitaphien 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 814 wird erstmals eine Kirche in Odelzhausen erwahnt In der Konradinischen Matrikel dem 1315 16 erstellten Guterverzeichnis des Bistums Freising wird die Kirche von Otolshausen als eine Filialkirche der Urpfarrei Sulzemoos aufgefuhrt Eine eigenstandige Pfarrei wurde Odelzhausen erst 1923 zu ihr gehoren die Filialen Miegersbach Essenbach und Taxa Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde die gotische Vorgangerkirche zerstort und anschliessend im Stil des Barock wieder aufgebaut Um 1730 wurde das Kirchenschiff erneuert und im Stil des fruhen Rokoko mit Stuck und Fresken ausgestaltet und neu eingerichtet Um das Jahr 1890 wurde die Kirche umgestaltet und erweitert Dabei wurde die Decke einschliesslich Putz und Malereien um drei Meter angehoben und darunter ein neues Langhaus mit Seitenschiffen errichtet Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Der quadratische Unterbau des 46 Meter hohen Glockenturms geht noch auf den mittelalterlichen Kirchenbau aus der Zeit vor 1400 zuruck der oktogonale Aufsatz und die Turmspitze stammen aus der Zeit des Umbaus der Kirche um 1890 Der obere Teil des Turms ist von acht ovalen Offnungen durchbrochen der durch Ecklisenen und umlaufende Gesimse gegliederte untere Teil besitzt auf allen vier Seiten gekuppelte Klangarkaden im Stil der Neugotik Der noch aus der Spatgotik erhaltene Chor wird aussen durch zweifach abgetreppte Strebepfeiler gestutzt Innenraum Bearbeiten Der Innenraum ist seit dem Umbau in den 1890er Jahren als dreischiffige Saulenbasilika gestaltet Das Langhaus ist in funf Achsen gegliedert Die Flachdecken der Seitenschiffe werden von massiven Saulen getragen die mit vergoldeten Kapitellen im korinthischen Stil und profilierten Kampfergesimsen ausgestattet sind Der leicht eingezogene dreiseitig geschlossene Chor ist mit einem Tonnengewolbe mit Stichkappen gedeckt und wie die Decke des Mittelschiffs mit feinem Bandelwerkstuck mit Muscheln Akanthusranken und Fruchtkorben aus der Zeit um 1735 uberzogen nbsp Decke des Langhauses nbsp Saule mit Kapitell und Kampfer nbsp DeckenstuckWandmalereien Bearbeiten nbsp Wandgemalde uber dem TriumphbogenDas grosse Gemalde an der Wand uber dem Triumphbogen stellt Jesus dar der umgeben von Aposteln Heiligen und Martyrern auf einer Wolke thront In der linken Hand halt er ein geoffnetes Buch auf dem die Buchstaben Alpha und Omega zu lesen sind Zu seiner Rechten knien Maria und Joseph der eine weisse Lilie in der Hand halt zu seiner Linken ist Johannes der Taufer zu erkennen hinter dem der Erzengel Michael steht Die Wandmalereien der Lunetten unter den querovalen Obergadenfenstern des Mittelschiffs wurden nach dem Umbau in den 1890er Jahren angebracht Sie sind im Stil der Nazarener ausgefuhrt und schildern Episoden aus der Kindheit Jesu Die Szenen zeigen die Geburt Jesu den Traum Josephs die Flucht nach Agypten Jesus in der Zimmermannswerkstatt den Tod Josephs und den Marientod Fresken Bearbeiten nbsp Verkundigung nbsp Anbetung der HirtenDie Deckenfresken wurden um 1735 36 von dem Dachauer Maler Franz Mayr 1707 1752 ausgefuhrt Das grosse Chorfresko ist dem Schutzpatron der Kirche dem heiligen Benedikt von Nursia gewidmet Die kleineren Bilder schildern Episoden aus seinem Leben Die beiden grossen Deckenfresken im Langhaus stellen die Verkundigung und die Anbetung der Hirten dar Auf den kleineren von Stuckkartuschen gerahmten Medaillons sind die Vermahlung von Maria und Joseph dargestellt die Heimsuchung die Prasentation Jesu im Tempel und der zwolfjahrige Jesus unter den Schriftgelehrten nbsp Vermahlung von Maria und Joseph nbsp Jesus unter den SchriftgelehrtenBleiglasfenster Bearbeiten nbsp Geburt JesuIn den Rundbogenfenstern des Chors sind kleinere Bleiglasscheiben eingesetzt die vermutlich aus der Zeit um 1890 93 stammen Sie stellen die vier lateinischen Kirchenvater dar im Norden den heiligen Augustinus und den heiligen Ambrosius im Suden Papst Gregor den Grossen und den heiligen Hieronymus Auf zwei weiteren Scheiben sind die Verkundigung und die Geburt Jesu dargestellt die der Werkstatt des in Dachau ansassigen Glasmalers Syrius Eberle 1887 1967 zugeschrieben werden Aus seiner Werkstatt stammen vermutlich auch die Scheiben mit der Darstellung der Flucht nach Agypten und einer Pieta im Langhaus Auf zwei Scheiben im Langhaus sind die Evangelistensymbole dargestellt der Stier des Evangelisten Lukas und der Lowe des Evangelisten Markus der Adler des Evangelisten Johannes und der Mensch des Evangelisten Matthaus Weitere Scheiben im Langhaus aus der Zeit um 1890 stellen einen Pelikan dar der seine Jungen mit seinem Blut nahrt das Lamm Gottes auf dem Buch mit sieben Siegeln und der Siegesfahne Die Darstellungen eines Huhns und eines Eis das von einem Stern umrahmt ist erinnern an die Grundungslegende des Klosters Taxa nbsp DoppelkanzelAusstattung BearbeitenAus dem Kloster Maria Stern in Taxa stammt das Gnadenbild in der Mitte des Hochaltars eine thronende Muttergottes mit Jesuskind von 1618 mit farbiger Fassung aus dem 20 Jahrhundert Die Schnitzfiguren des heiligen Joachim und der heiligen Anna werden um 1500 datiert Die Doppelkanzel aus grun gelb marmoriertem Holz gehorte vermutlich ebenfalls zum Inventar des 1803 aufgelosten Klosters Taxa Um 1900 wurde sie mit ihrem heutigen vergoldeten Schnitzdekor versehen unter dem Intarsien aus verschiedenen Holzern und Zinn aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts teilweise freigelegt wurden Auch das Kanzelkreuz an der Nordseite des Langhauses wurde aus dem Kloster Taxa ubernommen Es ist mit der Jahreszahl 1767 bezeichnet wird jedoch fruher datiert Am Fusse des Kruzifixes steht eine Mater Dolorosa der ein Schwert die Brust durchbohrt nbsp Grabplatte fur Christoph Aver von und zu PuelachEpitaphien BearbeitenGrabplatte fur Christoph Aver von und zu Puelach 1602 dessen Urgrossvater die Hofmark Odelzhausen 1457 von Herzog Albrecht III von Bayern erworben hatte 2 3 Die Grabplatte aus Solnhofener Plattenkalk ist an der Sudwand des Langhauses angebracht Der darauf in Relief dargestellte Ritter halt einen Rosenkranz in der Hand zu seinen Fussen liegt der Helm seiner Rustung als Zeichen seines Todes Am Rand sind sechs Wappen und oben ein lateinischer Vers eingemeisselt unten ist die Signatur C Senft f zu lesen Mehrere Epitaphien sind den Grafen von Minucci weiteren ehemaligen Hofmarksherren gewidmet Unter der Empore erinnern ein Wappen aus Sandstein das ein Lowe in seinen Pranken halt und eine Solnhofener Kalkplatte mit Inschrift an den 1730 verstorbenen Hofmarksrichter Franz Alexander Faber nbsp Epitaph fur Franz Alexander Faber 1730 nbsp Epitaph fur Maria Anna Grafin von Berchem 1816 nbsp Epitaph fur Francisca Grafin von Minucci 1817 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern IV Munchen und Oberbayern 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2002 ISBN 3 422 03010 7 S 931 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Benedikt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarrkirche St Benedikt in Odelzhausen Kirchen und Kapellen im Dachauer Land abgerufen am 20 Oktober 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste fur Odelzhausen PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 1 74 135 1 Joseph Grassinger Geschichte der Pfarrei und des Marktes Aibling in Oberbayerisches Archiv fur vaterlandische Geschichte Munchen 1857 http opacplus bsb muenchen de title 3125366 ft bsb10370569 page 272 Vgl St Martin in Untermenzing in Munchen48 31142 11 19494 Koordinaten 48 18 41 1 N 11 11 41 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Benedikt Odelzhausen amp oldid 228629627