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Die katholische Pfarrkirche St Anna im Lehel errichtet 1887 1892 im neuromanischen Stil nach Planen Gabriel von Seidls ist die Hauptpfarrkirche des Lehels und gilt als eines der besten Beispiele des Historismus in Munchen Pfarrkirche St Anna im Lehel Munchen TurmfassadeApsis mit Hochaltar in Form eines Ziboriums von Gabriel von Seidl Apsisfresko von Rudolf von Seitz aus dem Jahr 1892 mit Darstellung der Heiligsten Dreifaltigkeit Aposteln sowie Maria und deren Mutter Anna Inhaltsverzeichnis 1 Denkmalschutz 2 Lage 3 Geschichte 4 Programm und Konzeption 5 Ausstattung 5 1 Bedeutende Werke 5 2 Orgel 5 3 Glocken 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksDenkmalschutz BearbeitenDas Kirchengebaude steht unter Denkmalschutz Es wurde unter dem Aktenzeichen D 1 62 000 6074 in der Denkmalliste des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege erfasst 1 Lage BearbeitenDie katholische Pfarrkirche St Anna im Lehel St Anna Platz 5 befindet sich auf einer kunstlichen Terrasse im Zentrum des Lehel gegenuber der Klosterkirche St Anna Geschichte BearbeitenNachdem sich das Lehel bei wachsender Einwohnerzahl immer mehr zu einem gross burgerlichen Stadtteil entwickelte erwies sich ab der Mitte des 19 Jahrhunderts die Klosterkirche St Anna im Lehel bald als zu klein Es erwies sich als ein Glucksfall dass der Platz gegenuber der Klosterkirche St Anna dem Druckereibesitzer und Forderer von Karl Valentin Franz Erlacher gehorte der diesen Platz fur den Kirchenneubau stiftete Den beschrankten Munchner Architektenwettbewerb von 1885 fur einen Neubau gewann Gabriel von Seidl Am 30 Oktober 1887 erfolgte die Grundsteinlegung die Kirche selbst wurde am 22 Oktober 1892 geweiht Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde die Pfarrkirche St Anna im Lehel 1944 45 bei den Luftangriffen insgesamt viermal getroffen In den Jahren 1954 bis 1955 wurden die Kriegsschaden durch Harald Roth im Wesentlichen behoben In den Jahren 1971 bis 1972 fand durch Armin Dietrich noch einmal eine Generalsanierung statt Dabei wurde fast die gesamte neoromanische Ausstattung entfernt auch wurden die Fresken die im Querschiff von Carl Johann Becker Gundahl stammten mit Ausnahme der Chorapsis weiss ubertuncht Ebenso wurden die Mosaiken uberstrichen und die Tondi im Mittelschiff abgeschlagen In verschiedenen Restaurierungsphasen von 1980 bis 1990 kehrten die noch auffindbaren Ausstattungsstucke wieder in die Pfarrkirche zuruck und Mosaike wurden freigelegt Nach einem Sturmschaden im Oktober 2014 erfolgte eine Komplettsanierung des Turms 2 3 Programm und Konzeption BearbeitenGabriel von Seidl wahlte als Baustil einen neoromanischen Stil aus der sich an die rheinische Romanik insbesondere der Kaiserdome anlehnt Das hat vor allem auch politische Grunde 4 Nach der Grundung des Deutschen Reiches 1871 sah man in der Romanik einen Baustil der die Treue zum dynastischen Kaisertum betont und zugleich eine Kontinuitat zum romisch deutschen Kaisertum des Mittelalters konstruiert Dementsprechend ist es nicht verwunderlich dass der Grundriss eine weitgehende Ubereinstimmung mit dem Grundriss der Kirche St Michael in Hildesheim 1010 1035 aufweist nbsp Vergleich der Grundrisse von St Michael in Hildesheim violett und grau und St Anna in Munchen rot Der Grundriss der Pfarrkirche zeigt eine dreischiffige kreuzgratgewolbte Pfeilerbasilika die ein Querhaus und eine quadratische Vierung besitzt Das Langhaus hat vier Joche Im Osten befindet sich eine um ein Joch verlangerte Apsis an der sich konzentrisch umlaufende Nebenraume befinden Das Querhaus nimmt vier apsidenformige Seitenaltare auf Das Westwerk wirkt von aussen wie ein grosser machtiger Turm der ein eigenes Querhaus besitzt Im Inneren ist jedoch erkennbar dass das Westwerk aus zwei Seitenkapellen und dem Turmgeschoss besteht Von aussen wirkt die Pfarrkirche wie ein Gebaudekomplex ineinander verschachtelter kontrastierender Baukorper 5 der haufig aber als harmonischer empfunden wird als der Baukorper der Evangelisch Lutherischen Pfarrkirche St Lukas Um mit der damals noch vorhandenen Doppelturmfassade der Klosterkirche St Anna im Lehel die im Rundbogenstil errichtet wurde zu korrespondieren wahlte Gabriel von Seidl eine Einturmlosung 4 Der Turm erhielt eine zweigeschossige Portal Adikula Sie wird von einer uberlebensgrossen Reiterstatue Christi bekront der in seiner Rechten einen Olzweig in seiner Linken einen Bogen halt Das gilt als ikonographische Seltenheit 4 Ausstattung BearbeitenBedeutende Werke Bearbeiten nbsp Das Weltgericht Tympanon Relief uber dem Westportal von Anton PruskaApsisfresko Rudolf von Seitz 1898 Wandgemalde Hochzeit von Kana und Kommunion der Apostel links und rechts der Apsis von Carl Johann Becker Gundahl 1907 1908 Seitenaltare Gabriel von Seidl 1912 Kreuzwegstationen Martin von Feuerstein 1898 Reiterstatue Christi Westwerk Ferdinand von Miller 1910 Das Weltgericht Tympanon Relief mit Skulpturen Westwerk Anton Pruska 1892 Orgel Bearbeiten nbsp Prospekt der Klais OrgelDie heutige Orgel wurde 1980 von Orgelbau Klais gebaut Das Vorganger Instrument war ein dreimanualiges Instrument der Munchner Firma Moser das in seinem Hauptteil auf der Westempore stand zwei Teilwerke und das Pedal wahrend das dritte Manual auf zwei Schwalbennester im nordlichen und sudlichen Querschiff als Fernwerk aufgeteilt war Die Klais Orgel hat 30 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Disposition ist wie folgt 6 I Hauptwerk C g30 1 Quintade 16 0 2 Principal 0 8 0 3 Bourdon 0 8 0 4 Octave 0 4 0 5 Holzflote 0 4 0 6 Superoctave 0 2 0 7 Larigot 0 1 1 3 0 8 Cornet V ab a 0 8 0 9 Mixtur V 0 1 1 3 10 Trompete 0 8 Tremulant II Schwellwerk C g311 Rohrflote 8 12 Gamba 8 13 Vox Coelestis ab c 8 14 Principal 4 15 Spitzflote 4 16 Nasard 2 2 3 17 Schweizerpfeife 2 18 Terz 1 3 5 19 Sifflet 1 20 Scharff IV 2 3 21 Cromorne Hautbois 8 22 Clairon Harmonique 0 4 Tremulant Pedal C f123 Principal 16 24 Subbass 16 25 Octave 0 8 26 Gedackt 0 8 27 Tenoroctave 0 4 28 Hintersatz IV 0 0 2 2 3 29 Posaune 16 30 Trompete 0 8 Koppeln II I I P II P Spielhilfen 5 SetzerkombinationenGlocken Bearbeiten nbsp Die grosse Annenglocke lautet nur an den hochsten Feiertagen Sie tragt eine fur Bochumer Gussstahlglocken ihrer Zeit aufwendige Zier Im Jahre 1892 goss Ulrich Kortler aus Munchen Neuhausen ein achtstimmiges Grossgelaute in den Schlagtonen as0 c1 es1 f1 g1 as1 b1 und c2 mit einem Gesamtgewicht von 9 619 kg 7 von dem die grosste Glocke allein 3 958 kg 7 wog Die beiden Weltkriege liessen das Gelaut auf zwei Glocken schrumpfen die noch zum Teil im Glockenstuhl hangenden Gusseisenjoche zeugen von den vor den Weltkriegen vorhandenen Glocken 1950 goss der Bochumer Verein die beiden grossen Gussstahlglocken Anna und Maria hinzu 7 Nr Name Gussjahr Giesser Durchmesser mm Gewicht kg Schlagton 1 Anna 1950 Bochumer Verein 1 900 2 580 b02 Maria 1950 Bochumer Verein 1 600 1 570 des13 Antonius 1892 Ulrich Kortler 1 284 es14 1892 Ulrich Kortler 565 g15 Sterbeglocke 1853 Ignaz Bauer a1Einzelnachweise Bearbeiten St Anna im Lehel in der Bayerischen Denkmalliste fur Munchen 1 2 Vorlage Toter Link www geodaten bayern de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Januar 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis S 740 PDF Datei Josef H Biller und Hans Peter Rasp Munchen Kunst und Kultur 19 Auflage Munchen 2009 S 361 363 Gerhard Eisenkolb In altem Glanz sueddeutsche de 9 September 2015 abgerufen am 11 September 2015 a b c vgl Klaus Gallas Munchen Von der welfischen Grundung Heinrichs des Lowen bis zur Gegenwart Kunst Kultur Geschichte Dumont Koln 1979 ISBN 3 7701 1094 3 S 320 vgl Klaus Gallas Munchen Von der welfischen Grundung Heinrichs des Lowen bis zur Gegenwart Kunst Kultur Geschichte Dumont Koln 1979 ISBN 3 7701 1094 3 S 320 f Munchen Deutschland Bayern Katholische Pfarrkirche Sankt Anna im Lehel Orgel In Orgeldtatbank NL Piet Bron abgerufen am 4 Januar 2016 a b c Karl Walter Glockenkunde Pustet Regensburg u a 1913 S 642f Literatur BearbeitenKlaus Gallas Munchen Von der welfischen Grundung Heinrichs des Lowen bis zur Gegenwart Kunst Kultur Geschichte Dumont Koln 1979 ISBN 3 7701 1094 3 Sigfried Gran Kath Stadtpfarrkirche St Anna Lehel Schnell und Steiner Regensburg 1999 ISBN 978 3 7954 4738 0 Reihe Kleine Kunstfuhrer Kirchen und Kloster Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Band Munchen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1996 ISBN 3 422 03049 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Anna im Lehel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Kath Pfarrgemeinde und Klosterkirche St Anna im Lehel muenchen de Pfarrkirche St Anna im Lehel FotosNormdaten Geografikum GND 4237093 0 lobid OGND AKS 48 140277777778 11 587222222222 Koordinaten 48 8 25 N 11 35 14 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Anna im Lehel amp oldid 238940011