www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Sankt Peter und Paul Kirche polnisch Kosciol sw Piotra i Pawla in der Grossstadt Stettin poln Szczecin in der polnischen Woiwodschaft Westpommern ist ein gotisches Bauwerk und gilt als die alteste Kirche der Stadt und des christlichen Pommerns Sie geht in ihrer Grundung auf das beginnende 12 Jahrhundert zuruck war bis 1945 Gotteshaus der evangelischen Kirchengemeinde Stettins wurde von der Administration der Volksrepublik Polen enteignet und wird seit 1946 von der altkatholischen Polnisch Katholischen Kirche als Gotteshaus genutzt St Peter und Paul Kirche bis 1945 Gotteshaus der evangelischen Kirchengemeinde in Stettin Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Baugeschichte und beschreibung 2 1 Kirche von 1124 2 2 Kirche von 1227 2 3 Kirche von 1425 3 Kirchengemeinde 3 1 Vorreformatorisch 3 2 Evangelisch 3 2 1 Pfarrer 3 2 2 Sonstiges Kirchenpersonal 3 3 Altkatholisch 4 Literatur 4 1 Neuere Publikationen 4 2 Digitalisiertes alteres Schrifttum 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie St Peter und Paul Kirche liegt im Stadtzentrum von Stettin am Plac sw Piotra i Pawla am unteren Abschnitt der Trasa Zamkowo im Piotra Zaremby bis 1945 Klosterhof Die nachste Bahnstation ist der Hauptbahnhof Dworzec glowny Das Gotteshaus gehort zu den denkmalgeschutzten Sehenswurdigkeiten an der Europaischen Route der Backsteingotik Europejski Slak Gotyku Ceglanego nbsp Standort der St Peter und Paul Kirche Planquadrat D4 eines Stettiner Stadtplans von 1898Baugeschichte und beschreibung BearbeitenKirche von 1124 Bearbeiten Bischof Otto von Bamberg liess anlasslich seiner Missionsreise im Jahre 1124 auf einem geraumigen Platz ausserhalb Stettins eine Kirche aus Holz erbauen 1 die er dem Patrozinium der Apostel Petrus und Paulus unterstellte Von der holzernen Kirche die vor allem den Fischern die am Oder Hafen wohnten als Gottesdienststatte diente sind heute keinerlei Uberreste mehr vorhanden 1189 zerstorte ein Brand das Gebaude Kirche von 1227 Bearbeiten In der Zeit von 1223 bis 1227 hat man die Kirche mit Backsteinen neu erbaut Jetzt diente sie auch den Bewohnern des Fischer Vorortes Unterwiek sowie der Oderdorfer Grabow Grabowo Nemitz Niemierzyn Zabelsdorf Niebuszewo und Zullchow Zelechowa als Gotteshaus Auch von diesem Gebaude ist heute nichts mehr zu sehen Kirche von 1425 Bearbeiten Im Jahre 1425 begann man unterstutzt von den inzwischen reicheren Bewohnern der Unterwiek eine gemauerte Kirche zu bauen Die Errichtung erfolgte nach Planen des Stettiner Baumeisters Heinrich Brunsberg oder Braunsberg an der Stelle des fruheren Holzgebaudes Es entstand eine Hallenkirche mit funf Jochen die in drei Schiffe durch zehn Pfeiler gegliedert wurde Am nordlichen Seitenschiff baute man eine Sakristei an und unter dem Fussboden wurde eine Krypta angelegt Im Kirchenumriss sind bauliche Ahnlichkeiten mit der Stettiner Jakobikirche unubersehbar nbsp Konsolen FigurDie Aussenverzierung der Kirche besteht aus grossen spitzbogigen Fenstern und flachen Lisenen mit aufgelegten Verzierungen aus glasierten Ziegeln und Formstucken die mit Wimpergen geschmuckte Nischen bilden Unterhalb einer Reihe von Nischen befinden sich Konsolen aus sehr realistisch und individuell gestalteten Terrakottakopfen Es sind wohl Portrats angesehener Stettiner Burger aus dem Mittelalter und Stifter der Kirche Im Jahre 1460 begann man mit dem Ausbau der Kirche Die Schiffe wurden um ein breites Joch mit einem Turm auf der Westseite verlangert Neben der kleinen Kryptawurde eine grossere gebaut und mit einem Tonnengewolbe bedeckt nbsp Die Almosennische mit den Steinplatten und Apostelreliefs 14 Jh Im Mittelalter befanden sich im Innern der Kirche viele wertvolle Altare und Kunstschatze die aber verloren gegangen sind Erhalten geblieben sind als Kunststucke der Gotik zwei Steinplatten die in die Fassade an der Sakristei auf beiden Seiten der ehemaligen Almosennische eingemauert sind Auf den Platten sieht man Flachreliefs mit den beiden Namensgebern der Kirche Petrus und Paulus Sie sind Ende des 14 Jahrhunderts entstanden und wurden aus der Vorgangerkirche hierher verlegt Nach der Reformation sah sich die Kirchengemeinde gezwungen wertvolle Ausstattungsstucke zu verkaufen um eine notwendige Renovierung finanzieren zu konnen 1546 wurde die Glocke und 1556 das Kirchensilber veraussert Auch riss man den Turm ab der erst 1602 durch einen Dachreiter Ersatz fand Im August 1677 brannte das Kirchendach der Peter und Paul Kirche das von Flammen des Brandes der Marienkirche entzundet worden war Im Herbst unmittelbar danach sturzte die wertvolle Fassade ein und zerstorte dabei die Pfeiler und Gewolbe Mit dem Wiederaufbau der Westwand hat man sofort begonnen und die gotisch barocke Form wiederhergestellt Die Arbeiten fuhrte Johann David Bralim aus Ulm aus Auch erhielt die Kirche ein neues Dach auf das im Jahre 1683 wieder ein Dachreiter gesetzt wurde 1694 stellte man drei Portiken aus Kalksaulen auf die aus der Kartauserkirche in Grabow stammten Erst 1792 konnte der Wiederaufbau des Innenraumes beendet werden unter Verzicht auf die dreischiffige Gliederung Den Innenraum bedeckte der Zimmermann Johannes Kammerling mit einem Holzgewolbe das ein Jahr spater von dem Maler Philip Ernst Eichner mit Polychromien verziert wurde Am 25 Marz 1708 fand die Einweihung einer Orgel statt nbsp Das Innere der Kirche im Jahre 2008Im Laufe des 18 Jahrhunderts erhielt die Kirche Stiftungen wertvoller Kunstschatze und Kunstwerke die zumeist noch heute erhalten sind Nach mehrfachen zum Teil kriegsbedingten Umbauten wurde die Kirche 1817 18 im neugotischen Stil nach den Planen des Architekten Henke verandert Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gotteshaus nur leicht beschadigt doch ging ein Teil der Inneneinrichtung verloren nbsp Eines der Deckengemalde1960 fand eine grundliche Renovierung des Kircheninnern statt bei der man die neugotische Ausstattung entfernte und eine Orgelempore aus Beton einzog In den 1990er Jahren wurden Restaurierungsarbeiten an den Gewolbepolychromien und den Konsolen auf der Fassade vorgenommen Ausserdem wurden Teile der Dachbedeckung ausgetauscht Zu den herausragenden Kunstwerken der Kirche gehort die Polychromie auf dem Gewolbe gemalt auf dem Plafond in einem Ausmass von 27 mal 3 Metern Dargestellt sind biblische Szenen mit Darstellungen der Agyptischen Plagen uber das Jungste Gericht und uber die Anbetung des Jesuskindes Den Innenraum beleuchten drei Kronleuchter die aus einer Metalllegierung in den Jahren 1661 1702 und 1703 angefertigt wurden Besonders prunkvoll ist der zweistockige und sechzehnarmige Leuchter aus dem Jahr 1661 den David Ertmann gestiftet hat Erwahnenswert sind auch die 21 Epitaphe im Innenraum und zwei an den Aussenwanden sie stammen aus dem 17 und 18 Jahrhundert und gehoren zu den sogenannten Inskriptionstafeln Die Peter und Paul Kirche birgt die grosste Sammlung derartiger Objekte in Stettin Ein Epitaph berichtet dabei uber den 1674 verstorbenen Maler Jacob Wildenberger Kirchengemeinde BearbeitenVorreformatorisch Bearbeiten Im Mittelalter war die St Peter und Paul Kirche eine von vier Pfarrkirchen in Stettin neben der Marienkirche der Nikolaikirche und der Jakobikirche Im Jahre 1268 wurde die Pfarrei durch den Camminer Bischof Hermann von Gleichen mit den eingepfarrten Nachbardorfern Grabow Nemitz und Frauendorf bestimmt Evangelisch Bearbeiten Mit Einfuhrung der Reformation wurde die Peter und Paul Kirche ein evangelisches Gotteshaus Die eingepfarrten Ortschaften verselbstandigten sich im Laufe der Jahrhunderte oder wurden anderen Gemeinden zugeteilt Im Jahre 1940 zahlte die Peter und Paul Gemeinde insgesamt 15533 Gemeindeglieder und wurde bis 1945 wie schon immer seit der Reformation von zwei Geistlichen betreut Sie gehorte zum Kirchenkreis Stettin Stadt deren Superintendenten sie von 1897 bis 1945 stellte Der Kirchenkreis lag im Westsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Evangelischen Kirche der altpreussischen Union Die Kirchenbucher aus der evangelischen Zeit der Kirche sind in grosser Anzahl erhalten Taufen 1619 1945 Trauungen 1647 1945 Bestattungen 1744 1945 Konfirmationen 1836 1944 und befinden sich im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin Kreuzberg Pfarrer Bearbeiten Als evangelisch lutherische Geistliche amtierten bis 1945 an der Peter und Paul Kirche Andreas Pfeiffer Piper wohl ab 1527 Paulus Witte 1569 1580 Georg Rhete 1581 1586 Johann Tiedebohl 1587 1614 Peter Rossin ab 1594 Michael Bartholomaus bis 1649 Philipp Cradelius 1615 1625 Christoph Dithmar 1626 1634 Daniel Lange 1635 1638 Balthasar Kansdorf 1639 1680 Simon Schreier 1650 1658 Heinrich Reineccius 1658 1687 Theodor Heinrich Lachmann 1687 1700 Joachim Erythraus sen 1688 1699 Joachim Erythraus jun 1700 1703 August Kuhn 1701 1705 Johann Hinsche 1704 1710 Daniel Zimmermann 1705 1710 Daniel Pohlemann 1710 1712 Christoph Trendelenburg 1712 Augustin Gottlieb Burmeister 1713 Christian Zickermann 1714 1726 Balthasar Kamradt 1714 Salomon Mayer 1715 1742 Johann Nikolaus Michaelis 1727 1749 Joachim Daniel Loper 1743 1773 Joachim Bernhard Steinbruck 1750 1789 Friedrich Rudolf Gottlieb Hoppe 1774 1789 Johann Erdmann Lenz 1790 1826 Johann Joachim Steinbruck 1788 1841 Franz Otto Succo 1826 1843 Gustav Heinrich Albert Hoffmann 1838 1883 Karl Bernhard Moll 1845 1850 Heinrich Gottlieb Hasper 1851 1880 Franz William Knoblauch 1881 1883 Rudolf Christian Gottlieb Deicke 1883 1920 Wilhelm Furer 1884 1902 ab 1897 Superintendent Wilhelm Stengel 1903 1931 Superintendent Alfred Domke 1920 1945 Alfred Semrau 1931 1945 Superintendent Unter den Pfarrern von Peter und Paul ist Georg Rhete bemerkenswert Er grundete 1577 die nach ihm benannte Buchdruckerei die bis 1945 als Hessenlandsche Buchdruckerei weiter bestand Dort war u a 1618 die grosse Pommernkarte von Eilhardus Lubinus gedruckt worden Sonstiges Kirchenpersonal Bearbeiten Theophil Andreas Volckmar 1684 1768 wirkte von 1707 bis 1712 als Organist an der Peter und Paul Kirche August Todt 1833 1900 wirkte von 1863 bis 1868 als Organist an der Peter und Paul KircheAltkatholisch Bearbeiten Nachdem nach Ende des Zweiten Weltkriegs die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung uberlassen worden war wurde die einheimische Bevolkerung Stettins Opfer der von der polnischen Administration durchgesetzten wilden Vertreibung Das Kirchengebaude wurde enteignet die Gemeindeglieder vertrieben und im Februar 1946 ubergab der von der polnischen Administration provisorisch eingesetzte polnische Stadtrat von Stettin dessen Mitglieder nach 1945 zugewanderte polnische Migranten waren das Kirchengebaude an die Polnisch Katholische Kirche poln Kosciol Polskokatolicki einen altkatholischer Kirchenverband zu dessen Breslauer Bistum sie gehort Derzeitiger Pfarrer ist Infulat Stanislaw Bosy 2 Die Kirchenglieder sind nach 1945 zugewanderte Polen und deren Familien Den fruheren evangelischen Nutzern der Kirche steht heute die St Trinitatiskirche ehemalige Gertrudkirche auf der Stettiner Lastadie zur Verfugung Literatur BearbeitenNeuere Publikationen Bearbeiten Hans Moderow Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart Teil 1 Stettin 1903 Hans Glaeser Swantow Das Evangelische Pommern Teil 2 Stettin 1940 Johannes Hinz Pommern Wegweiser durch ein unvergessenes Land Wurzburg 1996 Johannes Hinz Pommern Lexikon Wurzburg 2005 ISBN 3 88189 394 6 100 mal Peter und Paul Die alteste Kirche Stettins und Pommerns In Die Pommersche Zeitung Folge 48 2010 S 4 Christa Stache Verzeichnis der Kirchenbucher im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin Teil 1 Die ostlichen Kirchenprovinzen der Evangelischen Kirche der Union Berlin 1992 ISBN 3 9801646 4 0 Digitalisiertes alteres Schrifttum Bearbeiten Wilhelm Heinrich Meyer Stettin in alter und neuer Zeit Stettin 1887 F Hessenland S 125 129 Google Books Wilhelm Bohmer Ueber das Alter der St Petri Kirche zu Stettin In Neue Pommersche Provinzialblatter Band I Stettin 1827 S 194 255 Google Books Christian Zickermann Nachricht von den alten Einwohnern in Pommern auch von dero Religion und Bekehrung inbesonderheit aber von der St Petri und Pauli Kirche in Alten Stettin welche Otto von Bamberg Anno 1124 bauen lassen Stettin 1724 Google Books Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter und Paul Kirche Stettin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Peter und St Paul Kirche Stettin Polen Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Heinrich Meyer Stettin in alter und neuer Zeit Stettin 1887 F Hessenland S 125 129 Google Books Aktualnosci Parafia Polskokatolica pw sw Piotra i Pawla abgerufen am 30 Oktober 201853 428055555556 14 558611111111 Koordinaten 53 25 41 N 14 33 31 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter und Paul Kirche Stettin amp oldid 232107429