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Der Spatenberg ist ein kegelformiger Kalksteinberg mit einer Hohe von 366 1 m u NHN 1 am Sudrand der Kreisstadt Sondershausen in Thuringen Er tragt die Reste einer Burg Konig Heinrich IV und den 1895 als Bismarckturm errichteten Spatenbergturm SpatenbergBlick auf den Bismarckturm von SudostenHohe 366 1 m u NHN 1 Lage Kyffhauserkreis Thuringen Deutschland Gebirge HainleiteKoordinaten 51 21 27 N 10 52 12 O 51 357555555556 10 87 366 1 Koordinaten 51 21 27 N 10 52 12 OSpatenberg Thuringen Gestein MuschelkalkBesonderheiten Reste einer koniglichen Burg Spatenbergturm AT Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Spatenburg 3 Bismarckturm 3 1 Geschichte 3 2 Bismarckturm wird Spatenbergturm 3 3 Turmbeschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Spatenberg ist ein Bergsporn am Nordostende des Dorn 411 2 m und des Goldner 405 6 m an der Nordabdachung der Hainleite sudlich vom Stadtzentrum Sondershausens und westlich von dessen Stadtteil Jecha Der komplett bewaldete Berg ist nur uber zahlreiche Wanderwege zu erreichen Spatenburg BearbeitenDie Spatenburg hatte im Laufe der Zeit unterschiedliche Namen Spartenburg Ohlenburg Olenburg alte Burg 1853 Spadensburg Bei der Wiederherstellung seiner Konigsrechte am Ende der 1060er Jahre stiess Heinrich IV auf den Widerstand des Adels in Sachsen und Thuringen Auch die kleinen Lehnstrager machten sich durch Ubergriffe bei den Bauern unbeliebt Um 1070 errichtete Heinrich IV eine Anzahl von Burgen im Harzgebiet die bekannteste ist die Harzburg 1073 wurde die Spatenburg erbaut Sie liegt 3 km ostlich des Schlachtfeldes auf dem Konig Heinrich I 933 gegen die Ungarn kampfte 1073 belagerten die sachsisch thuringischen Aufstandischen erfolglos die Spatenburg Heinrich IV fluchtete von der Harzburg nach Worms in den Schutz rheinischer Burgerschaften Militarisch fand er von dort aber keine Unterstutzung So kam es zum Kompromissfrieden von Gerstungen 1074 Heinrich IV musste der Zerstorung seiner Spatenburg zustimmen Die Aufstandischen verloren wegen Kirchenschandung auf der Harzburg die Unterstutzung adliger Kreise Bis 1075 konnte Heinrich IV seine Position soweit starken dass er im selben Jahr die Sachsen unter Otto von Northeim bei Langensalza und im Oktober bei Spier nahe Sondershausen vernichtend schlagen konnte Die Spatenburg wurde wieder aufgebaut Als uber Heinrich IV von Papst Gregor VII der Bann ausgesprochen wurde kam es zu einer erneuten Zerstorung der Burg Der nachste Wiederaufbau erfolgte im 12 Jahrhundert wahrscheinlich auf Veranlassung des Erzbischofs von Mainz Es wird aus dieser Zeit der Ministeriale Berthold von Spatinberc erwahnt der im Dienste der Landgrafen von Thuringen stand Dann kam die Burg in den Besitz des Grafen von Anhalt der zur gleichen Zeit ein Gut in Stockhausen hatte 1263 gehen Gut und castrum Spatenberg fur 50 Mark Silber an den Grafen Heinrich II von Hohnstein und am 9 April 1263 als Lehen an den Grafen von Weissensee Da des Grafen Sohne gegen den deutschen Konig Adolf von Nassau Krieg fuhrten und verloren wurde 1295 die Spatenburg endgultig zerstort Die Grafen von Hohnstein als Eigentumer der Burgruine teilten 1312 ihren Besitz Die Bruder Dietrich IV und Heinrich V erhielten die verwustete Spatenburg Heinrich V wurde durch den Tod seines Bruders 1315 alleiniger Besitzer Nach dessen Tode 1356 traten seine Schwiegersohne Graf Heinrich XII von Schwarzburg Blankenburg und Graf Gunther XII von Schwarzburg die Erbschaft an Im Auftrag von Graf Anton Heinrich von Schwarzburg erfolgten 1637 auf dem Burggelande Ausgrabungen Uber die Ergebnisse ist nichts bekannt Die Burg blieb in Schwarzburger Hand bis zum Ende des Ersten Weltkrieges Von der Spatenburg sind heute an der Westseite zwei Wallgraben noch sichtbar Bismarckturm Bearbeiten nbsp Bismarckturm Sondershausen Blick von Nordosten nbsp Blick vom Spatenberg auf SondershausenGeschichte Bearbeiten Bereits 1845 wurde in Sondershausen uber einen Plan diskutiert auf dem Spatenberg einen Aussichtsturm zu errichten In der Begeisterung nach der Reichsgrundung 1871 entstanden an vielen Orten in Deutschland Bismarckdenkmaler Aus Anlass des bevorstehenden 80 Geburtstages Bismarcks veroffentlichte die Sondershauser Zeitung Der Deutsche am 14 Marz 1895 einen Spendenaufruf von den Vorstanden der Vereine Sondershausens An uberaus geeigneter Stelle auf dem isoliert vorspringenden Bergkegel der Olenburg im Wipperthal hinubergrussend nach dem von da aus vor Augen liegenden Kaiser Wilhelm Denkmal auf dem Kyffhauser soll ein Bismarckthurm errichtet werden Die Initiative ging vom Hofdruckereibesitzer aus Durch die wesentliche Finanzierung eines Sondershauser Arztes konnte innerhalb von 7 Monaten der Bismarckturm errichtet werden Das Baumaterial kam aus dem unweit gelegenen Steinbruch des Totenberges Am 10 November 1895 fand die feierliche Einweihung mit der anschliessenden Dankesfeier im Waldschlosschen statt Es wurden in der Festrede Bismarcks und Luthers gedacht der an diesem Tage Geburtstag hatte Der Turm war immer ein Ort politischer Demonstration Auch als 1910 am 1 Mai fur kurze Zeit die rote Fahne auf ihm gehisst wurde Aus finanziellen Grunden ubergaben die Vereine 1927 den Turm der Stadt Bismarckturm wird Spatenbergturm Bearbeiten In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg traten Verfallserscheinungen am Turm auf Aus materiellen und politischen Grunden wurde eine Renovierung aufgeschoben Er wurde baupolizeilich gesperrt In den 1970er Jahren wollten die Kulturfunktionare des Kreises den Turm fur Besucher generell sperren weil man von dort auf das Kasernengelande blicken konnte Da der Name Bismarck im DDR Geschichtsbild negativ belegt war stiess auch die Turmbezeichnung bei den Funktionaren auf Ablehnung Um den Turm uberhaupt noch benennen zu konnen haben die Heimatfreunde im Kulturbund die Bezeichnung Spatenbergturm eingefuhrt und eine Interessengemeinschaft gleichen Namens gegrundet die eine Renovierung des Turmes immer wieder zur Diskussion stellte 1982 wurde der Turm unter Denkmalschutz gestellt Er konnte 1985 von einer Feierabendbrigade aufwendig renoviert werden 2 Turmbeschreibung Bearbeiten Der Spatenbergturm steht auf der ebenen Flache der ehemaligen Spatenburg Er hat eine quadratische Grundflache von 5 7 m Seitenlange und eine Hohe von 19 50 m Durch umlaufend hervorstehende Gesimsbander ist er dreizonig gegliedert Nach oben verlauft er konisch und endet an der Aussichtsplattform mit einem Zinnenkranz und Wasserspeiern Das Massivmauerwerk besteht aus unregelmassig bearbeiteten Natursteinflachen aus Kalkstein Das Erdgeschoss ist an der Sudseite durch eine schmiedeeiserne Tur verschlossen Man erreicht das mittlere Stockwerk uber eine Steintreppe auf Stahltragern Der weitere Aufstieg erfolgt uber eine Steintreppe an den Innenwanden An der Nordseite befindet sich ein schmaler Balkon Die Plattform erreicht man durch einen 6 seitigen Mauerturm an der Sudwestecke 2 Inzwischen ist das Besteigen des Turms allerdings wegen Absturzgefahr untersagt 3 Literatur BearbeitenHeinrich Doring Thuringen und der Harz 1840 G Wallenhauer Heimatskunde der Furstentumer Schwarzburg Druck und Verlag der Furstlich priv Hofdruckerei Rudolstadt 1882 Der Deutsche 12 November 1895 Der Deutsche Nr 175 vom 20 Juli 1905 Historischer Fuhrer Bezirke Erfurt Gera Suhl Urania Verlag Leipzig Jena Berlin 1978 S 64 Denkmalerfassung Kyffhauserkreis Thuringisches Landesamt fur Denkmalpflege Erfurt 1998 Thomas Bienert Mittelalterliche Burgen in Thuringen Wartburg Verlag 2000 ISBN 3 86134 631 1 Karl Rudolf Schnith Kaiser Heinrich IV In Gerhard Hartmann Karl Schnith Hrsg Die Kaiser Marix Verlag GmbH Wiesbaden 2006 S 208 ISBN 3 86539 074 9 und ISBN 978 3 86539 074 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spatenberg Sammlung von Bildern Der Bismarckturm Sondershausen beim Infoportal BismarckturmeEinzelnachweise Bearbeiten a b Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise a b Bismarckturm Sondershausen auf bismarcktuerme de Spatenbergturm droht die komplette Sperrung in Thuringer Allgemeine vom 16 Oktober 2012 abgerufen am 26 Dezember 2014Normdaten Geografikum GND 4489525 2 lobid OGND AKS VIAF 236995679 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spatenberg amp oldid 225892742 Spatenburg