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Dieser Artikel handelt von einem bemannten Raumflug Zur gleichnamigen Tragerrakete siehe Sojus Rakete Sojus 5 bis 7 Sojus 6 ist die Missionsbezeichnung fur den am 11 Oktober 1969 gestarteten Flug eines sowjetischen Sojus Raumschiffs Es war der 14 Flug im sowjetischen Sojusprogramm MissionsdatenMission Sojus 6NSSDCA ID 1969 085ARaumfahrzeug Sojus 7K OK GRAU Index 11F615 Seriennummer 14Rufzeichen Anteya Anteja Antaios Masse 6577 kgTragerrakete Sojus GRAU Index 11A511 Besatzung 2Start 11 Oktober 1969 11 10 00 UTCStartplatz Baikonur 31 6Landung 16 Oktober 1969 09 52 47 UTCLandeplatz 180 km NW von KaragandaFlugdauer 4d 22h 42min 47sErdumkreisungen 80Umlaufzeit 88 7 minBahnneigung 51 7 Apogaum 231 kmPerigaum 192 km Vorher nachher Sojus 5 bemannt Sojus 7 bemannt Inhaltsverzeichnis 1 Besatzung 1 1 Hauptbesatzung 1 2 Ersatzbesatzung 2 Vorbereitung 3 Missionsverlauf 3 1 Start 3 2 Missglucktes Kopplungsmanover 3 3 Schweissen im Weltall 3 4 Landung 4 Auswirkungen 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBesatzung BearbeitenHauptbesatzung Bearbeiten Georgi Stepanowitsch Schonin 1 Raumflug Kommandant Waleri Nikolajewitsch Kubassow 1 Raumflug BordingenieurSchonin gehorte zur Ersten Kosmonautengruppe der Sowjetunion Kubassow war ziviler Ingenieur des Zentralen Konstruktionsburos des Experimentellen Maschinenbaus Ursprunglich war der Wissenschaftskosmonaut Wladimir Fartuschnui ebenfalls fur den Flug vorgesehen Er stammte aus dem Paton Institut und war Experte fur das Vulkan Schweissgerat Letztendlich wurde die Mannschaft von drei auf zwei Raumfahrer reduziert und Fartuschnui auf einen spateren Flug angesetzt Nach einem im Jahre 1971 erlittenen Autounfall schied er 1973 aus der Kosmonautengruppe aus ohne einen Raumflug absolviert zu haben Die Mannschaft begann ihr Training am 10 April 1969 Ersatzbesatzung Bearbeiten Wladimir Alexandrowitsch Schatalow Kommandant Alexej Stanislawowitsch Jelissejew BordingenieurAls Ersatzleute fur Sojus 6 Sojus 7 und Sojus 8 waren zuerst Kuklin Gretschko Chrunow und Kolodin nominiert Im Sommer 1969 gab es jedoch einschneidende Anderungen Kuklin wurde nach einem Zentrifugentest als nicht flugtauglich eingestuft und Chrunow wegen eines Autounfalls mit Fahrerflucht aus der Mannschaft genommen Nikolajew als designierter Sojus 8 Kommandant uberzeugte wahrend des Trainings nicht und wurde im August durch Schatalow ersetzt ebenfalls Nikolajews Bordingenieur Sewastjanow durch Jelissejew Schatalow und Jelissejew wurden schliesslich als Ersatzmannschaft fur Sojus 6 eingeteilt Vorbereitung BearbeitenNach dem erfolgreichen Doppelflug von Sojus 4 und Sojus 5 war erstmals nun ein Dreifachflug mit Sojus 6 Sojus 7 und Sojus 8 geplant Im Unterschied zur vorigen Mission war dabei ein Umstieg von einem Raumschiff in das andere nicht vorgesehen 1 Neu dabei war dass Kopplung und Abkopplung von einem dritten Raumschiff aus gefilmt werden sollten Sojus 6 war im Gegensatz zu Sojus 7 und Sojus 8 nicht mit einem Annaherungssystem oder einem Kopplungsadapter ausgerustet Die USA hatten zu dieser Zeit mit Apollo 11 bereits eine bemannte Mondlandung durchgefuhrt bei drei Flugen waren Astronauten vom Apollo Raumschiff durch einen Tunnel in die Mondfahre umgestiegen Im Orbitalmodul war das Gerat Vulkan eingebaut mit dem Schweissarbeiten in der Schwerelosigkeit und im Vakuum vorgenommen werden konnten Das Gerat war vom Paton Institut in Kiew entwickelt worden Ein weiterer Apparat an Bord von Sojus 6 war Swinets eine Einrichtung mit der man den Start von Interkontinentalraketen beobachten konnte Als Annaherungssystem war zuerst das Kontakt Gerat vorgesehen Da dieses jedoch noch nicht fertig war wurde auf das bestehende System Igla zuruckgegriffen Noch nie zuvor waren drei Raumschiffe gleichzeitig im All gewesen Hinsichtlich Bahnverfolgung und Funkverkehr stellte das neue Anforderungen an die sowjetischen Bodenstationen Zusatzlich zu den Funkstationen auf sowjetischem Gebiet wurde das Kommunikationsschiff Kosmonaut Wladimir Komarow eingesetzt Im September hatte es eine Ruhr Epidemie in Baikonur gegeben Die Kosmonauten hielten sich in isolierten Bereichen auf und nur Personen die keine Symptome zeigten durften sich ihnen nahern Missionsverlauf BearbeitenStart Bearbeiten Schonin und Kubassow starteten mit Sojus 6 am 11 Oktober 1969 von Rampe 31 in Baikonur Wie in der Sowjetunion ublich wurde die Mission erst nach dem gegluckten Start bekanntgegeben in den Pressemitteilungen war von den beiden anderen Raumschiffen noch nicht die Rede In den ersten beiden Tagen vor dem Start von Sojus 8 wurden biomedizinische Experimente durchgefuhrt unter anderem Messungen am Innenohr Ausserdem fotografierten die Kosmonauten die Erde In der Nacht vom 12 Oktober wurden von Baikonur insgesamt drei Interkontinentalraketen vom Typ R16 gestartet Schonin beobachtete die Leuchtspuren mit dem Swinets Apparat Missglucktes Kopplungsmanover Bearbeiten Nachdem mit jeweils einem Tag Abstand Sojus 7 und Sojus 8 gestartet waren konnten mit verschiedenen Kurskorrekturen die Umlaufbahnen der drei Raumschiffe angeglichen werden Kubassow in Sojus 6 und Jelissejew in Sojus 8 benutzten einen neuen Sextanten um unabhangig von den Bodenstationen die Bahn zu bestimmen Am 14 Oktober begann Sojus 8 sich an Sojus 7 anzunahern Das automatische Annaherungssystem Igla erfasste das Ziel jedoch nicht korrekt Spatere Manover mit Handsteuerung blieben erfolglos Wahrend der Nacht drifteten die Raumschiffe auseinander so dass am nachsten Tag wertvolle Zeit verstrich bis die Umlaufbahnen wieder angeglichen werden konnten Es gelang Sojus 8 nicht sich an Sojus 7 anzunahern oder zu koppeln Zeitweise versuchten Schonin und Kubassow ihre Sojus 6 mit Handsteuerung an Sojus 7 anzunahern obwohl ihr Raumschiff nicht mit einem Kopplungsadapter ausgerustet war Die minimale Entfernung betrug dabei 800 m Wahrend zwischen den drei Raumschiffen Sichtverbindung herrschte konnten Experimente zur Sichtbarkeit von Raumschiffen und zur optischen Nachrichtenubermittlung durchgefuhrt werden Schweissen im Weltall Bearbeiten Am 16 Oktober fuhrten Schonin und Kubassow die Schweissarbeiten mit dem Vulkan Gerat durch Dieses befand sich im Orbitalmodul das fur die Arbeiten luftleer gemacht wurde Die Maschine arbeitete dabei vollautomatisch und wurde von Kubassow vom Landemodul aus bedient die Daten wurden direkt zur Erde gesendet Die Kosmonauten fuhrten drei Schweissmethoden durch Elektronenstrahl Niederdruckplasma und normales Lichtbogenhandschweissen mit einer Elektrode Als Werkstoffe dienten Titan Aluminiumlegierungen und rostfreier Stahl Dies war die erste Materialbearbeitung im Weltraum Erst viele Jahre spater wurde bekannt dass die Schweissarbeiten fast zu einer Katastrophe gefuhrt hatten als ein fehlgerichteter Strahl auf die Trennwand der beiden Sojus Module traf und dort fast ein Loch hinein brannte Den Kosmonauten wurde dies erst bewusst als sie die Materialproben aus dem Orbitalmodul zuruck in das Landemodul brachten Landung Bearbeiten Schon kurz nach Ende der Schweissarbeiten wurde die Ruckkehr zur Erde durch eine Bremszundung eingeleitet Sojus 6 landete bei kaltem und windigem Wetter um 09 52 Uhr UTC in der Steppe von Kasachstan Als ein Hubschrauber 10 Minuten spater eintraf hatten Schonin und Kubassow die Landekapsel bereits selbststandig verlassen Auswirkungen BearbeitenOffiziell wurde der Dreifachflug als Erfolg gewertet eine Kopplung oder gar ein Umstieg war offentlich nie als Ziel ausgegeben worden Intern war jedoch klar dass die Mission ein Fehlschlag war Als Erfolg konnten die Schweissarbeiten in der Schwerelosigkeit gewertet werden Ahnliche Versuche wurden 1984 von den Kosmonauten Dschanibekow und Sawizkaja ausserhalb der Raumstation Saljut 7 durchgefuhrt Sonstiges BearbeitenDie Fotografien die wahrend der Mission aufgenommen wurden wurden bisher nicht veroffentlicht Literatur BearbeitenAsif A Siddiqi Challenge to Apollo The Soviet Union And The Space Race 1945 1974 NASA History Division Washington DC 2000 Weblinks BearbeitenSven Grahn The Soyuz 6 7 8 mission and radio observations thereof Funkverkehr und Bahnverfolgung englisch Sojus 6 bei spacefacts de Sojus 6 bei space kursknet ru englisch russisch archiviert 2016 Sojus 6 in der Encyclopedia Astronautica englisch Sojus 6 im NSSDCA Master Catalog englisch Einzelnachweise Bearbeiten www x libri ru Kamanin Tagebucher Eintrag vom 6 Oktober 1969 russisch Sojus Missionen Als Kosmos 133 140 186 188 212 213 238 496 573 613 638 656 670 672 772 869 1001 1074Sojus 1 2A 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 1 18 19 Apollo Sojus Test Projekt 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40Sojus T 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 10 11 12 13 14 15Sojus TM 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34Sojus TMA 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 01M 20 21 02M 22 03M 04M 05M 06M 07M 08M 09M 10M 11M 12M 13M 14M 15M 16M 17M 18M 19M 20MSojus MS 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sojus 6 amp oldid 209166871