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Wladimir Alexandrowitsch SchatalowLand Sowjetunion SowjetunionOrganisation WWSRufzeichen Amur Amur Granit Granit ausgewahlt 8 Januar 1963Einsatze 3 RaumflugeStart desersten Raumflugs 14 Januar 1969Landung desletzten Raumflugs 24 April 1971Zeit im Weltraum 9d 21h 57min 30sausgeschieden 25 Juni 1971RaumflugeSojus 4 1969 Sojus 8 1969 Sojus 10 1971 Wladimir Alexandrowitsch Schatalow russisch Vladimir Aleksandrovich Shatalov wiss Transliteration Vladimir Aleksandrovic Satalov 8 Dezember 1927 in Petropawlowsk Kasachische ASSR Russische SFSR Sowjetunion 15 Juni 2021 1 in Moskau war ein sowjetischer Kosmonaut Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Luftstreitkrafte 1 2 Kosmonautentatigkeit 1 2 1 Auswahl und Ausbildung 1 2 2 Ersatz Woschod 3 1 2 3 Mondprogramm 1 2 4 Ersatz Sojus 3 1 2 5 Erster Flug Sojus 4 und Kopplung mit Sojus 5 1 2 6 Zweiter Flug Gruppenflug von Sojus 6 7 8 1 2 7 Dritter Flug Sojus 10 1 3 Nach den Raumflugen 1 4 Weitere Tatigkeiten 2 Ehrungen Auswahl 3 Privates 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenLuftstreitkrafte Bearbeiten Nachdem Wladimir Schatalow die Hochschule der Luftstreitkrafte in Katschinsk 1949 erfolgreich abgeschlossen hatte besuchte er die Militarakademie der Luftstreitkrafte in Monino die er 1956 mit Auszeichnung verliess Anschliessend diente er in den sowjetischen Luftstreitkraften Im Juni 1960 wurde er zum Militarpiloten erster Klasse ernannt seit 7 Februar 1962 hatte er den Rang eines Oberstleutnants inne Mit mehr als 2 500 Flugstunden war er also vor der Berufung in das Kosmonautenkorps ein sehr erfahrener Pilot mit Berechtigungen auf verschiedenen Flugzeugtypen so hatte er bis auf die MiG 19 alle seit Beginn der 1950er Jahre gangigen Jagdflugzeuge von Mikojan Gurewitsch Suchoi sowie Jakowlew geflogen Daneben besass er auch Flugerfahrung auf den Transportmaschinen Il 14 Tu 104 und dem Hubschrauber Mil Mi 4 Kosmonautentatigkeit Bearbeiten Auswahl und Ausbildung Bearbeiten Im Laufe des Jahres 1962 durchlief Schatalow das Auswahlverfahren fur die zweite militarische Gruppe der sowjetischen Kosmonauten Am 8 Januar 1963 wurde er als Kosmonautenanwarter angenommen Die Abschlussprufung im Januar 1965 bestand er als einer der vier besten von den 15 Kandidaten Ersatz Woschod 3 Bearbeiten Ab Marz 1965 trainierte Schatalow fur das Kommando von Woschod 3 mit dem der Langzeitrekord von Wostok 5 von 5 auf 15 Tage verbessert werden sollte Die Nominierung von Schatalow und Beregowoi als mogliche Woschod Kommandanten stiess bei den Mitgliedern der ersten Kosmonautengruppe der Sowjetunion auf Widerstand weil nicht jeder von ihnen einen Flug erhalten hatte Der geplante Langzeitflug von Woschod 3 wurde immer wieder verschoben und letztlich nie durchgefuhrt Mondprogramm Bearbeiten Im Dezember 1966 wurden die Trainingsgruppen der sowjetischen Kosmonauten umorganisiert Schatalow konnte sich Hoffnungen machen Ersatz Kommandant eines der ersten bemannten Fluge des neuen Sojus Raumschiffes zu werden Nach dem Absturz von Sojus 1 und dem Tod des Piloten Wladimir Komarow wurde das Projekt jedoch verzogert Ersatz Sojus 3 Bearbeiten Erst im Oktober 1968 fand mit Sojus 3 der nachste bemannte Raumflug statt wieder mit nur einem Kosmonauten als Besatzung Schatalow war fur diese Mission als Ersatzmann fur Beregowoi bestimmt worden Erster Flug Sojus 4 und Kopplung mit Sojus 5 Bearbeiten Im Januar 1969 kam Schatalow zu seinem ersten Raumflug er war als Besatzung des Raumschiffs Sojus 4 nominiert worden Als Rufzeichen hatte Schatalow den Fluss Amur gewahlt Der erste Startversuch am 13 Januar wurde wegen zu niedriger Temperaturen 24 C abgebrochen Allerdings gelang der Start am Tag darauf Wieder einen Tag spater startete Sojus 5 mit drei Mann Besatzung Nach einem Rendezvous in der Erdumlaufbahn steuerte Schatalow sein Raumschiff zur ersten Kopplung zweier bemannter Raumfahrzeuge Eine weitere Erstleistung war das Umsteigen von Jelissejew und Chrunow von Sojus 5 zu Sojus 4 Somit landete Sojus 4 mit drei Mann Besatzung an Bord Trotz der Kalte von 30 C und 60 bis 80 cm Schnee hatten die Landesysteme gut funktioniert Dies war die erste wirklich fehlerlose Mission im Sojus Programm Schatalow hatte im Gegensatz zu Beregowoi bei Sojus 3 eine makellose Leistung gezeigt Alle Manover hatte er mit minimalem Treibstoffverbrauch durchgefuhrt Wahrend dieses Fluges hatte er eine PENTACON super mit an Bord 2 Zweiter Flug Gruppenflug von Sojus 6 7 8 Bearbeiten Nach dem erfolgreichen Doppelflug von Sojus 4 und Sojus 5 war ein Gruppenflug mit Sojus 6 Sojus 7 und Sojus 8 geplant Sojus 7 und Sojus 8 sollten koppeln Im Unterschied zu Sojus 4 5 war kein Umstieg geplant Neu war dass das Kopplungsmanover von dem dritten Raumschiff Sojus 6 aus gefilmt werden sollte Da der ursprunglich vorgesehene Nikolajew im Training nicht uberzeugte ruckte Schatalow im August 1969 nach und wurde im September als Kommandant von Sojus 8 nominiert Als Bordingenieur wurde ihm Alexei Jelissejew zugeteilt mit dem er bereits bei Sojus 4 5 zusammengearbeitet hatte Schatalow kam als zweiter Kosmonaut nach Komarow zu seinem zweiten Raumflug als Kommandant Im Gegensatz zu Komarow benutzte er bei seinem zweiten Flug ein anderes Rufzeichen als beim ersten Granit Schatalow wurde Kommandant des Raumschiffverbands und ausserdem Ersatzkommandant von Sojus 6 und Sojus 7 Schatalow sprach sich wahrend der Vorbereitung fur einen manuellen Anflug aus um Treibstoff zu sparen Er konnte seine Haltung nicht durchsetzen der Anflug sollte automatisch gesteuert sein Schatalow und Jelissejew starteten am 13 Oktober 1969 mit Sojus 8 nachdem Sojus 6 und Sojus 7 bereits im All waren Das Rendezvous verlief zunachst problemlos doch als ihr Raumschiff nur noch 1 km von Sojus 7 entfernt war versagte das Annaherungssystem Igla Da keine Anhaltspunkte uber Entfernung und Bewegung der Raumschiffe vorlagen war eine Annaherung per Handsteuerung schwierig und riskant Schatalow unternahm zwischen dem 14 und dem 16 Oktober mehrere Versuche eine Kopplung zu erreichen blieb aber erfolglos Nach der Landung am 16 Oktober war Schatalow mit knapp 8 Tagen im All der erfahrenste Kosmonaut jedoch hatten 16 US Astronauten mehr Flugzeit aufzuweisen Dritter Flug Sojus 10 Bearbeiten Nachdem das Rennen zum Mond zugunsten der USA entschieden war konzentrierte sich die Sowjetunion auf Raumstationen in der Erdumlaufbahn Das erste Exemplar hierfur war Saljut 1 Schatalow war seit April 1970 als Kommandant einer Saljut Besatzung vorgesehen seine Flugingenieure waren Pazajew und Wolkow Im Februar 1971 ruckte Schatalow als Kommandant der ersten Mannschaft nach Er ersetzte Schonin der durch seine Alkoholprobleme nicht mehr tragbar war Im Gegensatz zur sonstigen Praxis wurde nicht die gesamte Mannschaft ausgetauscht so dass Schatalow Schonins Bordingenieure Jelissejew und Nikolai Rukawischnikow ubernahm Somit war Schatalow zum dritten Mal zu einer Mission zusammen mit Jelissejew eingeteilt Schatalow Jelissejew und Rukawischnikow starteten mit dem Raumschiff Sojus 10 am 22 April 1971 zur Raumstation Saljut 1 die schon seit drei Tagen im All war Das Rendezvous mit der Raumstation erfolgte zunachst problemlos doch dann versagte das automatische Annaherungssystem erneut Dieses Mal konnten die Kosmonauten auf die Handsteuerung zuruckgreifen und Schatalow fuhrte die erste Kopplung eines Raumschiffes an eine Raumstation durch Weil die Kosmonauten keine Instrumentenunterstutzung zur Ermittlung der Position und Annaherungsgeschwindigkeit hatten erfolgte die Kopplung jedoch nicht im richtigen Winkel Ein Umsteigen in die Raumstation durch die Luke war nicht moglich und die Abkopplung war erst nach mehreren Versuchen erfolgreich Aufgrund der Umlaufbahn war in diesen Tagen eine Landung in der Sowjetunion nur nachts moglich so dass erwogen wurde auf einem anderen Kontinent niederzugehen Schatalow konnte die Flugleitung jedoch uberzeugen dass die Ausrichtung des Raumschiffs trotzdem korrekt moglich sei Die Landung erfolgte am 24 April 1971 um 23 40 Uhr GMT 25 April Ortszeit kurz vor Sonnenaufgang Fur Schatalow und Jelissejew war dies jeweils der dritte Flug und das innerhalb von nur zwei Jahren Bei Sojus 4 und Sojus 5 waren sie getrennt gestartet und gemeinsam gelandet und den Flug von Sojus 8 hatten sie gemeinsam durchgefuhrt Die sowjetische Raumfahrt verfugte uber eine wesentlich grossere Auswahl an Raumfahrern und so war es selten dass Kosmonauten mehrfach zum Einsatz kamen Erst 1978 sollte mit Pjotr Klimuk ein weiterer Kosmonaut zum dritten Raumflug kommen Nach den Raumflugen Bearbeiten Nach seiner Ruckkehr versuchte Schatalow mehr Einfluss auf die Ausbildung und Auswahl der Kosmonauten zu erhalten Sein Ziel war es Stellvertreter von Nikolai Kamanin zu werden wozu er am 25 Juni 1971 wahrend des Fluges von Sojus 11 ernannt wurde Als die Sojus Mannschaft bei der Ruckkehr ums Leben kam trat Kamanin am 8 Juli 1971 zuruck und ubertrug seine Funktion an Schatalow Ab 3 Januar 1987 wurde Schatalow als Nachfolger von Georgi Beregowoi Leiter des Juri Gagarin Kosmonautentrainingszentrums Diese Funktion hatte er bis zum 19 September 1991 inne Am 21 Mai 1992 schied Wladimir Schatalow im Rang eines Generalleutnants der Luftwaffe aus dem aktiven Militardienst aus Weitere Tatigkeiten Bearbeiten Von 1971 bis 1991 war Schatalow Mitglied der sowjetischen Staatskommission fur bemannte Raumfahrt Er ist Autor und Co Autor mehrerer Raumfahrt Bucher Ehrungen Auswahl BearbeitenZweifacher Held der Sowjetunion 22 Januar 1969 und 22 Oktober 1969 Dreifacher Trager des Leninordens 22 Januar 1969 30 April 1971 und 15 Januar 1976 Fliegerkosmonaut der Sowjetunion 1969 Staatspreis der UdSSR 1971 Orden der Oktoberrevolution 1982 Ausserdem erhielt Schatalow weitere Auszeichnungen aus Bulgarien der DDR Kuba der Mongolei Osterreich Syrien der Tschechoslowakei und Vietnam Der Krater Shatalov auf der Mondruckseite ist nach ihm benannt 3 Privates BearbeitenSchatalow war verheiratet und hatte zwei Kinder Schatalow war zum Zeitpunkt seines Todes mit 93 Jahren und 6 Monaten der alteste noch lebende Raumfahrer Einzelnachweise Bearbeiten Skonchalsya letchik kosmonavt SSSR Vladimir Shatalov Alexander Decker Photo Deal III 97 1997 Shatalov In Gazetteer of Planetary Nomenclature International Astronomical Union abgerufen am 15 Oktober 2010 englisch Literatur BearbeitenPeter Stache Raumfahrer von A bis Z Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik Berlin Ost 1988 ISBN 3 327 00527 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vladimir Shatalov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien spacefacts de Kurzbiografie Wladimir Alexandrowitsch Schatalow in der Encyclopedia Astronautica englisch Normdaten Person GND 1157198856 lobid OGND AKS LCCN n81048407 VIAF 106942609 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schatalow Wladimir AlexandrowitschALTERNATIVNAMEN Shatalov Vladimir Aleksandrovich russisch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Kosmonaut Ingenieur OffizierGEBURTSDATUM 8 Dezember 1927GEBURTSORT Petropawlowsk Kasachische ASSR Russische SFSR SowjetunionSTERBEDATUM 15 Juni 2021STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wladimir Alexandrowitsch Schatalow amp oldid 236580878