Sojus MS-14 war ein unbemannter Testflug des russischen Sojus-Raumschiffs zur Internationalen Raumstation. Im Rahmen des ISS-Programms trägt der Flug die Bezeichnung ISS AF-60S. Es war der 166. Flug im Sojusprogramm und der 59. Besuch eines Sojus-Raumschiffs an der ISS.
Missionsdaten | ||
---|---|---|
Mission | Sojus MS-14 | |
Raumfahrzeug | Sojus 7K-MS (GRAU-Index 11F732) Seriennummer 743 | |
Trägerrakete | Sojus-2.1a (GRAU-Index 14A14) | |
Start | 22. August 2019, 03:38 (UTC) | |
Startplatz | Baikonur 31/6 | |
Raumstation | ISS | |
Andockplatz | Swesda | |
Ankopplung | 27. August 2019, 03:08 UTC | |
Abkopplung | 6. September 2019, 18:14 UTC | |
Landung | 6. September 2019, 21:34 UTC | |
Landeplatz | Kasachstan | |
◄ Vorher / nachher ► | ||
|
Missionszweck Bearbeiten
MS-14 bereitete den Wechsel der bemannten Sojus-Flüge von der Raketenversion Sojus-FG auf die neuere Sojus-2.1a vor. Die nachfolgende Mission MS-15 soll aber nochmals mit der Sojus-FG starten. Mit MS-14 wurden unter anderem neue Systeme zur Lagekontrolle und Navigation sowie eine geänderte Software für die Auslösung des Rettungssystems getestet. Anders als die Sojus-FG unternimmt die Sojus-2.1 nach dem Start ein Rollmanöver, was bei der vorherigen Softwareversion als Fehlfunktion betrachtet worden wäre und einen Missionsabbruch ausgelöst hätte.
Missionsverlauf Bearbeiten
Der Flug startete am 22. August 2019 um 05:38 MESZ vom Kosmodrom Baikonur. Anstatt einer Crew war der anthropomorphe Roboter Skybot F-850 an Bord. Der Roboter war während des Flugs vom Boden aus steuerbar.
Am 24. August 2019 um 7:31 Uhr sollte das Sojus-Raumschiff am Poisk-Modul der ISS andocken. Wegen eines defekten Verstärkers im Kurs-Dockingsystem des Poisk-Moduls konnte sich die Sojus jedoch nicht auf den Kopplungsadapter ausrichten. Das Raumschiff schwebte einige Minuten lang hin und her und geriet zeitweise außer Sicht. Da die Sojus – anders als der Progress-Frachter – nicht fernsteuerbar ist, brach der ISS-Kommandant Alexei Owtschinin das Docking auf Anweisung des Missionskontrollzentrums ab. Bei einer bemannten Mission hätte die Sojus-Besatzung die Steuerung übernehmen und manuell ankoppeln können.
Im zweiten Versuch am 27. August dockte das Raumschiff erfolgreich am Swesda-Modul an. Tags zuvor hatte Alexander Skworzow gemeinsam mit Luca Parmitano und Andrew Morgan sein Rückkehrschiff Sojus MS-13 zum Poisk-Modul geflogen, um den Swesda-Kopplungsplatz freizumachen. Skybot FJ-850 verbrachte anschließend einige Tage an Bord der Raumstation.
Am 6. September 2019 dockte Sojus MS-14 ab und landete 147 Kilometer südöstlich von Schesqasghan in der kasachischen Steppe.
Siehe auch Bearbeiten
Weblinks Bearbeiten
- Sojus MS-14 bei spacefacts.de
- Sojus MS-14 im Russian Space Web
- Sojus MS-14 in der Encyclopedia Astronautica (englisch)
- Skybot an Bord der ISS; Abkopplung von Sojus MS-14. SciNews, Youtube-Video vom 6. September 2019
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Anatoly Zak: Russian space activities in 2019. In: Russian Space Web. Abgerufen am 5. März 2019 (englisch).
- Chris Gebhardt: Soyuz MS-14 to test new upgrades, ferry Skybot humanoid robot to Station werk=Nasaspaceflight.com. 22. August 2019, abgerufen am 22. August 2019 (englisch).
- Chris Gebhardt: Soyuz MS-14 – ferrying Skybot humanoid robot to Station – aborts docking attempt. In: Nasaspaceflight.com. 24. August 2019, abgerufen am 24. August 2019.
- Anatoly Zak: Soyuz MS-14 aborts docking with ISS. In: russianspaceweb.com. 24. August 2019, abgerufen am 24. August 2019.
- Stephen Clark: Soyuz docking aborted at International Space Station. In: Spaceflight Now. 24. August 2019, abgerufen am 24. August 2019.
- Stephen Clark: Soyuz capsule swaps docking ports on space station, clearing way for new arrival. In: Spaceflight Now. 26. August 2019, abgerufen am 26. August 2019.