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SimmeringWappen KarteSimmering war bis Ende 1891 eine eigenstandige Gemeinde und ist seit 1 Janner 1892 ein Stadtteil Wiens im gleichnamigen 11 Wiener Gemeindebezirk Simmering sowie mit nicht kongruentem Gebietsumfang eine der 89 Wiener Katastralgemeinden Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Namensherkunft 3 Geschichte 3 1 Latenezeitlicher Munzschatz 3 2 Grundherrschaft 3 3 Siedlungsentwicklung 3 4 Eingemeindung 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Luftbild von Simmering mit Blick nach Nordosten nbsp Katastralgemeinde Simmering im Wiener Bezirk Simmering nbsp Das Gebiet der heutigen Katastralgemeinde Simmering auf einer Karte von 1873Der Bezirksteil Simmering befindet sich grossteils im nordwestlichen Teil des Bezirkes Simmering Im Sudosten grenzt er an den Bezirksteil Kaiserebersdorf im Sudwesten und Westen an die Favoritner Bezirksteile Oberlaa und Favoriten im Nordwesten an den 3 Bezirk Landstrasse und im Nordosten entlang des Donaukanals an den 2 Bezirk die Leopoldstadt Da die Grenzen von Katastralgemeinden KG in Wien mitunter anders verlaufen als die Bezirksgrenzen liegen 22 5 ha der Katastralgemeinde Simmering im 3 Bezirk Landstrasse und 116 94 ha im 10 Bezirk Favoriten In Favoriten wird die Grenze der KG Simmering unter anderem von der Grenzstrasse gebildet auch der nordostliche Teil des Bohmischen Praters gehort noch zur KG Simmering Bis zum 15 Oktober 1938 war die Grenze der KG auch die Bezirksgrenze Die Gesamtflache der Katastralgemeinde betragt 1178 46 ha Der Ortskern um die Alt Simmeringer Pfarrkirche ist von der Stadt Wien als bauliche Schutzzone Alt Simmering definiert 1 Namensherkunft BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung Simmerings aus dem Jahre 1028 lautete noch auf den Namen Symmanninngen in einem anderen Dokument von 1130 wird als Besitzer des Ortes konkret Isinrich von Simmanningen genannt Bei den von Simmaningen auch Symannig oder Simonig durfte es sich um ein in dieser Gegend ansassiges Landadelsgeschlecht gehandelt haben das sich bis 1398 verfolgen lasst Geschichte BearbeitenLatenezeitlicher Munzschatz Bearbeiten Ein Munzschatz mit rund 260 Kleinsilbermunzen vom Simmeringer Typ sowie mehr als 30 Hexadrachmen verschiedener boischer BIATEC Pragungen wurde 1880 gefunden 2 Die Kleinsilbermunzen zeigen im Avers den Teil eines Lorbeerkranzes und im Revers das Bild eines Wildpferdes beide Seiten ausserdem mit unterschiedlichen bildlichen Erganzungen Derartige Simmeringer Munztypen sind von Bratislava 3 bis Wien verbreitet Einzelstucke sind sogar in der Stadt auf dem Magdalensberg aufgefunden worden Nach einer Datierung durch Eva Kolnikova ist die Pragezeit zwischen 60 und 45 v Chr Spate Latenezeit anzusetzen 4 Grundherrschaft Bearbeiten nbsp Simmeringer Ortskern anfangs des 19 Jahrhunderts nbsp St Laurenz KircheSimmering war bis etwa zum Jahr 1400 im Besitz des Geschlechts der von Simmanningen und hatte in den darauf folgenden Jahrhunderten zahlreiche Besitzer deren Namen sich noch heute in manchen Simmeringer Strassennamen finden um 1028 Der Edle Gottschalk Gottschalkgasse 12 Jh Herword von Simoning Herbortgasse und Simoningplatz um 1485 Christoph von Rappach Rappachgasse 1573 Andreas Ritter von Durrnbacher Durrnbacherstrasse 1573 1598 Michael Eyzing Freiherr von Schrattenthal Eyzinggasse 1598 1608 Michael Eham Ehamgasse 1608 1635 Georg Bernhard Freiherr von Urschenbock Urschenbockgasse 1635 1636 Isabella Perpetua von Romersthal 5 geb Freiin Urs ch enbeck 1614 1664 Romersthalgasse 1636 1677 Maria Elisabeth Colonna Freiin von Fels Felsgasse 1828 1832 Jakob Ha c kel Hakelgasse 1832 1848 Franz Ullmann1848 wurde die Grundherrschaft im Kaisertum Osterreich aufgehoben Damit wurde Simmering 1850 zur eigenstandigen Ortsgemeinde die bis 31 Dezember 1891 bestand Mit 1 Janner 1892 wurde die Gemeinde in die Stadt Wien einbezogen und fur den neuen 11 Bezirk namensgebend Siedlungsentwicklung Bearbeiten Simmering hatte die meiste Zeit seines Bestehens dorflichen Charakter Im Zentrum der Ortschaft befand sich die St Laurenz Kirche die in Kriegszeiten aufgrund ihres Turmes als Ausguck zur Verteidigung diente Im Jahr 1529 wurde Simmering im Zuge der Ersten Wiener Turkenbelagerung verwustet Aber auch die Zweite Turkenbelagerung 1683 und die zweimalige Besetzung und Plunderung durch Napoleon Bonapartes Truppen 1805 und 1809 verwusteten das Dorf Bereits seit 1605 gab es im Thurnhof in der heutigen Mautner Markhof Gasse eine Brauerei die uber drei Jahrhunderte eine wichtige Einnahmequelle fur den Ort darstellte und erst 1930 stillgelegt und nur noch als Hefe und Spiritusfabrik weitergefuhrt wurde 1713 befiel Simmering eine Pestepidemie Ab 1773 fanden auf der Simmeringer Haide kaiserliche Artilleriemanover statt dabei wurde mit Kanonen auf den historischen Ravelins nachgebaute Festungsanlagen geschossen um die Durchschlagskraft der Geschosse zu testen Der Schiessplatz bestand noch bis ins 20 Jahrhundert 1797 begann der Bau des Wiener Neustadter Kanals Bis etwa 1860 behielt Simmering seine dorflichen Strukturen bevor es binnen weniger Jahrzehnte zum Industrie und Arbeitervorort wurde Um 1850 wurde die Simmeringer Waggonfabrik errichtet Ab 1869 kamen weitere Industriebetriebe und Werkstatten dazu unter anderem fur die Eisenbahn In der Folge begann eine schnelle grossstadtische Entwicklung Industriebetriebe wie z B die Maschinen und Waggonfabrik AG heute Siemens Mobility siedelten sich an Die Brauerei im Thurnhof der Familie Meichl ging 1870 durch Heirat in den Besitz der Schwechater Brauerfamilie Dreher uber 1913 fusionierte die Dreher Brauerei mit der St Marxer Brauerei der ebenfalls im Brauereigewerbe tatigen Familie Mautner von Markhof 1930 wurde die Simmeringer Brauerei stillgelegt Es gab ferner die Eisengiesserei Vogelsinger amp Pastre und eine Fabrik der Austro Daimler AG Wichtige Transportwege waren neben der Simmeringer Hauptstrasse die von einer belgischen Gesellschaft betriebene uber den Wechsel nach Graz fuhrende Aspangbahn die Ostbahn mit der Ostbahnbrucke uber den Donaukanal und der 1878 stillgelegte Wiener Neustadter Kanal 1858 wurde das erste Amtshaus der Gemeinde Simmering eroffnet Etwa um 1860 wurden die Rinnbockhauser angelegt die damals zweitgrosste Wohnhausanlage im Grossraum Wien die eine der ersten Arbeiterwohnhofe war Der Unternehmer Josef Rinnbock der am Abriss der Wiener Stadtmauern beteiligt war benutzte Material daraus zum Bau der Hauser Sie befanden sich ganz am Anfang der Simmeringer Hauptstrasse und wurden erst 2021 demoliert Eingemeindung Bearbeiten Nach der Eingemeindung der Vorstadte Wiens im Jahr 1850 begann in den 1870er Jahren die Diskussion uber die Eingemeindung der ausserhalb des Linienwalls gelegenen Vororte die aber zumeist ihre Autonomie nicht aufgeben wollten Nachdem Kaiser Franz Joseph I jedoch 1888 bei der Eroffnung des Turkenschanzparks in der damals noch selbststandigen Stadt Wahring heute 18 Bezirk in Absprache mit der k k Regierung eine Rede gehalten hatte in der der Wunsch nach der Vergrosserung Wiens sehr deutlich gemacht wurde beschloss der niederosterreichische Landtag 1890 die Vereinigung Wiens mit uber dreissig Vororten die am 1 Janner 1892 in Kraft treten sollte Am 1 Janner 1892 wurde Simmering gegen den Willen des damaligen Simmeringer Vizeburgermeisters Karl Linke gemeinsam mit Kaiserebersdorf und kleinen Teilen der Gemeinden Kledering Schwechat und Albern zum 11 Wiener Gemeindebezirk vereinigt Am 1 Janner 1956 nach dem Abschluss des Staatsvertrages und dem Abzug der Roten Armee aus dem Alberner Hafen wurde auch die bis 1938 selbststandige niederosterreichische Gemeinde Albern Teil des Bezirks Simmering Personlichkeiten BearbeitenKarl Kaniak 1872 1931 Arbeiterdichter Sanger und Zeichner Josef Lang 1855 1925 Henker Georg Mautner Markhof 1926 2008 Industrieller und Politiker Manfred Mautner Markhof senior 1903 1981 Industrieller Julius Pastree 1856 1915 Industrieller Eisengiesserei Antonie Schlager 1859 1910 OpernsangerinLiteratur BearbeitenFranz Xaver Schweickhardt Darstellung des Erzherzogthums Osterreich unter der Ens durch umfassende Beschreibung aller Burgen Schlosser Herrschaften Stadte Markte Dorfer Rotten etc etc topographisch statistisch genealogisch historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis Vierteln alphabetisch gereiht Teil Viertel unterm Wienerwald 7 von 34 Banden 6 Band Schongraben bis St Valentin Schmidl Wien 1833 S 95 Simering Internet Archive Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 5 Kremayr amp Scheriau Wien 1997 ISBN 3 218 00547 7 S 227 f Gerda Badstuber Beitrag zur Ortsgeschichte von Simmering von 1680 1820 Dissertation Universitat Wien 1964 Hans Havelka Simmering Geschichte des 11 Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte Jugend und Volk Wien 1983 ISBN 3 7141 6230 5 Herbert Exenberger Gleich dem kleinen Hauflein der Makkabaer Die judische Gemeinde in Simmering 1848 1945 Mandelbaum Verlag Wien 2009 Weblinks BearbeitenSimmering In dasrotewien at Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie SPO Wien Hrsg Einzelnachweise Bearbeiten Karte der Schutzzone Friedrich von Kenner Der Munzfund von Simmering in Wien In Numismatische Zeitschrift 27 1895 S 57 ff Eva Kolnikova Bratislavske Keltske Mince Tatran Bratislava 1991 ISBN 978 8022 2028 17 Susanne Sievers Otto Helmut Urban Peter C Ramsl Lexikon zur Keltischen Archaologie A K und L Z Mitteilungen der prahistorischen Kommission im Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2012 ISBN 978 3 7001 6765 5 S 1711 f Ehefrau des Hans Christoph von Romerstal 1593 1636 Oberstleutnant der Garde in Wien Vgl Katrin Keller Hrsg e a Die Diarien und Tagzettel des Kardinals Ernst Adalbert von Harrach 1598 1667 Bd 2 Diarium 1629 1646 S 89 onlineBezirksteile von Simmering Albern Kaiserebersdorf Simmering 48 173333333333 16 413888888889 Koordinaten 48 10 N 16 25 O Normdaten Geografikum GND 4107759 3 lobid OGND AKS VIAF 246564020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Simmering Wiener Bezirksteil amp oldid 237758494