www.wikidata.de-de.nina.az
Siglingen ist ein Ortsteil und Dorf im Landkreis Heilbronn in Baden Wurttemberg das seit 1975 Teilort der Kleinstadt Neudenau ist SiglingenStadt NeudenauWappen von SiglingenKoordinaten 49 18 N 9 18 O 49 3004 9 3067 174 Koordinaten 49 18 1 N 9 18 24 OHohe 174 m u NNFlache 12 13 km Einwohner 1121 2009 Bevolkerungsdichte 92 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 74861Vorwahl 06298 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Verkehr 5 Personlichkeiten 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeographie BearbeitenDas Dorf Siglingen liegt im unteren Jagsttal zwischen Mockmuhl Zuttlingen und Neudenau uberwiegend auf der linken Seite innerhalb einer weit nach Norden ausholenden Flussschlinge Von Norden mundet dort gegenuber dem Sporn der Sulzbach in die Jagst Zu Siglingen gehoren neben dem namengebenden Dorf auch die Weiler Kressbach in einem linken Nebental der Jagst und Reichertshausen im Sulzbachtal Abgegangene Ortschaften sind Neuhof und Veherbrunnen Geschichte Bearbeiten nbsp Blick auf Siglingen nbsp Blick zur KircheBodenfunde auf Siglinger Markung zeugen von einer Besiedlung der Umgebung bereits in der Jungsteinzeit die altesten Siedlungsspuren innerhalb der Markung stammen aus dem dritten Jahrhundert Die fruhe Besiedlung des Ortes hangt vermutlich mit seiner geografischen Lage und mit der Nahe zu alten Fernwegen wie der Hohe Strasse zwischen Kocher und Jagst und der Jagstquerung bei Deitingen zusammen Die erste urkundliche Erwahnung erfolgte in einer zwischen 779 und 802 ausgestellten Urkunde in der eine Eigilsunt dem Kloster Fulda ihre Guter in Rohesheim Ruchsen und Siginingen Siglingen vermachte Im hohen Mittelalter trat mit den Herren von Siglingen ein Ortsadel auf der einen Herrensitz in Siglingen besass uber dessen Lage die Forschung uneins ist Bereits um 1300 waren die Herren von Siglingen nur noch Dienstleute der Herren von Weinsberg die ab dann die Ortsherrschaft ausubten wahrend die Herren von Siglingen in spaterer Zeit nur noch andernorts nachgewiesen sind und die Familie wohl in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts erlosch Im Jahr 1363 gestattete Kaiser Karl IV dem Engelhard von Weinsberg das Dorf Sygenyngen zu befestigen und dort einen Markt zu veranstalten In der Folgezeit wurde ein Stadtgraben angelegt und Stadttore errichtet Der Markt wurde bis ins 20 Jahrhundert zweimal jahrlich abgehalten wodurch Siglingen die Bezeichnung Marktflecken erhielt 1445 fiel Siglingen an die Kurpfalz 1504 an das Herzogtum Wurttemberg Bereits in pfalzischer aber spater auch in wurttembergischer Zeit gehorte Siglingen zum Amt Mockmuhl Im Dreissigjahrigen Krieg in dem der Ort ohnehin durch die Pest und Einquartierungen zu leiden hatte wurde Siglingen am 12 Mai 1636 fast vollstandig niedergebrannt Durch Hungerjahre und weitere Truppendurchzuge ging die Einwohnerzahl von etwa 400 Personen vor dem Krieg auf 73 im Jahr 1647 zuruck Von 71 Hausern im Jahr 1634 standen 1652 noch 13 Zwar wurde bereits 1650 die Kirche wiederaufgebaut doch hat es rund 150 Jahre gedauert bis sich der Ort wieder zur Grosse vor dem Dreissigjahrigen Krieg entwickelt hat Nach der Grundung des Konigreichs Wurttemberg kamen die zum ehemaligen Amt Mockmuhl gehorigen Orte 1810 zum Oberamt Neckarsulm Siglingen war ab 1818 Amtsort fur die Dorfer Kressbach und Reichertshausen Bei der Auflosung des Oberamts Neckarsulm 1938 kam der Ort zum Landkreis Heilbronn Den Zweiten Weltkrieg hat der Ort ohne grossere Schaden uberdauert Am 27 Februar 1945 war der ehemalige Weltrekordhalter im Gehen Arthur Tell Schwab unter den beiden Todesopfern eines Tieffliegerangriffs auf einen Zug im Bahnhof von Siglingen Als im April 1945 die Front bis Siglingen vorgeruckt war kam es kurzzeitig zum Beschuss des Ortes die Ubergabe an die Amerikaner fand jedoch kampflos statt Am 1 Januar 1975 wurde Siglingen nach Neudenau eingemeindet 1 Heute hat der Ort ca 880 Einwohner Er hat keine bedeutende Infrastruktur und ist vorwiegend ein Wohnort fur Pendler der umliegenden Stadte und Gemeinden Siglingen ist ein Weinbauort des Weinbaugebietes Wurttemberg mit der Weinlage Hofberg Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie evangelische Ulrichskirche wurde vermutlich im 10 Jahrhundert gegrundet spater im Stil der Gotik umgebaut und 1636 zerstort Die ursprunglich als Wehrkirche angelegte Kirche wurde ab 1650 wiederaufgebaut und seitdem mehrfach umgebaut und saniert Bei der Kirche befinden sich zwei Kriegerdenkmale fur die Gefallenen beider Weltkriege sowie ein historisches Kinder Epitaph In der Ortsmitte befindet sich daruber hinaus die historische Fachwerkkelter in der Weingasse sowie der Gasthof Traube mit Kellerportal von 1583 nbsp Ev Ulrichskirche nbsp Kriegerdenkmal 1914 18 nbsp Gasthof Traube nbsp Alte KelterVerkehr BearbeitenDie im Jagsttal von Zuttlingen nach Bad Friedrichshall hinablaufende L 1096 fuhrt durch Siglingen Die nachsten Autobahnanschlusse sind in Heilbronn Neckarsulm an der Bundesautobahn A 6 und in Mockmuhl Zuttlingen an der A 81 Siglingen liegt an der Frankenbahn von Stuttgart nach Wurzburg Es halten stundlich Regionalbahnen nach Osterburken und Heilbronn die teilweise nach Stuttgart und Ulm durchgebunden werden Der Kocher Jagst Radweg durchquert das Dorf Personlichkeiten BearbeitenAls Siglingen selbststandige Gemeinde war hat der Ort folgenden Personen das Ehrenburgerrecht verliehen Karl Ernst 1879 1953 Burgermeister von Siglingen 1903 45 Ehrenburger anlasslich seines 70 Geburtstages 1949 Fritz Bosch 1922 2012 Burgermeister von Siglingen 1948 1974Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 465 Literatur BearbeitenSiglingen In Julius Hartmann Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Neckarsulm Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 61 W Kohlhammer Stuttgart 1881 S 638 649 Volltext Wikisource Hartmut Graf Siglingen Reichertshausen Kressbach Ein Heimatbuch Neudenau Siglingen 1978 Heinz Tuffentsammer Siglingen einst und heute Eine bebilderte Erganzung zur Heimatgeschichte Neudenau Siglingen 2002 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Siglingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien in siglingen deNormdaten Geografikum GND 7651244 7 lobid OGND AKS LCCN n80096287 VIAF 154769271 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siglingen amp oldid 228966931