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Die Hohe Strasse manchmal auch Hochstrasse oder Hohstrasse genannt ist ein historischer Fernhandelsweg der wahrscheinlich bereits in fruhkeltischer Zeit genutzt wurde Er zieht zwischen Bad Friedrichshall und Heimhausen Jagst entlang der Wasserscheide auf dem Hohenrucken zwischen Kocher und Jagst im baden wurttembergischen Teil Frankens und lauft dabei durch den Landkreis Heilbronn und den Hohenlohekreis In seiner Umgebung befinden sich zahlreiche Grabhugel der Hallstattzeit etwa 800 bis 500 v Chr die eine Besiedlung bereits zur Zeit der Kelten beweisen Uberreste der Hohen Strasse im Harthauser Wald Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Geschichte 2 1 Uberlieferungen und Sagen 3 Touristik 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseVerlauf Bearbeiten nbsp Verlauf der Hohen Strasse nbsp Verlauf bei Neuzweiflingen nbsp Die ehemalige Hohe Strasse bei Diebach nbsp Hinweisschild an der Hohen Strasse bei SchontalDie Hohe Strasse fuhrt von Bad Friedrichshall Jagstfeld durch den Harthauser Wald und vorbei an Diebach nach Heimhausen bei Mulfingen 1 uberschreitet die Jagst uber die dortige Brucke und zieht dann weiter in Richtung Rothenburg ob der Tauber Auf weiten Strecken war oder ist die Strassentrasse die Grenze zwischen verschiedenen Territorien und Markungen Auch heute noch folgen Landstrassen und Feldwege an vielen Abschnitten dem alten Weg wahrend anderswo besonders in Waldgebieten kaum noch Spuren von ihm zu finden sind Dass sich die Strasse auf dem Hohenrucken in ihrem Verlauf nicht nach den uberwiegend in frankischer Zeit entstandenen Siedlungen ausrichtet weist darauf hin dass sie wesentlich alter ist als diese Siedlungsorte Die Romer wiederum kommen nicht als ursprungliche Erbauer der Strasse in Frage da der romische Limes Ostgrenze des Romischen Reichs sie schon nach der Halfte des Abschnitts von Jagstfeld nach Heimhausen quer schneidet Der Strassenverlauf aber fuhrt viel weiter hinein in nichtromisches Gebiet Der Weg ist insgesamt etwa 50 km lang 45 km in Luftlinie 2 Geschichte BearbeitenGrabungsfunde legen nahe dass der Hohenrucken zwischen Kocher und Jagst schon in der Steinzeit besiedelt war In dieser Zeit liegen moglicherweise die Ursprunge des Fernweges Zur Zeit der Kelten hat der Fernhandelsweg wohl eine wichtige Rolle im Salzhandel gespielt Bedeutende schon in keltischer Zeit besiedelte Salzorte im Einzugsgebiet der Hohen Strasse waren etwa Niedernhall am Kocher und Kirchberg an der Jagst wohin auch ein kleinerer Ableger der Strasse fuhrt Die Romer die im Harthauser Wald siedelten legten auf einem Teil der Hohen Strasse eine Militarstrasse an die die Kastelle Wimpfen und Jagsthausen miteinander verband Deshalb wird der westliche Teil der Hohen Strasse im Volksmund auch als Romerstrasse bezeichnet Obwohl die romischen Gutshofe im Harthauser Wald um 260 n Chr aufgegeben wurden blieb die Hochstrasse weiter in Benutzung Im Mittelalter war sie Teil einer Fernverbindung von den Reichsstadten am Rhein insbesondere Worms und Speyer uber die Reichsstadt Wimpfen am Neckar in Richtung Nurnberg Als sogenannte Konigstrasse Via Regia oder Kaiserstrasse stand sie unter dem Verfugungsrecht des deutschen Konigs oder Kaisers Es ist uberliefert dass noch 1235 n Chr Kaiser Friedrich II diesen Weg nahm um von Nurnberg nach Wimpfen zu ziehen 3 Schriftquellen noch bis in das 18 Jahrhundert hinein nennen Geleit und Zollrechte auf ihr Zahlreiche ursprunglich mundlich uberlieferte Flur und Gewannnamen entlang des Verlaufs dieser Uberlandstrasse kunden noch heute von ihrer Existenz und ehemaligen Bedeutsamkeit Darunter sind Bezeichnungen wie An der Hohen Strasse Hochstrassle oder Strassenschlag Ebenfalls an den alten Verkehrsweg erinnert der Flurname Leisen abgeleitet von den Fahrgeleisen mittelalterlicher Wagen Im Gebiet der Gemeinde Schontal steht die Marienwallfahrtskapelle Neusass dort gab es an der Trasse fast 500 Jahre lang einen Markt Uberlieferungen und Sagen Bearbeiten Zahlreiche Erinnerungen an die Hohe Strasse haben sich im Volksmund erhalten An der Kreuzung Sindeldorf Diebach soll ein Schwarzer oder Feuriger Mann spuken beim Muthof das Wilde Heer im Donnerwald geht angeblich der Schimmelreiter um Auch mehrere kopflose oder kopfte Reiter treiben entlang des Fernweges dem Volksglauben nach ihr Unwesen zahlreiche weitere Sagen spielen in Orten Waldern und Grunden des weiteren Umkreises Sagen lassen auf dieser Strasse die Kreuzfahrer ins Morgenland ziehen Auf dem Ginsberg westlich von Wendel zum Stein soll auch die letzte grosse Heidenschlacht gegen die Hunnen Ungarn geschlagen worden sein Solche Hunnen liegen dem Volksglauben nach in den Hugelgrabern der Umgebung begraben Touristik BearbeitenDie Hohe Strasse kann grosstenteils mit dem Fahrrad befahren und teilweise auch bewandert werden Bei Schontal ist die Hohe Strasse heute Teil der Pfade der Stille eines Tourismusprojekts der Gemeinden Mulfingen Dorzbach Krautheim und Schontal in Zusammenarbeit mit der Touristikgemeinschaft Hohenlohe 4 Insgesamt sind diese Altstrasse und die umliegenden Keltengraber jedoch als touristische Attraktion kaum erschlossen Weblinks BearbeitenDie Hohe Strasse Eine vorgeschichtliche Altstrasse zwischen Kocher und Jagst Hohe Strasse bei den Pfaden der Stille Memento vom 11 Marz 2014 im Internet Archive Literatur BearbeitenEmil Kost Die Hohe Strasse zwischen Kocher und Jagst In Wurttembergisch Franken Neue Folge 22 23 1947 48 Historischer Verein fur Wurttembergisch Franken Schwabisch Hall 1949 S 47 61 Einzelnachweise Bearbeiten Strassenverlauf PDF 1 4 MB abgerufen am 10 April 2011 Quelle Google Earth Emil Kost Die Hohe Strasse zwischen Kocher und Jagst digitalisiert Pfade der Stille auf hohenlohe de abgerufen am 10 April 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hohe Strasse zwischen Kocher und Jagst amp oldid 238269688