www.wikidata.de-de.nina.az
St Wendel zum Stein ist eine kleine Kapelle an der Jagst nahe Dorzbach im Hohenlohekreis Sie befindet sich im gleichnamigen Naturschutzgebiet St Wendel zum SteinBlick zum Chor der KapelleMesnerhaus und Felswand Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Kapelle 3 Hohlen 4 Naturschutzgebiet 5 Literatur 6 WeblinksLage BearbeitenLinks der Jagst lagert eine Kalksinterterrasse mit einer zehn Meter hohen Felswand Diese Terrasse entstand durch Kalkausscheidungen mehrerer an der Grenzlinie zwischen unterem und mittlerem Muschelkalk liegender Quellen und wird auf ein Alter von rund 5000 Jahren geschatzt Die Stelle ist das grosste Kalksintervorkommen im Hohenlohekreis Am Felsen wurde im Mittelalter Baumaterial fur Hauser in Dorzbach und Krautheim abgebaut Dabei legte man Hohlen frei die in der Eisenzeit bewohnt waren was auf die Hallstatt und La Tene Zeit datierte Funde bewiesen Kapelle BearbeitenZwischen 1511 und 1515 wurde als Gelubdeerfullung im Auftrag Ursulas von Berlichingen eine dem Schutzheiligen der Hirten St Wendelin geweihte Wallfahrtskapelle im spatgotischen Stil an die Felswand gebaut Sie wurde an der Stelle einer romanischen Vorgangerkapelle errichtet und ist die dritte Kapelle an diesem Ort Zur Kapelle gehort ein gleich altes Mesnerhaus unter dem eine als Kindlesbrunnen bezeichnete Quelle entspringt Bereits im Jahr 1478 wurde die Steinkappel in einer Besitzurkunde der Herren von Bachenstein erwahnt Die erste Kapelle durfte bereits im 6 Jahrhundert in einer Tuffsteingrotte oberhalb der heutigen Kapelle in den machtigen Kapellenfelsen hineingebaut worden sein Spuren davon sind deutlich zu sehen Der Sage nach hat ein Schafer an diesem Platz einen Schatz gefunden und aus Dankbarkeit Gott gegenuber dort eine Kapelle gebaut Neuzeitliche Funde lassen die Sage plausibel erscheinen In vorchristlicher Zeit befand sich dort ein keltisches Quellenheiligtum mit Quelle Baum und Felsen Zur Entstehungszeit der ersten Kapelle war es durch einen Erlass Papst Gregors des Grossen nicht ungewohnlich dass heidnische Kultstatten in christliche Andachtsstatten umgewidmet wurden Seit 1997 kummert sich der Forderverein Sankt Wendel Kapelle Dorzbach um Pflege und Erhalt der Kapelle Das Mesnerhaus wurde renoviert das Turmdach der Kapelle erneuert die Kapellenfenster wurden restauriert In der Kapelle werden seit jungerer Zeit vermehrt Gottesdienste und Andachten gefeiert Im Sommer 2006 wurden im mittleren Jagsttal die Pfade der Stille eingeweiht Die St Wendel Kapelle ist in den Dorzbacher Streckenabschnitt integriert Sie und der Kocher Jagst Radweg der unmittelbar oberhalb der Kapelle uber den Maifestplatz fuhrt bringen seitdem wieder zahlreiche Besucher Hohlen Bearbeiten nbsp Detailaufnahme vom Infoschild der Pfade der Stille zu den HohlenIm Jahr 1936 wurde in dem Tuffsteinfelsen rechts von der Kapellengrotte die Marderhohle entdeckt In ihr fand man mehrere menschliche Skelette dazu zahlreiche Grabbeigaben wie Schmuck Werkzeuge und Keramik eine keltische Silbermunze und Bernsteinperlen Die Funde wurden in die spate Hallstatt und die darauffolgende fruhe La Tene Zeit etwa 500 v Chr datiert Naturschutzgebiet Bearbeiten Hauptartikel St Wendel zum Stein Naturschutzgebiet Die Felswand das Jagstufer darunter und der Klebwald oberhalb wurden 1979 mit einer Gesamtflache von 12 1 Hektar Schutzgebietsnummer 1082 unter Naturschutz gestellt Dadurch sollen seltene Pflanzen wie z B die Hirschzunge geschutzt sowie der Kalkfelsen mit seinen mittelalterlichen und prahistorischen Zeugnissen aufgrund seiner landeskundlichen und kulturellen Bedeutung erhalten werden nbsp Chorgewolbe nbsp Wandmalerei nbsp Ruckwand aus Naturfels nbsp rechter Seitenaltar nbsp Einsiedlerhohle oberhalb der KapelleLiteratur BearbeitenJurgen H Rauser Dorzbacher Heimatbuch Gemeinde Dorzbach Dorzbach 1980 Heimatbucherei Hohenlohekreis Band 3 Gemeinde Dorzbach Festschrift zum Heimattag 1936 Festschrift zum Heimattag 1961 150 Jahre Dorzbacher Maifest 1986 Ernst Eduard Hahn Heiligtumer der Germanen Hohenloher Druck und Verlagshaus Gerabronn Crailsheim 1970 Karl und Anton Weller Wurttembergische Geschichte im sudwestdeutschen Raum 7 Auflage Theiss Stuttgart und Aalen 1972 ISBN 3 8062 0104 8 Carl Weitbrecht Wurttemberg wie es war und ist Stuttgart um 1900 G Himmelheber Kunstdenkmaler im Oberamt Kunzelsau Frankfurt 1962 Beschreibung des Oberamts Kunzelsau Hrsg von dem K statistisch topographischen Bureau Kohlhammer Stuttgart 1883 Emil Kost Die Besiedlung wurtt Frankens in vor u fruhgeschichtlicher Zeit aus Heftreihe wurtt Franken Schwabisch Hall 1936 Ludwig Eyth Der Bezirk Kunzelsau Schwabisch Hall nach 1906 Gerhard Herm Die Kelten Augsburg 1996 Hans Mattern Das Jagsttal von Crailsheim bis Dorzbach Baier BPB Verlag Crailsheim 1995 ISBN 3 929233 04 5 Ottmar Schonhuth Die Kapelle St Wendel zum Stein im Jagsttal aus Heftreihe wurtt Franken Heft 3 Aalen 1849 Gustav Hofmann Urkirchen in Wurttemberg Zeitschrift fur wurtt Landesgeschichte VI Jahrgang Stuttgart 1942 Fritz Ebert Forderverein St Wendel Kapelle Dorzbach eigene Veroffentlichungen und Unterlagen mit weiteren Literaturangaben Forderverein St Wendel Kapelle Dorzbach Fritz Ebert Klaus Dieter Seifert Festschrift zum Kapellen und Maifestjubilaum 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Wendel zum Stein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Serviceangebot zum Geotourismus der Universitat Freiburg Geotope im Regierungsbezirk Stuttgart PDF 535 kB Dorzbach FreizeitNormdaten Geografikum GND 7835570 9 lobid OGND AKS 49 366679 9 718003 Koordinaten 49 22 0 04 N 9 43 4 81 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Wendel zum Stein amp oldid 226590751