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Siegfried Shalom Sebba 14 Januar 1897 in Tilsit 12 Februar 1975 in Hofheim am Taunus 1 war ein deutscher und israelischer Maler Bildhauer und Buhnenbildner 2 der das popularste Bild im modernen Israel schuf 3 und der seine letzten Lebensjahre im Kunstlerkreis der Hanna Bekker vom Rath in Hofheim am Taunus verbrachte 4 Siegfried Shalom Sebba ca 1970 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Kindheit und Studium 1 2 Emigration und Leben in Israel 1 3 Sebba und Hofheim am Taunus 2 Bedeutung der Stadt Hofheim am Taunus 3 Werke in offentlichen Sammlungen 4 Ausgewahlte Einzelausstellungen 5 Veroffentlichungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenKindheit und Studium Bearbeiten nbsp Im Garten des Blauen Hauses von Hanna Bekker vom Rath Kapellenstrasse 11 in Hofheim am Taunus lebte Sebba von 1968 bis 1975 Siegfried Sebba wurde als jungster Sohn des Bankiers Jacob Sebba und seiner Frau Maria geborene Meisel geboren 1 und besuchte das Humanistische Gymnasium in Konigsberg Im Jahr 1914 legte er das Kriegsabitur ab meldete sich als Freiwilliger und wurde im Ersten Weltkrieg verwundet Er immatrikulierte sich 1919 an der Universitat Konigsberg um Chemie und Physik zu studieren und wechselte 1920 an die Technische Hochschule in Danzig wo er Architekturkurse belegte 1 Anschliessend kehrte er nach Konigsberg zuruck wo er an der Akademie fur Bildende Kunste mehrere Semester studierte Nach seinem Studium fuhrte er ein Leben als freier Kunstler 1923 erschien eine Serie von Memel und Tilsit Bildern 1 Er gab im Eigenverlag Druckgrafiken heraus unternahm 1924 eine Studienreise zu den Sundainseln und 1925 eine Reise nach Finnland 1 Im Jahr 1926 nahm Sebba als Zeichner an einer Nubien Expedition von Leo Frobenius teil 4 und lebte anschliessend in verschiedenen Landern so verbrachte er beispielsweise das Jahr 1927 an der Ostsee und reiste 1930 nach Paris und Algier 1932 arbeitete er am Landestheater Darmstadt wo er an der Inszenierung des Dramas Odipus von Andre Gide mitwirkte 1 Emigration und Leben in Israel Bearbeiten Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten in Deutschland floh Sebba 1933 aus Berlin 1 nach Basel wobei er alle Bilder und Graphiken zurucklassen musste 4 In den Jahren 1934 bis 1935 lebte er als Buhnenbildner in Stockholm 1 und wanderte im Jahr 1936 nach Palastina aus wo er seinen Lebensunterhalt als Buhnenbildner am Theater in Tel Aviv 1 als Portraitfotograf Kunsthandwerker und Gemusezuchter verdiente Bei Kupferarbeiten fuhrten eingeatmete Sauredampfe zu einem Lungenabszess 1937 erhielt er den 1 Kunstpreis des Bezalel Museums in Jerusalem 4 1937 wurde in der Nazi Aktion Entartete Kunst seine Druckgrafiken Marseille Anlagen im Schnee Boxer Frau vor dem Spiegel und Stillleben mit Karpfen aus der Stadtische Kunstsammlung Gelsenkirchen dem Provinzial Museum Hannover der Kunstsammlungen der Stadt Konigsberg und dem Landesmuseum Oldenburg beschlagnahmt und vernichtet 5 Ab dem Jahr 1943 widmete er sich wieder intensiv der Malerei und wurde im gleichen Jahr mit einer Ausstellung im Museum von Tel Aviv geehrt fur die er 63 Werke bereitstellte Anschliessend erhielt er Auftrage fur Buhnenbildentwurfe Entwurfe zu Monumentalfresken und fur Glasfenster 1 In den Jahren zwischen 1944 und 1945 kehrte er wiederum zur Malerei zuruck und entwarf Monumental Fresken und Mosaiken fur offentliche Gebaude des neuen Israelischen Staats 4 Er verfasste eine Schrift uber gestufte Monochromie psychologische Wirkung der Farbe und assoziative Symbolwerte Im Jahr 1947 entstand sein Werk Die Schafschur das durch das Museum von Tel Aviv angekauft wurde und fur das er 1952 den Dizengoff Preis erhielt Dieses Bild gilt als das popularste zeitgenossische Bild im modernen Israel Zwischen 1947 und 1958 entstanden zahlreiche Entwurfe von Wandbildern und Monumentalfresken zu biblischen Themen die zum Teil ausgefuhrt wurden 1952 reichte er seinen Entwurf fur die Glasfenster des Weizmann Mausoleums ein und wahlte das Thema Die 12 Stamme Israels 1 In den Jahren 1955 und 1956 vollendet er zwei Fresken im Technion der Technischen Universitat Israels in Haifa hieran schloss sich ein Auftrag an fur den Innenhof des Technions in Haifa ein Ziegelmosaik anzufertigen Seine grosste Arbeit schuf er in den Jahren 1956 bis 1958 als er ein 50 m grosses Wandgemalde mit dem Titel Brotherhood Verbruderung schuf das allerdings nicht erhalten ist Im Jahr 1961 ruckte er zum zweiten Mal durch eine Ausstellung im Museum von Tel Aviv in das Blickfeld der Offentlichkeit und er publizierte eine Schrift Uber die assoziative Kraft der Farben Zwischen 1960 und 1963 entstanden die von ihm sogenannten Element Bilder in denen er einzelne Bildgegenstande jeweils einer Farbe zuordnete Die Gegenstande dieser Bilder wie beispielsweise Ziegel oder Kupfer suchte er im Alten Testament band aber als ein moderner Mensch auch personliche Utensilien wie den Mokka sein Lebenselexier oder Bett Brille Telefon Kerze und Spiegel in die Bilder ein 6 Sebba und Hofheim am Taunus Bearbeiten Im Jahr 1961 unternahm Hanna Bekker vom Rath ihre erste Reise nach Israel wobei sie Sebba kennenlernte Anlasslich einer Ausstellungseroffnung mit Werken Sebbas in ihrem Frankfurter Kunstkabinett besuchte der Kunstler 1963 erstmals Hofheim Es folgten weitere Besuche bis Hanna Bekker Sebba einlud nach Deutschland zuruckzukehren Im Jahr 1967 heiratet Sebba Henriette verw Kaplan Im gleichen Jahr ubersiedelte Sebba nach Deutschland auch weil seine angegriffene Gesundheit einen standigen Wohnsitz in Israel nicht mehr zuliess 1 und bezog im Jahr 1968 ein kleines Haus das Hanna Bekker fur ihn in ihrem Garten hatte errichten lassen Hier lebte und arbeitete Sebba bis zu seinem Tod im Jahr 1975 4 Ab 1969 arbeitet Sebba vier Jahre lang an Collage Miniaturen die sich an Themenkomplexen orientieren Sie hiessen beispielsweise Materie Nacht Licht Kosmos und Dinge 1 Bedeutung der Stadt Hofheim am Taunus BearbeitenShalom Sebbas tiefe Zuneigung zu Hofheim am Taunus zeigte sich als er eine Verbindung zwischen diesem Ort und seinen spaten sonnendurchfluteten Laubbildern herstellte und erklarte Hanna Bekkers Garten wirke auf ihn wie eine ferne Erinnerung an den Garten Eden 6 Die Stadt Hofheim am Taunus widmete ihrem prominenten Bewohner postum im Jahr 1983 eine Ausstellung mit Gemalden Zeichnungen und Druckgrafiken wobei insgesamt 128 seiner Werke gezeigt wurden 1 Werke in offentlichen Sammlungen BearbeitenTel Aviv Museum of Art Israel Israel Museum Jerusalem Israel Kunstmuseum En Charod Israel Kunstmuseum Bar David Kibbutz Baram Israel Solomon R Guggenheim Museum New York Stadtische Gemaldegalerie Kassel Hessisches Landesmuseum Darmstadt Stadelsches Kunstinstitut Frankfurt am Main Stadtmuseum Hofheim am Taunus Frobenius Institut Goethe Universitat Frankfurt am Main Tate Gallery LondonAusgewahlte Einzelausstellungen Bearbeiten1945 Tel Aviv Museum of Art Israel 1955 Tel Aviv Museum of Art Israel 1961 Tel Aviv Museum of Art Israel 6 Oktober 3 November 1963 Oldenburger Kunstverein Shalom Sebba parallel ausgestellt Arbeiten von Louise Stomps 1983 Stadtmuseum Hofheim am Taunus Werkausstellung Shalom Sebba 1994 Kunstmuseum En Charod Israel 1995 Israel Museum JerusalemVeroffentlichungen BearbeitenHeinrich Simon Siegfried Sebba Ostdeutsche Monatshefte Januar 1929 9 Jahrgang n 10 pp 773 781 Siegfried Shalom Sebba Olbilder 1944 1963 Katalog Frankfurter Kunstkabinett Frankfurt am Main 1963 Karlheinz Gabler Siegfried Shalom Sebba Maler und Werkmann mit Œuvre Verzeichnis der Druckgrafik Verlag Thiele und Schwarz Kassel 1981 ISBN 3 87816 035 6 Sebba Olbilder Aquarelle Zeichnungen Druckgrafik Katalog Frankfurter Kunstkabinett Frankfurt am Main 1981 Siegfried Shalom Sebba 1897 1975 Gemalde Zeichnungen Druckgraphik Kassel 1981 Roswitha Kaiser Siegfried Shalom Sebba 1897 1975 Werkausstellung Katalog Stadtmuseum Hofheim am Taunus 1983 Faszination Fremde Museum Giersch Frankfurt am Main 2013 Frobenius Die Kunst des Forschens Michael Imhof Verlag 2019Literatur BearbeitenSebba Shalom in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 1067f Ulrich Schneider Sebba Shalom In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 102 de Gruyter Berlin 2019 ISBN 978 3 11 023268 4 S 432 f Weblinks BearbeitenInternetseite des Museums der Stadt Hofheim am Taunus Literatur von und uber Shalom Sebba im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n Heinz Till Hofheimer Biographien Museum der Stadt Hofheim am Taunus 2008 ISBN 978 3 933735 35 5 Deutsche Biographie Die Schafschur 1947 fur das er 1952 den Dizengoff Preis erhielt wurde durch das Museum von Tel Aviv angekauft und gilt als das popularste zeitgenossische Bild im modernen Israel a b c d e f Internetseite der Stadt Hofheim am Taunus Stadtmuseum Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Entartete Kunst Forschungsstelle Entartete Kunst FU Berlin a b Karlheinz Gabler 1981 zitiert nach der Internetseite des Museums der Stadt Hofheim am TaunusNormdaten Person GND 118612506 lobid OGND AKS LCCN n81123293 VIAF 47554889 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sebba ShalomALTERNATIVNAMEN Sebba Siegfried wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und GrafikerGEBURTSDATUM 14 Januar 1897GEBURTSORT TilsitSTERBEDATUM 12 Februar 1975STERBEORT Hofheim am Taunus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Shalom Sebba amp oldid 238572923