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Die Stadtische Gemaldegalerie Kassels war ein Museum fur zeitgenossische Kunst das sich zwischen 1921 und 1934 im Weissen Palais befand Neben Kunstwerken des 19 Jahrhunderts mit stark regionalem Bezug entstand in der kurzen Blutezeit der Sammlung eine ambitionierte aber wenig beachtete Prasentation internationaler Avantgarde Die verbliebenen Teile der Sammlung die sich im Besitz der Stadt Kassel befinden bildeten nach dem Zweiten Weltkrieg den Grundstock der Neuen Galerie in Kassel Umberto Boccioni Lachen fur wenige Jahre in Kassel ausgestellt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausgestellte Werke Auswahl 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp August von der Embde Louise als Kind nbsp Seraphine de Senlis Traum einer PflanzeDer Grundstock der Sammlung fusste in erster Linie auf zwei Saulen 1896 vermachte Louise von Bose Tochter des vorletzten hessischen Kurfursten Wilhelm II der Stadt Kassel ihre umfangreiche Kunstsammlung Der Schwerpunkt dieser Sammlung lag auf Kunstwerken aus dem Umkreis der ehemaligen hessischen Residenz und wurde in einem eigens dafur errichteten Bose Museum gezeigt 1 Auch die Stadt Kassel sammelte wenn auch nicht zielgerichtet Kunstwerke Bereits in der fruhen Neuzeit wurde der Grundstein einer Herrschergalerie im Rathaus angelegt So befindet sich bis heute im Eigentum der Stadt ein Gemalde des Landgrafen Philipp gemalt von dem Cranach Schuler Michael Muller aus dem Jahr 1570 Weiter Ankaufe erfolgten im spaten 19 Jahrhundert beispielsweise zur Unterstutzung des wirtschaftlich angeschlagenem Kasseler Kunstvereins Die von der Stadt angekauften Gemalde waren einer breiteren Offentlichkeit nicht zuganglich und wurden teilweise zur Dekoration diverser Buroraume im Kasseler Rathaus verwendet Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges standen zahlreiche Raume im furstlichen Weissen Palais am Kasseler Friedrichsplatz zur Disposition Am 17 Juni 1921 eroffnete der damalige Oberburgermeister Philipp Scheidemann das neue Museum Nach der Auflosung des Bose Museums konnten nun erstmals die Sammlungsbestande der Stadt vereint gezeigt werden Durch die unterschiedlichen Provenienzen der gezeigten Kunstwerke konnte die Galerie in der Zeit ihres kurzen Bestehens kein klares Profil entwickeln Aus dem Bestand der Stiftung Bose heraus stammten vor allem Gemalde mit hofischem Bezug und regionale Werke des 19 Jahrhunderts Die Stadt Kassel Oberburgermeister Herbert Stadler kaufte personlich in Paris und Berlin ein erweiterte das Spektrum der Ausstellung in der zweiten Halfte der 1920er Jahre betrachtlich Einen besonderen Fokus scheint Stadler dabei auf franzosische Werke der Naiven Kunst gelegt zu haben Wilhelm Uhde schrieb in diesem Zusammenhang Sie konnen sich denken dass ich mit dem lebhaftesten Interesse die Bemuhungen eines Museums verfolge das im allerbesten Sinne d avant garde ist 2 In den 1920er Jahren siedelte sich in Kassel der irische Kunsthandler William A Sinclair an der auf diese Weise Nahe zur Kasseler Sezession und der Kunstakademie suchte Der Onkel Samuel Becketts 3 uberliess der stadtischen Gemaldegalerie leihweise zehn Kunstwerke die das zeitgenossische Profil der Sammlung weiter scharften Die Leihgabe Sinclair wurde bereits kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zuruckgegeben Ausserdem wurden alle potentiell als entartete Kunstwerke geltenden Gemalde aus der Sammlung entfernt Das Museum selbst wurde 1934 geschlossen um einer Erweiterung des sich im selben Gebaudekomplex befindlichen Deutschen Tapetenmuseums zu weichen Ab 1937 wurden die drastisch reduzierten Bestande der Sammlung neu geordnet und im Kunsthaus am Standeplatz prasentiert 4 Ausgestellte Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Wilhelm Uhde vor einem Gemalde von Seraphine de SenlisPortrat Grafin Louise Bose als Kind August von der Embde 1820 Stiftung Bose heute Neue Galerie Wiesenhang bei Ornans Gustave Courbet 1862 erworben 1928 heute Neue Galerie Klarissen Kirche Lyonel Feininger erworben 1927 heute Privatbesitz Traum einer Pflanze Seraphine de Senlis erworben 1928 La Foire de St Germain Place St Sulpice Louis Vivin erworben 1928 Badende am See Lyonel Feininger Leihgabe Sinclair verschollen Das Lachen Umberto Boccioni 1913 Leihgabe Sinclair heute MoMA New York 5 Literatur BearbeitenMuseumslandschaft Hessen Kassel Hrsg Die Kunst zu sammeln Die Stadtische Kunstsammlung in Kassel Kassel 2018 ISBN 978 3 931787 62 2 Yannick Philipp Schwarz Die Kunstsammlung der Stadt Kassel in der Weimarer Republik In ZHG Band 121 Kassel 2016 ISSN 0342 3107 S 285 302 Einzelnachweise Bearbeiten Margret Lemberg Grafin Louise Bose und das Schicksal ihrer Stiftungen und Vermachtnisse Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Band 46 Elwert Marburg 1998 ISBN 3 7829 1154 7 Wortlaut nach Schwarz Kunstsammlung S 293 James Knowlson Erste Begegnungen mit dem deutschen Expressionismus In Therese Fischer Seidel Der Unbekannte Beckett Frankfurt 2003 S 73 Helmut Kramm Die stadtische Galerie und ihre Neuordnung In Hessenland Folge 48 1937 S 144ff https www moma org collection works 80199 Objektbeschreibung auf der Seite des MoMAWeblinks BearbeitenJohannes Peter Yannick Philipp Schwarz Die stadtische Galerie in Kassel vor 1945 In museumsgeschichte uni kassel de Kunsthochschule Kassel abgerufen am 27 Januar 2023 51 3144 9 4964 Koordinaten 51 18 51 8 N 9 29 47 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtische Gemaldegalerie Kassel amp oldid 238752987