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Das Frobenius Institut fur kulturanthropologische Forschung ist benannt nach seinem Grunder dem Ethnologen Leo Frobenius Es ist in Frankfurt am Main ansassig und der Johann Wolfgang Goethe Universitat assoziiert Das alteste in Deutschland angesiedelte ethnologische Institut arbeitet eng mit dem Institut fur Historische Ethnologie sowie mit dem Museum der Weltkulturen der Stadt zusammen I G Farben Haus in Frankfurt Standort des Frobenius Institutes 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufgaben und Aktivitaten 3 Bestand 4 Direktoren 5 Galerie 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 BelegeGeschichte Bearbeiten nbsp Adolf Ellegard Jensen und der senegalesische Staatsprasident Leopold Sedar Senghor am 11 November 1961 bei der Verleihung der Leo Frobenius Medaille Gegrundet wurde das Institut 1898 als Stiftung Afrika Archiv in Berlin 1920 siedelte es sich als Forschungsinstitut fur Kulturmorphologie in Munchen an Ab 1925 war es angegliedert an die Goethe Universitat in Frankfurt und 1946 umbenannt zur heutigen Bezeichnung Nachfolger von Leo Frobenius als Institutsleiter waren wahrend des Krieges zeitweilig kommissarisch Karin Hahn Hissink ab Oktober 1945 Adolf Ellegard Jensen von 1965 bis 1966 Carl A Schmitz von 1968 bis 1992 Eike Haberland von 1996 bis 2016 Karl Heinz Kohl und seit 2017 Roland Hardenberg 1 Leo Frobenius unternahm ab 1934 eine umfangreiche Forschungsexpedition nach Afrika dazu warb er den Kunstler Alf Bayrle an der damals in Paris lebte Ziel der Expedition war das alte Afrika moglichst flachendeckend und systematisch zu dokumentieren Die entstandenen Bilder sind nicht nur von wissenschaftlicher Bedeutung sondern auch von kunstlerischer und beeinflussten wesentlich das spatere Werk des Kunstlers und die Wahrnehmung afrikanischer Kultur Bekannte Mitarbeiter des Instituts sind oder waren Christian Feest Hans Rhotert Ewald Volhard Heinz Wieschhoff und Karin Hahn Hissink Am 11 November 1961 dem letzten Tag seines Staatsbesuchs in Deutschland empfing Adolf Ellegard Jensen den senegalesischen Staatsprasidenten Leopold Sedar Senghor im Frobenius Institut und verlieh ihm die fur diesen Anlass eingefuhrte Leo Frobenius Medaille 2 fur dessen Beschaftigung mit dem Lebenswerk von Frobenius 3 Diese Auszeichnung wurde soweit bekannt 4 nur ein weiteres Mal vergeben 1964 an Jensen selbst anlasslich seiner Emeritierung 5 Aufgaben und Aktivitaten BearbeitenDas Institut hat seinen Arbeitsschwerpunkt in der ethnologischen und historischen Forschung in Afrika zusatzlich werden auch die Regionen Sud und Sudostasien Australien Sud und Nordamerika sowie Ozeanien eingeschlossen Aktuell konzentrieren sich die Projekte auf die kulturellen Veranderungen durch die Globalisierung Das Institut vergibt ausserdem jahrlich einen Forschungsforderungspreis fur uberdurchschnittliche Dissertationen zu ethnologischen oder kulturwissenschaftlichen Themen Ebenfalls in jahrlichem Turnus organisiert das Frobenius Institut mit finanzieller Unterstutzung der Hahn Hissinkschen Frobenius Stiftung die Jensen Gedachtnis Vorlesung Hierzu werden renommierte Wissenschaftler aus dem Ausland fur ein Semester eingeladen Bestand BearbeitenDie Bestande umfassen wissenschaftliche Sammlungen und Nachlasse die Ergebnisse der Sammel und Dokumentationstatigkeit sind die mit der Grundung des Afrika Archivs begannen und auch nach dem Tod von Leo Frobenius 1938 fortgesetzt wurden Neben dem Bildarchiv 6 das sowohl Fotos der Forschungsexkursionen als auch Zeichnungen und Kopien von Felsbildern beinhaltet hat das Institut ein Nachlass Archiv das den Nachlass des Institutsgrunder ehemaliger Direktoren und wissenschaftlichen Mitarbeiter beheimatet Zudem gibt es eine eigene ethnographische Sammlung von ca 6000 Objekten Dem Frobenius Institut angeschlossen ist auch die Volkerkundliche Bibliothek 7 Mit heute ca 127 000 Banden ist sie die alteste und umfangreichste ethnologische Bibliothek im deutschsprachigen Raum Beheimatet im Institut ist die Deutsche Gesellschaft fur Volkerkunde Die Felsbildsammlung des Frobenius Instituts wurde im November 2021 vom Deutschen Nominierungskomitee fur das Unesco Weltdokumentenerbe einstimmig nominiert Eine Entscheidung uber die Anerkennung fallt voraussichtlich 2026 in Paris 8 Direktoren Bearbeiten1946 1965 Adolf E Jensen 1965 1966 Carl A Schmitz 1968 1992 Eike Haberland 1996 2016 Karl Heinz Kohl seit 2017 Roland HardenbergGalerie Bearbeiten nbsp Sammlung Frobenius Institut Frankfurt nbsp Ex Libris Leo Frobenius nbsp Sammlung Frobenius nbsp Tochter des Emir von Bida Nigeria Aquarell von Carl Arriens 1911 nbsp Carl Arriens in der Benue Region Nigeria 1911 Foto von Leo FrobeniusSiehe auch BearbeitenStudien zur Kulturkunde Felsbildarchiv des Frobenius InstitutsLiteratur BearbeitenDas Frobenius Institut an der Johann Wolfgang Goethe Universitat 1898 1998 Vorwort Karl Heinz Kohl Frankfurt am Main Frobenius Institut 1998 Karl Heinz Kohl Richard Kuba Helene Ivanoff und Benedikt Burkard Hrsg Kunst der Vorzeit Texte zu den Felsbildern der Sammlung Frobenius Frankfurt Frobenius Institut 2016 ISBN 978 3 9806506 8 7 Ausstellungskatalog zur Ausstellung im Martin Gropius Bau Berlin Prestel Munchen 2016 ISBN 978 3 7913 5503 0 Pavel Cervicek Catalogue of the Rock Art Collection of the Frobenius Institute with drawings by Gisela Wittner and photos by Margit Matthews Studien zur Kulturkunde Band 41 Steiner Wiesbaden 1976 ISBN 978 3 515 01856 2 Weblinks BearbeitenOffizielle Website Research Expeditions 1904 1999 Forschungsreisen bis 1974 Belege Bearbeiten Informationen auf der Seite des Instituts Memento vom 17 Januar 2016 im Internet Archive Beschreibung Bild Foto vom 11 November 1961 Wortlaut der Stiftungsurkunde In Paideuma Mitteilungen zur Kulturkunde Band 8 Heft 2 Dezember 1962 Ben Verhoeven Er hat Afrika seine Wurde und Identitat wiedergegeben Leo Frobenius und seine Bedeutung fur das Konzept der Negritude Universitat Koln 2012 Fn 11 Meinhard Schuster Aus der Deutschen Gesellschaft fur Volkerkunde In Zeitschrift fur Ethnologie Band 90 Heft 1 1965 S 127 132 hier S 127 Darstellung des Projekts Memento vom 22 Oktober 2016 im Internet Archive Suchmaske der Datenbank Katalog der Bibliothek Deutschlandfunk Kultur Felsbildsammlung als Weltdokumentenerbe nominiert 15 November 2021 abgerufen am 16 November 2021 Normdaten Korperschaft GND 30336 7 lobid OGND AKS LCCN n50081650 VIAF 148698752 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frobenius Institut amp oldid 235632858