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Serainchamps ist der Name einer lothringischen Adelsfamilie von der ein Zweig im Konigreich Bohmen den Grafenstand erhielt und sich von Schonfeld nannte Stammwappen der Familie SerainchampsWehrturm von Schloss Brabant Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bohmischer Zweig 2 1 Ubersicht der Stammlinie 3 Wappen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAus einem 1539 in Lothringen gefuhrten Adelsnachweis geht hervor dass die Familie ursprunglich aus der Ortschaft Serinchamps in der heutigen belgischen Provinz Namur etwa 10 km nordlich der Kleinstadt Rochefort Belgien herstammt Der bisher nachweisbare Gutsbesitz der Familie lag jedoch vor allem westlich von Thionville in Lothringen wie etwa Bettainvillers Lommerange Trieux oder Tucquegnieux wo sich das von ihnen in der Mitte des 16 Jahrhunderts errichtete kleine Schloss Brabant befand von dem ein Wehrturm erhalten blieb Die Stammreihe beginnt um 1450 mit Ferry de Serainchamps verheiratet mit Helene de Ficquelmont Louis de Serainchamps Herr von Brabant und Trieux fuhrte als Obrist den Titel eines Reichsfreiherrn franz Baron du Saint Empire Die Adelsfamilie ist mit dem Tod von Marguerite de Serainchamps Baronesse von Brabant am 6 September 1785 erloschen die zuvor Name und Wappen auf ihren Neffen Charles Alexander Joseph Graf von Gourcy ubertragen liess Charles Cellier 4 Januar 1789 in Metz ein Rittmeister in der Leibgarde des franzosischen Konigs und Schwiegersohn des Louis de Serainchamps erhielt am 9 April 1759 die Genehmigung zum Fuhren des Namens und des Wappens Baron de Serainchamps Seit 4 September 1781 war er in zweiter Ehe mit Catherine de Trouve de Seve verheiratet Deren gemeinsamer etwa 1782 in Metz geborene Sohn Charles Marie Nicolas Baron de Serainchamps trat 1796 als Gefreiter Korporal ins preussische Infanterieregiment Nr 45 in Bayreuth ein wo er den Namen von Serainchamp fuhrte Als Unterleutnant wurde er bei Jena 1806 verwundet und trat 1809 ins Braunschweiger Schwarze Korps ein wo er sich Marquis de Serainchamps und spater Graf von Schonfeld nannte Er nahm an den Befreiungskriegen teil erhielt 1830 als Major der Braunschweiger Armee seinen Abschied und verstarb am 4 September 1833 in Bayreuth Seine Ehefrau Luise Grafin von Schonfeld geborene von Wissel starb ohne Nachkommen am 16 Dezember 1849 1 Bohmischer Zweig BearbeitenDas 1678 ausgestellte Grafendiplom 2 beschreibt den Werdegang des Begrunders des bohmischen Zweigs Danach trat Nikolaus de Serainchamps bereits fruh in den Kriegsdienst ein Er kampfte in den Niederlanden Italien nahm an einem Angriff zur See gegen die Stadt Sousse im heutigen Tunesien teil trat anfangs des Dreissigjahrigen Krieges in die bayerische Armee ein und kehrte wieder in sein Heimatland Lothringen zuruck In den 1630er Jahren stand er meist in Diensten des Kaisers den er vor einer Intrige des Trierer Kurfursten bewahrte worauf ihn dieser am 2 Marz 1639 in den bohmischen Herrenstand aufnahm und am 5 Dezember 1640 das bohmische Inkolat mit dem Recht verlieh in Bohmen adliche Guter zu erwerben Danach zum Generalkommissar der Hatzfeldischen Armee ernannt erwarb er sich 1648 besondere Verdienste bei der Verteidigung der Prager Altstadt gegen die Schweden wofur er spater Reformationskommissar bohmischer Kammerrat und Oberstmunzmeister wurde Schliesslich erhielt er am 31 August 1648 den erblichen Freiherrenstand mit dem Pradikat von Schonfeld verliehen Eine zusatzliche kaiserliche Guterdotation ist hingegen wenig wahrscheinlich 3 Denn alle dem Nikolaus de Serainchamps Freiherr von Schonfeld zugeschriebenen bohmischen Besitzungen erhielt er uber seine zweite Ehefrau Jossine Rosina van den Heede Die zuvor alles von ihrem verstorbenen ersten Ehemann dem Obristen Francois Emmanuel Baron de Courieres geerbt hatte Nach einer an der Kirche von Schonwald befindlichen Steinplatte fuhrte er letztlich den Titel Herr franz Seigneur auf Lommerange und Saulny in Lothringen sowie Schonwald Setsch und Netluk 4 Nikolaus de Serainchamps wurde zusammen mit seiner Ehefrau Jossine in der Kirche Maria Schnee in Prag beerdigt 5 Deren Kinder Josef Rudolf Rudolf Wenzel sowie Marie Polyxena wurden am 16 Dezember 1678 in den Reichsgrafenstand erhoben Widerspruchliche Angaben liegen uber die weiblichen Vorfahren des Nicolaus de Serainchamps vor In der deutschsprachigen Literatur stammen die Ehefrauen der de Serainchamps aus den Adelsfamilien de Hault de Heumont de Mouzay und de la Vaulx Diese Angaben gehen vermutlich auf eine von dem Prager Notar Wenzel Mauritius Salomon von Frydberg am 6 Juni 1665 beglaubigten Stammbaum zuruck 6 Die darin genannten Personen lassen sich zwar in der einschlagigen franzosischsprachigen Adelsliteratur nicht nachweisen es befand allerdings sich in der Sint Donaaskathedraal in Brugge das Epitaph einer Anne de Serainchamp de Sconfeld 29 April 1686 auf dem sich ebenfalls die Wappen der Ehefrauen aus den Adelsfamilien de Hault de Mouzay de la Vaulx sowie de Marcy befanden 7 Im deutschen Gotha wird die Verstorbene als Tochter des Nikolaus de Serainchamps und Hofdame der polnischen Konigin Maria Gonzaga gefuhrt 8 Wahrend sie das belgische Adelslexikon als Mitglied einer anderen deutschen Linie der Familie Serainchamps bezeichnet 9 und die Ehefrauen der de Serainchamps den Adelsfamilien de Moutan de Betainvillers d Astenois und d Astenois zuordnet 10 Dieser Familienzweig steht in keinem genealogischen Zusammenhang zu dem bohmischen Adelsgeschlecht Schonfeld oder den Seydlitz von Schonfeld Ubersicht der Stammlinie Bearbeiten Nikolaus de Serainchamps 6 April 1588 in Brabant bei Tucquegnieux in Lothringen 12 Januar 1663 in Prag I N N II vermutlich 6 Juli 1638 in Prag 11 Jossine Rosina van den Heede 1 Juni 1666 in Prag Tochter des Francois van den Heede Vizegraf von Vyve St Eloi und der Anna Breydel Jossine in I 1626 Francois Emmanuel Baron de Courieres 12 Josef Rudolf Graf von Schonfeld kaiserlicher Kammerer und Reichshofrat 1704 in Wien ledig und ohne Nachkommen Ludmilla Freiin von Schonfeld 25 Marz 1676 in Prag 4 Mai 1667 in Mariaschein Johann Max Georg Graf von Clary und Aldringen bohmischer Kammer und Lehensgerichtsbeisitzer Marie Polyxena Anna Grafin von Schonfeld 1641 14 Dezember 1697 in Prag 5 April 1663 Albrecht Maximilian Graf von Desfours kaiserlicher Generalfeldwachtmeister Anna Franziska Grafin von Schonfeld Wilhelm Adolf Freiherr Harant von Pollschitz und Weseritz Rittmeister im kaiserlichen Kurassierregiment Harant Rudolf Wenzel Graf von Schonfeld um 1645 5 August 1684 in Setsch Kreishauptmann des Chrudimer Kreises bohmischer Oberstjagermeister und kaiserlicher Kammerrat 5 Juli 1666 Viktoria Magdalena Grafin von Waldstein Tochter des Johann Christoph Graf von Waldstein auf Arnau und der Ludmilla Kunes z Lukavec Maria Anna Viktoria Grafin von Schonfeld 19 Juli 1667 in Prag 15 Februar 1727 in Prag 30 Januar 1689 in Alt Bunzlau Franz Ignaz Graf Wratislaw von Mitrowitz deren Sohne Johann Josef 1688 und Franz Karl 1696 erhielten am 25 Marz 1741 die Namensbestatigung als Graf Wratislaw von Mitrowitz und Schonfeld Josef Franz Karl Graf von Schonfeld 4 September 1668 in Prag 18 Februar 1737 in Zageszicz Zajecitz bohmischer Vizelandjagermeister 16 Juli 1725 in Habry Katharina Ludmilla Grafin Michna von Waitzenau Tochter des Wilhelm Wenzel Freiherr Michna von Waitzenau und der Elisabeth Polyxena Enis von Atter und Iveagh Joseph 1726 1733 Maria Katharina 12 November 1728 4 Juni 1753 14 November 1746 in Wien Furst Johann Adam von Auersperg Tiroler Oberstkammerer und Erblandmarschall Tochter 1730 1735 1737 ist der bohmisch grafliche Zweig der Familie de Serainchamps im Mannesstamm und 1753 letztlich auch in der weiblichen Linie erloschen Wappen BearbeitenStammwappen In Silber ein schragrechter mit drei goldenen Rosen langsbelegter roter Balken Helm vor drei rot gold rot Straussenfedern ein silberner Brackenkopf mit goldenem Halsband Decken rot silber Freiherrliches Wappen Wie zuvor mit einem zweiten Helm mit Hahnenfedern Decken rot silber Grafliches Wappen mit goldenem Herzschild in diesem ein silberner Brackenkopf mit rotem goldgefassten und beringten Halsband 1 u 4 in Silber ein linker roter mit drei goldenen Rosen langsbelegter Balken 2 u 3 in Gold ein doppelschwanziger rechtsgekehrter roter Lowe Drei gekronte Helme II der romisch deutsche Reichsadler ohne Schwert und Apfel Decken schwarz gold III drei rot gold rot Straussenfedern Decken rot gold I drei rot gold rot Straussenfedern belegt mit dem Brackenkopf Decken rot gold Literatur BearbeitenGothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser Band 44 Gotha 1871 S 990 992 google de Isidore Baron de Stein d Altenstein Hrsg Annuaire de la Noblesse de Belgique Band 16 Brussel 1862 S 168 181 google de Carl Jahnel Aus dem Erzgebirge In Mittheilungen des Nordbohmischen Exkursions Clubs Band 23 Nr 2 Bohm Leipa 1900 S 113 146 digitalniknihovna cz Katrin Keller und Alessandro Catalano Hrsg Die Diarien und Tagzettel des Kardinals Ernst Adalbert von Harrach Band 1 Wien 2010 google de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Serainchamps family Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Varianten des Stammwappens Siegelabdruck des Stammwappens Siegelabdruck des freiherrlichen Wappens ohne Helmzier Siegelabdruck des graflichen WappensEinzelnachweise Bearbeiten Gotha S 991 f Bulletin de la Societe d archeologie et d histroire de la Moselle Band 7 Metz 1864 S 20 google de Annuaire de la Societe d histoire et d archeologie de la Lorraine Band 39 Metz 1930 3445 Gustave Chaix d Est Ange Dictionnaire des familles francaises anciennes ou notables a la fin du XIXe siecle Band 9 Evreux 1910 S 123 archive org Gustav von Kortzfleisch Das schwarze Korps 1809 und das Englisch Braunschweigische Infanterie Regiment bis 1814 In Geschichte des Herzoglich Braunschweigischen Infanterie Regiments und seiner Stammtruppen 1809 1867 Band 1 Braunschweig 1896 S 352 tu braunschweig de PDF Text veroffentlicht in Anatole Durand Les Bords de l Orne In Memoires de la Societe d Archeologie et d Histoire de la Moselle Band 6 Metz 1864 S 119 164 hier 135 139 franzosisch google de Jan Zupanic Nobilitacni listiny pro obrance Prazskych mest roku 1648 Prag 2001 S 216 219 tschechisch Vgl auch die deutsche Zusammenfassung Jahnel S 142 Angeblich war ein Josef Rudolf Freiherr von Schonfeld seit 1633 Besitzer von Schonwald und Peterswald und hatte von Kaiser Ferdinand III die Guter Proditz Gross und Klein Kahn als Geschenk erhalten Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 1 Prag 1833 S 222 google de nochmals wiederholt von Hermann Hallwich Die Herrschaft Turmitz Band 1 Prag 1863 S 15 google de Jedoch werden Sommers Angaben von Jahnel S 141 als mannigfach irrige Notizen bezeichnet Jahnel S 141 f Jahnel S 142 f Keller S 303 Der sich heute im Prager Nationalarchiv befindet siehe http katalog ahmp cz pragapublica permalink xid 9F002805B66811DF820F00166F1163D4 amp scan 1 scan1 Jean Jacques Gaillard Inscriptions funeraires et monumentales de la Flandre occidentale avec des donnees historiques et genealogiques Band 1 Brugge 1861 S 166 google de Gotha S 991 Stein d Altenstein S 180 f Stein d Altenstein S 168 ff Keller S 470 Vgl zur Familie van den Heede Jean Gailliard Bruges et le Franc ou leur magistrature et leur noblesse 6 supplement Brugge 1864 google de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Serainchamps amp oldid 222962484