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Die evangelisch lutherische Seefelder Kirche ist eine im Stil des norddeutschen Barock errichtete Saalkirche in Seefeld einem Ortsteil von Stadland im niedersachsischen Landkreis Wesermarsch 1 Seefelder Kirche von Suden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baumerkmale 2 1 Kirchturm 2 2 Wappen 3 Inneres 3 1 Altar 3 2 Kanzel 3 3 Taufstein 4 Bilder 5 Pastoren 6 Literatur 7 Siehe auch 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Innenraum der Kirche in SeefeldVor dem heutigen Kirchenbau gab es eine Kapelle in Seefelderaussendeich in der gelegentlich ein Gottesdienst vom Schweier Pastor abgehalten wurde Dort war auch ein Friedhof Graf Anton I von Aldenburg der Erbe Graf Anton Gunthers liess fur die neu entstandene Gemeinde Seefeld 1675 eine Kirche errichten Sie wurde auf dem von 1584 bis 1590 errichteten Deich gebaut Die Gemeinde wurde amtlich als Neuenkirchen bezeichnet der Name setzte sich jedoch nicht durch 2 Am Palmsonntag des Jahres 1676 wurde die Kirche vom Schweier Pastor Anton Gunther Faselius eingeweiht Wenig spater wurde der Turm angebaut Vor seinem Tod 1680 bestellte Anton von Aldenburg Altar Kanzel und Taufe in Hamburg konnte diese aber wahrend seiner Lebzeit nicht mehr erhalten Erst 1691 konnte der von Meister Engel zur Burg in Varel gefertigte Altaraufsatz abgeholt werden Die Kosten beliefen sich auf 33 Taler 2 Die vom Grafen georderte Kanzel blieb aus weshalb die Seefelder Heuersleute eine Kanzel finanzierten 2 die im Jahr 1695 installiert wurde Sie stammte von Harm Backenkohler aus Delmenhorst 1 Obwohl er knappe Finanzmittel hatte schenkte Graf Anton II 1701 der Kirche Seefeld 100 Taler fur einen Taufstein Ein Jahr spater folgte die Beschaffung des Steines 2 Drei Emporen wurden im Verlauf des 18 Jahrhunderts 1713 1754 1796 hinzugefugt 3 Es gab im Jahr 1956 eine Renovierung der Kirche 1971 wurde die Markusfigur der Kanzel gestohlen 2 Zwischen Friedhof und Pastorei befindet sich eine Gefallenen Gedenkstatte mit drei Stelen und einem Kreuz 2 Baumerkmale BearbeitenDas Gebaude ist ein rechteckiger Backsteinbau der an der Ostseite mit funf Seiten eines Zwolfecks geschlossen ist Die Mauer besteht aus Ziegelsteinen im Klosterformat die Ecken verfugen uber behauene Sandsteine Das Satteldach ist hoch mit Ziegeln gedeckt und nach Osten abgewalmt Westlich des Sudportals befand sich ein Halseisen Hier sind auch zwei ursprunglich frei stehende Stelen in die Wand eingearbeitet 2 Kirchturm Bearbeiten Der Turm ist quadratisch und verfugt uber einen achteckigen gedrungenen Helm ohne eigene Ostmauer Die ursprungliche Glocke ist nicht mehr erhalten der heutige Umguss enthalt dieInschrift Ich bin genannt Gustav Adolph Bentinck Bin gegossen 1840 durch H van Bergen und Claudy Fremi zu Stickelkamperfehn MEIN MUND SOLL DES HERREN LOB VERKUNDIGEN Das Adelsgeschlecht Bentinck sind die Nachfahren des Kirchengrunders Anton von Aldenburg 2 Wappen Bearbeiten nbsp Anton von Aldenburgs Wappen uber dem Portal der Seefelder KircheUber dem Sudportal ist ein Wappen mit einer Inschrift des Kirchenpatrons angebracht WIR ANTHON DES HEIL ROM REICHS GRAFF FREYHERR ZU ALDENBURG HERR ZU VAHREL UND KNIEPHAUSEN RITTER EC IETZIGER ZEIT KONIGL DANNEMARCK UND HOCHFURSTL SCHLESWIEG HOLSTEINISCHER BESTALTER STATTHALTER DER GRAFSCHAFTEN OLDENBURG UND DELMENHORST HABEN DIESE KIRCHE GOTT ZU EHREN BAWEN UND DAMIT DEN ANFANG MACHEN LASSEN DEN 9 TAG JUNY ANNO 1675 2 Uber dem zugemauerten Nordportal befinden sich die Wappen des Graflich Aldenburgischen Kammermeisters Georg Heilersieg und des Schweier Vogts Alverich Hoddersen 2 Inneres BearbeitenDer Innenraum ist fast stilrein von der Zeit zwischen 1675 und 1750 gepragt 2 Der Fussboden ist mit rotlichen Sandsteinplatten ausgelegt unter den Banken befinden sich Dielen Die Turen der Banke sind mit geschmiedeten Scharnieren verziert Die Balkendecke verfugt uber eine ornamentale Bemalung Uber der Westempore befindet sich die Orgel 2 Altar Bearbeiten Das reich dekorierte Retabel verfugt uber ein in Ol auf Leinwand gemaltes Gemalde auf dem Golgota dargestellt wird Jesus hangt am Kreuz seine Mutter hat ein Schwert in der Brust Prophezeiung Lukas 2 35 Am Stamm des Kreuzes kniet nach Wolfgang Runge Magdalena die die Fusse Jesu stutzt Uber dem Bild steht ES IST VOLLBRACHT Johannes 19 30 unterhalb des Bildes steht auf einer Tafel VATER IN DEINE HANDE BEFEHLE ICH MEINEN GEIST Lukas 23 46 2 Neuere Forschungen sehen in der Frauengestalt am Fusse des Kreuzes die personifizierte Fides der Glaube die mit dem Kreuz den Glauben ins Herz aufnimmt Die Kirche in Seefeld ist nach Bardenfleth 1624 Eckwarden 1626 und Osternburg 1636 die vierte von sieben Kirchen im Oldenburgischen Raum die dieses Motiv aufgreift 4 Kanzel Bearbeiten Die Kanzel ist mit Pforte Treppe Korb und Schalldeckel ausgestattet Die Pforte ist mit gedrehten Halbsaulen und geschmiedeten Scharnieren sowie drei Pinienzapfen verziert Der Aufsatz uber der Pforte tragt den Spruch Herr tue meine Lippen auf dass mein Mund deinen Ruhm verkundige Psalm 51 17 Auf dem Kanzelkorb befinden sich Cherubiumskopfe Hier gibt es noch eine mahnende Inschrift Nehmt die lehre an Wie einen grosen Schatzes Silbers und behaltet sie wie einen hauffen Goldes Sirach 51 V 36 Mose die vier Evangelisten und Jesus sind als plastische Figuren angebracht Johannes hat als Begleitsymbol den Doppelkopfadler des deutschen Reiches 2 Taufstein Bearbeiten Der aus grauem Sandstein gemeisselte Taufstein steht auf einem achteckigen Sockel Auf diesem befindet sich eine quadratische Grundplatte Vier Putten geschmuckt mit Blumengierlanden umgeben die tragende Saule Sie tragen mit ihren Handen und Kopfen die achteckige Kuppa Diese ist mit Akanthusblattern verziert Im Taufbecken befindet sich ein Messingkessel in dem wiederum eine Messingschale steht Der zwiebelformige Holzdeckel lasst sich vom Dachboden uber eine Rolle auf das Becken absenken Er ist mit einer Inschrift versehen A D MDCCII A PATRONO ECCLESIAE DONATUM MDCCLXXXII ET MCMVLI RENOVATUM Im Jahr des Herrn 1702 vom Kirchenpatron geschenkt 1782 und 1956 renoviert 2 Bilder Bearbeiten nbsp Taufbecken nbsp Altar nbsp Orgel nbsp Glocke der Kirche nbsp Kanzel nbsp Portal nbsp Gefallenendenkmal Seefeld nbsp Gefallenendenkmal Erster Weltkrieg nbsp Die Kirche im Luftbild aus 2013 nbsp Nordseite nbsp KirchturmPastoren BearbeitenZeitraum Name1676 1680 Anton Gunther Adami 5 1680 1683 Magister Magnus Gartner 5 1685 1695 Johannes Bode 5 1695 1707 Reinhold Haffner 5 1708 1712 Petrus Andreas Bergstede 5 1712 1723 Johann Caspar Claussen 5 1723 1755 Hinrich Gerhard Wiggers 5 1755 1758 Georg Hinrich Lagreuther 5 1796 1808 Diedrich Wilhelm Gramsberg 5 1808 1811 Anton Wilhelm Ruther 5 1812 1836 Wilhelm Gerhard Mohr 5 1837 1847 Bernhard Gramberg 5 1848 1872 Peter Friedrich Ludwig Bussing 5 1872 1875 August Christian Axen 5 1875 1892 Anton Reinhard Friedrich Ricklefs 5 1892 1903 Siebelt Gerhard Marcus 5 1903 1915 August Richard Johann Friedrich Oetken 5 1916 1925 Waldemar Berthold Ludwig Rohden 5 1926 1935 Johann Gerhard Friedrich Suhren 5 1947 1965 Alfred Wilke 5 1965 1969 Harald Maetz 5 1969 1970 Helmut Pollack 5 1971 1977 Wilhelm Herbst 5 1977 1985 6 Hans Fricke 5 1985 2021 Walter Janssen 7 Von April bis Oktober 1808 gab es in einer Vakanzzeit folgende Vertretungen Achgelis Schwei Menzel Abbehausen Frisius Esenshamm In der Vakanzzeit ab 1935 war August Thumler vertretungsweise in Seefeld tatig zwischenzeitlich auch H Mierau 5 Literatur BearbeitenWolfgang Runge Die Evangelisch Lutherische Kirche in Seefeld Oldenburg 1981 Die Bau und Kunstdenkmaler des Herzogtums Oldenburg Band 5 Oldenburg 1909 Hermann Goens Die Bauernhofe der Moormarsch und des Wustenlandes Schweiburg Jade Seefeld Schwei Struckhausen Hammelwarden Holle Neuenhuntorf nebst Warfleth und der Bauerschaft Neuenkoop In Oldenburger Jahrbuch 1929 Siehe auch BearbeitenListe der Kirchen in der Landeskirche OldenburgEinzelnachweise Bearbeiten a b Sehenswerte Kirchen in der Wesermarsch Memento vom 28 Februar 2014 im Webarchiv archive today abgerufen am 28 Februar 2014 a b c d e f g h i j k l m n o Wolfgang Runge Die Evangelisch Lutherische Kirche in Seefeld Isensee Oldenburg 1981 S 1 8 K H Ziessow A Eckhardt Oldenburgisches Ortslexikon L Z Hrsg Albrecht Eckhardt Band 2 Isensee Verlag Oldenburg 2011 S 834 835 Rolf Schafer Joachim Kuropka Reinhard Rittner Heinrich Schmidt Oldenburgische Kirchengeschichte 1999 ISBN 3 89598 624 0 S 293 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y Hugo Ahlhorn Die Geschichte Seefelds 1984 S 37 ff Wesermarsch Zeitung 28 Dezember 1985 Kirche SEEFELD Walter Janssen gibt Amt als Kreispfarrer auf In Nordwest Zeitung 7 April 2012 abgerufen am 24 September 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Seefelder Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seefelder Kirche im Denkmalatlas Niedersachsen53 457357 8 358146 Koordinaten 53 27 26 5 N 8 21 29 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seefelder Kirche amp oldid 236713922