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Die Vogtei Schwei war eine zu Oldenburg gehorende Verwaltungseinheit Sie bestand bis 1811 In Schweierfeld befanden sich das Amtshaus und die Amtsschliesserei Gefangnis der Vogtei 1 Hier befand sich auch die Zwangmuhle der Vogtei in der alle Einwohner mahlen lassen mussten 2 In der Grafschaft Oldenburg bestanden insgesamt 29 Vogteien 2 Inhaltsverzeichnis 1 Landschaft und Lebensumstande 2 Geschichte 2 1 Schulen 3 Umfang 4 Wirtschaft 5 Demographie 6 Vogte 7 Sonstiges 8 Listen 9 Literatur 10 EinzelnachweiseLandschaft und Lebensumstande BearbeitenDie Landschaft bestand zu jeweils einer Halfte aus Moor und Marschboden Das Wetter war wechselhaft Der starke Wind von der Jade verbesserte die Luftqualitat in den moorigen Gebieten Wahrend des Sommers bluhte die Heide und verbesserte die Luftqualitat Den Einwohnern ging es im Allgemeinen aus gesundheitlicher Perspektive relativ gut Haufig auftretende Krankheiten waren Ruppen und Brustfellentzundungen sowie Nervenkrankheiten 2 Geschichte BearbeitenSchwei wurde im Jahr 1528 mit der Errichtung der Kirche zum Kirchspiel Vermutlich fallt in die gleiche Zeit auch die Einrichtung als Vogteisitz 3 Im Jahr 1669 tauschte Anton von Aldenburg in einem Vergleich mit Danemark seine verstreut liegenden Guter gegen die Vogtei Schwei ein sodass er uber Kniphausen Varel Jade und Schwei herrschte 4 Die Vogtei Schwei war gleich mit dem Amtsgericht Schwei Wenn ein Vogt einem Amtsgericht vorstand wurde er auch als Amtmann oder Amtsvogt bezeichnet 5 Schulen Bearbeiten Die Kirchdorfer Schwei und Seefeld verfugten uber eigene Schulgebaude Die Bauerschaften Kotermoor Suderschwei Norderschwei Schweier Aussendeich Morgenland Seefelder Aussendeich Reitland Neustadt und Frieschenmoor verfugten ebenfalls uber Schulen hier fand der Unterricht teilweise auch in eigenen Gebauden statt 2 Umfang BearbeitenGeografisch reichte die Vogtei Schwei im Suden an die Dornebbe und im Norden an den Hobendeich 4 Im Westen grenzte der Jadebusen das Gebiet geografisch und die Vogtei Jade das Gebiet verwaltungstechnisch ab Nordlich befanden sich die Vogtei Stollhamm und die Vogtei Abbehausen Im Osten lag die Vogtei Rodenkirchen 2 Die Vogtei bestand aus dem gesamten Kirchspiel Schwei und Teilen von drei weiteren Kirchspielen vom Kirchspiel Seefeld das Kirchdorf Morgenland Seefelder Aussendeich Hobendeich Reitland und dem Vorwerk Seefeld vom Kirchspiel Schweiburg enthielt sie die Ortschaften Ronnelmoor und Achtermeer vom Kirchspiel Struckhausen waren die Ortschaften Neustadt und Frieschenmoor zugehorig 1 Wirtschaft BearbeitenDas Moor lag relativ hoch weshalb man es durch Umschichtungen leicht dem Ackerbau zuganglich machen konnte Auf dem Marschboden wurde uberwiegend Viehwirtschaft betrieben Hier gab es 1792 ungefahr 2000 Milchkuhe und um die 500 Pferde auf dem Gebiet der Vogtei Zucht von Schweinen und Schafen fand auf Grund der gunstigen Bodenverhaltnisse ebenfalls statt Eine Schatzung geht von circa 3000 Gansen auf dem Gebiet aus Neben den ublichen landwirtschaftlichen Produkten der Zeit war aufgrund des sumpfigen Bodens auch Reet verfugbar Hinzu kam der Abbau und Export von Torf 2 Eine Aufzahlung der Gewerbetreibenden aus dem Jahr 1793 gibt folgende Auskunft ein Backer drei Bleicher zwei Brauern vier Dachdecker ein Fassbinder sieben Kaufleute und Kramer 13 Kruger beziehungsweise Gastwirte zwei Maurer zwei Schlachter 25 Schneider 37 Schuster sieben Schmiede 80 Weber und 22 Zimmerleute 2 In der Landwirtschaft und bei der Erschliessung der Moore gab es so viele Erwerbsmoglichkeiten so dass nur wenige Einwohner der Vogtei ausserhalb ihrer Grenzen nach Arbeit suchten Der Bestand der Hauser lag im Jahr 1793 bei 533 Dabei sind 164 Scheunen und Nebengebaude ebenso mitgezahlt wie die offentlichen und kirchlichen Gebaude Die Kasse des Grafen erhob im Jahr 1782 Abgaben und sonstige Einkunfte in Hohe von 9900 Reichstalern 2 Demographie BearbeitenJahr Einwohner1702 2 345 1 1769 3 359 1 1804 2 774 1 Vogte BearbeitenZeitraum Nameum 1607 6 Georg Hunrichsab mind 1619 7 1633 8 Eberhardt von Marenholz1638 1646 9 Syabbe Hoddersen1646 1677 5 Alverich Hoddersen 10 ab 25 06 1688 5 Hinrich Hodders Henrich Hoddersen 5 1729 1777 5 Christian Ernst Schmid t 5 um 1826 ein Amtmann Eschen 4 Sonstiges BearbeitenDie Oldenburger Vogteikarte von 1790 enthalt eine Karte der Vogtei Schwei Zur Entstehungszeit der Karte durften hier 3600 Menschen gelebt haben 2 Listen BearbeitenListe der Vogteien des Herzogtums OldenburgsLiteratur BearbeitenGeorg Sello Die territoriale Entwicklung des Herzogtums Oldenburg Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur die Provinz Hannover das Grossherzogtum Oldenburg das Herzogtum Braunschweig das Furstentum Schaumburg Lippe und die Freie Hansestadt Bremen ISSN 0933 3320 2 3 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 3 Heft Nachdruck Wenner Osnabruck 1975 ISBN 3 87898 087 6 Originaltitel Die territoriale Entwickelung des Herzogtums Oldenburg Erstausgabe Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1917 Werner Barre Das Mannzahlregister der Vogtei Schwei von 1581 In Oldenburgische Familienkunde 4 Band Jahrgang 16 20 1974 1978 Oldenburgische Ges fur Familienkunde 1978 S 745 751 LB Oldenburg digital abgerufen am 29 August 2023 Gerold Diers Weinkaufsprotokolle der Vogtei Schwei 1670 1690 Gelbe Reihe der OGF 31 Oldenburgische Ges fur Familienkunde Kirchhatten 2010 OCLC 697834009 Matthias Nistal Die Oldenburgische Vogteikarte 1790 1800 Faksimile Ausgabe Erlauterungsheft In Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Hannover 2000 online Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Albrecht Eckhardt Schwei Vogtei in Albrecht Eckhardt Hrsg Oldenburgisches Ortslexikon Archaologie Geschichte und Geografie des Oldenburger Landes Band 2 L Z Isensee Verlag Oldenburg 2011 ISBN 978 3 89995 757 0 Seite 906 a b c d e f g h i Matthias Nistal Die Oldenburgische Vogteikarte 1790 1800 Faksimile Ausgabe Erlauterungsheft In Historische Kommission fur Niedersachsen und Bremen Hrsg Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Hannover 2000 S 12 54 Online Johannes Ey Hochmittelalterlicher und fruhneuzeitlicher Landesausbau zwischen Jadebusen und Weser In Niedersachsisches Institut fur historische Kustenforschung Hrsg Probleme der Kustenforschung im sudlichen Nordseegebiet Band 18 August Lax Hildesheim 1991 S 38 a b c Ingo Hashagen Als sich noch die Flugel drehten Die Geschichte der ehemaligen Windmuhlen und der einzigen Wassermuhle in der Wesermarsch Atelier im Bauernhaus Fischerhude 1986 ISBN 3 88132 112 8 Seite 100 a b c d e f Ekkehard Seeber Verfassungen oldenburgischer Bauerschaften Edition landlicher Rechtsquellen von 1580 1814 Osnabrucker Schriften zur Rechtsgeschichte Band 14 Universitatsverlag Osnabruck Osnabruck 2008 ISBN 978 3 89971 414 2 Seiten 20f 462 466 467 NLA OL Best 20 10 Nr 278 Vogtei Schwei Enthalt Arcinsys Detailseite Abgerufen am 5 Marz 2019 Familienstammbaum von Eberhard von Mahrenholz Abgerufen am 4 Marz 2019 Martin Tielke Johann von MARENHOLZ MAHRENHOLTZ MARENHOLT PDF Abgerufen am 4 Marz 2019 Ekkehard Seeber Verfassungen oldenburgischer Bauerschaften Edition landlicher Rechtsquellen von 1580 1814 2008 S 461 Treffen SCHWEI Heimatkundlicher Abend befasst sich mit Weinkauf In Nordwest Zeitung Abgerufen am 4 Marz 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vogtei Schwei amp oldid 238826854