www.wikidata.de-de.nina.az
Sebastokrator mittelgriechisch sebastokratwr ehrwurdiger Regent war ein imperialer byzantinischer Hoftitel der 1081 von Kaiser Alexios I Komnenos eingefuhrt wurde Die weibliche Form war Sebastokratorissa Der byzantinische Sebastokrator Konstantin Palaiologos und seine Frau Irene Miniatur im Lincoln College Typikon um 1350Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprung und fruhe Verwendung 1 2 Weitere Entwicklung 2 Bekannte Titeltrager 2 1 Mittelbyzantinisches Reich 2 2 Zweites Bulgarisches Reich 2 3 Lateinisches Kaiserreich 2 4 Kaiserreich Nikaia 2 5 Kaiserreich Thessaloniki 2 6 Spatbyzantinisches Reich 2 7 Grossserbisches Reich 3 Quellen 4 Literatur 5 AnmerkungenGeschichte BearbeitenUrsprung und fruhe Verwendung Bearbeiten Erster Sebastokrator war Isaak Komnenos der altere Bruder von Kaiser Alexios I Wie Anna Komnene berichtet schuf Alexios den Titel um Isaak uber seinen Schwager und ehemaligen Thronrivalen Nikephoros Melissenos zu erheben dem er den bis dahin zweithochsten Titel Kaisar versprochen hatte Alexios kombinierte den neuen Titel aus den traditionellen Kaiserattributen Sebastos lateinisch Augustus und Autokrator Imperator Der Sebastokrator war somit gleichsam ein zweiter Basileus oder Vizekaiser der Kaisar war ihm untergeordnet und ruckte im Hofzeremoniell in der Reihenfolge der Huldigungen an die dritte Stelle Mit der Einfuhrung des Despotes 1163 durch Manuel I fiel der Sebastokrator auf den dritten der Kaisar auf den vierten Rang zuruck Der Ehrentitel war mit keinen zivilen oder militarischen Amtsbefugnissen verbunden sondern hatte rein reprasentativen Charakter Bei offiziellen Anlassen trug der Sebastokrator blaue Amtstracht und ein Diadem das weit weniger prunkvoll als die Kaiserkrone war um 1260 wurden jene Sebastokratoren die der kaiserlichen Familie angehorten durch gestickte goldene Adler auf ihren Schuhen hervorgehoben 1 Der Sebastokrator hatte ausserdem das Vorrecht Dokumente mit einer speziellen blauen Tinte zu unterfertigen 2 Weitere Entwicklung Bearbeiten Der Titel des Sebastokrators blieb im 12 und fruhen 13 Jahrhundert fur die hochste Aristokratie reserviert Er wurde in der Regel nur an jungere Sohne oder Schwiegersohne Bruder Schwager oder Onkel des regierenden Kaisers vergeben Nach dem Zerfall des Byzantinischen Reiches infolge des Vierten Kreuzzugs 1204 wurde der Titel auch in den Nachfolgestaaten den Kaiserreichen Nikaia und Thessaloniki verliehen Die lateinischen Kaiser ubernahmen den Titel ebenfalls in ihre Hofhierarchie desgleichen die Zaren des Zweiten Bulgarischen Reiches Nach der Restauration des Byzantinischen Reiches 1261 unter den Palaiologen erfuhr der Sebastokrator einen Bedeutungsverlust als dynastischer Titel Die Kaiser verliehen ihn nun zunehmend an de facto autonome Feudalherren in den Provinzen um deren formelle Anerkennung der byzantinischen Suzeranitat zu betonen In der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts kam der Titel ausser Gebrauch letzter bekannter byzantinischer Trager war Demetrios I Kantakuzenos der ihn 1357 durch Kaiser Johannes V erhielt 3 Im mittelalterlichen Serbien wurde der Sebastokratorentitel 1345 46 unter Kaiser Stefan Dusan eingefuhrt der damit einige seiner wichtigsten Heerfuhrer und Magnaten auszeichnete Auch Dusans Nachfolger aus der Nemanjic Dynastie Stefan Uros V und Simeon Uros Palaiologos verliehen bis 1371 den Titel 4 Bekannte Titeltrager Bearbeiten nbsp Der byzantinische Sebastokrator Isaak Komnenos Bruder von Kaiser Johannes II auf einem Fresko in der Chora Kirche nbsp Der bulgarische Sebastokrator Kalojan mit seiner Frau Dessislawa auf einem Fresko in der Kirche von Bojana 1259 nbsp Der serbische Sebastokrator Dejan und seine Frau Teodora auf einem Fresko in der Johanneskirche des Klosters von ZemenMittelbyzantinisches Reich Bearbeiten Isaak Komnenos Bruder von Alexios I Andronikos Komnenos Sohn von Alexios I Isaak Komnenos Sohn von Alexios I Andronikos Komnenos Sohn von Johannes II Isaak Komnenos Sohn von Johannes II Manuel I Komnenos Johannes Dukas Komnenos Neffe von Manuel I Manuel Komnenos Sohn von Andronikos I Alexios Komnenos illegitimer Sohn von Manuel I Johannes Dukas Onkel von Isaak II Konstantin Angelos Dukas Bruder von Isaak II Johannes Petraliphas Alexios III Angelos Stefan Nemanjic Schwiegersohn von Alexios III Alexios Palaiologos Schwiegersohn von Alexios III Isaak Komnenos Batatzes Schwiegersohn von Alexios III Nikephoros PetraliphasZweites Bulgarisches Reich Bearbeiten Stres Bruder von Boril Assen Alexander Assen Bruder von Iwan II Assen Peter Schwager von Michael II Assen Kalojan Cousin von Konstantin Tich Assen Radoslaw Bruder von SmilezLateinisches Kaiserreich Bearbeiten Conon de BethuneKaiserreich Nikaia Bearbeiten Nikephoros Kontostephanos Sabbas Asidenos Georg Laskaris Bruder von Theodor I Alexios Laskaris Bruder von Theodor I Isaak Laskaris Bruder von Theodor I Isaak Dukas Batatzes Bruder von Johannes III Johannes Dukas Batatzes Neffe von Johannes III Kaiserreich Thessaloniki Bearbeiten Georg Komnenos Spatbyzantinisches Reich Bearbeiten Johannes Dukas Palaiologos Bruder von Michael VIII Konstantin Tornikes Johannes Tornikes Konstantin Palaiologos Halbbruder von Michael VIII Johannes I Dukas Konstantin Dukas Theodoros Angelos Johannes II Dukas Stefan Gabrielopulos Andrea I Muzaka Isaak Dukas Momtschil Johannes Angelos Cousin oder Neffe von Johannes VI Manuel Asanes Schwager von Johannes VI Johannes Asanes Schwager von Johannes VI Nikephoros Kantakuzenos Cousin von Johannes VI Andronikos Asanes Neffe von Johannes VI Demetrios I Kantakuzenos Enkel von Johannes VI Gjin I Muzaka Gjin ZenevisiGrossserbisches Reich Bearbeiten Jovan Oliver Dejan Schwager von Stefan Dusan Branko Mladenovic Vlatko Paskacic Blaz MatarangoQuellen BearbeitenGeorgios Akropolites 173 ed August Heisenberg BSGRT Bd 1 2 1903 Nachdruck 1978 Anna Komnene Alexias 3 4 ed Diether Roderich Reinsch 2001 Pseudo Kodinos De officiis 147 148 ed Jean Verpeaux 1966 Literatur BearbeitenIvan Biliarsky Word and Power in Mediaeval Bulgaria East Central and Eastern Europe in the Middle Ages 450 1450 Bd 14 E J Brill Leiden 2011 ISBN 978 90 04 19145 7 S 294 302 Bozhidar Ferјanchiћ Sevastokratori u Vizantiјi In Zbornik radova Vizantoloshkog instituta 11 1968 ISSN 0584 9888 S 141 192 PDF Datei 4 0 MB Bozhidar Ferјanchiћ Sevastokratori i kesari u Srpskom carstvu In Zbornik Filozofskog fakulteta 10 1 1970 ISSN 0352 5546 S 255 269 Digitalisat Alexander P Kazhdan Hrsg The Oxford Dictionary of Byzantium Oxford University Press New York NY 1991 ISBN 0 19 504652 8 Ruth Macrides Joseph A Munitiz Dimiter Angelov Pseudo Kodinos and the Constantinopolitan Court Offices and Ceremonies Birmingham Byzantine and Ottoman Studies Bd 15 Ashgate Farnham 2013 ISBN 978 0 7546 6752 0 Anmerkungen Bearbeiten Vgl Macrides et al Pseudo Kodinos S 350 366 367 Vgl ODB S 1862 Vgl Biliarsky Word and Power S 296 Vgl Ferјanchiћ Sevastokratori i kesari S 265 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sebastokrator amp oldid 239022244