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Die eine Schweizer Truppe in kurpfalzischen Diensten von den Kurfursten der Pfalzgrafschaft bei Rhein mehrmals aufgehoben und wiedererrichtet war eine Schweizer Leib Garde Wappen der KurpfalzSchweizer Truppen in fremden Diensten hiess der von Behorden der Schweizer Eidgenossenschaft mit Staatsvertragen geregelte Solddienst von gefuhrten ganzen Truppenkorpern im Ausland Diese Vertrage enthielten ein Kapitel das die militarischen Angelegenheiten regelte die sogenannte Kapitulation oder Privatkapitulation wenn einer der Vertragspartner ein privater Militarunternehmer war Inhaltsverzeichnis 1 Ubersicht der Schweizer Truppen in kurpfalzischen Diensten 2 Die Kurpfalz ein territorialer Flickenteppich 3 Die Schweizer Einwanderer in die Kurpfalz 4 Die Kurpfalz geht in Bayern auf 5 Das Ende der Kurpfalz durch Napoleon 5 1 Die letzte kurfurstliche eine kurhessische Schweizer Leib Garde 6 Anmerkungen 7 Literaturverzeichnis 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseUbersicht der Schweizer Truppen in kurpfalzischen Diensten BearbeitenHaus Wittelsbach kur Bezeichnung JahrKurfurst Johann Kasimir 1583 15921 Schweizer Leibgarde 1592Kurfurst Karl Ludwig 1649 16802 Schweizer Leibgarde 1656 1678 Kurfurst Karl Philipp 1716 17423 Schweizer Leib Garde 1716 1778Kurfurst Karl Theodor 1742 17991777 kurpfalzisch bayerischer Kurfurst nbsp Johann Kasimir nbsp Karl Ludwig nbsp Karl Philipp nbsp Karl TheodorHaus Hessen0 Schweizer Leib Gardeohne eidgenossischen Bezug 1778 1866Die Kurpfalz ein territorialer Flickenteppich Bearbeiten nbsp die Kurpfalz ein territorialer FlickenteppichDer Pfalzgraf bei Rhein war einer der ursprunglich sieben Kurfursten des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation Die kurfurstlich rheinische Pfalzgrafschaft Kurzform Kurpfalz war kein zusammenhangendes Territorium sondern ein sich dauernd verandernder territorialer Flickenteppich von Einzelgebieten Er erstreckte sich grob gesagt von der Mosel linksseitig des Rheins hoch bis ins Nordelsass und auf der rechten Rheinseite an Heidelberg vorbei den Neckar entlang bis in die Gegend von Heilbronn Zusammengehalten wurde er vom Amt des ehemals fur die koniglichen Pfalzen verantwortlichen Pfalzgrafen der mit der Goldenen Bulle von 1356 endgultig zum Kurfurst wurde Das Amt des kurfurstlichen Pfalzgrafen ubertrug sich ofters von einer aussterbenden hochadligen Dynastie zur nachsten und schliesslich zwischen verschiedenen Linien der Wittelsbacher Die Kurpfalz wechselte mehrmals die Konfession zwischen Katholizismus Luthertum und Calvinismus und wurde auch schon mal von spanischen schwedischen bayrischen oder franzosischen Feldherren besetzt Bereits im 16 Jahrhundert bekam Kurfurst Johann Kasimir von den protestantischen eidgenossischen Stadten eine Schweizer Leibgarde bewilligt 1 Bezeichnung Einsatzdauer 1kur Schweizer Leibgarde 1 1582Jahr Vertragspartner 1582 Kapitulation von Kurfurst Johann Kasimir mit den protestantischen eidgenossischen Stadten A 1 Bestand Formation Eine Kompanie von 200 Mann davon 40 aus Zurich Herkunft Kader Truppe Aus den protestantischen Kantonen Besitzer Kommandant Namensgeber Zurcher Kontingent Hauptmann Sebastian Stucki Ubriges Kontingent k A Einsatz Ereignisse Die Einheit scheint nach dem Tod von Kurfurst Johann Kasimir bereits wieder aufgelost worden zu sein Die Schweizer Einwanderer in die Kurpfalz BearbeitenDie Kurpfalz hatte unter den Kriegsgraueln und Brandschatzungen des Dreissigjahrigen Krieges besonders stark gelitten ganze Landstriche waren leergefegt Das Land mit der Residenzstadt Heidelberg litt unter der Entvolkerung und erliess schliesslich ein Einwanderungsgesetz Damit sollten ab 1650 die Bevolkerung rheinabwarts vor allem durch Einwanderer aus den deutschsprachigen Kantonen der kriegsverschonten Schweiz erneuert und das Handwerk gefordert werden Das Angebot war durch den nach Kriegsende eintretenden Konjunktureinbruch in der Eidgenossenschaft willkommen Auch Kurfurst Karl Ludwig leistete sich 1656 eine aus fur ihre Zuverlassigkeit und militarischen Fahigkeiten bekannten Eidgenossen bestehende Schweizer Leibgarde Bezeichnung Einsatzdauer 2kur Schweizer Leibgarde 1 1656 1678 Jahr Vertragspartner 1656 1678 Genehmigung fur Kurfurst Karl Ludwig aus Zurich Bestand Formation 1656 eine Einheit von 50 Mann 1678 zwei Kompanien von unbekannter Grosse Herkunft Kader Truppe Aus Zurich Besitzer Kommandant Namensgeber 1656 k A 1678 die Hauptleute Heinrich Burckli und Lux Schmid Einsatz Ereignisse Ob es sich um dieselbe oder zwei verschiedene Einheiten handelt sowie ihre Einsatzdauer ist aus den verfugbaren Quellen nicht ersichtlich Die Kurpfalz geht in Bayern auf BearbeitenAuch ein Jahrhundert spater wies die kurpfalzische Armee von Kurfurst Karl Philipp eine Schweizer Garde aus 2 1777 kurz vor der Franzosischen Revolution starb die bayerische die Hauptlinie der Wittelsbacher im Mannesstamme aus Der Kurfurst der Pfalzgrafschaft bei Rhein aus der Sulzbacher Nebenlinie Karl Theodor ubernahm das Erbe brachte die Kurpfalz in den neugebildeten Staat Kurpfalz Bayern ein und verlegte die Hauptstadt von Mannheim nach Munchen Bei diesem Vorgang erlosch die kurpfalzische Kurwurde Karl Theodor fuhrte jedoch die kurbayerische Kurwurde weiter A 2 Er vereinigte auch beide Armeen zur kurpfalzisch bayerischen Armee Dabei ist die kurpfalzische Schweizer Leib Garde aufgelost und in bestehende bayerische Verbande integriert worden Bezeichnung Einsatzdauer 3kur Schweizer Leib Garde 2 1716 1778Jahr Vertragspartner Erlass von Kurfurst Karl Philipp Bestand Formation Eine Kompanie von 100 Mann Sollbestand 1755 noch 66 Mann Istbestand uniformiert mit blauem Rock blauer Weste roten Aufschlagen silberbortiertem Hut und mit folgenden Chargen 1 Capitan en chef General 1 Lieutenant Oberst 1 Fahnrich Oberstleutnant 4 Capitans Exempts Majore diese Alle von Adel 1 Quartiermeister Hauptmann 1 Feldscherer 2 Wachtmeister 3 Corporale 2 Tamboure 2 Pfeiffer 46 Schweizer 1 Profos zusammen 66 Mann 2 Herkunft Kader Truppe Offizierskorps vorwiegend aus der Kurpfalz Besitzer Kommandant Namensgeber 1775 Capitaine en Chef Friedrich Wilhelm Prinz zu Isenburg Obrist Carl Joseph Graf von Wiser 3 Einsatz Ereignisse Die Reste der Einheit gingen nach der Vereinigung der Kurpfalz mit Bayern 1777 in bestehenden bayrischen Garden auf Das Ende der Kurpfalz durch Napoleon Bearbeiten1777 mit Bayern vereinigt bedeuteten die napoleonischen Kriege 1803 fur die Kurpfalz das endgultige Ende Der Reichsdeputationshauptschluss uberliess wie fur weitere deutsche Fursten ihre linksrheinischen Gebiete Frankreich und teilte die rechtsrheinischen mehrheitlich dem Kurfurstentum Baden zu Als Kompensation fur die linksrheinischen Gebietsverluste wurden vier neue Kurwurden geschaffen A 3 darunter diejenige von Hessen Kassel Kurzform Kurhessen Die letzte kurfurstliche eine kurhessische Schweizer Leib Garde Bearbeiten Auch diese hessen kasselschen Landgrafen und ab 1803 Kurfursten A 4 verfugten uber eine Schweizer Leib Garde in ihren Streitkraften die allerdings keinen Bezug zum Schweizer Burgerrecht hatte Diese obwohl keine kurpfalzische eidgenossische sondern kurhessische Einheit ist nachfolgend der Vollstandigkeit halber als letzte kurfurstliche Schweizer Leib Garde ebenfalls aufgefuhrt Bezeichnung Einsatzdauer 0kur Schweizer Leib Garde 2 1778 1866ohne eidgenossischen Bezug A 5 Haus Hessen Kassel kur Bezeichnung JahrLandgraf Friedrich II 1760 17850 Schweizer Leib Garde 1778 1866Landgraf Wilhelm I 1785 18211803 kurhessischer KurfurstKurfurst Friedrich Wilhelm I 1847 1866 nbsp Friedrich II nbsp Wilhelm I nbsp Friedrich Wilhelm I Jahr Vertragspartner Erlass von Landgraf Friedrich II A 6 Bestand Formation 1778 soll 150 Mann 4 1785 ist Kompanie von 40 Mann 1789 soll Chargen nach dem neuen Kriegsreglement von Kurfurst Karl Theodor 1 Hauptmann oder Rittmeister 1 Oberlieutenant 1 Unterlieutenant 1 Feldwebel oder Wachtmeister 1 Fourier 2 Sergenten 2 Wachtmeister 4 Korporale 8 Gefreite 1840 ist 1 Feldwebel und 15 Mann extremer Spardruck Herkunft Kader Truppe besonders geeignete Veteranen aus aufgelosten einheimischen Garden Besitzer Kommandant Namensgeber Aus dem kurhessischen Militaradel Einsatz Ereignisse Der Auftrag der Einheit bestand neben der Reprasentation bei Staatsanlassen in der Bewachung der Lowenburg und der kurfurstlichen Schlosser Landgraf Friedrich II und seine landgraflichen und kurfurstlichen Nachfolger bildeten die Schweizer Leib Garde mehrmals um A 7 und anderten auch einige Male ihre Bezeichnung Anmerkungen Bearbeiten die protestantischen eidgenossischen Stadte waren Zurich Bern Basel und Schaffhausen Die Herzoge von Bayern 1623 und Braunschweig Luneburg 1692 hatten im 17 Jahrhundert ebenfalls die 8 und 9 Kurwurde erreicht Bei der Schaffung der Kurwurden Salzburg Wurttemberg Baden und Hessen Kassel wurden gleichzeitig die beiden geistlichen von Trier und Koln aufgehoben der Nachfolger von Landgraf Friedrich II des Grunders der hessen kasselschen Schweizer Leibgarde war Landgraf Wilhelm I Er wurde 1803 erster kurhessischer Kurfurst Dies ist ein Beispiel fur die Verwendung des Wortes Schweizer als Synonym fur einen furstlichen koniglichen Gardesoldaten Durch Soldatenhandel im grossen Stil einer der reichsten Fursten Europas beispielsweise Wilhelm I der 1806 die kurhessische Armee aufloste und vor Napoleon ins Exil floh Nachdem 1813 sein Land restituiert wurde kehrte er zuruck und formierte seine Streitkrafte neu Literaturverzeichnis BearbeitenRudolf Haas Hansjorg Probst Die Pfalz am Rhein 2000 Jahre Landes Kultur und Wirtschaftsgeschichte Sudwestdeutsche Verlagsanstalt Mannheim 1984 ISBN 3 87804 159 4 Alexander Schweickert Kurpfalz Kohlhammer Stuttgart 1997 ISBN 3 17 014038 8 Armin Kohnle Kleine Geschichte der Kurpfalz G Braun Karlsruhe 2011 4 Auflage ISBN 978 3 7650 8329 7 Volker Press Calvinismus und Territorialstaat Regierung und Zentralbehorden der Kurpfalz 1559 1619 Stuttgart 1970 Otto Bahr Das fruhere Kurhessen Ein Geschichtsbild Brunnemann Kassel 1895 Karl Ernst Demandt Geschichte des Landes Hessen Barenreiter Kassel 1972 ISBN 3 7618 0404 0 Ewald Grothe Kurfurstentum In Kassel Lexikon Hrsg v der Stadt Kassel Bd 1 euregio Kassel 2009 ISBN 978 3 933617 39 2 S 360 362 Philipp Losch Geschichte des Kurfurstentums Hessen 1803 1866 Elwert Marburg 1922 Neudruck Hamecher Kassel 1972 ISBN 978 3 920307 07 7 Siehe auch BearbeitenSchweizer Truppen in fremden DienstenWeblinks BearbeitenSchloss Heidelberg Youtube Video Einzelnachweise Bearbeiten a b c Friedrich Vogel Die alten Chroniken oder Denkwurdigkeiten der Stadt und Landschaft Zurich von den altesten Zeiten bis 1820 Druck und Verlag von Friedrich Schulthess Zurich 1845 https www e rara ch i3f v20 8611740 manifest a b c d Die churpfalzische Armee 1701 1777 In Friedrich Munich Geschichte der Emntwicklung der bayerischen Armee in zwei Jahrhunderten Verlag Lindauer Munchen 1864 Des neuen Genealogischen Reichs und Staats Hand Buchs Auf das Jahr MDCCLXXV zweiter Theil bei Franz Varrentrapp Frankfurt am Mayn 1775 Felix Joseph Lipowsky Karl Theodor Churfurst von Pfalz Bayern Herzog zu Julich und Berg et c et c wie Er war und wie es wahr ist oder dessen Leben und Thaten J E von Seidel sche Buchhandlung Sulzbach 1828 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schweizer Truppen in kurpfalzischen Diensten amp oldid 232016505